Frage zu Carbonstahl

  • Hallo,
    Was bestimmt denn nun genau die Schnitthaltigkeit eines Stahls.
    Man liest überall verschiedenes.
    Einmal heißt es das Carbonstahl total schnell seine Schärfe verliert
    und dann liest man wieder das Carbonstahl ja ein super reines/feines Gefüge besitzt und enorm Schnitthaltig ist.
    Das die Schnitthaltigkeit auch auf die Härte ankommt ist mir klar.
    Aber ist denn nun ein Carbonstahl mit 59 HR Schnitthaltiger als ein zum Beispeil D2 Stahl mit 59HR, welcher sehr harte Vanadium und Chrom Karbide im Gefüge besitzt?


    Also meine Erfahrung beschränkt sich bisher bei den kohlenstoffstählen leider nur auf die des Opinel´s. Und dieser wird zwar richtig scharf aber nach 3 Tagen Vespern ist der auch wieder "Stumpf".


    gruß

    2 Mal editiert, zuletzt von Schweppo ()

  • Das ist sehr pauschal gefragt und geurteilt, Carbonstähle gibt es viele, und neben den reinen Spezifikationen spielt die Wärmebehandlung, wie bei den rostträgen Stählen ja auch, eine entscheidende Rolle.


    Der 12442 oder der 12519 z.B. haben eine sehr gute Schnitthaltigkeit, vor allem, und das ist der größte Vorteil gegenüber rostträgen Stählen (vor allem CPM-Stählen) sind sie sehr einfach auf eine unglaubliche Schärfe zu bekommen.


    Gut, ob das ein Vorteil ist liegt natürlich im Auge des Betrachters (und ist ja manchmal eine Glaubensfrage), aber eine pauschale Beurteilung ist nicht einfach so möglich.

  • pauschal ? in wie fern?
    Also:
    Ich meinte mit Carbonstahl einfach einen reinen Stahl der außer Kohlenstoff keine weiteren Legerungselemente beinhaltet.
    Und zu der Wärmebehandlung hab ich doch deshalb extra die Rockwell Härte in meinem Beispiel angegeben.
    Meine Frage war ja nicht welcher Stahl nun felxibler, zäher oder robuster ist. Ich wollte ansich nur auf die Schnitthaltigkeit eingehen.
    Welcher Stahl ist Schnitthaltiger und Warum. Einmal der unlegierte Carbonstahl und zum vergleich ein D2 Stahl.
    Beider haben die gleiche Härte und den gleichen Anschliff..

    Einmal editiert, zuletzt von Schweppo ()

  • willkommen in der "Dauerdiskussion".
    Hier steht schon alles voll damit, in anderen diversen Foren auch. Es gibt Leute die haben darüber Bücher geschrieben, sogar in verständlicher Form, sogar ich habe das begriffen. Ich machs mir einfach, ich bin zu blöd um D2 so zu schärfen dass er mir zusagt, auch wenn er 1000 Jahre die Schneide hält.
    Es kommt ganz einfach darauf an was man von einer Messerschneide erwartet, mehr ist nicht dabei, der Idealfall ist noch nicht gefunden. Hier kommen jetzt wieder wie immer alle persönlichen Liebeleien mit dem einen oder anderen Stahl, das ist ja gut so, aber hat mit Fakten rein gar nichts zu tun. Untereutektoide Stähle haben nach dem Härten keine Karbide, können also theoretisch auf 0 geschliffen werden, was bei Karbidbildnern einfach nicht möglich ist, weil ihre Grundmasse eben diese Karbide enthält, also ein Schliff auf Null nicht möglich ist. Das ist ein Fakt, hat aber nur theoretische Bedeutung. Fakt ist auch dass die Karbide so klein sein können dass es sowieso total egal ist, weil kein Mensch den Unterschied zwischen einer so und so geschärften Klinge egal aus welchem Stahl überhaupt bemerkt.
    Das Ganze ist nur von Interesse bei hochwertigem Handwerkszeug wo eine solche feine Schneide gefragt ist oder hat schon mal jemand eine Hochleistungsrauhbank oder einen Stechbeitel aus z. B. D2 gesehen?
    Also weiter, der Karbidzug ist gerade abgefahren und es gibt noch Fahrkarten.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • genau das wollte ich eben nicht.
    Ich wollte einfach mal wissen was denn nun richtig ist. Und eben Fakten und keine Diskussion über persönliche vorlieben.
    Und ja, es steht wirklich überall alles voll damit !
    aber das beantwortet doch auch wieder nicht meine Frage...
    Mir ging es nur um die Schnitthaltigkeit.


    Wenn das alles immer noch zu Pauschal ist dann gehen wir eben jetz von einem Flachschliff Winkel von 2mal 17,5 grad aus.
    - Schärfe: also eine normale gute Gebrauchsschärfe. (keine extreme Rasierschärfe)
    Welcher Stahl hält diese Schärfe nun besser und vor allem warum?
    Oder kann man das einfach nicht Vergleichen? :wacko:

  • Welche?


    Härte, Geometrie, und Material sind doch bestimmt...
    Und ob das nun ein D2 Stahl mit 11,5 oder 12 % Chrom ist wird ja wohl nicht ausschlaggebend sein.

  • wir formulieren die Frage einmal anders wenn Du nichts dagegen hast.
    Ist eine Schneide aus Kohlenstoffstahl unter gleichen Belastungsvoraussetzungen genauso schneidenstabil wie eine Schneide aus hochlegiertem Stahl, hier z. B. D2, bei 59 hrc und gleichen Klingenformen?
    Sie werden wohl eine Zeitlang, natürlich je nach Schneidgut, gleich gut schneiden, dann wird die Schneide der Kohlenstoffstahlklinge immer "runder" werden, also nach und nach stumpf. Eine Klinge aus z. B. D2 wird sich auch abnutzen, nur wenn sie sich "abgewetzt" hat wird noch soviel stehenbleiben dass sie immer noch auf Arbeitsschärfe noch eine Zeitlang weiterschneiden wird.
    Das Problem bei dieser Sache ist dass, wenn man viel mit einer Schneide schneiden muss, keine Kohlenstoffstahlklinge auf 59 hrc härtet, sondern auf über 60 hrc, und dabei wird sie immer noch stabil bleiben. Wenn es sich um untereutektoiden Stahl handelt liegt die Stabilität darin begründet dass eigentlich keine Karbide vorhanden sind, die Matrix ist so gesehen "in sich stabil", sind die Kohlenstoffstähle eutektoid oder übereutektoid hat man immer noch durch den Schmiedevorgang, bzw. Glühvorgang die Möglichkeit gefügeverbessernd auf sie einzuwirken.
    Eine Warmumforumg eines hochlegierten Stahls, nehmen wir ruhig D2 macht eigentlich keinen Sinn, der Stahl ist vor allem in jeder Form verfügbar, noch wird er durch das Schmieden besser oder kann sein Zustand noch irgendwie großartig geändert werden (allerdings kann man seinen Zustand durch unnötiges Schmieden ruckzuck verschlechtern, das geht eigentlich ganz gut), hier muß alles über die Wärmebehandlung laufen.
    Was bleibt, es muss jeder für sich entscheiden was für ihn besser ist. Einen kleinen Vorteil sehe ich bei Kohlenstoffstählen in ihrer Möglichkeit des gutmütigen Härtevorgangs, man braucht keine hochtechnische Ausrüstung um eine gute Wärmebehandlung zu machen, auch ist das selektive Härten von Kohlenstoffstählen ohne großen Aufwand möglich. Den großen Vorteil sehe ich wie gesagt auf dem Gebiet der ganz feinen Schneiden, Hobelmesser, Stechbeitel, diverse Schnitzmesser und dergleichen, aber eine Klinge mit einer solchen Schneide ist eben eine sehr spezielle Angelegenheit und hat mit Gebrauchsmessern nicht viel zu tun.
    Zudem bleibt die Stahlforschung nicht stehen, ein D2 von heute ist mit einem von vor 10 Jahren nicht mehr zu vergleichen, Technologie passiert wohl jeden Tag.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • ich mach dann hiermal zu. verweise sind ja genug da.

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