Morgen
Wie bei vielen anderen Technik-Produkten fragt man sich auch bei den Taschenlampen, welche Innovationen noch möglich sind und wohin die Reise gehen wird.
Eines ist klar: Die Lampen werden heller, stromsparender und kompakter. Und in Sachen Bedienung ist derzeit ein Wandel im Gange, so hat der Selektorring bzw. die stufenlose Helligkeitseinstellung mit Magnetring mittlerweile sehr viele Freunde gefunden und der gute, alte Clicky wird seltener.
Ein Problem bleibt jedoch: Der Benutzer muss stets selbst zwischen den einzelnen Helligkeitsstufen umschalten.
Nitecore geht hier völlig neue Wege: In den drei Modellen der neuen SENS-Serie sorgen Neigungssensoren zusammen mit einem Mikroprozessor dafür, dass die Helligkeit individuell geregelt wird.
Ein simples Praxisbeispiel fällt mir gleich ein: Wer nachts beim Geocachen ist und den fernen Weg beleuchtet, braucht viel Licht - wenn man jedoch das Logbuch direkt vor sich oder den Behälter am Boden anstrahlt, benötigt man deutlich weniger Licht.
Dass das revolutionäre Konzept von Nitecore hier wirklich sinnvoll ist, habe ich in einem kleinen Praxistest bemerkt.
Neben der wirklich innovativen Funktion namens ADT (Active Dimming Technology) bieten die SENS-Modelle jedoch weitere Vorzüge, beispielsweise die sehr geringe Größe!
Den Rundumschlag beginne ich mal mit dem Hersteller. Nitecore gehört zum Sysmax-Konzern und ist damit sehr eng mit JETBeam verbunden. Der breiten Masse wurde die Firma durch die TM11 Tiny Monster bekannt. Auch die neue Explorer-Serie dürfte vielen von euch schon beim Surfen begegnet sein.
Trotz des relativ günstigen Preises von knapp 35€ sind die SENS-Lampen also auf jeden Fall von einem renommierten Hersteller.
Als Käufer hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Modellen, die sich in Größe, Helligkeit und Stromversorgung unterscheiden.
SENS AA: 120 Lumen, AA-Akku/Batterie/14500er
SENS CR: 190 Lumen, 16340-Akkus bzw. CR123A Zellen
SENS Mini: 170 Lumen, CR2-Batterie bzw. Akku
Dankenswerterweise habe ich alle drei Modelle für einen Test gestellt bekommen, leider jedoch ohne Originalverpackung und sonstigen Lieferumfang. Laut Anleitung befindet sich ein Key Chain Ring und ein Ersatz-O-Ring im Lieferumfang der Serie.
Da die verschiedenen SENS-Exemplare sich in Aussehen, Technik und Gehäuse bis auf die Größe nicht unterscheiden, gehe ich nicht auf jede Lampe ein, sondern pauschalisiere den folgenden Absatz ein wenig.
Das Gehäuse wurde nach HA-III Standard schwarz anodisiert und ist recht schlicht. Nichts besonderes also - robust und unauffällig! Ein Großteil des Gehäuses ist mit einem leichten Knurling versehen - gerade oben am Kopf ist das sinnvoll, da man für die Bedienung des Twisty ein bisschen Grip braucht.
Geringe Größe und Taschentauglichkeit sind die Leitmotive der SENS-Serie. So gibt es keinen zackigen Bezel, der die Hosentasche zerstören könnte. Am vorderen Ende des Batterierohrs steht die Modellbezeichnung. Die Gravur wurde bei allen drei Exemplaren sauber ausgeführt.
Am hinteren Ende findet man keinen Clicky, sondern eine plane Fläche. Gewöhnungsbedürftig, wenn man sonst mit Clicky-Lampen hantiert! Zwei Löcher zur Befestigung von Lanyards, Schlüsselringen und Co. sind vorhanden - dem EDC-Gebrauch steht also nichts mehr im Wege.
Prinzipiell bestehen die SENS-Lampen aus zwei Teilen: Dem hinteren Gehäuseteil (=Batterierohr) und dem Kopf mit Elektronik, Reflektor-Linsen-Einheit und LED.
Der Kopf ist rein optisch bei allen drei Modellen gleich und lässt sich theoretisch auswechseln. Im Vergleich zur gesamten Lampe nimmt der Kopf recht viel Platz weg und wiegt auch einiges - hier steckt schließlich die Elektronik drin, die für die Sonderfunktion ADT zuständig ist.
Aufschrauben lässt sich der Lampenkopf nicht, daher kann ich keine Fotos von der Elektronik an sich zeigen.
Die gesamte Fertigungsqualität ist auf hohem Niveau und lässt absolut keine Wünsche übrig. Auch die Gewinde sind sauber geschnitten. Hier wurde übrigens je ein schwarzer O-Ring eingelegt, um eine Wasserresistenz gem. IPX-8 zu erreichen.
Ganz vorne befindet sich die Reflektor-Linsen-Einheit. Dahinter sitzt eine Cree XP-G R5 LED - es muss nicht immer eine XM-L sein!
Die kleine XP-G erreicht in den SENS-Lampen sogar eine recht taugliche Reichweite. Mehr dazu gibt's dann in den Beamshots zu sehen.
Mehr gibt es zu Gehäuse und Bauqualität nicht zu sagen - keine Kritik soweit.
SENS AA:
Länge: 81mm
Durchmesser Kopf: 19mm
Durchmesser Tailcap: 17mm
SENS CR:
Länge: 64mm
Durchmesser Kopf: 19mm
Durchmesser Tailcap: 19mm
SENS Mini:
Länge: 57mm
Durchmesser Kopf: 19mm
Durchmesser Tailcap: 18mm
Man sieht - die SENS Taschenlampen sind wirklich sehr kompakt! Gerade die AA-Variante dürfte mit zu den kleinsten Lampen für dieses Batterieformat gehören. Die Mini ist ja sowieso aufgrund ihrer Akkuversorgung etwas außer Konkurrenz. Durch den Twisty wird einiges an Platz gespart … dennoch braucht die Elektronik schon ein bisschen Platz. Anbei ein paar kleine Messungen zur Gesamtlänge:
LumaPower LM33 (16340 mit Clicky): 82mm
Nitecore SENS CR: 64mm
LumaPower LM31 (AA mit Clicky): 94mm
Nitecore SENS AA: 81mm
Spark SK3 (16340 mit Twisty, aber ohne Lagesensor): 61mm
Sunwayman V11R (16340 mit Magnetring und Clicky): 84mm
Lummi Raw NS (14250 mit Twisty): 51mm