Handarbeits-Tips mit ohne Strom

  • Ich hab in letzter Zeit immer wieder mal gesehen, dass es hier ja einige gibt, die ein Mangel an elektrischen Geräten nicht davon abhält scharfe Sachen zu machen. Schön, dass es ein paar mehr Verrückte gibt, die stunden-
    tagelang an einem Stück Stahl Feilen.


    Da man das meist nicht aus purer Lust macht, sondern aus Mangel an Gerät, überlegt an ja immer, wie man Zeit und Schweiss einsparen kann, wie man sich die Arbeiten erleichtern kann. Oder aber wie man mit Hilfsmitteln eine Genauigkeit erreicht, die sonst nur mit Gerät zu schaffen ist. (Feilenführung dürfte wohl jeder schon mal gesehen haben, da gibts ja einige trickreiche Konstruktionen.)


    Vielleicht können wir ja hier mal eine kleine Sammlung zusammenkommen lassen.
    Eigentlich wollte ich nämlich eine Entdeckung berichten, aber extra nur dafür einen eigenen Thread aufmachen wäre doch etwas übertrieben. Aber so fang ich mal damit an.


    Wenn man 4 Stunden lang Feilen hinter sich hat, und sich langsam in der Werkstatt umblickt und überlegt, wie man sich behelfen kann...wird der eine oder andere vielleicht kennen. =)
    - Den groben Vorschliff erstmal mit der Flex? Nee, lieber nicht.Erstmal ne Schleiftrommel auf den Dremel und damit das Grobe abtragen. Hilft ein bisschen, aber nicht wirklich berauschend.


    Dann kam mir eine sonderbare Idee. Ich such mir in meiner Kiste alter Feilen eine alte - billige Raspel raus. Hmm.....
    Versuch macht klug....
    Wow! Wer hätte das gedacht? Das geht tatsächlich. Und wie! Das geht richtig gut.
    Mit einer alten, billigen Raspel, so richtig Baumarkt-billig, geht das Grobe ratz fatz runter. Man muss ein bisschen aufpassen, dass man an den Kanten keine derben Ecken reinraspelt, aber ansonsten geht das super. Und auch nach reichlich Vergewaltigung der Raspel (Oder vergewaltigt man damit eher den Stahl?) ist die Raspel immer noch scharf wie am Anfang. komischerweise verliert die Raspel lange nicht so schnell ihre Schärfe, wie eine entsprechend billige Feile.


    Also, alle die das Feilen satt haben, aber nicht drum herum kommen, versucht es mal mit einer Raspel! :D


    Und dann noch eine Kleinigkeit: Mitte anreissen. Es gibt ja extra Stife zum anreissen, wie Druckbleistifte. Die Billigversion im Baumarkt davon ist ein angespitzter Metallstab mit gehärteter Spitze. meiner hat einen Durchmesser von genau 5mm. Wenn ich den flach auf eine glatte, gerade Oberfläche spanne, kann ich mit der Kante des Stahls an der Spitze entlangziehen und hab genau die Mitte - sofern mein Stahl 5mm hat. bei 4 und 6mm bekommt man halt zwei Linien, hat aber immer noch die Mitte ziemlich genau angezeichnet.

  • Hm Stahl Raspeln, würd ich ja glatt probieren wenn ich keinen BS hätte :)


    Zu deinem letzten Tipp, das anreissen geht auch prima mit Stahlbohrern, da hat man die gängigen Stahldicken ja meist sowieso da. Bei 4mm Stärke z.b. nehme ich gerne einen 4,1mm Bohrer, damit ich 2 Linien bekomme, finde es so angenehmer als nur mit 1 Mittellinie. Noch besser ist das ganze zu sehen wenn man die "Schneide" vorher mit Edding schwarz anmalt und dann anreisst :)


    Mfg

    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

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  • Bohrer sind auch eine gute Idee, aber haben die nicht immer eine abgeflachte Spitze? Muss man also aufpassen, dass man den Bohrer so legt, dass die Spitze (eigentlich eher eine Schneide?) waagerecht liegt?


    Das mit Edding anmalen mach ich auch, aber der ist meistens schnell wieder weg. Die sind nach einer Weile nicht mehr so wischfest, oder man bürstet mal drüber. Lackstift hält etwas besser.

  • Och es geht, kommt auf den Stift an, die Stifte zum Cd Beschriften nehme ich meistens, die sind auch Wasserfest, die halten einigermaßen. Sollte aber schwarz sein, rot ist nicht so.


    Ich weiss was du meinst mit der Spitze,ich nehme die plane Unterlage fixiere quasi den bohrer, dass er ned rumrollte, reisse entlang, Klinge umdrehen, Bohrer dabei festhalten, nochmal reissen. So habe ich beinahe exakt die Linien im gleichen Abstand.

    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

  • Ein abgebrochener Zollstock lässt sich wunderbar als schleifleinenhalter umfunktionieren, ein Ende mit küchenpapier als Polster umwickeln und fertig. Wieder 12 Euro gespart........






    Gruß brady

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Es gibt Schleifleinenhalter als solches zu kaufen?? =)
    Ich hab da bisher immer Feilen benutzt, eventuell eine Lage Leder drunterlegen, wenn es nicht ganz gerade ist.
    Aber Zollstock ist auch eine gute Idee. Kaputte Zollstöcke gehen ja nie aus nech. ;)

  • Es gibt Schleifleinenhalter als solches zu kaufen?? =)
    Ich hab da bisher immer Feilen benutzt, eventuell eine Lage Leder drunterlegen, wenn es nicht ganz gerade ist.
    Aber Zollstock ist auch eine gute Idee. Kaputte Zollstöcke gehen ja nie aus nech. ;)





    deshalb sag ich ja.....12 euro gespart




    gruss

    Wenn du denkst du bist fertig, dann lege noch eine Stunde drauf

  • Schleifleinenhalter gibts wirklich, sogar in verschiedenen Formen, relativ großflächig und eben schmal. Man kann sich auch ein Stück Hartholz nehmen, sich einen schönen feilengriffmäßigen Griff raspeln und am oberen End auf der Rückseite einen kleinen Schlitz hineinschneiden. Der Schlitz sollte in Richtung Griff gesägt werden, so kann man das Schmirgelpapier dort einklemmen, um das Ende des selbst gemachten Schleifleinenhalters legen und bis zum Griff führen. Es ist und bleibt zwar ein Provisorium, aber es geht einigermaßen.
    Die Idee mit der Raspel ist gar nicht soweit hergeholt, in der Zeit der Altvorderen konnte man natürlich nicht das Internet hochfahren und mal gerade nachsehen wo man gerade die günstigsten Feilen herbekommt, die Feilen die zur Verfügung standen waren relativ rohe Handwerksgeräte. Man behalf sich damals auch damit den rotglühenden Stahl damit zu raspeln, das geht eigentlich ganz gut, natürlich ist die Raspelleistung der Raspel sehr schnell dort wo die Sonne nicht hinscheint.
    Wenn man gezwungen ist von Hand zu arbeiten ist die sicherste Lösung wirklich so langsam bei 5 mm Stahlschienenstärke die Grenze zu ziehen, bei solchen Dicken kommt man eigentlich mit einer guten Feile Hieb1 relativ schnell zum Ziel.
    Das Anreißen einer Mittellinie ist wirklich zu empfehlen, egal wie man es anstellt. Abgesehen davon dass man weiß wo man dran ist gibt es ein gutes Gefühl wenn man sich dieser Linie nähert, vor allem wenn die Schiene wie gesagt max. 5 mm dick ist.
    Ich würde mir auch in Gemütsruhe mit einer guten Metallsäge die Form schon grob rausschneiden, das geht in der genannten Dicke der Schiene eigentlich ziemlich zügig, nur würde ich bei einer Metallsäge nicht am Sägeblatt sparen, da sind die Unterschiede zwischen einem Billigblatt und einem guten wirklich jeden Cent wert, und man spart enorm Frust.
    In Anbetracht dessen dass man ja nicht jeden Tag eine Klinge von Hand fertigstellen muss kann man sich die Zeit so einteilen dass kein Frust entsteht, gerade wenn man nicht mehr so gewöhnt ist zu feilen. Um die Frustgrenze so hoch wie möglich zu setzen würde ich immer noch eine kleinere Klinge zeitgleich mit in Angriff nehmen, so kann man wenn man die Lust verliert an der größeren zu arbeiten noch ein bißchen an der kleinen arbeiten wo man sofort sieht dass etwas passiert.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei


  • Ich würde mir auch in Gemütsruhe mit einer guten Metallsäge die Form schon grob rausschneiden, das geht in der genannten Dicke der Schiene eigentlich ziemlich zügig, nur würde ich bei einer Metallsäge nicht am Sägeblatt sparen, da sind die Unterschiede zwischen einem Billigblatt und einem guten wirklich jeden Cent wert, und man spart enorm Frust.
    In Anbetracht dessen dass man ja nicht jeden Tag eine Klinge von Hand fertigstellen muss kann man sich die Zeit so einteilen dass kein Frust entsteht, gerade wenn man nicht mehr so gewöhnt ist zu feilen.


    Das kann ich bestätigen,vor allem den letzten Satz ;) Ich hab es so gemacht,dass ich immer dann,wenn ich das Gefühl hatte "boaah,was eine Scheisse" ,aufgehört habe.Dann ist der ganze Krempel einfach liegengeblieben und ein paar Tage später hab ich dann weitergemacht - meist in Etappen von 30 - 60 Min.Wenn man dann sieht,dass man wieder ein Stück weitergekommen ist,ist man glücklich und freut sich drauf,weiterzumachen...


    Wenn man schon ohne elektrische Werkzeuge arbeitet,ist es wichtig,dass man sich darüber im Klaren ist,dass das Ganze länger dauern wird !
    Ich habe bei meinem selbstgebauten Messer immer Bilder gemacht,um einen Fortschritt festzuhalten.
    Jedesmal,wenn ich dachte:"Verflucht,du kommst überhaupt nicht vorwärts" hab ich mir die Fotos angeguckt,das munterte dann auf.



    Rolf

  • Dass mit mehreren Projekten gleichzeitig mach ich auch so, mal ein bisschen hioer, dann ein bisschen da. Wobei ich sagen muss,dass bei mir nicht wirklich Momente aufkommen, wo ich keine Lust mehr habe weiter zu arbeiten. Eher im Gegenteil, ich muss mich immer wieder bremsen.
    Darum versuche ich jetzt das Zeitmanagement dabei so gut wie möglich zu optimieren. Nicht ganz so einfach, wenn man viel von Hand macht.


    Was ich auch auf jedenfall empfehlen würde, wenn man sich von der Schablone (oder wie auch immer) auf den Stahl die Form angerissen hat, dass man sich deutlich kennzeichnet, was Abschnitt ist, und was überbleiben soll. Ich schwärze alles, was weg soll mit Edding.
    Ist mir nämlich schon öfter passiert, dass ich mal im Eifer des Gefechts beides verwechselt habe, und auf einmal hat man nicht in den Überschuss gesägt(gebohrt, sondern in den späteren Rohling. Sowas ist ärgerlich.

  • Hmmm also bei euch hört es sich so an, als hört ihr nur wegen Frust auf, durch mangelnden Fortschritt, aber meine Arme machen da auch mal schlapp :S


    Schon ärgerlich wenn die elektr. Säge neben einem liegt, ich aber die Handsäge benutzen muss X(

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