Folder ZT 0302 als Jagdmesser

  • Liebe Gemeinde,


    ich bin Jäger und haben vor drei Woche bei einer Drückjagd mein Messer im Raps verloren. Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen brauchbaren Jagdmesser. Auf meiner Suche bin ich durch Zufall auf das Zero Tolerance gestoßen. Ich finde es in Aussehen und Handhabung sehr ästethisch. Da ich ein Messer nicht nur auf drr Jagd, sondern auch im Alltag nutzen möchte, nun folgende Fragen:


    1) Hat schon jemand mit Foldern im Allgemeinen und den ZT im Speziellen Erfahrungen als Jagdmesser?
    Klassische Gebrauchssituation ist das Aufbrechen von Reh- und Schwarzwild.
    2) Bekommt man das Messer in Deutschland auch mit einer Hand auf?
    3) Ich schwanke beim Modell noch etwas zwischeb Pohl One und T, weil es ein deutscher Traditionshersteller ist. Was würdet ihr mir empfehlen?


    Bitte nicht zu viel Fachchinesisch, ich kenne mich in der Szene noch nicht so aus.
    Beste Grüße und vielen Dank!
    Philipp

  • 2) Bekommt man das Messer in Deutschland auch mit einer Hand auf?

    Mit Sicherheit, es hat einen Daumenpin und einen Flipper und ist daher ein vollwertiges Einhandmesser. Aber mit einer Hand bekommst du das auch in andern Ländern auf :tellem:
    Ob die Messer für die Jagd geeignet sind weis ich nicht, ich würde aber eher andere Modelle und vorallem ein Fixed bevorzugen, schon alleine wegen Verunreinigungen durch Schweiss und Fleisch ;)

    Anti-InnerCircle-User

    Einmal editiert, zuletzt von Kopfgeist ()

  • Hallo ich kann dem nur beipflichten ,einen Folder muss du nach jedem Einsatz auseinander bauen um ihn vernünftig reinigen zu können ,denn das Blut kommt in jede Ritze . Ich würde dir ein Pohl Force Charly One empfehlen ,das ist ein guter Allrounder .
    Gruß Torben

    Make my Day !

  • Ob man einen Folder nach jedem Gebrauch auseinander nehmen sollte um ihn zu reinigen weiß ich jetzt nicht...
    Ich frage mich einfach was die Besitzer klassischer Jagdtaschenmesser machen? Die Teile sind vernieten und werden sicherlich auch für die rote Arbeit benutzt, haben sie nicht ohne Grund Aufbrechklingen! Wenn man das Messer aber nicht ausschließlich hierfür nutzt, sondern auch um im Alltag andere Lebensmittel zuzubereiten sieht es wieder anders aus.


    Es gibt sicherlich geeignetere Jagdmesser als ein ZT 030x, auch im Bereich Folder. Grundsätzlich wird es wohl funktionieren, es hat eine "Spitze" und die Schneide bekommt man vermutlich auch ausreichend scharf.


    Wenn man sich aber mal die althergebrachten Designs von Jagdmessern anschaut, findet man wenige Parallelen zum Zero Tolerance.


    Wir haben hier im Forum einige Jäger und in letzter Zeit auch Jungjäger die vielleicht eher etwas zu Tacticl Knives für den Jagdlichen Gebrauch sagen können.


    Wie Kopfgeist schon richtig schrieb, das Teil ist ein Flipper der mithilfe von Federkraft geöffnet wird. Die "Daumenpins" sind gleichzeitig die Stoppins, d.h. die Anschläge der Klinge an den Griffschalen.

  • Also ich würde auch ein fixed nehmen um wild zu versorgen. aber wenn dir das messer gefällt kauf es dir und zusätzlich
    noch ein mora. dann hast du das gute ZT als edc für den alltag und für die jagd. Zur roten arbeit nimmst du einfach das Mora.
    das kost nicht viel und wenn du es mal verlierst tut es nicht weiter weh.

  • jagdmesser, folder, ZT?? gabs da nicht dieses 0500 MUDD?? das wär doch wegen der verunreinigung am geeignetesten oder? allerdings nicht so leicht zu bekommen :/

  • Nach ihm soll die Benutzung eines Folders kein Problem darstellen. Obendrein gilt besonders das 300 als sehr robust.


    Das ein Folder für die Jagd funktioniert, steht wohl außer Frage.
    Hr. Müller baut bzw. entwirft seine Messer aber auch unter der Prämisse als Jagd- und Gebrauchsmesser möglichst gut zu funktionieren.
    Das ist meiner Meinung nach bei dem Zero Tolerance nicht der Fall!?


    Bei dem 0500 MUD ist wohl der Vorteil, dass ist die Mechanik "verpackt" ist und somit nicht verdrecken kann?!
    Wird aber nicht mehr gebaut und kann nur noch über den aftermarket bezogen werden.


    Ich denke aber das keines der beiden Messer von der Klingengeometrie ein vernünftiges Jagdmesser abgibt.


    Die ZT 0300er Serie bekommt man soweit ich weiß als Gebrauchtes immer noch recht gut verkauft, neu sind sie nicht allzu teuer...warum es also nicht auf einen Versuch ankommen lassen?

  • Das ZT 300 ist zu breit von der Klinge ( Ringeln ), zu wenig spitz ( Abnicken und Bauchdecke anschneiden ) und der Federmechanismus ein Dreckfänger. Gerade dieses Messer würde ich nicht zum Aufbrechen nehmen. Zudem ist mir die Klinge zu kurz, gerade bei starken Sauen arbeitet es sich mit 11- 12 cm am Thorax leichter.


    Das ZT 500 liegt scheixxe in der Hand, beim Druckschnitt liegt der Schneidenanfang über 1,5 cm vom Zeigefinger entfernt, man will immer vorgreifen, kann aber nicht.


    Hol Dir ein Böker Trio, ist sehr gut.




    Versuch mal ein Manix von Spyderco.


    Pohlforce ist imho vollkommen überbewertet. Die Griffe erzeugen bei längeren Arbeiten schwielen. Als Jäger trägt man Latexhandschuhe und keine Einsatzhandschuhe ?( , recurve ist jagdlich auch eher gegenläufig in der Vorteilsbringung .


    Benchmade hat auch die Bonecollectorserie für die Jagd, schau dich da mal um :thumbup:

    Ehre und Robustheit !

    2 Mal editiert, zuletzt von ProHunter74 ()

  • da kann ich geronimo nur zustimmen, zwar noch nie selbst ein stück wild aufgebrochen aber schon viel mit messern und fleisch gearbeitet und meinem opa zig mal beim aufbrechen über die schulter geschaut hat (auch stehts alte jagdfolder benutzt).


    ich würde empfehlen, das du dir die messer, welche dir beim arbeiten bislang besonders gut gefallen haben (gedanklich) zusammensuchst und ein paar kenndaten der griff- / klingengeometrien zusammenschreibst.


    anhand dieser kann man denn deutlich genauer empfehlen. das charly one habe ich zwar noch nie gehabt, dafür aber das ct1, welches ja als basis dem charly zugrunde liegt und ich hätte damit keine lust dauerhaft fleisch oder sonst was zu schneiden, zu robust.


    hab für mich ~ 3mm als beste allround-klingenstärke festgestellt und diese richtung würde ich dir auch ans herz legen wollen. zt 300 hätte bei dieser aufgabe für meinen geschmack zu viel bauch an der klinge, dazu recurve und der griff zu hoch...würde eher klingen- / griffgeometrie richtung sebenza (link) empfehlen: gute penetriereigenschafft, hohe schneidleistung (hohlschliff) und flacher führiger griff bzw wenns günstiger sein soll spyderco military (link)


    grüße sven

    Einmal editiert, zuletzt von kroko ()

  • Wenn dir das Design von Ken Onion gefällt wäre vielleicht auch der Ken Onion Skinner etwas für dich:
    http://www.boker.de/fahrtenmesser/crkt/02CR700KP.html
    ZT selbst bietet ja auch durchaus interessantes im Bereich der Fixed Messer wie das 0121 - das hinsichtlich der Klingenform ja der 300er Reihe recht ähnlich ist. Hier kann ich mal einen Blick auf outdoormesser.de empfehlen der hier recht viel führt.


    Ob das deiner jagdlichen Verwendung entspricht musst du selbst beurteilen.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Völlig untauglich ist es nicht. Man bekommt diesen Folder auch recht gut ohne Zerlegung gereinigt. Aber ich stimme den anderen zu: Es gibt weitaus praktischere Messer für diesen Zweck. Mir liegen große Messer gut, aber für die meisten Jäger scheinen kleinere Messer besser zu liegen. Ich habe selten mit anderen Messern Wild geöffnet. Eines das mir dabei sehr die Hand geschmeichelt hat war das hier:


    http://www.anton-lennartz.com/…=com_virtuemart&Itemid=52


    Es sieht dazu noch schön taktisch aus.
    Einen “legal reason“ zum führen des Folders hast du zwar bei der Jagdausübung, jedoch ist ein spezifisches Jagdmesser im Falle einer Kontrolle sicherlich produktiver ;)


    Gruß und Schönes WE!

    Plan - Prepare - Execute

    Einmal editiert, zuletzt von AJAX ()

  • Sieht sehr interessant aus AJAX, danke für den Hinweis.


    Bislang konnte ich meine Erfahrungen mit dem TFDE 2010 sowie mit einem Blade Systems "Skeletty" machen. Mit beiden Messern konnte man das Wildbrett gut aufbrechen. Die Reinigung der Messer war auch problemlos möglich....



    Gruß Pit

  • Also ich muss den anderen hier zustimmen. Sowohl CT, PF und all die anderen taktischen Messer sind hier eher im Nachteil. Mit Sicherheit kriegt man das versorgen von Wild damit auch hin, aber ich denke nicht dass das zweckdienlich sein wird. Bin kein Jäger und meine Erfahrungen beruhen auf den Touren im Ausland, wo man mal ein Kaninchen, Lamm oder ähnliches von den Einheimischen bekommen hat, aber hier hatte ich immer das Gefühl, dass das altherrgebrachte Design schon seine berechtigung hat. Also schlanke, nicht zu tiefe Klinge mit nem ordentlichen Bauch.
    Ich würd z.B. auf Geronimo hören, der scheint ausreichend Erfahrung zu haben!


    Schöne Grüße,


    Karhu

  • Hallo,


    zur vermutlichen Eignung des ZT0302 wurde ja einiges gesagt. Musst erstmal eines (neu) bekommen, wenn ich mich nicht täusche, wird es nicht mehr hergestellt.
    Denke auch, dass es in Sachen Aufbrechen/Jagd 1000 bessere Alternativen gibt. Nichtsdestotrotz wird es funktionieren und ist kein schlechtes Messer.


    Dachte auch erst, Pohl Force ein deutscher Traditionshersteller? Der war gut. ;) Aber mit Pohl One ist vermutlich Eickhorn gemeint. ;) Das Pohl One halte ich im Vergleich noch für das deutlich schlechtere Jagdmesser. Robust ist es sicher, aber dieser Klingenschliff im Brend-Style (Fachchinesisch) ist so ungefähr das stumpfeste was man machen kann.


    ad 1) Im Allgemeinen. Mach ich nach Möglichkeit nicht wieder. Klar, wenn man ein Messer nur für die Jagd nimmt, es nach Gebrauch halbwegs säubert geht das. Aber man wundert sich, wo Schweiß überall hinfließt. Die meisten meiner Messer haben rostende Klingen. Auf den Siff und das Zerlegen, um auch den Bereich der Achse zu reinigen, hab ich keinen Bock.
    Das ZT im Speziellen hat ja einige Ritzen und Löcher, wo es reinsuppen kann. Und die Frage ist, wie offen zugänglich der Federmechanismus ist. Also ich hätte da keinen Spaß mit der Reinigung, wenn man es gleichzeitig als Alltagsmesser nutzen möchte.

  • Liebe Gemeinde,


    ich melde mich hiermit recht herzlich aus dem Urlaub zurück.
    Ich bin sehr beeidruckt von der Flut von Beiträgen auf meine Fragen. Nun werde ich erstmal die ganzen Beiträge sichten und mir alles ansehen, was ihr mir so vorschlagt.
    Beim überfliegen habe ich gemerkt, daß ein Folder nach der herrschenden Meinung weniger zum Jagdmesser geeignet ist.
    An meinem Wunsch des ZT 0302 halte ich fest, es geht nun aber erst einmal darum ein neues praktikables Jagdmesser zu finden. Daher herzlichen Dank für Eure Vorschläge!


    Ich habe bei Frankonia folgendes mE, sehr gutes Angebot gefunden:


    http://www.frankonia.de/313631…149892&navCategoryId=6651


    Eure Meinung?


    Beste Grüße
    Philipp

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