Made in Germany?! oder Egal?

Ich habe mittlerweile eher das Problem, von der Deutschen Industrie das zu bekommen was ich will. Zum Glück gibt es aber genug richtig gute Messermacher in Deutschland, die einen wunschlos glücklich machen können. Warum in die Ferne schweifen wenn Gutes so nah ist. Bei Production-Messern habe ich leider kein einziges mehr, das in Deutschland gefertigt wurde.

Solange die Qualität stimmt ist mir das Herkunftsland wurscht. Meine EDCs stammen derzeit aus Japan, Taiwan, Österreich, USA und eins ist eine multinationale Kollaboration (USA, Deutschland und Niederlande).

Ist mir eigentlich fast egal wo meine Messer herkommen. Wobei ich bei einem Messer das in Europa, den USA oder Japan gefertigt wird eher bereit bin etwas mehr auszugeben als bei einem das in China oder Taiwan vom Band läuft. Dafür erwarte ich aber auch mehr was die Qualität angeht. Gerade wenn es um Feinheiten geht habe ich die Erfahrung gemacht das was in günstigeren Ländern produziert wird doch eher geschlampt wird.

Beitrag #3 könnt ich mich anschließen. Das Herkunftsland ist mit das letzte, was mich bei einem Messer interessiert, die Qualität muss für meine Ansprüche stimmen und der Preis in für mich akzeptabler Relation dazu stehen.
Das als grobe Grundlage genommen muss ich nach gut 15 Jahren Messersammeln leider sagen: Aus Germany kommt an Serienmessern ganz überwiegend nicht-konkurrenzfähiges Zeug, um es mal möglichst milde auszudrücken. Die einen stellen ururalte Designs in unterirdischer Qualität her und nennen das Tradition, andere haben High-tech-Ansprüche bei High-Tech-Preisen und schaffen (wollen) es trotzdem nicht, annähernd fehlerfreie Stücke abzuliefern.

Anders sieht das bei Customs aus, da hab ich fast nur deutsche Erzeugnisse (zählt man Emigrantenwerke mal dazu) und werde, zumindest bei meinem Geschmack, bestens durch made in Germany/made by Germans bedient.

Beitrag #6 von Headshrinker.....
dem kann ich mich nur anschliessen.
Alles was in Germany als Production angeboten wird (Design und Herstellung) ist entweder Ideenlos oder eine endlose Wiederholung von Althergebrachten. Es gibt Ausnahmen im "made in Germany" aber... Upps, der Designer kommt aus Hawaii, Texas, Missouri, Seki/Japan ect. ect.
Selbst bei den Customs verwischen sich die Designmerkmale derart stark das der "Wiedererkennungseffekt" minimal ist. Rühmliche Ausnahme ist Gerhard (Redcloud). Unbestritten, die Qualität der Customs aus Germany ist seinen Preis Wert, aber immer das gleiche Design, mal mit etwas anderem Griffmaterial, etwas anderen Pins.... es fehlt Mut, oder?
Walter

Also wenn ich mir hier die Messer von Markus Reichart, Blade-Systems oder Stefan Steigerwald anschaue, sehe ich sehr wohl Wiedererkennungswert.

bei mir kommt es auch eher auf die erfahrungen und erlebnisse mit manchen herstellern an. wo diese ihren sitz haben ist für mich eher zweitrangig. ich besitze enlan, sanrenmu, etc. genauso wie esee, ontario, vic, oder auch böker. alles dabei. und beruht nur auf erfahrungen.

made in germany sollte anfangs ja ein stigma sein. damit man gleich erkennt was schrott ist. tja haben die deutschen (ganz egal wer) dann ziemlich gut ins gegenteil verwandelt.

mittlerweile gibt es aber nicht mehr DAS land für dieses oder jenes. von daher ist es nicht mehr wirklich ein zeichen von qualität. ich gehe wirklich nur noch auf hersteller. wo diese sitzen oder produzieren ist mir egal.

wobei kinderarbeit, ausbeutung und vergleichbares für mich nicht akzeptabel sind und ich verusuche dies so gut wie möglich (unwissenheit) zu verhindern.

Welche Hersteller gibt es überhaupt in deutschland noch, die in Serie komplett vom Stahl bis Scheide alles selbst herstellen?
Mir fällt da grad nur Eikhorn ein.

Meine persönliche Meinung/Ansicht:

Ich besitze - abgesehen von den von mir selbst hergestellten - ein einziges Messer, das vermutlich in Deutschland hergestellt wurde: ein Linder SE 1. Und das hat auch seine Gründe, auf die ich später eingehen werde. Ansonsten kommt der Großteil meiner Schneidteufel aus Amerika, einige aus dem skandinavischen Raum, eins kommt aus Russland, zwei aus Japan. Für mich hat der dt. Messermarkt leider kaum etwas zu bieten - sei es auf Grund altbackener Designs, schlechter Materialien/Qualität oder in den meisten Fällen einfach wegen des zu hohen Preises. Die einzigen Messer, mit denen ich momentan liebäugle sind die Messer von Tony Lennartz, wie z.B. dem GEK EDC. Allerdings ist mir Eickhorn für das was man bekommt einfach zu teuer - meine PERSÖNLICHE Meinung.
Bei Customs sieht das allerdings anders aus. Da hat Deutschland meiner Meinung nach extrem viel zu bieten; gerade auf dem Amateursektor. Sicherlich sind bei den selbstgemachten auch hier die Preise etwas höher aber das hält sich doch soweit ich es mitbekommen habe im Rahmen. Dafür sind viele Messermacher sehr versiert und liefern sehr gute Qualität ab.

Lange Rede kurzer Sinn: Für mich ist es (fast) egal aus welchem Land ein Messer stammt. Allerdings meide ich Messer aus Billiglohnländern (primär Asien; insbesondere China) in der Regel wie der Teufel das Weihwasser auf Grund sozialer/politischer Überzeugungen.

Ursprünglich war ja die Frage, ob wir deutsche Produktionsmesser in der Sammlung haben.
Ich persönlich habe kein einziges. die Gründe hierfür wurden hier schon genannt.
Eine ganz andere Sache sind aber die deutschen Custommaker.
Hiervon gibt es sehr viel gute, die auch das richtige Material verwenden und deren Verarbeitung
inklusiv Design an der Weltspitze stehen.
So eine Kluft zwischen Produktion und Custom gibt es in USA nicht.
Aus USA kommen im Gegensatz zu D einige Produktionsmesser (z.B. ZT), die für faires Geld Customs fast in nichts nachstehen,
obwohl sie zu 100% in USA gefertigt wurden.

ich besitze keine customs, die ich nicht selbst gemacht habe. bei den serienmessern ist es mir wurscht, weil ich es ohnehin nicht nachvollziehen kann, wer was wo zusammengeschraubt bekommen hat.

jeder kann heut mit einem laserfuzzi als freund und etwas kreativen ideen eine superduperspecialedition von irgendwas herstellen lassen. das auflasern von irgendwelchen (lokalisierungs)marken inclusive.
und die geschichte wird in den kommenden 15 jahren noch viel spannender, wenn 3D druck richtig auf dem markt angenommen = was für die masse wird. "made in irgendwo" wird dann wahrscheinlich gleichbedeutend für
"glaubt an den weihnachtsmann"....aber wer weiß....

So wirklich "Made in Germany" ist bei meinen Serienmessern - nach reiflicher Überlegung - wohl nur das GEK E.D.C. Damit bin ich auch absolut zufrieden.

Meine sonstigen Serienmesser kommen zum Großteil - zumindest was den Hersteller betrifft - aus den USA. Die Argumente hierfür wurden schon genannt: Optik, Haptik, Design, Preis-Leistung usw. Und ich renne weder Hypes hinterher noch kaufe ich Messer die sich preislich in Richtung vierstellig ($ oder €) bewegen.

Bei den deutschen Messermachern sind "wir" sehr gut aufgestellt. Da bin ich hier im Forum schon voll und ganz bedient - wenn ich mir die Arbeiten unserer (semi)professionellen Messermacher anschaue. Das eine oder andere Stück darf ich schon mein eigen nennen und da kommt definitiv noch mehr dazu. Da lohnt sich der Blick für mich ins Ausland nicht.

Sagen wir mal so, wenn ich ein Messer "Made in Germany" kaufe, will ich auch dass dieses komplett aus Deutschland ist, was inzwischen ja garnicht mehr immer gegeben wird. Manches "Solinger Traditionsunternehmen" kauft in China gleich die Messer oder zumindest bestimmte Bauteile. An sich ist mir Made in Germany nicht so wichtig, wenn das Messer aus der EU kommt finde ich es aber nicht verkehrt. Vielmehr habe ich einfach bestimmte Länder denen ich mehr oder weniger Kompetenz zumesse, für mich mit dabei sind z.B. Schweden, Finnland, Japan, Schweiz, Österreich, USA (begrenzt)- das sind gewissermaßen meine "Favoritenländer", in vollem Bewußtsein, dass es auch in diesen Ländern ein breites qualitatives Spektrum gibt. Sollte ich aber ein Messer aus einem anderen Land finden das mit optisch und funktional gefällt und die Indikatoren für eine gute Qualität stimmen würde ich es mir trotzdem kaufen.

Für mich glit auch.
"Made in Germany" Nein Danke.
Ich kaufe auch lieber Messer aus Japan USA und Italien.
Demnächst will ich mir mal die Engländer an gucken da liest man auch gutes.