Fähigkeiten eines Outdoormessers

  • ...Wer ins Outdoor geht benötigt eine


    gute Klinge, besser Zwei (Groß und Klein). Und wenn Tony, auf Grund seiner Erfahrung, die sicher nicht geringer ist als meine, dem Naturfreund der längere Touren im Sinn hat,


    ein Messer empfiehlt, dann ist das ein Wort. Man muß natürlich offen dafür sein und, wenn möglich, entsprechende Euros in die Hand zu nehmen.



    Ich denke eigentlich genauso bezüglich 2 Messern (groß und klein), bisher habe ich für die Outdoorgeschichten in der letzten Zeit ehrlich gesagt immer nur 2 kleine Messer mitgenommen (CR Inyoni und einen Folder, früher war es ein HÄß-Custom und ein Folder)...es hat sich einfach bei mir eine Scheu eingestellt, große Fixed mit rumzutragen (auch, wenn das Outdoortechnisch bedeutet, dass ich wesentlich mehr Arbeit mit dem kleineren Inyoni habe)...ich bin öfter mit dem wesentlich größeren HÄß schief angesprochen und angeschaut worden...muss mir unbedingt für die nächste Tour mal wieder was großes mit einpacken :)



    ...Und dann kommen natürlich die Moras oder Opinels oder wie sie alle heißen ins Spiel...


    Hmm...sagen wir es doch einfach so...Mora ist im Outdoorbereich unbrauchbar, weil es leider keine Full Tang - Bauweise ist (ok, bei dem Preis auch nicht unbedingt zu erwarten, oder?).
    Für die normalen Schneidaufgaben...ok...aber sobald es an Holz oder ähnlich gelagerte Dinge geht, muss es schon ein stabiles, durchgehendes Messer sein :)




    @Tony...darf ich fragen, wieso Du für alle Arbeiten nur dieses Eine Messer benutzt? Die Klinge ist ja schon sehr stattlich, zum Häuten, Fleisch zubereiten und auch für die Holzarbeiten ist es sicher sehr gut geeignet, aber hast Du bei kleinen Schneidaufgaben nicht noch einen Folder o.ä. dabei?



    VG, S.

  • @ S.J.,
    als ich noch ein Buck 124 führte, kombinierte ich das mit einem BW - Folder aber im Nachhinein weiß ich, dass ich davon hauptsächlich den Schraubendreher und den Korkenzieher ( :rolleyes: ) nutzte also blieb das Teil Zuhause und wenn ich damals das 124 im Busch hätte scharf halten können, wäre meine Idee zum eigenen, bedarfsgerechten Messer (GEK) nie entstanden. Jedenfalls verrichte bislang alle anfallenden Messeraufgaben mit nur einem Messer und vorausgesetzt man weiß wie´s geht, funktioniert das auch. Sicher ist der ein od.andere Folder ein hochwertiges Hilfsmittel aber ich zweifele an dessen Hiebwirkung und seiner seitlichen Belastbarkeit und da ich Draussen nicht nur Lustwandele sondern arbeite, benötige ich hochbelastbares Material. Zudem geize ich immer mit dem Rucksackgewicht. Bei dessen Minimierung fängt bereits meine persönliche Freiheit u. Erlebnisfreude an. Wenn Jemand das anders erlebt oder die Erfordernisse mangels Anforderung nie spürte, so respektiere ich das auch aber er sollte dann nicht mit Annahmen, Hypothesen und Unterstellungen nerven.

  • @ S.J.,
    als ich noch ein Buck 124 führte, kombinierte ich das mit einem BW - Folder aber im Nachhinein weiß ich, dass ich davon hauptsächlich den Schraubendreher und den Korkenzieher ( :rolleyes: ) nutzte also blieb das Teil Zuhause und wenn ich damals das 124 im Busch hätte scharf halten können, wäre meine Idee zum eigenen, bedarfsgerechten Messer (GEK) nie entstanden. Jedenfalls verrichte bislang alle anfallenden Messeraufgaben mit nur einem Messer und vorausgesetzt man weiß wie´s geht, funktioniert das auch. Sicher ist der ein od.andere Folder ein hochwertiges Hilfsmittel aber ich zweifele an dessen Hiebwirkung und seiner seitlichen Belastbarkeit und da ich Draussen nicht nur Lustwandele sondern arbeite, benötige ich hochbelastbares Material. Zudem geize ich immer mit dem Rucksackgewicht. Bei dessen Minimierung fängt bereits meine persönliche Freiheit u. Erlebnisfreude an. Wenn Jemand das anders erlebt oder die Erfordernisse mangels Anforderung nie spürte, so respektiere ich das auch aber er sollte dann nicht mit Annahmen, Hypothesen und Unterstellungen nerven.


    Ich gebe Dir absolut Recht, beim Rucksackgewicht MUSS man sparen, vor allem wenn die Tour über mehrere Tage geht (bei einer reinen Tagestour ohne Übernachtung draußen nehme ich auch das zu große Gewicht in Kauf, man kann sich ja nach der Tour immer noch gut erholen :) ).


    Wenn ich einen Folder beihabe, dann immer am Gürtel bzw. in der Beintasche (Gürtel bedeutet im Unterholz auch dann immer hängenbleiben).


    Ich habe einen Freund aus Anklam (MeckPomm, Nähe Usedom), der macht es sich ganz einfach...wenn er ne mehrtägige Tour macht, nimmt er Schlafsack und Isomatte mit und hat als Messer ein altes DDR-Messer mit Holzgriff im Rucksack (sieht eigentlich aus wie die Solinger Küchenmesser, nur halt dicker und länger in der Klinge)...Klingenlänge beträgt so etwa 14-15cm, Klingenspitze hochgezogen.


    Als ich mit ihm das erste mal draußen war, hab ich ihn nur gefragt, was er mit dem Messer will, aber als ich gesehen habe wie und was er alles damit anstellt, waren meine Fragen auch sofort gestorben ;)


    Klarer Vorteil bei dem Messer...Kohlenstoffstahl, sehr leicht nachzuschärfen (er macht das u.a. auch einfach mal an nem Stein, den er draußen findet (wenn er sein Schärfgerät vergessen hat ;) ).
    Bevor jetzt eine Diskussion deswegen losgeht...es ist ja nun hinreichend geklärt, dass jeder eine andere Philosophie verfolgt..d.er eine mags halt in "rostfrei" mit möglichst langer Schnitthaltigkeit, der andere bevorzugt weicheres Material, was sich auch problemlos überall schärfen lässt :)



    Natürlich haben Folder nicht die nötige Hebelwirkung (würde ich bei mir auch gar nicht ausprobieren wollen!), die Frage zielte einfach auf filigrane Schneidarbeiten ab (ich hab mich bei dem großen HÄß-Custom (Klinge 10-11cm) immer schwer getan damit ;) ).



    VG, S.

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  • @ Geronimo,


    meistens war ich mit einem 35 L Rucksack unterwegs. Bis ich dann wieder in die Zivilisatin kam konnte es meistens 2 - 3 Wochen dauern. Inhalt bestand aus einer zweiten Unterhose, einem 2. T-Shirt. 2 Paar Socken, Baumwollküchentuch, Flüssigseife, Mun., Moose - Jerky und trockenen Grundnahrungsmitteln. Jacke, Tasse und manchmal 30 m 8mm Reepschnur wurden aussen befestigt. Heute habe ich einen 60 L - Rucksack welcher aber auch selten vollbeladen ist und die voluminöse, gerollte Isomatte wurde längst durch eine weniger störende, faltbare Bw - Unterlegmatte ersetzt.
    BeattyPeaks.jpg Guardian Angel.2.jpg

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  • Hallo,


    hier kann ich auch eine (wahrscheinlich ohnedies den meisten bekannte) Kleinigkeit zeigen:
    Ein Pfeiferl - siehe Fotos - welches für Kommunikation und Notsignale durchaus geeignet ist.


    pfeiferl1.jpg pfeiferl2.jpg


    Gemacht hab' ich es mit meinem wünderschönen Wilkins Basic Military: Klinge 11cm lang, 10cm scharf, 3,5cm hoch, 4,1mm dick; geniale geschlossene Griffschalen.


    Klar, ein Opinel kann das besser, aber dafür eben vieles andere aufgrund mangelnder Stabilität gar nicht. Ich würde auch ein großes/stabiles Messer bevorzugen. Viele feine Aufgaben sind damit zwar fummelig, aber man kann sie meist erledigen. Umgekehrt geht das denk ich nicht so ohne weiteres.


    lg,
    Franz

  • Ich bin der festen Ansicht jeder nach seinem Geschmack. Aber wenn ich hier schon wieder lese das Mora und konsorten nix für outdoor sind oder die meinung "billige Messer reichen" nur von leuten vertreten wird die sich nix besseres leisten können stößt mir das doch etwas sauer auf.
    Da könnte ich auch behaupten das hochpreisige messer nur was für leute sind die sich selbst profilieren möchten oder eventuelle defizite kompensieren wollen (Als info: auch ich besitze 4 teure messer).
    Nicht das Messer macht die arbeit, sondern der benutzer.
    Hier wurden vorhin die Sámi als beispiel für messerqualität genannt. Ich habe dort weit mehr Martiini als alles andere gesehen. ausserdem auch viele Mora und Hultafors. Ja, es gab auch hochpreisige Messer dort, aber die waren nicht in der Mehrheit.
    Ich finde es halt immer schade wenn von Leuten, die minimalismus, back to the roots oder keep it simple predigen, die meinung vertreten wird das man nur mit nem teurem messer überleben kann, ja alltagsmesser zu benutzen sogar leichtsinnig sei.
    Mal so als denkanstoss: Ich bin der festen Überzeugung das jemand der nicht mit einem "normalen" messerüberleben kann, dies auch nicht mit nem 200 €+ Messer hinbekommt...
    Ich möchte nochmal klarstellen, ich sage nichts gegen Menschen die mit hochpreisigen Messern losziehen, ist vollkommen in Ordnung. Aber es stört mich, wenn eben ein solcher anderen leichtsinn oder unvermögen

  • Hi


    Schreib doch einfach wie du mit dem Mora klarkommst und die Nachteile durch Können kompensierst ;) ich denke du nimmst gerade bezug auf nen Beitrag der bereits Bezug genommen hat:


    Teure Messer sind unnötig - Billige Messer sind was für Arme - und nun kommst du ;)


    Brauchst dich dem Firlefanz nicht hingeben. Wenn du einfach sachlich berichtest hilft das allen besser weiter, als diese Endlosschleife fortzusetzen ;)



    Ich vertrete wie weiter oben gesagt die Meinung, dass es von den Skills abhängt. Wie gesagt - der eine mit Badehose und Mundharmonika, andere mit Stein gegen Säbelzahntiger und ich verlass mich lieber auf teure Messer ;)


    Gruß,
    AJAX

    Plan - Prepare - Execute

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  • Aye Tony,


    Socorro hat schon als 12-jähriger mit Mutters Küchenmesser Signalpfeifen geschnitzt.


    Am Besten geeignet sind Holunderzweige! :thumbup:


    Grüße ans Forum!


    Socorro :)

  • ich baue einen Trommelrahmen aus schnellwachsendem also relativ biegbarem Holz aus feuchtem Boden. Das Stämmchen wird zu einer 2 cm dicken Latte beidseitig reduziert und ist dann zur Weiterverarbeitung für die Kreisschablon geeignet. Diese Arbeit würde sicher mit einer Machete schneller gehen aber aufgrund der schlechter einschätzbaren Hiebe wäre die Gefahr eines zerstörerischen Fehlhiebes zu groß.
    Mit einer Klingenlänge abwärts der 17 cm müßte man wesentlich mehr Kraft aufbringen als mit einer Klingenlänge von 17 - 20 cm, wodurch die Dosierung der Einwirkung ebenfalls schwerer einschätzbar wird, Zudem würde die Fertigstellung wesentlich länger dauern. Mit einem Beil geht da garnichts, das wäre genauso riskant wie mit einer Machete und ein Folder würde zur "never ending Story" führen. Mancher wird nun vllt. einwenden "das brauch ich nicht". Ok, dann sollte er aber doch seine Aktivitäten mit seinem Outdoormesser hier bitte vorzeigen.
    Trommelrahmen.jpg Drum-backside.jpg 10Craft11.JPG

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  • Zunächst mal vorweg, damit das nicht so rüberkommt, als würde ich hier nur Meckern: Ich finde den Thread sehr interessant und habe zum Beispiel dadurch angeregt das mit dem batoning nochmal eingehender ausprobiert und war überrascht, was damit doch auch mit einem eher kleinen Messer (gut 10cm Klinge) geht. Man braucht halt immer erst ein geeignetes Schlagholz, aber dann werden doch die Möglichkeiten des Messers erheblich erweitert.

    ich baue einen Trommelrahmen aus schnellwachsendem also relativ biegbarem Holz aus feuchtem Boden. Das Stämmchen wird zu einer 2 cm dicken Latte beidseitig reduziert und ist dann zur Weiterverarbeitung für die Kreisschablon geeignet.


    ...


    Mit einem Beil geht da garnichts, das wäre genauso riskant wie mit einer Machete und ein Folder würde zur "never ending Story" führen.

    Jetzt aber zu einem Punkt, dem ich überhaupt nicht beipflichten kann, nämlich obigem Zitat. Ich hab den Eindruck, dass Du eine tief sitzende Abneigung gegen Beile hast, anders kann ich mir das nicht erklären. ;) Grade für so eine Arbeit ist doch ein Beil gradezu prädestiniert. Selbst wenn ich mitten in der Werkstatt stehen würde, wäre ein Beil dafür zumindest meine zweite Wahl (nach dem Schraubstock und Ziehmesser, je nach Holz sogar die erste, weil man mit dem Beil leichter Schräg zur Faser schneiden kann und damit eine sauberere Oberfläche erreicht).
    Mit dem Beil lässt sich sowohl sehr schnell eine Menge an Material abnehmen als auch die Oberfläche sehr sauber bearbeiten. Natürlich muss man das Beil dabei teilweise sehr kurz greifen und man "schneidet" eher als dass man hackt. Nicht umsonst gibt es Schnitz- und Tischlerbeile für genau solche Arbeiten, und letztlich ist das ganze nichts anderes als das Behauen eines Baumstamms zum Blockhausbau, nur in klein.


    Damit ich jetzt nicht rumgetheoretisiere unterstellt kriege, hab ich mir grade mal das Beilchen in die Hose gesteckt, bin in den Wald und habe ein Reststück frische Esche bearbeitet. Wegen der geringen Dicke des Stämmchens bin ich statt bei 2cm bei 1.3-1.5cm Dicke gelandet. Das ganze hat, inkulsive "rein in den Wald" und "raus aus dem Wald" keine 20 min gedauert. Und Spaß gemacht hat's auch, ich sollte mal was größeres machen. ;)



  • @ dcjs,


    das Stämmchen welche ich bearbeitete war ca. 2, 5 m lang. Dann gehen mit jedem Hiebchen Schwingungen durch das Teil. Obwohl ich immer zum Boden hin arbeitete u. dieser fest war, hätte jeder weniger sensibele Beilhieb das empfindliche Holz zerbrochen. Sorry ich habe kein "Schnitzbeil" und kenne pers. auch Niemanden der so etwas mitführt. Ich bleibe bei meinem Allrounder, damit läßt sich begreiflicherweise weit mehr anstellen als mit einem Beil und ich hab´ mit meinen 280 Gramm deutlich weniger zu schleppen

  • Aye,


    ich hatte beim Militär Ausbilder, die hätten mich noch nicht einmal mit einem 500 gr.- Messer ins Feld gelassen ( X( ), einfach weil zuviel


    Gewicht! Geschweige den mit einem Beil....


    Mit internettem Gruß!


    Socorro :)

  • @ dcjs,


    das Stämmchen welche ich bearbeitete war ca. 2, 5 m lang. Dann gehen mit jedem Hiebchen Schwingungen durch das Teil. Obwohl ich immer zum Boden hin arbeitete u. dieser fest war, hätte jeder weniger sensibele Beilhieb das empfindliche Holz zerbrochen. Sorry ich habe kein "Schnitzbeil" und kenne pers. auch Niemanden der so etwas mitführt. Ich bleibe bei meinem Allrounder, damit läßt sich begreiflicherweise weit mehr anstellen als mit einem Beil und ich hab´ mit meinen 280 Gramm deutlich weniger zu schleppen

    Tony,


    langsam kriege ich den Eindruck, dass Du völlig andere Vorstellungen davon hast, wie so eine Arbeit mit einem Beil vor sich geht. Ich mache das auch gerne nochmal mit einem 2-3m langen Stämmchen, überhaupt kein Problem. Nochmal, selbst ich kann damit relativ einfach die Dicke auf +/- 1mm einhalten und 2cm Holz zerbrechen sicher nicht durch einen "weniger sensiblen Hieb", und ich betrachte mich nicht unbedingt als Künstler am Gerät. Ginge übrigens auch mit dem 10cm-Fixed recht problemlos, wenn man es geschickt anstellt (z.B. Stämmchen an einen Baum binden, Messerspitze in ein Stück Holz treiben, so dass man einen zweiten Griff als Ziehmesser hat). Was das "Schnitzbeil" angeht, das oben abgebildete ist erkennbar keins, das ist ein altes Gränsfors "Wildmarksbeil", das damals noch geformt war wie eine schlichte Forstaxt im Kleinformat (37cm lang, falls das auf dem Bild nicht rüberkommt). Trotzdem kann man damit auch filigrane Arbeiten sehr kontrolliert ausführen.


    Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Du als Allrounder ein mittelgroßes Messer bevorzugst, wenn ich wirklich nur ein Schneidwerkzeug mitnehmen dürfte, würde ich wahrscheinlich auch bei sowas grob in der Art des M95 rauskommen. Das Gewicht eines Beils (das eh noch um ein kleines Messer ergänzt würde) lässt sich sicher nur rechtfertigen, wenn man recht viel Holz bearbeiten will/muss. Das kann sich aber je nach Umgebung lohnen. In Amerika waren kleine Beile übrigens mal so beliebt, dass sie als "trade axe" als Währung gehandelt wurden, weil einfach jeder so eins gebrauchen konnte. Und die Leute haben auch nicht nur an einem Ort auf ihrem Hintern gesessen und Pfeife geraucht, nehme ich an.


    Die Aussage von wegen "damit geht gar nichts" ist einfach unsachlich und macht andere Aussagen, die ich vielleicht nicht so gut beurteilen kann, nicht unbedingt vertrauenerweckender. Ich habe mir angewöhnt, auch mutmaßliche Autoritäten nach der Überzeugungskraft ihrer Argumente zu beurteilen und nicht einfach irgendwelche Postulate zu akzeptieren. Es gibt auch immer wieder Leute, bei denen "jahrzehntelange Erfahrung" nur bedeutet, dass sie eine Sache schon seit Jahrzehnten nicht optimal machen und dabei die Grenzen ihres Tuns als die naturgegeben ansehen. Also, entweder ein klein bisschen weniger dogmatisch, oder aber die Meinungen etwas überzeugender erklären fände ich hilfreich für die Diskussion.



    Gruß


    David

  • Und wer beurteilt was dürftiges Praxiswissen ist und was nicht? [...] Wenn der Meinungsaustausch hier nicht gewünscht ist und sich nur Leute zu Wort melden dürfen, die Survivalkurse geben und mit dem Rucksack um die Welt gezogen sind, dann wird das aber kein Dialog.


    Ich bin der festen Ansicht jeder nach seinem Geschmack. Aber wenn ich hier schon wieder lese das Mora und konsorten nix für outdoor sind oder die meinung "billige Messer reichen" nur von leuten vertreten wird die sich nix besseres leisten können stößt mir das doch etwas sauer auf.
    Da könnte ich auch behaupten das hochpreisige messer nur was für leute sind die sich selbst profilieren möchten oder eventuelle defizite kompensieren wollen [...].


    Das ist leider auch mein Eindruck. Es wird Offenheit gefordert, aber wenn gegenteilige Meinungen geäußert werden, wird der Urheber marginalisiert. Ob der eine nun jeden mit seinen persönlichen Erfahrungen totschlägt oder ob der andere sagt, dass es sich bei den Befürwortern anderer Lösungen um Billigheimer handelt - fair ist das beides nicht.


    Erinnert mich ein wenig alles ein wenig an die Nesmuk Geschichte - der Designer behauptet es sei das beste Messer und die Käufer rechtfertigen ihre Investition. Wobei dann völlig außer Acht gelassen wird, dass es eine Reihe unterschiedlicher Kochmesser gibt, die mit den entsprechenden Techniken eingesetzt auch zu einem schmackhaften Mahl verhelfen.


    Was bedeutet das für unsere Diskussion hier? Für mich bedeutet es, dass der erste Beitrag sehr interessant ist. Er zeigt, was Tony so für Aufgaben sieht und wie er sie mit seinem gewählten Werkzeug verwirklicht.
    Nur ist seine Prämisse sehr speziell: ein einziges Werkzeug, das für einen ausgedehnten Aufenthalt abseits jeglicher Zivilisation reichen muss. Wie auch schon im anderen Thread geschrieben kann ich mir gut vorstellen, dass ein Messer wie das GEK o.ä. dafür eine gute Wahl wäre. Sobald man diese Prämisse jedoch ein wenig modifiziert in Richtung mehr Werkzeuge (Spezialisierungsvorteile, Redundanz) oder in Richtung weniger Wildnis/Aussicht auf Rettung innerhalb von <3d, stimmt die Schlussfolgerung nicht mehr.



    Ookami


    PS: Aus meiner Erfahrung bei der Holzbearbeitung kann ich dcjs nur Recht geben: mit einem Beil kann man sehr exakt arbeiten. Wenn man damit nicht zurecht kommt,ist ein Messer vllt. besser.

    3 Mal editiert, zuletzt von Ookami ()

  • Ich habe ehr den Eindruck, dass entgegen eines eindeutigen Titels und Beschreibung permanent versucht wird eine Messer vs. Beil Diskussion zu entfachen.
    Ich halte es für sinnvoller einfach einen ähnlichen Thread zu starten wie - Beil als Outdoortool, o.ä.


    Die Argumentation ist nachvollziehbar und auch ich habe gegenargumentiert und dafür immer die Worte "meine Meinung" oder "meine persönliche Meinung" genutzt.


    Ich hab selber ein Wildmarksbeil von Gränsfors und das hält einfach im gesamten nicht wirklich mit. Holzbearbeitung - ja. Ein Einzelfall an dem sich gemessen werden kann und hochgezogen wird. Aber was ist mit den anderen Beispielen zur Nutzung des Messers??


    Ein Beil kann manche Sache besser als ein Messer, aber längst nicht so viel.


    Nochmal zum Kern: Outdoor und die darin enthaltene Möglichkeit der Notsituation... Mir ist da auch das Messer lieber als das Beil.



    "Nur ist seine Prämisse sehr speziell: ein einziges Werkzeug, das für einen ausgedehnten Aufenthalt abseits jeglicher Zivilisation reichen muss. Wie auch schon im anderen Thread geschrieben kann ich mir gut vorstellen, dass ein Messer wie das GEK o.ä. dafür eine gute Wahl wäre. Sobald man diese Prämisse jedoch ein wenig modifiziert in Richtung mehr Werkzeuge (Spezialisierungsvorteile, Redundanz) oder in Richtung weniger Wildnis/Aussicht auf Rettung innerhalb von <3d, stimmt die Schlussfolgerung nicht mehr."


    Das ist richtig, aber was hat das mit diesem speziellen Thread zu tun?



    "Die Aussage von wegen "damit geht gar nichts" ist einfach unsachlich und macht andere Aussagen, die ich vielleicht nicht so gut beurteilen kann, nicht unbedingt vertrauenerweckender. Ich habe mir angewöhnt, auch mutmaßliche Autoritäten nach der Überzeugungskraft ihrer Argumente zu beurteilen und nicht einfach irgendwelche Postulate zu akzeptieren. Es gibt auch immer wieder Leute, bei denen "jahrzehntelange Erfahrung" nur bedeutet, dass sie eine Sache schon seit Jahrzehnten nicht optimal machen und dabei die Grenzen ihres Tuns als die naturgegeben ansehen. Also, entweder ein klein bisschen weniger dogmatisch, oder aber die Meinungen etwas überzeugender erklären fände ich hilfreich für die Diskussion."



    Hört sich für mich an wie: Bin hier zwar in einem Landrover Thread, aber mein Van packt auch einen Waldweg und hat ne viel größere Zuladung... Wer hier nen Thread startet und über den Geländewagen schreibt soll akzeptieren, dass ein Van das auch kann, sonst macht er was falsch? Dazu dann Haarspaltereien bezüglich eines Kommentars... Ich kenn Tony und er weiss ein Beil sicherlich zu schätzen. Aber für einen Allroundeinsatz mit allem beschriebenen untauglich. Nicht mehr und nicht weniger...


    Mal den Umkehrschluss gezogen? Was kann das Beil was das Messer nicht kann und umgekehrt? Ich denke da wird das Messer die Nase vorn haben.

    Plan - Prepare - Execute

    2 Mal editiert, zuletzt von AJAX ()

  • Naja, der Titel lautet "Fähigkeiten eines Outdoormessers", für mich hat das nicht unbedingt was mit Survival zu tun. Warum soll es dann keine anderen Meinungeng geben? Im Titel steht gar nichts von Notsituation. Es ist ja auch die Frage, was versteht man unter Outdoor? Den südamerikanischen Dschungel oder den afrikanischen Busch? Riesengroße Wälder in Russland?


    Für mich ist Outdoor wenn ich mich abseits eines besiedelten Gebietes befinde. Das kann genauso ein Wald in Niederösterreich sein. Wenn ich da wandern gehe brauche ich weder Beil noch Outdoormesser. Da reicht ein Opinel oder ein Schweizer Offiziersmesser aus.


    Man müsste hier vielleicht ein paar Sachen genauer deffinieren, dann tut man sich leichter in der Diskussion.


    Schließlich leben wir nicht alle wie der Große Weiße Jäger, versteht ihr was ich meine?

    vae victis

    2 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

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