Böker Apparo

  • Milde Grüße,
    Hat jemand von euch schon mal Hand an das Böker Apparo gelegt und kann etwas darüber berichten? Mir ist schon vor kurzem das Original von Martinknives ins Auge gefallen und eine gut verfügbare, kostengünstigere Alternative hat was für sich.
    Gruß
    Kauz
    Ps:
    Ich hoffe mit dem Thema Hohlgriffmesser verletze ich keine "religiösen" Gefühle :rolleyes: ... Ich mag die Teile einfach.
    Es gibt ja spannende Kontroversen über die philosophischen, technischen oder spirituellen Aspekte von Hohlgriffmessern.

  • An die Production-Version kann noch keiner "Hand angelegt" haben, die wird es erst frühestens Mai hier verfügbar geben....nach den Erfahrungen der letzten Jahre mit den Lieferterminen der besonders interessanten Böker-Messer also evtl. im September :)


    Auch mir ist die Custom-Version von Newton Martin sofort ins Auge gefallen auf seiner HP, schon vor einiger Zeit. Aber Marc "Beagleboy" geht ja bekanntermaßen erst recht mit sehr offenen Augen durch die Welt :clap:
    Auch dieses Jahr setzt Böker die von mir schon mehrfach gelobte Kooperationspolitik mit renommierten Messermachern sehr positiv fort, finde ich. Ein weiteres Kressler, ein Burnley - und jetzt eben auch das Apparo von Martin, das sicher als Custom schon Interesse und Begehrlichkeiten bei vielen Messerfreunden geweckt hat....


    Mich interessiert das Messer ebenfalls....über die 600er-Hürde beim Custom hab ich mich halt auch nicht getraut, gerade auch, weil das Messer schließlich verwendet werden und nicht werterhaltend einen Sammelvitrinen - Dornröschenschlaf schlummern soll. Außerdem hab ich GAR NIX gegen 440C für ein Gebrauchsmesser - ein ordentliches, bewährtes, pflegeleichtes Material....ich hab manche Messer aus diesem Stahl schon seit 25 Jahren.


    Schön gemacht mit dem Hinweis auf die "religiösen Gefühle" :thumbup: :)


    Ja, sicher, das wird wohl mal wieder die Diskussion über die "Gebrauchstauglichkeit" von Hohlgriffmessern aufleben lassen...ähnlich der unendlichen D2-Haumesserklingen-Diskussion oder der Glaubensfrage, ob man mit einem großen Messer oder einem kleinen und einem Beil jetzt endlich den Stein(-keil) der Weisen oder doch nur den (Mühl-) Stein um den Hals der Waisen eingekauft hat :)


    Meine Überlegung dazu - ohne jeden Anspruch auf Allgemeingültigkeit ! : Wenn ich mich bescheuert genug anstelle, mach ich auch einen Fulltang-Viertelzöller kaputt, irgendwie....Als Maßstab bei den Hohlgriffmessern wird man verantwortungsvollerweise auch nicht irgendwelche Zehnmarkmesser mit Plastikhohlgriff aus dem Ramschladen, aber auch noch nicht eher für die Optik zusammengeschusterte etwas höherpreisige Rambomesser-Kopien heranziehen.


    Man wird also schon auf "ernsthaft" gemachte Hohlgriffmesser zurückgreifen müssen, um aus deren Nutzung brauchbare Erfahrungen ableiten zu können...Ich besitze seit ca. 30 Jahren ein Herbertz 727, schon da wird man sich fragen können, ob man daraus "Belastbares" ( :) ) an Aussagen zu qualitativ sehr hochwertigen Hohlgriffmessern machen kann, wie man sie z.B. von Vaughn Nealy oder Farid Mehr oder natürlich von Lile und eben auch von Newt Martin findet / fand.


    Aber selbst das (sehr ordentlich gemachte!) alte Herbertz hat den Hohlgriff-Zweiflern bislang frecherdings immer noch nicht den Gefallen getan, sich bei Klingenkontakt mit Schneidgut spornstreichs in Griff und Klinge zu separieren oder auch nur wacklig zu werden.


    Ich hab es nie als Steighilfe benutzt, okay....aber damit gehackt, geschnitzt, alles mögliche geschnitten, es ist sicher einige Male heruntergefallen.


    Böker wirbt ja nun auch noch damit, mit dem Apparo ein Hohlgriffmesser eingekauft zu haben, das sich hinsichtlich Verbindungsstabilität noch positiv von anderen Exemplaren (wohl durchaus auch im Custom-Bereich...) abhebt. Angeblich soll die Verbindung bis zu Belastungen völlig unbeeindruckt gehalten haben, bei denen die (mehr als viertelzöllige!) Klinge dauerhaft verformt wurde.


    Nach meiner Erfahrung im Umgang mit großen Messern heißt das gemeinhin, daß es bei realistisch auftretenden, sozusagen "manuell versehentlich herbeiführbaren" Belastungen kaum möglich sein sollte, da etwas kaputtzukriegen.


    Andererseits habe ich auch schon Bilder von einer gebrochenen Klinge eines meiner geliebten Becker BK-9 aus 0170-6C gesehen.....vermutlich ein Material- oder Härtungsfehler im Einzelfall.....


    Ich bin mir ziemlich sicher, daß Böker ein Apparo zur Vorstellung und zum Testen auch z.B. ans MM senden wird, mal unbeachtlich einer Diskussion über die Gesamtqualität dortiger Tests oder den Sinn von grenzwertigen Belastungstests wird auch das Erkenntnisse liefern.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • ich werde auf jeden Fall einer der ersten sein die sich dieses Messer zulegen, ich glaube ich schicke heute noch einen Telegrammboten zu Böker der bis Montagmorgen dort warten muß um meine Bestellung persönlich abzugeben. Ein Messer mit einer Klingenstärke von 480,0 mm und einem Gesamtgewicht von 7 Gramm muß ich haben, da geht gar kein Weg daran vorbei. (so zumindest die Maße auf der Bökerseite, ich hoffe daß die sich nicht verschrieben haben)
    Spaß beiseite, das Messer macht wirklich einen handfesten Eindruck, es ist zumindest mal handlicher dimensioniert als dieser Brocken von Aitor. Es ist zwar immer noch kein "Rambomesser" von Herrn Lile, aber in Anbetracht des Preises durchaus nicht verachtbar. Bei 440C schließe ich mich vorbehaltlos Micha an, das ist eine ganz sichere Bank, dieser Stahl ist fast das Nonplusultra der Korrosionsfestigkeit und gibt eine sehr gute haltbare Schärfe ab. Mir gefällt es zumindest sehr gut.
    Was den runden Griff betrifft, da habe ich keinerlei "religiösen" Bedenken, mag es dem gewieften Messerkämpfer in der Hand rollen, mir gefällt es trotzdem.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ich habe auch bislang keine Schlechten Erfahrungen mit 440C gemacht... Jahrelang war das ja wohl der Gold-Standart, also warum soll es heute Mist sein. Wenn ich nicht falsch informiert bin war das der Lieblingsstahl vieler Messermacher in den 80ern... Genau wie S30V oder ähnliche Crucibels heute. Auch damals wurde schon geschnitten, hab ich mir sagen lassen. Warum das Konzept so emotional diskutiert wird ist mir absolut ein Rätsel. Es geht wohl darum dass die Leute sich einfach von Rambo distanzieren möchten, da es zu einem solch geflügelten Wort geworden ist. Was oft gerne ignoriert wird ist, dass andere Messer einen ebenso kurzen Erl haben, nur ohne Hohlgriff. Diese stehen komischerweise nur selten in der Kritik.
    Siehe Bild http://1.bp.blogspot.com/_QnIs…ora%2BClipper%2Bx-ray.jpg
    Hätte dieses Mora einen Hohlgriff - es wäre sicher nicht so beliebt. Ich denke dass ein Hohlgriffmesser einem Messer mit Spitzerl zum Beispiel auf jeden Fall stabilitätsmäßig überlegen ist. Dazu muss es auch keine Reeve'sche Integralbauweise sein. Auch die Runde Form empfinde ich nicht als problematisch. Viele Werkzeuge haben runde Griffe und ich für meinen Teil kann damit den ganzen Tag arbeiten. Ob man den Platz unbedingt braucht und wie oder ob er sich sinnvoll nutzen lässt... pff. Ich sehe keinen Kompromiss also warum denn nicht? Und wenn ich ein paar Gummibärchen rein mach... Besser haben als nicht haben ^^
    Ich muss mich einfach instinktiv rechtfertigen... Schlimm oder? Und das obwohl hier nichtmal negative Meinungen kamen - danke erstmal dafür. Hohlgriffmesser-"Fans" sind innerhalb der "Szene" wohl sowas wie die "Szene" für Sheeples :rolleyes:

  • Schön, daß das Apparo auch hier so heiß diskutiert wird. :D


    Was die Maße angeht: da hatte jemand bei zwei Spalten die EInträge vertauscht, das habe ich gerade korrigiert.
    Korrekt sind 480 Gramm und 6,6mm Klingenstärke.


    Was die Stabilität angeht: in der Tat haben die Tests sowohl des Customs wie auch unserer Production Protos immer ergeben, daß sich zuerst die Klinge verabschiedet, bevor sich an der Verbindungsstelle irgendetwas lockert oder löst.


    Newton Martin hat sich da eine sehr effektive und zuverlässige Verbindung ausgedacht, die sich keine Blöße gibt.


    Ich freue mich auch sehr auf die ersten Exemplare!

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • wie wären denn die garantieregelungen bei böker, falls man das messerchen mal wirklich derber rannimmt ?

    Das kommt darauf an, ob wir von gebrauch oder Mißbrauch sprechen.


    Aber sind wir bekannt dafür, uns in solchen Fragen allzu pingelig anzustellen? Wohl eher nicht...

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Hier mal die bessere Scheide made by Werner Wernersen, ein Prachtstück an Kydexkunst :thumbup:



  • Hab meins auch die Tage bekommen und bin echt begeistert, ein sehr sehr schönes Messer.
    Hab auch die Wicklung entfernt. Nur von der Scheide bin ich etwas enttäuscht. Grundsätzlich ist sie gelungen ( was die Form betrifft)
    allerdings finde ich die Verarbeitung bzw. das verwendete Leder nicht sooo toll. Aber ich denk das sit Jammern auf hohem Niveau und
    in Anbetracht des Preises geht die Scheide schon klar.
    Bin mal gespannt wie sich das Messer im praktischen Gebrauch so macht.

  • Ich habs noch nicht ausprobiert und hab auch keine Ahnung wie Klinge/Griff jetzt genau verbunden sind.
    Dennoch denke ich (rein vom Gesamteindruck den das Messer macht) wird man das Messer im normalen Einsatz mit reiner Muskelkraft wohl kaum zerstören können. Und hätte keine Bedenken mit dem Messer auf Tour zu gehen.
    Außerdem denk ich sowieso, dass zu den Aufgaben eines Messers nicht das Aufhebeln von Türen, die Nutzung als Steighilfe oder das Spalten von 100 Jahre alten Eichenholz gehört. Für mich zumindest nicht. Das mache ich mit keinem meiner Messer, auch wenn die meisten das durchaus aushalten würden 8) . Für sowas gibts meiner Meinung nach andere Werkzeuge wie Axt, Kuhfuß etc.


    Trotzdem würde ich mal gerne sehen, wie das Messer sich in einem dieser Destruction Tests schlagen würde

  • passt sowohl in der einen als auch in der anderen richtung rein. der riemen geht auch noch zu.
    ist also auch linkshänder geeignet ;)

  • Servus,


    Irgend wie gefällt mir das Messer. Weiß auch nicht genau warum. Mal schauen, wie es sich in der Praxis anstellt.


    Mal eine andere Frage... haben die Löcher und die ausgefräßten Enden/Kanten (weiß nicht recht, wie es benennen soll; ich hoffe, ihr wisst was ich meine) am Parierelement einen praktischen Nutzen oder ist es es nur Deko?


    Beste Grüße


    Dirk

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