Guten Abend Leute!
Seit dem Sommer bin ich im Besitz einer der wohl begehrtesten und bekanntesten Taschenlampen - der HDS Rotary.
Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass ich diesen Bericht leider nicht wirklich objektiv schreiben konnte: Ich liebe diese Lampe einfach!
Warum eine Taschenlampe mit „nur“ 200 Lumen auch im Jahr 2013 für den täglichen Gebrauch absolut ausreicht, werde ich euch im Laufe des Reviews erläutern. Helligkeit ist schließlich nicht alles … … …
Da ich meine Rotary vor zwei Tagen von Fritz15 aus dem TLF wieder bekommen habe, ist sie nicht mehr in Originalzustand. Gekauft hatte ich sie ursprünglich mit einer kalt-weißen Cree XP-G. Vor einigen Tagen habe ich sie zu dem Modding-Profi nach Oberfranken geschickt. Er hat ihr eine warm-weiße XP-G verpasst. Jetzt leuchtet meine HDS mit einer Farbtemperatur von ungefähr 3700K (EDIT: ca. 3200K) und ist noch ein ganzes Stück genialer als zuvor.
Bevor ich auf die Bezugsquellen und die Konfigurationsmöglichkeiten eingehe, möchte ich euch ein paar Vorteile der Lampen von HDS Systems aufzeigen.
Henry Schneiker aus Tucson, Arizona ist vor allem jenseits des Atlantik für seine hervorragenden EDC-Taschenlampen bekannt. Was seine Modelle von den üblichen Geräten aus dem fernen Asien unterscheidet, hat unser TLF-User „The_Driver“ hier im CPF zusammengefasst. Mit freundlicher Genehmigung übernehme ich einige Passagen und übersetze sie.
[SIZE=1]-Das Frontglas ist 3 Millimeter dick und wird auf beiden Seiten durch O-Ringe vor Stößen geschützt
-Die Anodisierung ist deutlich dicker als bei anderen Lampen
-An der Außenseite der Lampe gibt es keinerlei scharfe Ecken und Kanten
-Auf beiden Seiten des Batterietubus gibt es Federn mit einem flachen Metallstück und drei Kontaktpunkten. Somit werden
Elektronik und Akku geschützt, wenn die Lampe Stößen ausgesetzt wird
-Die Wandstärke ist sehr hoch, der Bezel ist ebenfalls sehr dick.
-Die HDS-Lampen nutzen einen Elektronischen Taster, der sich nicht abnutzt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lampen fließen die hohen Ströme hier nicht durch den Schalter
-Der Akku wird vor übermäßigem Entladen geschützt. Dieses oftmals unterschätzte Feature ermöglicht es, die Lampe versehentlich eingeschaltet zu lassen, ohne ein Risiko einzugehen. Schließlich könnte man eine Lampe, deren (ungeschützter) Akku explodiert, nicht als robust bezeichnen
-Die „Reverse Polarity Protection“ verhindert, dass die Elektronik durch einen falsch eingelegten Akku Schaden nimmt
-Die eingegossene Elektronik ist stoß- und wassergeschützt.
-Ein Hitzeschutz sorgt dafür, dass die LED auch bei voller Leistung keinen Schaden nimmt
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Der Standard-Bezel ist aus dickem Edelstahl gefertigt und damit wesentlich robuster als ein Aluminium-Bezel
Die meisten Modelle (wohl mit Ausnahme der Rotary) sind bis zu 20 Meter wasserdicht
Als letztes Argument sind die Modelle von HDS Systems EMP-Geschützt
Im Übrigen sind nicht nur Gehäuse und Bauform wichtige Merkmale der HDS-Modelle: Auch die Elektronik ist etwas Besonderes!
Im Lieferumfang befindet sich unter anderem eine kleine Plastik-Karte, auf der die wichtigsten Einstellungen notiert sind. Das ist auch nötig: Leicht zu verstehen ist die Programmierung nämlich nicht, gute Englischkenntnisse und eine gewisse Logik werden vorausgesetzt. Wer Lust und Zeit hat, kann aus seiner HDS eine Lampe exakt nach Wunsch machen: Die verschiedenen Programmierungsmöglichkeiten offerieren multipliziert sicher hunderte verschiedenster Funktionen und Einstellungen!
Mit all diesen Features heben sich die Taschenlampen von HDS Systems deutlich von den Mitbewerbern (insbesondere aus China) ab. Einige informative Grafiken finden sich übrigens hier.
Erhältlich sind die Lampen direkt beim Hersteller. Auf der Übersichtsseite HDS Systems: Products - EDC Executive Flashlight, EDC Tactical Flashlight, Everyday Carry Flashlight, EDC Flashlight, Ra Twisty, Ra Clicky, CR123 Batteries findet ihr die verfügbaren Modelle. Aufgrund der einfachen Helligkeitsregelung habe ich mich im Januar 2012 für die HDS Rotary 200 entschieden. Aufgrund diverser Probleme mit Zulieferern (viele konnten die hohe Qualität und Passgenauigkeit der zugekauften Bauteile nicht gewährleisten und Henry ist hier Perfektionist) gab es im letzten Jahr größere Verzögerungen. Ich musste auf meine Rotary immerhin sieben Monate warten.
In Deutschland sind die Modelle der amerikanischen Firma beim Importeur Startseite • dkrSolutions: LED-Taschenlampen erhältlich. Leider ist die Verfügbarkeit seit Monaten sehr schlecht, es wird sich in den nächsten Wochen aber bessern.
Wer direkt in Deutschland bestellt, muss sich nicht mit Einfuhr, Zoll und Co. beschäftigen.
Für eine Rotary 200 zahlt man beim deutschen Händler 200 Euro. Das ist viel Geld für eine kleine EDC-Taschenlampe. Wer sie ein mal besitzt, wird sie aber wohl nie wieder hergeben - das ist auch der Grund, warum die Modelle auf dem Gebrauchtmarkt so schwer zu finden sind!
Wer beim Hersteller direkt ordert, kann sich einige Dinge nach Wunsch heraussuchen. Beim Herz der Lampe, der LED, hat man drei Möglichkeiten:
High CRI, 120 Lumen
200 Lumens (in der Regel eine kalt-weiße XP-G)
IR Illuminator (850 Nanometer)




Als kleines Schmankerl und für zusätzliche Robustheit gibt es für 31 Dollar eine Saphierglas-Frontlinse, die besonders kratzfest ist.
Beim Bezel hat man die Wahl zwischen silber (so wie bei meinem Modell) und schwarz.
Aktuell kann man die Rotary nur mit dem Batterietubus für 16340 kaufen, es gibt jedoch auch Batteriegehäuse für 17670 und 2xAA.
Wer die Lampe oft mit Handschuhen bedient, sollte zum „Raised Button“ greifen. Ich mag den flachen Schalter jedoch lieber. So ist die Lampe Tailstand-fähig und schaltet sich in der Tasche nicht von selbst ein.
Viel Vorgeschichte - kommen wir zur Lampe selbst.
Die HDS Rotary ist 93 Millimeter lang und hat am Bezel einen Durchmesser von 25 Millimetern. Ihr Äußeres ist einerseits schlicht - andererseits ist die Form charakteristisch und fast jeder Flashaholic kennt die Bauform!
Dass sich auch andere Hersteller zumindest ein wenig inspirieren lassen, zeigen die aktuellen Neuheiten von Armytek …
Bis auf den Bezel ist das komplette Gehäuse schwarz anodisiert. Die eingangs gelobte Robustheit der Anodisierung kann ich nach über 5 Monaten täglicher Benutzung bestätigen: Meine Rotary hat noch nicht eine kleine blanke Stelle, obschon sie viel durch gemacht hat.
Der silberne Bezel an der Front ist nur leicht gezackt und somit sehr schonend für die Hosentasche. Hier wurde auch der Herstellername zusammen mit der Seriennummer eingraviert.
In der hinteren Hälfte wird die Lampe für knapp 2 Zentimeter etwas schmaler, was die Griffigkeit erhöht. Apropos Griffigkeit: Das fehlerfreie Knurling am Gehäuse könnte für mein Empfinden etwas griffiger sein. Das drehbare Rotary-Element am hinteren Ende des Gehäuses hingegen ist etwas stärker geriffelt, weshalb sich dieser Lampenteil gut anfasst und gut drehen lässt, was ja für die Einstellung der Helligkeit elementar ist,
Eine kleine silberne Schraube bildet den Anschlagpunkt für die kleine „Nase“ des Drehrings - somit weiß man stets, wie hell die Lampe beim Anschalten sein wird.
In Abhängigkeit von der Entfernung der „Nase“ zur Schraube kann man abschätzen, wie viel Leistung abgerufen wird. Heißt: Auch bei ausgeschalteter Lampe kann man die gewünschte Helligkeit problemlos einstellen! Das ist bei vielen anderen Drehring-Lampen anders.
Wie erwartet sind die Gewinde sehr gut geschnitten und ausreichend gefettet. Nette Zusatzinfo: HDS verwendet sog. „Acme Threads“, also Trapezgewinde, die besonders langlebig und verkantungsfrei sind.
Ein dicker O-Ring schützt vor Feuchtigkeit.
Zur Verarbeitung gibt es also wirklich nur Positives zu sagen. Auch der Drehring hinten, der für die Helligkeitssteuerung zuständig ist, läuft angenehm weich. Einzig wenn die Lampe kalt ist, fällt das Drehen etwas schwerer - das liegt aber in der Natur der Sache und weil die Spaltmaße bei HDS sehr gering sind, muss man damit leben.