Ätzen mit Kalilauge?

  • Ich habe im Keller "zufällig" noch einen Behälter voll Kaliumhydroxid stehen, aus dem man ja bekanntlich Kalilauge machen kann.
    Weiß jemand, ob man damit auch Klingen ätzen kann ( als Eisen 3 Ersatz)?

    Ich will lebend aus der Stadt herauskommen, und wenn ich mich dabei umbringe - Homer Simpson

  • Hi steini


    ich weis nicht ob es geht mit KaOH stahl zu Ätzen aber ich würde die finger davon lassen weil eine lauge ja bekanntlich mehr schaden der Haut zuführen kann wie eine Säure...


    Also Finger Weg
    gruss falk

    ICH HABE GAR KEINE SIGNATUR

  • ich weiss nicht ob das auf jegliche Art von Lauge übertragbar ist, aber Natronlauge z.B. wird Metalle nicht angreifen. Andere Lauge kenne ich nicht direkt.

  • Also als Chemie Laie
    Kalilauge ist auch in Alkaline Battarien vorhanden, wenn eine Batterie in der Taschenlampe ausläuft kommt es zu Korrision.
    Das Ätzen ist ja auch nicht viel anders als eine Korrision. Es wird also zu einer Reaktion kommen. Ob die wie gewümscht ablauft weis ich nicht.
    Schau mal auf der Seite unter chemische Beständigkeiten http://riba-edelstahl.de/index.htm da geht es zwar um nichtrostende Stähle aber da findest du Kalilauge und Ätzkali drinn. (Bei Kalilauge wird bei nichtrostenden Stählen keine Reaktion benannt, bei Ätzkali schon).


    Allgmein kann ich aber nur die Warnungen von Bansai unterstützen und sagen, lass die Finger davon.
    Die Hornhaut wird von Kalilauge sehr schnell aufgelöst, ein Tropfen im Auge und du bist blind.
    Dann lieber auf weniger gefährliche Stoffe setzen.

  • ich kann nur aus Erfahrung sagen daß Natriumhydroxid schon eine ganz schön "lebendige Suppe" ist wenn es mit Wasser und Metall in Berührung kommt. Die Dämpfe sind davon abgesehen zumindest mal gesundheitsgefährdend. Kaliumhydroxid kommt mir noch eine Liga schärfer vor, die Dämpfe die dabei entstehen verursachen schwere Verletzungen. Am besten entsorgst Du das Zeug und besorg Dir Eisen3Chlorid, das ist zwar auch nichts zum gurgeln, aber doch eher eine ruhige Sache was die Dämpfe und das ganze brodeln und überschäumen betrifft.
    Als Beispiel, ein alter Aluminiumbecher, total verdreckt. Ich habe das Teil ohne Wissen um die Agilität von Natriumhydroxid in das Spülbecken gestellt, ein Löffel von dem Granulat reingetan und cirka 0,1 ltr Wasser reingeschüttet. Der Rest war ungläubiges Staunen, im ersten Moment tat sich gar nichts, dann zischte es ein wenig, dann plötzlich viel mehr. Aus meinem Becher quoll ein dunkelbrauner Schaum und der Witz war es hörte nicht auf zu schäumen, dieses bißchen Wasser sollte längst weg sein. Das war es dann ja auch ein paar Sekunden später, mit ganz beeindruckenden Ergebnissen. Der Becher war blitzblank und sah aus wie neu, das Spülbecken war so sauber wie nach einstündigem Abreiben mit Scheuermilch und als Dreingabe war das Abflußrohr auch wieder frei.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Juchten, da hast du auch die Regel Nr.1 missachtet. Man schüttet NIEMALS das Wasser auf das Granulat!
    Immer nur das Granulat langsam und vorsichtig ins Wasser geben!


    Das ist im Umgang mit Lauge (eigene Erfahrung wie gesagt nur mit Natronlauge) einer der schlimmsten Fehler, den man machen kann, und den viele ungeübte machen, und dann kommt es schnell zu schlimmen Verletzungen, wegen der schlagartigen Reaktion.


    Ich ergänze auch mal meine Aussage von weiter oben: Nichtrostende Metalle (Edelstahl) wird nicht mit Natronlauge reagieren. Anderes hab ich noch nicht versucht.


    Und: Ich würde auch davon absehen, vor allem die Dämpfe sind fatal. Dann die Risiken bei falschem Umgang (s.o.)
    Dann ist das Zeug als Granulat auch immer noch zusätzlich gefährlich, weil schnell mal ein winziger Krümel daneben gehen kann, oder beim umfüllen über bleibt, und am Ende hat man irgendwo kleine Krümel Granulat liegen, die nur darauf warten Kontakt mit sonstwas zu machen, grad wenn man Haustiere hat kann das gefährlich sein, wenn man keinen hermetisch abgeschlossenen Raum hat worin man mit der Lauge arbeitet. Aber selbst dann, man tritt selber drauf und trägt die Krümel in die Wohnräume und dann liegen sie da......


    Ausserdem ist flüssige Lauge nur schwer von Oberflächen zu entfernen, einfach mit nem Lappen wischen wird nichts, man wird (ausser es ist Glass oder Marmor, etc) nach kurzem Trocknen immer wieder auskristallisierende Laugenreste haben. Selbst mit Essig (erste Wahl des Hausmittels bei Laugenunfällen oder Verunreinigungen) kommen vor allem bei Holz und anderen saugenden Flächen immer wieder Auskristallisierungen zum Vorschein. Das ist wirklich mühsam!


    Wenn Lauge auskippt, umkippt oder irgendwo hin sübbert, immer SEHR großzügig hochkonzentrierten Essig draufkippen! Ebenso wenn man Lauge auf die Haut kriegt, sofort großzügig mit Essig abwaschen.


    Beim Verschlucken übrigens auf keinen Fall Erbrechen herbeiführen, man will auf keinen Fall, dass das Zeugs ein zweites mal die Speiseröhre und den Rachenraum berührt. Da hilft dann btw. auch kein Essig mehr, sofort zumm Arzt.
    Wobei ich grad nicht sicher bin, ob Essig hinterherkippen hilfreich sein könnte.


    So, genug damit, Also im Vergleich zu Eisen-3-Chlorid würd ich auf jedenfall die Finger von Lauge und Experimenten damit lassen, Lauge ist echt ein fieses Zeug. Das ist auch manchmal das Problem bei Uninformierten, "Lauge" und "Säure" im direkten Vergleich, da denken viele, Lauge sei gegen Säure harmlos(er)



    **Und Lauge zum Abflussreinigen ist auch so eine Sache.....Sicher, funktioniert mal ganz gut, aber wenn man nicht sicher ist, wie seine Wasserleitungen aufgebaut sind, sollte man das lieber lassen. Ausser man hat Lust danach die halbe Leitung freizulegen um das Leck zu finden. Ausserdem wird Lauge mit Wasser Extrem heiss, und wenn man Kunststoffrohre hat, kann das auch problematisch werden.

  • Ätzen wird nicht funktionieren. Da geben sich Natron- und Kalilauge nichts, weil in Lösung sowieso nur Ionen vorliegen, sprich K+ bzw. Na+ und OH-, wobei letzteres der Reaktive Bestandteil ist, die anderen beiden taugen höchstens zur Salzbildung. Dafür bräuchte man allerdings ein Nichtmetall und in besagter NaOH bzw. KOH-Lösung gibts das nicht.


    Abgesehen davon: Kalium und Natrium sind viel zu unedel, um Eisen Elektronen zu entziehen.


    Ergo: Häng das Messer in Lauge und es passiert genau nichts.



    Tante Edith fügt hinzu: Der einzige Unterschied zwischen Natron- und Kalilauge ist, dass der pH-Wert von KOH ein gutes Stück höher liegen wird (bei gleicher Konzentration von KOH bzw. NaOH in Wasser). Aber nachdem die Hydroxidionen dem Stahl am A**** vorbeigehen, ist das auch unerheblich. Um dem Stahl was anhaben zu können, bräuchtest du eine Säure und keine Base.

  • Oh Oh Oh,


    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.


    BITTE BITTE FINGER WEG VON LAUGEN ! Ich habe auf der Arbeit damit zu tun ( Natronlauge, Kalkmilch,Stahlentfettung, Lixen usw ). Das ist echt Teufelszeug! Jeder der das mal auf der Haut hatte und hat versucht das weg zu bekommen weiß wovon ich rede. :plaerr: :term:


    Außerdem wird es dir ( wie schon gesagt wurde) beim Ätzen nichts bringen.


    Wenn du Kinder im Haushalt hast entsorg den Mist ( Fachgerecht ) und gut ist.


    Gruß

    Mir egal wer dein Vater ist, solange ich hier angel läuft hier keiner übers Wasser!

  • Stahl kann man mit Laugen nicht ätzen, sehr wohl aber Aluminium und Titan müsste auch gehen.
    Ich teste das mal...aber wie schon andere schrieben und / oder selbst erfahren haben, Vorsicht mit dem Zeug!!!


    Gruß Chris


    Edit: Aluminium löst sich unter H² - Entwicklung auf. Bei Titan (Rundmaterial) tut sich nicht viel (muss aber nichts heißen)
    Fazit: In dem Bereich allenfalls zum Ätzen von Alu-Griffen geeignet, und das auch nur mit Vorsicht! 8|

  • Ich hab ja schon ne Menge mit Chemikalien experimentiert, aber wenn ich höre, was diese Lauge so alles anrichten kann, werde ich lieber die Finger davon lassen.


    Vielen Dank für eure Fürsorge (ernsthaft)

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