COR-TEN Stahl?

  • Hallo,


    ich hätte mal ein paar Fragen an die Stahlexperten im Bezug auf den oben in der Überschrift genannten Stahl.
    Nein, ich möchte mir daraus keine Klinge fertigen lassen :tellem: , es interessiert mich halt einfach und da ich auf dem Gebiet absoluter Laie bin,
    würde ich mich diesbezüglich gerne mal aufklären lassen, von daher hoffe ich, dass mir der Eine oder Andere, der in Sachen Stahlschlüssel bewand(ert) ist,
    mir auf die Sprünge helfen kann & dieses auch möchte ^^ .


    Ist es richtig, dass dieser wegen seiner schlechten Unformbarkeit, so lese ich das bei Wikipedia raus, nicht mehr als bis zu 10cm Dicke geformt werden kann?
    Heißt das dann im Klartext, dass dieser Stahl auf Grund seiner schlechten Unformbarkeit nicht dünner zu bekommen ist/wäre als die angegebene Stärke von 10cm?
    Da ich auf dem Gebiet absoluter Laie bin, würde ich mich diesbezüglich gerne mal aufklären lassen.


    Dann würde mich noch interessieren, warum es sich dabei um "wetterfesten Baustahl" handelt, wenn dieser doch schon rostend verarbeitet wird bzw. wurde, wie z.B. bei dieser Landmarke? Heißt das, dass der Stahl gerade durch diese oberflächige Rostschicht vor weiteren Korrosionen geschütz ist?


    Für sachliche sowie fachliche Rückmeldungen, schreibe ich schon mal :danke:
    MfG
    Markus

  • Er soll wohl nicht mit größeren Dicken als den angegebenen 100mm verwendet werden. D.h. alles von 0cm - 10cm ist "möglich". Es ist zwar mit Sicherheit auch möglich den Stahl (wesentlich) dicker zu fertigen, allerdings wird er dann wohl nicht mehr wirklich zu gebrauchen sein, da er nur noch sehr schlecht verformbar ist.


    Das mit der Korrosion hast du richtig verstanden. Die Oberfläche rostet und dieser Rost bildet eine Sperrschicht und bewahrt den Stahl vor dem durchrosten.


    Bin auch kein Fachmann. Das habe ich gerade nur aus dem Wik Artikel gezogen.

  • Hallo,


    aus dem Stahl werden unter anderem Container gemacht.
    Weil er zwar rostet, der Rost dann aber den Rest des Stahls passiviert und dadurch vor weiterem Rost oder eben Durchrostung schützt. Er rostet auch enorm schnell und vor allem durch den hohen Schwefelgehalt bildet sich eine starke Rostschicht, die dann auch "dicht" ist.
    Die Container werden vermutlich nicht aus dem Vollen geschnitzt ;)


    Im Studium hatte ich ab und zu damit zu tun.
    Egal mit was für einem Stahl man corten-Stahl verschweißt, er fängt ebenfalls an zu rosten.
    Hatte da über die Werkstoffprofessur mehrere Schadensfälle einer "Fachfirma", die das Zeug irgendwo reingeflickt hat...


    Messer daraus, geile Sache vllt für einen Riesen, dem das bisschen Rost nichts ausmacht xD


    Schöne Grüße,
    Burnie

  • damu, Burnie


    Danke für eure Rückmeldung :thumbup: , dass mit dem Punkt 2, dem Korrosionsschutz, Rost als Schutz vor Durchrostung ist größtenteils nachvollziehbar,
    stellt sich mir nur noch die Frage, warum sich dieser so schwer unformen läßt :scratch: ?


    MfG
    Markus

  • hier gibts noch einiges Interessantes nachzulesen.
    Ob das Zeug nun Corten oder Allwesta heißt, ist egal.


    http://novastahl.ch/pdf/1316588991798.pdf



    Warum es sich schlecht umformen lässt:
    Ich könnte nur absolut aus der Luft oder eher dem Bauch gegriffene Vermutungen äußern.
    Das lasse ich aber lieber.


    Ich gehe davon aus, dass es hier den ein oder anderen gibt, der es weiß und gut erklären kann.

  • die Herstellungsgeschichte ist weitgehend erklärt, ebenso die Stahlzusammensetzung, das kann man alles nachlesen. Auch gibt es ihn in zwei Ausführungen, A und B (sinnigerweise). Der A-Stahl ist so wie es sich liest hoch phosphorlegiert, was für mehr Härte und Zugfestigkeit, allerdings auch für Versprödung sorgt. Ich vermute jetzt einfach mal ins Blaue hinein, durch die starke Phosphorlegierung gilt er dahingehend als schwer umformbar dass er nach der Umformung seine Belastungsgrenze erreicht bzw. überschritten hat. An der Umformung selbst hege ich keine Zweifel, er rangiert cirka in der Liga eines st52, was seine Umformkeit wieder auf beide Füße stellt, zudem wird er zum Kunstschmieden benutzt, wieso sollte man einen Stahl zur plastischen Gestaltung nutzen wenn er sich schwer formen lässt.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

  • Burnie
    Vielen Dank für den interessanten & wissenswerten Text :thumbup:


    juchten
    Ebenfalls vielen Dank für deine Rückmeldung & deine Erläuterung :thumbup: ,
    ich habe es jetzt so verstanden, dass es unter bestimmten Vorausetzungen, einfach gewisse Schwierigkeiten bei der Unformung gibt
    und der Stahl bei der Umformung halt ab einer bestimmten Materialstärke an seine Belastungsgrenze gelangt und diese Belastungsgrenze
    irgendwann mal ausgereizt ist, da er ansonsten kurz vor der Materialermüdung stünde.


    Wenn ich völlig daneben liegen sollte, würde ich mich über eine Korrektur freuen (dumm sterben kann ich ja immer noch ^^ ),
    ansonsten nochmals :danke: an die Beteiligten für ihre Hilfe.


    MfG
    Markus

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!