Hallo,
Ein bisschen Lesestoff … eine nicht uninteressante Lampe, die preislich zwar recht hoch angesiedelt ist, aber ihren Preis wert ist. Warum? Weiterlesen!
Vor einigen Tagen habe ich bei einem deutschen Händler die neue Sunwayman V11R bestellt. Die V11R reiht sich quasi nahtlos ins EDC-Gefüge von Sunwayman ein: Die weiterhin erhältliche V10R (samt Titan-Versionen) und die neue M11R „Mr. Elfin“ sind schon rein optisch mit der neuen V11R verwandt.
Was die V11R auszeichnet: Eine kraftvolle XM-L liefert bis zu 500 Lumen (wenn mit 14500 oder 16340 betrieben) und die Ansteuerung erfolgt stufenlos über einen Magnetring. Wer die V11R derzeit kauft, erhält auch gleich zwei verschiedene Schalter. Dadurch kann man je nach Vorliebe zwischen einem edlen Titan-Schalter und einer einfacheren Lösung aus Gummi wählen.
Erhältlich ist die Sunwayman V11R mittlerweile bei verschiedenen bekannten Taschenlampen-Onlineshops in Deutschland. Der Preis beträgt jeweils ungefähr 95 Euro.
Damit ist die V11R eindeutig im oberen Segment angesiedelt, der Preis ist in Relation zur Lampengröße ja durchaus als hoch zu bezeichnen.
Wer sich für die V11R entscheidet, bekommt die Lampe samt Zubehör in einer kleinen Pappschachtel mit Sichtfenster. Links neben dem Sichtfenster sind die wichtigsten Produktmerkmale aufgedruckt, zum Beispiel die theoretische Reichweite, die Stoßfestigkeit oder die Wasserresistenz. Etwas enttäuschend wirkt auf den ersten Blick die Angabe „High: 190 Lumens“. Etwas kleiner findet sich darüber jedoch der Hinweis auf mehr Leistung beim Betrieb mit einem 16340er-Li-Ion-Akku. An Informationsgehalt ist die kleine Verpackung wohl kaum zu überbieten - auch die Rückseite ist gespickt mit technischen Informationen und weist unter anderem auch auf den optional erhältlichen AA-Extender hin.
Öffnet man die Packung, findet man einen recht umfangreichen Lieferumfang im Inneren, bestehend aus:
- V11R Lampengehäuse
- Holster
- Lanyard
- Zwei Ersatz-O-Ringe
- Titan-Clip
- Schalterzubehör
- Ti-Schalter
- Anleitung, Garantiekarte, Produktinformationen
Das rechte lange Trageband (wird mit einem stabilen Karabiner befestigt!) ist ebenso wie der Holster sehr hochwertig. Der mitgelieferte Titan-Clip sieht sehr edel aus - mein Clip hat jedoch eine leichte Patina, die ich bislang mit Hausmittelchen nicht entfernen konnte. Möglicherweise sind es irgendwelche Rückstände von Klebstoffen oder ähnliches, die jedoch nur bei sehr genauem Hinsehen auffallen.
Genau wie bei den meisten modernen EDCs ist der Clip lediglich aufgesteckt und nicht verschraubt - das hat Vor- und Nachteile. Wer keinen Clip haben möchte, sei es aus optischen oder haptischen Gründen, kann ihn ohne Werkzeug entfernen. Freunde dieser Befestigungsmöglichkeit wissen jedoch, dass sich Aufsteck-Clips bei größerer Belastung auch mal vom Lampenkörper lösen können.
Der mitgelieferten englischsprachigen Anleitung kann man die wichtigsten Informationen zu Technik und Bedienung entnehmen. Das Beiblatt mit Produktinformationen ist wirklich auf dem neuesten Stand - neben der V60C wird hier unter anderem auch die neue M11R vorgestellt. Finde ich ganz nett, da man so auf die Schnelle einen Überblick über weitere Produkte des Hersteller bekommen kann.
Neben dem „üblichen“ erweiterten Lieferumfang hat Sunwayman auf die Kritik der Erstkäufer reagiert. Der mitgelieferte Titan-Schalter war bei einigen Benutzern nicht so perfekt geschnitten und hat beim Schalten etwas gekratzt. Seit einigen Wochen wird daher ein Paket aus zwei Schaltern mitgeliefert: Neben dem Ti-Schalter gibt es auch einen einfachen Gummi-Schalter, der so von vielen anderen Taschenlampen bekannt ist und garantiert nicht kratzt. Mehr zum Unterschied und Austausch könnt ihr weiter unten lesen.
Neben dem Zubehör möchte ich natürlich auch auf die Lampe selbst eingehen. Die Sunwayman V11R kommt in gewohnt exzellenter Qualität. Das dunkelgrau anodisierte Gehäuse wirkt edel und dennoch schlicht. Im hinteren Drittel der Lampe befindet sich ein „Sunwayman Variable“ Aufdruck, gegenüberliegend der Produktname „V11R Révolution“ sowie eine CE-Zertifizierung. Eine Seriennummer ist ebenfalls eingelasert.
Viel wichtiger für den Betrieb ist jedoch eine unauffällige Gravur unterhalb des Magnetrings: Eine rund drei Zentimeter lange Skala von Min bis Max zeigt in Kombination mit einem kleinen Pfeil auf dem Drehring an, wie hell die V11R gerade eingestellt ist.
Das Vorgängermodell V10R hatte keine derartige Orientierung. Insofern ist diese Markierung durchaus eine kleine Verbesserung!
Am hinteren Ende des Gehäuses befinden sich im recht dickwandigen Aluminium drei Löcher mit erfreulich großem Durchmesser, weshalb die Montage von Lanyards und Co. problemlos möglich ist.
In Sachen Knurling hat Sunwayman sich recht sparsam gezeigt: Zwischen den Beschriftungen, also an der Grifffläche, gibt es insgesamt vier Flächen mit leichter Riffelung, um die Griffigkeit ein wenig zu erhöhen.
Der Haptik zum Vorteil gereicht der vergleichsweise stark geriffelte und demnach sehr griffige Drehring, der als Haupt-Bedienelement stets gut zu greifen und zu drehen sein muss.
Oberhalb des Magnetrings sind zwei Kühlrippen ins Gehäuse eingearbeitet, die nicht hervorstehen (was dem EDC-Charakter zuträglich und zugleich taschenschonend ist) und wohl eher wenig effektive Kühlleistung bringen. Bei kleinen Lampen wie der V11R erfolgt die Kühlung in der Regel auch über die Blutzirkulation in unserer Hand, während wir die Taschenlampe halten.
Zur Verarbeitung gibt es eigentlich nur Positives zu sagen. Die Anodisierung wurde fehlerfrei ausgeführt, der Magnetring läuft sehr leicht und kratzt nicht, die Gravuren sind gut zu lesen.
Noch kurz ein paar Spezifikationen:
- Gehäuse nach HA-III Standard anodisiert
- O-Ringe sorgen für Dichtigkeit gem. IPX-8
- Länge 84 Millimeter
- Durchmesser Tailcap 23mm
- Durchmesser vorne 23mm
- Gewicht lt. Hersteller 49 Gramm ohne Akku
Hinter einem Orange Peel-Reflektor befindet sich eine Cree XM-L U2 LED, die beim Betrieb mit CR123A Primärzellen bis zu 190 Lumen liefert. Steckt man einen 16340er Li-Ion Akku (oder 14500 mit Extender) in die Lampe, kommen satte 500 Lumen aus der XM-L. Für EDC-Zwecke meeeehr als genug! Obwohl die LED optimal zentriert ist, habe ich einen kleinen Fehler gefunden: Der Reflektor hat an einer Stelle vier mikroskopisch kleine Punkte, die sich nicht aufs Lichtbild auswirken, aber bei genauem Hinsehen auffallen. Vermutlich ist irgendwo im Produktionsprozess Staub hinein gelangt
Bedient wird die V11R Révolution über den Drehring im vorderen Bereich des Gehäuses, der über ein Magnetsystem stufenlos einstellbar ist. Damit dieser Magnetring überhaupt funktioniert, muss das System erst mal Strom haben. Eingeschaltet wird die V11R über den Schalter an der Tailcap, der wie bereits erwähnt entweder mit Titan oder mit Gummi abgedeckt ist.
Befindet sich der Magnetring in Min-Stellung, liefert die Taschenlampe laut Hersteller ungefähr 1 Lumen. Das ist genug, um sie in der Dunkelheit zu finden - den Weg vor sich wird man damit aber nicht sehen. Auf Max-Stellung erleuchten dem Benutzer satte 500 Lumen den Weg.
Übrigens - mit meinem Luxmeter habe ich herausgefunden, dass die letzten ca. 7 Millimeter Wegstrecke der Skala bzw. Des Drehrings keinen Einfluss auf die Helligkeit mehr haben. Ein bekanntes „Problem“ von Lampen mit Magnetring - nicht dramatisch, aber durchaus erwähnenswert.