Outdoor: Die neue Niteye EYE40 (3000 Lumen)

  • Guten Abend :)


    Vor wenigen Tagen hat mich der neueste "Stern" am Lampenhimmel erreicht: Die Niteye EYE40.


    Wer mein Review zur "kleineren Schwester" EYE30 kennt, weiß, dass ich im Januar wirklich sehr angetan war. Eines kann ich gleich vorweg nehmen: Die EYE30 wird an einen Freund verkauft, der sie beim Geocachen anstelle der etwas unhandlichen TK70 einsetzen wird.


    Wer Hochglanzaufnahmen von sauber gewienerten Lampen erwartet, wird hier leider enttäuscht. Für dieses kleine Review habe ich mir eine etwas andere Location gesucht und möchte somit all jene ansprechen, die ihre Taschenlampen nicht nur sammeln, sondern auch wirklich outdoor nutzen. Schließlich war die EYE30 lange Zeit meine "Immerdabei-Lampe" beim nächtlichen Geocachen und musste auch so einiges aushalten, wie man sieht. Regen, Gestrüpp und Co. konnten sie jedoch nicht aus der Ruhe bringen und egal was passiert ist, ich habe immer den Weg zum Cache gefunden.
    Sehr praktisch war hierbei die mehrstufige Regelung per Selektorring sowie die auf Wunsch zur Verfügung stehende brutale Helligkeit von 2000 Lumen.


    Hier setzt die größere Schwester noch mal einen drauf und liefert laut Hersteller satte 3000 Lumen.


    Was die beiden Modelle nun unterscheidet und ob es sich lohnt, zur neueren EYE40 zu greifen, werde ich im Folgenden darstellen.


    Der Frosch entscheidet :thumbup:


    Für ungefähr 260 Euro bekommt ihr beim deutschen Händler (Google!) das Paket mit der neuen Niteye. Wer die kleinere Schwester kennt, wird vermutlich ein wenig enttäuscht sein, was die Verpackung anbelangt: Auf den Metallkoffer wurde kurzerhand verzichtet, die neue Lampe kommt in einem simplen braunen Pappkarton.
    Ob man den Koffer wirklich braucht, ist natürlich die Frage. Ich habe den Koffer seit Januar nicht benutzt und ihn nur im Lampenschrank stehen gehabt.
    Preislich ist die EYE40 aber auf gleichem Niveau wie die 30er bei ihrem Erscheinen, die damals auch etwa 260 Euro gekostet hat. Ein Grund für den vergleichsweise niedrigen Preis könnte der fehlende Koffer sein.


    Das restliche Zubehör ist genau wie bei der EYE30 gar nicht so unpraktisch: Neben dem obligatorischen Ersatz-O-Ring ist auch ein Holster beigelegt. Viel interessanter sind jedoch das KFZ-Ladekabel für den Zigarettenanzünder sowie der Aluminium-Griff, mit dessen Hilfe man die Taschenlampe auch über längere Zeit bequem tragen kann.


    Kommen wir zum direkten Vergleich der beiden Lampen.
    Eine gewisse Ähnlichkeit kann man nicht leugnen - der einzige Unterschied ist der Kopf. Während die EYE30 mit drei XM-L LEDs ausgestattet ist, wurde in der 40er eine Leuchtdiode mehr verbaut, um einen höheren Gesamtoutput zu erreichen.


    Auch die Farbe des HA-III anodisierten Gehäuses wurde leicht geändert: Wie auf den Bildern zu sehen, ist die neue Lampe etwas dunkler als das Schwestermodell. Gefällt mir persönlich gut!
    Natürlich ist die Anodisierung, wie von Niteye gewohnt, fehlerfrei.
    Im Laufe der Zeit zeigen sich natürlich bei etwas härterem Gebrauch auch Abnutzungsspuren, wie man anhand der EYE30 ganz gut sehen kann.



    Das Batterierohr des neuen Modells lässt sich mit dem Kopf der EYE30 ebenso nutzen wie das Batterierohr der 30er mit dem Kopf der 40er. Bis auf Beschriftung und Anodisierung hat sich hier technisch nichts geändert. Der Batteriekäfig im Inneren des Handstücks ist wie gehabt für vier Zellen der Baugröße 18650 gedacht, andere Akkus lassen sich nicht verwenden. Wer beide Lampen besitzt, kann so ein bisschen durchtauschen, wenn man möchte.
    Damit die Akkus in beiden Lampen genau gleich geladen sind, habe ich für die Luxmessungen und für die Beamshots genau dieses Prinzip benutzt - der Batteriekorb der EYE40 wurde in beiden Taschenlampen benutzt, somit gab es keinen Unterschied in der Stromversorgung, der Leistungsschwankungen hervorrufen könnte.



    Ein sehr sinnvolles Element wurde auch bei der EYE40 beibehalten: Der Battery Indicator! Er zeigt nicht nur anhand von vier kleinen orangenen LEDs den ungefähren Ladezustand der Batterien an, sonst lässt sich auch als Not- oder Positionslicht verwenden. So findet man die Lampe im Dunkeln sehr leicht.
    Bei der neuen Nitecore Explorer Serie wird die winzige rote LED extra als Feature beworben - doch auch bei der EYE40 gefällt mir der Indikator sehr gut!



    Bedient werden beide Lampen über den Selektorring. Der Edelstahl-Ring der EYE40 läuft wirklich sehr smooth und lässt eigentlich keine Wünsche offen. Die Stufen rasten klar ein.
    Dreht man einmal gegen den Uhrzeigersinn, beginnt die EYE40 im Strobo-Modus zu blinken - ebenso wie ihre Schwester mit wechselnder Frequenz!
    Dreht man dann wieder in Nullstellung und darauf wieder gegen den Uhrzeigersinn, gelangt man in den sog. Cruise Warning Mode. Wiederholt man diesen Schritt, wird der Battery Indicator aktiviert.






    Wenn hinten fast alles gleich ist, muss der Unterschied weiter vorne gesucht werden. Hier wird klar: Das Design des Kopfes ist bei beiden Modellen sehr ähnlich, bei der EYE40 wurden jedoch vier statt drei XM-L LEDs verbaut.
    Die Leuchtdioden sitzen jeweils hinter kleinen Reflektoren, die allesamt fehlerfrei sind.



  • Das Luxmessgerät bestätigt, was ich mir zuvor schon in der Theorie überlegt habe: Bei der EYE40 werden die LEDs höher angesteuert.
    Schon beim Vergleich der Modi und jeweiligen Helligkeiten ist zu sehen, dass sich die beiden Modelle etwas unterscheiden. Ganz schlüssig sind die Unterschiede in Sachen Laufzeit jedoch nicht gerade … irgendetwas wurde hier seitens des Herstellers falsch berechnet.


    EYE30
    Low: 60 Lumen/55 Stunden
    Middle: 300 Lumen/12 Stunden
    High: 1000 Lumen/3 Stunden
    Turbo: 2000 Lumen/2 Stunden


    EYE40
    Low: 60 Lumen/50 Stunden
    Middle: 350 Lumen/6 Stunden
    High: 1200 Lumen/2,5 Stunden
    Turbo: 3000 Lumen/1,5 Stunden



    Auf einen Meter Distanz habe ich folgende Luxwerte ermittelt. Die Messwerte der EYE30 (mit gleichem Batteriekäfig!) habe ich ebenso grafisch dargestellt:



    Für alle, denen Zahlen lieber sind als Grafen, hier noch mal schriftlich:


    EYE40

    Low: 1090 Lux
    Mid: 5870 Lux
    High: 18760 Lux
    Turbo: 47100 Lux


    EYE30
    Low: 857 Lux
    Mid: 4570 Lux
    High: 16280 Lux
    Turbo: 31400 Lux


    Die neue EYE40 ist ihrer kleineren Schwester also in allen Helligkeitsstufen überlegen!

    Beim kleineren Modell werden der Reihe nach alle LEDs aktiviert - danach gibt es noch einen Turbo-Modus, der ebenso alle drei LEDs nutzt, diese jedoch noch heller leuchten lässt.
    Bei der 40er werden alle vier LEDs der Reihe nach aktiviert, sobald die vierte Diode leuchtet, ist der Turbo-Modus erreicht. Ein kleiner Unterschied also.


    Dass man die deutliche Steigerung um rund 16.000 Lux im Turbo-Modus nicht nur messen, sondern auch sehen kann, möchte ich euch anhand der folgenden Beamshots zeigen.


    Hier habe ich einfach mal einen Feldweg entlang geleuchtet, damit man sich die Helligkeit und Reichweite ein wenig vorstellen kann. Selbst das weitreichende Fernlicht im Auto ist nicht hell genug, um den Erdhügel rechts neben dem Weg zu erleuchten. Die beiden Niteye waren jeweils im Turbo-Modus.


    Ein paar andere Lampen hatte ich auch noch zufällig im Wagen … also schnell gestern Nacht ein paar Beamshots gemacht. Die Scheune ist etwa 200 Meter entfernt.


    Kommen wir noch kurz auf den Outdoor-Faktor zu sprechen, den ich mit den Fotos demonstriert habe. Beide Taschenlampen eignen sich aufgrund ihrer Form sehr gut für den Betrieb in allen möglichen Lebenslagen, so wird die EYE40 mein neuer Begleiter beim nächtlichen Fachen. Natürlich braucht man hier in der Regel keine 3000 Lumen - dafür hat man dank Selektorring die Möglichkeit, die jeweils passende Helligkeit einzustellen.
    Dank O-Ringen sind die Niteye-Modelle gemäß IPX-8 spritzwassergeschützt.
    Sie mal kurz abzuwaschen oder im Regen zu benutzen ist in der Regel kein Problem. Mit der EYE30 war ich schon vier Stunden nachts im Dauerregen unterwegs, das wird die 40er sicher auch aushalten!
    Die Fotos im Wasser haben die zwei natürlich ohne Probleme überstanden - und den Froschangriff auch :D




    Die Laufzeit konnte ich leider nicht sicher ermitteln - schon nach wenigen Minuten im Turbo Modus regelt die Lampe runter, um sich vor Überhitzung zu schützen! Dieser Schutz greift meiner Meinung nach schneller als bei der 30er.


    Was bleibt noch zu sagen? Die neue Niteye EYE40 wird ihre kleinere Schwester ersetzen und mir in Zukunft vor allem beim Geocachen eine große Hilfe sein! Das robuste, kompakte Gehäuse und die enorme Helligkeit gefallen mir sehr gut. Dank der 3000 Lumen wird ein sehr breiter Bereich ausgeleuchtet, dennoch ist die Reichweite mit einigen Hundert Metern sehr hoch. Kein Wunder bei fast 50kLux!


    Ich hoffe, mein kleiner Vergleich hat euch gefallen. Insbesondere die Idee mit den Fotos in etwas anderer Location (farbiger Karton wird irgendwann langweilig!) mag ich recht gern *schulterklopf*


    Wer Erfahrungen mit der neuen EYE40 gemacht hat, darf sie hier gerne mit den anderen teilen.


    :thumbup:


  • Sehr ausführliches und gutes Review, danke dafür.
    die Outdoor Bilder gefallen mir übrigens deutlich besser.
    Das Equipment sollte da fotographiert werden wo es auch benützt wird. ;)
    Nur ein kleiner Verbesserungsvorschlag zukünftig, wenn du zwei Lampen vergleichst die ähnlich aussehen, da stelle sie auf den Fotos immer gleich auf.
    Ich habe mir bei manchen Fotos etwas schwer getan zu erkennen welche die 30 und welche die 40 ist und wenn die Positionen wechseln verwirrt das etwas.
    Bitte weiter so und fleißig Reviews schreiben. Die Lampe werde ich mir mal bei Gelegenheit näher anschauen. :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Das Review + die Fotos ist/sind hammermäßig, die Lampe ist hammermäßig..., was vergessen :hmmm: klar, vielen Dank dafür & für die Tatasache,
    dass sich mir abermals die Frage stellt:
    Wieviel Lumen gehen noch :surprise:, in eine Tala, die man ohne großen Aufwand auch mit nach Draussen nehmen kann?
    Im Gegensatz zur Fenix TK70 (immerhin 2000 Lumen, verpackt in ca. 40cm) ist dieses Modell ja richtig Handtaschenfreundlich :D .
    Wünsch dir auf jeden Fall Viel Spaß :juhuu: beim funzeln, mit den 3000 Lumen dürfte dieser wohl vorprogrammiert sein :yeehaw: .
    MfG
    Markus


  • Ich würde mir für das nächste Review noch ein In-Hand-Foto wünschen, damit man sich die Größe etwas besser vorstellen kann. Nur als Anregung.


    Danke!




    Im Gegensatz zur Fenix TK70 (immerhin 2000 Lumen, verpackt in ca. 40cm) ist dieses Modell ja richtig Handtaschenfreundlich :D .


    Nun - natürlich kommt die EYE40 in Sachen Throw nicht an die TK70 ran, aber wer braucht schon dauernd so viel Reichweite?
    Ein befreundeter Geocacher hat mir jetzt die EYE30 abgekauft, weil er es leid ist, die unhandliche Fenix immer dabei haben zu müssen. Er ist schon nach zwei Tagen total happy - so wie ich jetzt mit der neuen 40er :D

  • Klasse Review, danke.


    Sowohl bei den Bildern als auch den Beschreibungen hast Du mMn nichts ausgelassen und es war sicherlich mit einiger Mühe und Zeit verbunden.


    Danke nochmals dafür.

    ____________________________
    Gruß Trigonaut

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!