Hallo,
mir ist beim Messer wichtig, dass es relativ pflegeleicht und gut zu reinigen ist. Daraus ergibt sich dann, dass der Stahl entweder rostträge oder beschichtet und mit Hausmitteln einfach auf Gebrauchsschärfe zu bringen ist. Ich brauche in der Praxis weder superscharf noch superschnitthaltig. Die meisten meiner Messer sind 440C oder AUS-8.
Griff: G10, Stahl/ Titan, Paracord oder FRN
No-Gos: Dosenblech, Damast (gefällt mir optisch überhaupt nicht), Griffe aus Naturmaterialien, Scrimshaw
Lieblingsmaterialien und No-Gos
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Zum Ultrafort: Ich kenne ihn nur aus dem Bereich der Fahrzeugpanzerung, Maraging-Stähle sind für mich bei Messern absolutes Neuland. Ich höre gerne mehr davon!
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Naja das ist schon was sehr subjektives und es kommt auch darauf an wofür man das Messer verwendet. Ich habe da auch meine Präferenzen die aus einer gewissen Erfahrung stammen trotzdem ist da zweifelsfrei auch viel Bauchgefühl dabei das man schwer begründen kann.
440C, VG10, 12C27, ATS 34 und H1 habe ich schon recht gerne weil man diesen sehr gut nachschärfen kann auch wenn die Klinge mal etwas "runtergekommen" ist, diese recht Korrosionsbeständig sind, auch im Kontakt mit Lebensmitteln. In der Praxis merkt man kaum einen Unterschied zwischen den Stählen, bzw. diese sind deutlich kleiner als der Unterschied der durch die Klingengeometrie (z.B.) vorgegeben ist. Als Ausnahme sehe ich hier den H1 hinsichtlich der Korrosion.Mein Edc hat momentan X15TN Stahl, der ist etwas aufwändiger zu schärfen, dafür schon recht schnitthaltig und weist auch absolut keine Rostflecken auf obwohl ich nicht immer Gelegenheit zum sofortigen Reinigen habe.
S35VN ist von der Schnitthaltigkeit gut, das nachschärfen wenn die Klinge wirklich mal stumpf ist aber schon recht nerfig, gleiches gilt (eher noch verschärft) für S30V oder S90V- hier muss man schon immer sehr dahinter her sein das die Klinge nie wirklich stumpf wird.1095 kommt für mich nur für "Holzmesser" / Wildnismesser in Frage- an Lebensmitteln hat das für mich nichts zu suchen, einerseits schmeckt man das teils, zweitens hat die häufig vorhandene Beschichtung ebenfalls nichts an Lebensmitteln zu suchen. Für das arbeiten mit Holz ist das aber keine schlechte Wahl und er rostet sicher nicht so schnell weg wie einem weiss gemacht werden soll. Als Messer zum arbeiten in dauerhafter Feuchtigkeit/Nässe ist das sicher kein Stahl für mich.
D2 und 8Cr13MoV - sind Stähle mit denen ich absolut nicht warm werde weder vom schärfen, Korrosion noch "philosophie" - fairerweise muss ich sagen dass ich über den Stahl selbst nicht wirklich negatives berichten kann. -
OT:
stefan Roth: Ultrafort . Ein paar Leute haben damit experimentiert, u.A. auch Uli Hennicke. Er hat ein Messer damit gemacht (soweit mir bekannt ist) - meins. Ultrafort ist in der Tat ein Maraging Stahl der in der Panzerung von Fahrzeugen eingesetzt wird. Der Stahl wird beim Einsatz für Klingen nicht klassisch gehärtet sondern (ich hoffe ich darf verlinken):
http://www.messerforum.net/showthread.php?53206-Ultrafort
und:
http://www.messerforum.net/sho…e-C-%28Maraging-Steels%29
Ist jetzt nicht der Wunderstahl, aber mir gefällt er an dem Klopper-Folder doch gut. Sehr zäh und schnitthaltig, gut zu schärfen und doch sehr rostträge.
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Beide Threads sind mir aus meiner pre-TF Zeit bekannt, allerdings sind diese doch recht oberflächlich. Ich werde bei Gelegenheit mal versuchen ein Stück Armox 500T zu bekommen, es ist ein ähnlicher Stahl aus dem Bereich der Fahrzeugpanzerung. Der Haken: SSAB gibt keinerlei Hinweise zu Wärmebehandlung, diese ist bei dem Stahl nicht vorgesehen. Aufgrund der Materialanalyse gehe ich aber davon aus, das man auch hier durch Auslagern extrem feinkörnigen Sekundärmartensit bilden kann, in etwa so wie beim Ultrafort auch.
In Wikipedia steht wiederum, das Maraging Stähle nicht für Schneidwerkzeuge geeignet sind, aber gut, was heißt das schon. Das Auslagern findet aber wohl immer bei etwa 500°C über mehrere Stunden hinweg statt, man könnte also mal ein Experiment machen.
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Ich erlaube mir mal, kurz dazwischen zu funken
Hölzer aller Art sind für mich inakzeptabel. Gut zum Anzünden oder zum Möbel draus machen, aber in meiner Ausrüstung hat es nichts verloren. Auch nicht im Innenraum eines Autos. Und auch nicht an umweltexponierten Stellen eines Hauses, aber das ist ein anderes Kapitel
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Tja, da hätte ich noch vor kurzem sicher geantwortet, daß zumindest Horn- und Knochengriffe ganz sicher nichts in meinem Bestand zu suchen haben.....und jetzt habe ich hier zwei Messer von Roman mit solchen Griffen, die wunderbar in der Hand liegen, ergonomisch sehr angenehm, an einem ausgezeichnet balancierten Messer, nicht weniger führig als solche Handschmeichler wie einige Al Mars oder die GBs von Reeve....
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Also mal ganz im Ernst: Alles außer 55Si7 sind sogenannte Mädchenstähle!!!
:wallhide:
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Moin
An Stählen habe ich den ein oder anderen in Verwendung. 440C(Böker Solingen), 440C(Böker+), 12c27, 154CM, S30V, Lam VG10, 3G, Opinel Kohlenstoff, 1085, 8CR13MOV
Welcher Stahl mich sehr überrascht hat war der 12C27. hatte den mit im Norwegenurlaub in einem Böker + Rhino. 40° Schneidenwinkel. War sehr scharf und hat erstaunlich lange die Schärfe gehalten. Wurde für alles rund ums Camp und Küche benutzt. Danach kurz über das Leder Strop Set von BRKT und er hatte wieder 95% Schärfe. Fand ich gut.
Etwas enttäuscht bin ich von S30V und Vg10. S30V verliert seine Rasierschärfe recht schnell, bleibt dann aber lange halb-scharf. Ergo ich muss ihn trotzdem andauern über die weißen Stäbe des Sharpmakers fliegen lassen. VG 10 wird gut scharf aber auch nicht so lange. Empfindlich ist er auch ein bisschen, fängt schnell an zu rollen die Schneide.
Was gar nicht geht ist D2. Mag ich einfach nicht. Habe da schon Meinungen von vielen Leuten gelesen, vor denen ich Respekt habe, aufgrund ihres Wissens über Stahl und der Art dieses weiterzugeben. Mein Fazit: D2 ist gehypt, kein geeigneter Messerstahl, günstig in der Anschaffung-wird teuer Vermarktet und Verkauft.
Ansonsten mag ich Holz und alles. Nur Alugriffe an Fixed passt für mich irgendwie nicht. An Klappmessern sehr gerne. Gute Kydexscheiden trage ich genauso gerne wie feine Lederscheiden. Hat halt alles sein für und wieder. Im Wald gern Holzgriff und Lederscheide. Auf dem Wasser Kydex und G10 Griff.
Gruß
Stefan -
Die Beobachtungen mit S30V kann ich absolut teilen. Guter Stahl, die Maximalschärfe ist aber sehr schnell weg, bei meinen Para-Military 2 von Spyderco schneller als bei meinem Strider SMF.
Das ist bei ELMAX der Hammer. Bisher habe ich nichts besseres in Punkto Schnitthaltigkeit erlebt. Die Maximalschärfe bleibt recht lange, dann ist aber der Verschleiß merklich.
D2.... Naja, das leidige Thema.... Es ist richtig, das der 1.2379 nicht die beste Wahl als Messerstahl ist. Bei einer recht niedrig gewählten Härtetemperatur und anschließender Tiefkühlbehandlung zur Verringerung des Restaustenitanteils hat der Stahl durchaus Potential, die häufig angesprochenen "Monsterkarbide" halte ich für unfug. Im Vergleich zu anderen, geeigneteren Messerstählen sind sie dennnoch groß. Solange der Schneidenwinkel nicht extrem klein gewählt wird kann man auch mit 1.2379 glücklich werden. So schnell wird es nicht zu einem Totalversagen kommen. Dennoch: Es gibt einfach potentere Stähle. Somit stimme ich dir in weiten Teilen zu.
Es gibt mittlerweile genug Stähle, die extra als Messerstahl entwickelt wurden, warum sollte man sich diesen also nicht bedienen?
Übrigens: Den Armox 500T zu testen habe ich wieder verworfen...
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