Beginnen wir mit den trockenen Daten:
Höhe: 17cm
Breite: 19cm
Tiefe: 12,5cm
Gewicht (vollgetankt): 1300g
Gewicht (ohne Spiritus): 935g
Fassungsvermögen des Brenners: 115g Spiritus
Fassungsvermögen der Flasche: 250g Spiritus
Die folgenden Leistungen wurden bei 24°C im Schatten bei wenig Wind erbracht:
Volle Heizleistung erreicht nach : 3 min 35 sec
(es wurde 1 Liter kaltes Leitungswasser mit Deckel zum Kochen gebracht)
erste Bläschen nach ca 10 min
sprudelnd kochend nach 14 min 17 sec
Spiritusverbrauch inkl. Aufheizen : 30g
Der Lieferumfang: Brenner inkl. Deckel mit Gummidichtring, kleines Gefäß bzw. Deckel, Spiritusflasche, Windschutz und großes Gefäß bzw. Topf
So sieht das Teil zusammengepackt aus
Um den Trangia zu benutzen, muss man zunächst die Kochgefäße vom Windschutz trennen. Diese beiden Teile sind, einmal zusammengesteckt, nur mit einem kräftigen Ruck zu trennen, was auf die Dauer der grünen Beschichtung nicht gerade gut tut. Da jedoch beide verfügbaren Modelle aus zumindest rostträgen Materialien bestehen ( Aluminium bzw Edelstahl), muss man sich bezüglich Rost keinerlei Sorgen machen, was bei einem Kochset meiner Meinung nach sowieso der Fall sein sollte.
Die Reinigung gestaltet sich durch die raue Oberfläche als relativ aufwendig, und Tee- oder Tomatenspuren verschwinden nur durch kräftiges und langes Schrubben, outdoors nicht gerade ein Vorteil. Die imho sinnvollen Füllmengen betragen 550ml für den kleinen und 1200ml ( theoretisch geht mehr, allerdings wird dann das Kochen mit Deckel schwierig, dazu später mehr) für den großen Behälter. Das Material trägt vom Umrühren/ daraus Essen starke Kratzer davon, weshalb ich nach einigen Mahlzeiten wohl zu einem Teil aus Trangia bestehe
In dem großen Behälter werden für den Transport der Kocher und die Spiritusflasche untergebracht, leider bleibt durch den großen Durchmesser des Brenners und der ungeschickten Form der Flasche nur wenig Platz für weiteres Zubehör, ein Feldbesteck z.B. passt dann nicht mehr mit rein, allerdings ist noch Platz für eine kleine kleine (!) Flasche Spüli, ein kleines Geschirrtuch und natürlich Streichhölzer oder ein Feuerzeug/Feuerstahl oder den allseits beliebten 54kw Anwärmbrenner inkl 12kg Gasflasche (das Letzte war natürlich ein Scherz...).
Wie ja hinlänglich bekannt ist, leitet Aluminium die Hitze schneller als Edelstahl, wodurch einerseits die Erwärmung des Gargutes beschleunigt wird, allerdings die Anfassbarkeit des Kochsets mit zunehmender Brenndauer immer mehr abnimmt. Wie auf folgendem Bild zu sehen, kann man den Henkel etwas hochstellen, damit er nicht am heißen Windschutz anliegt, dennoch wird er bei ungeschicktem Wind trotzdem sehr heiß, weshalb man gut mit Stöcken umgehen können sollte, um sich nicht die Finger zu verbrennen...
Daher will auch die Orientierung des Deckels beachtet werden: wird der Deckel so aufgesetzt, wie es beim Transport der Fall ist, ist es schwer den Deckel ohne gegenhalten vom Topf zu nehmen, da er dann fest aufsitzt. Allerdings kann man nur so das volle Volumen des großen Gefäßes nutzen.
Daher die von mir bevorzugte Methode: man setzt das kleine Gefäß umgekehrt wie beim Transport auf das große Gefäß, wodurch es relativ locker aufsitzt und leicht heruntergenommen werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit, dieses mit weiterem Gargut zu füllen, welches dann durch die aufsteigende Hitze des unteren Gefäßes erwärmt wird.
Der Windschutz erfüllt seinen Zweck sehr gut.
Die bei gefülltem Brenner und gefüllter Flasche mitgeführte Menge Spiritus reicht bei oben genannten Umweltbedingungen für ca. 12l kochendes Wasser.
Beim Löschen des Brenners sollte man darauf achten, dass man den Gummiring aus dem Deckel nimmt, da dieser sonst verschmort. Das Set bietet keine Reguliermöglichkeit für die Heizleistung.
Mit dem Haken könnte man den Topf auch übers Feuer hängen.
Mein Fazit: Der Trangia ist eine gute und günstige (sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb) Kochgelegenheit. Die einzelnen Teile sind, die richtige Benutzung vorausgesetzt, gut durchdacht und vielseitig einsetzbar. Mit den angesprochenen Macken lässt sich mit etwas Übung leben, das einzige was mich wirklich stört ist die aufwändige Reinigung ( das letzte was ich auf einer Outdoortour brauche, ist ein Tee der nach Tomatensoße schmeckt). Insgesamt dennoch eine klare Kaufempfehlung.
Last but not least: Der Preis liegt ohne Versand je nach Material und Zustand bei 10-15 €.
Platzverhältnisse
Zustand nach ca. 15-maliger Benutzung
Lackzustand
Prost!
Wenn ihr noch etwas wissen wollt, Detailaufnahmen braucht, Anregungen oder Kritik habt, immer her damit!