CRKT Otanashi Noh Ken

  • es ist eher ein abgewandelter fechtgriff, du packst den griff eher hinten und stuetzt den knauf gegen den daumenballen. korrrekt gehalten kannst du da ruhig gegenschlagen, es passiert nix.

  • Mhm. Ich werd das mal ausprobieren. Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren. :D

    Ernest Hemingway once wrote, "The world is a fine place and worth fighting for." I agree with the second part.

  • Interessantes Konzept Micha. Das werde ich bei meinem nächsten Messer mal in Erwägung ziehen.

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  • es ist eher ein abgewandelter fechtgriff, du packst den griff eher hinten und stuetzt den knauf gegen den daumenballen. korrrekt gehalten kannst du da ruhig gegenschlagen, es passiert nix.


    Diese Griffhaltung leuchtet ein, habe ich selbst bei zahlreichen Messer so gemacht. Mir persönlich wäre trotzdem ein Flipper eine schöne Ergänzung. So hätte man mehr Griffvarianten und falls man das Messer in Eile nicht richtig zu fassen kriegt, ist eben trotzdem ein PE vorhanden.

    MfG, Joachim
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  • Centurio, natürlich ist es allein DEINE Schuld! :) DAS Ding wollte ich einfach haben....


    Heute ist es angekommen - und ich bin schwer angetan von dem sehr handlichen Messer mit dem unhandlichen Namen, das ich in meinen Bestand aufnehmen konnte....



    Einige Daten haben wir ja schon zusammengetragen (Gesamtlänge 257 mm - ich komme allerdings nur auf 255 - , Klingenlänge 115 mm, Klingenstärke 4 mm, Gewicht 181 g, Klingenstahl AUS-8, Platine Stahl, 2. Rahmenseite G10 ohne Liner),
    hier noch mal als Ergänzung:


    Rahmenlänge/-breite max. 33 x 140 mm
    Stärke (Clip, Rahmen, Klingenachse/Zusatzsicherung) 14/10/13 mm
    Stahlplatine und G10-Griffhälfte haben je ca. 3 mm Stärke der Spacer dazwischen ca. 4 mm


    Der Clip wird von CRKT als "one-position-clip" bezeichnet, ich habe die winzige Schraube auch nicht gelöst, weil er für mich auf der richtigen Seite sitzt, ich bin aber ziemlich überzeugt, daß man den mittig hinten auf der Griffhinterseite aufgeschraubten Clip auch auf die andere Seite umsetzen können muß...
    Für Linkshänder würde dann allerdings der recht stramme Framelock angesichts der erstaunlichen Werksschärfe des Messers beim Schließen zur Mutprobe :)


    Das Messer kommt erstaunlich scharf (mühelos rasierscharf) aus der Box - und schreckenerregend spitz. Seine Abkunft vom Hissatsu kann der Pieker nicht verhehlen, die Spitze ist aber noch ein wenig bissiger als bei meinem Fixed...


    Trotz der sehr schlanken Bauweise hat man aufgrund der Griffhöhe genug in der Hand, die Handlage, ob in Handschuhen oder in der bloßen Hand, gefällt mir ausgesprochen gut. Insgesamt ist der Rahmen für eine satte Handlage einfach groß genug - und das ganze Messer auch:



    Hier mal ein Größenvergleich mit anderen großen Foldern und zwei kleinen Messern: Das Otanashi-Noh-Ken ist größenmäßig sehr gut vergleichbar mit dem ER Nemesis Folder und mit dem großen Gerber AF Combat Folder, der auch fast aufs Gramm das gleiche Gewicht, jedoch einen deutlich stärkeren Griff hat (16/21 mm).
    Ein SAK oder auch ein Spyderco / Perrin Street Beat sehen gehen solche großen Folder fast schon "verzwergt" aus.


    Im Vergleich zum fixen großen Bruder erkennt man aber doch, daß das Otanashi-Noh-Ken bei gut dimensionierter und wirksamer Klinge doch diskreter geführt werden kann als das Fixed, dessen Klingengeometrie weitgehend übernommen wurde:



    Die texturierte Oberfläche der G10-Griffhälfte in Verbindung mit der "Fingermulde", die beim geschlossenen Folder den scheibenförmigen, abnehmbaren Klingenheber umfaßt, wirken für mich übrigens im Ersteindruck sogar vertrauenerweckender für den festen Grip bei einem kraftvollen Stoß als die Griffgestaltung beim Fixed - das ich wenig Kundigen bei entsprechenden Durchstichversuchen im Gegensatz z.B. zum Fairbairn-Sykes NICHT überlasse....


    Hier einmal drei In-Hand-Bilder (Relation: Handschuhgröße 8, also kleine Hand!), beginnend (als kleine Verbeugung vor Michael Janich :) ) im Fechtgriff...



    James Williams, dem berühmten amerikanischen Sashimi-Schnellkoch, der die Hissatsu-Reihe als Sushi-Aufspießhilfe für stäbchenunkundige Europäer entwickelt hat, da ein Buckelsmesser natürlich die zarten Schöpfungen zermatschen würde (....jeder Messerkundige kennt natürlich diese Herkunft und Verwendungsbestimmung von Hissatsu und Heiho....), würde natürlich der Hammergriff hier besser gefallen...



    ...am besten aber wohl der Reverse-Griff....



    Was MIR ausgesprochen gut gefällt: Man kann den Griff beim geschlossenen Messer wegen der schlanken Bauweise und niedrigen Klinge sehr gut und kraftvoll komplett umfassen. Zumindest bei meiner geringen Handgröße ragen dann vorn und hinten noch gute Stücke aus der Hand, für Kubotan-Techniken sollte es aber auf jeden Fall auch bei einer SEHR großen Männerhand bei 14 cm Grifflänge reichen :) Bei sehr festem Umfassen spürt man dann ein geringes Nachgeben des G10, der aber insgesamt ausreichend stabil wirkt und beim geschlossenen Messer natürlich auch noch durch die dahinterliegende Klinge zusätzlich stabilisiert wird. Ein Kubotan ist übrigens - auch da wird mir jeder Kundige zustimmen - natürlich ein Tool zum Knacken von Walnüssen.....


    Der Klingengang ist ein wenig fest, mit ein wenig "Mitschwung" aus dem Handgelenk öffnet das Messer aber flüssig genug, verstellen wollte ich also bislang nichts. Wave-open ist tipup wie tipdown einfach möglich. Die Zusatzsicherung läßt sich zufriedenstellend bedienen, besser von der Seite übrigens als von oben, wo man hinter eine ziemlich kleine Kante drücken müßte (der kleine Quer-Knopf am Bedienhebel ist nach innen gesetzt, um ein Hängenbleiben nicht zu provozieren).


    Beim geöffneten Messer "möchte" der Daumen im Fechtgriff entweder in die Mulde der Zusatzsicherung (was in beiden Hebelpositionen möglich ist) oder auf den Klingenheber und findet dort auch gute Positionen.


    Alternativ kann man das Messer auch weiter hinten fassen, das Griffende in den Handballen stützend...Dafür findet sich dann auf der Griffoberseite ein wenig zurückversetzt noch eine weitere gerade Daumenauflage.


    Insgesamt macht das Otanashi-Noh-Ken auf mich einen wirklich guten Eindruck, Handlage und Handling sagen mir sehr zu, das Messer läßt sich sehr diskret tragen trotz seiner Eigenschaft als "Full-Size-Folder", die Klinge erscheint im Ersteindruck für den Anwendungsbereich sehr wirksam und begrüßte mich rasierscharf und einfach höllisch spitz.


    Das ist allerdings KEIN hebelgeeignetes Brachialwerkzeug zum Betonblock-Popeln und insofern weder als Einsatz- noch als Gebrauchsmesser-EDC als mißbrauchertragendes Allzwecktool zu verwenden ....das wird die Spitze nicht hinnehmen und ist auch nicht dafür gemacht.


    Wer allerdings wie gesagt einen wirklich leistungsfähigen Sushi-Piekser sucht, für den habe ich mit dem Otanashi-Noh-Ken hier eine Empfehlung auszusprechen :)

  • Danke Micha für die Vorstellung. :thumbup:
    Ich glaube, das große muss auch irgendwann noch sein, macht sich bestimmt gut neben Folding-Hissatsu und Heiho. :D


    Gruß Merc

    People are tribal. The more settled things are, the bigger the tribes can be. The churn comes, and the tribes get small again.
    IG: @mgph.edc

  • Die Klinge des Hissatsu wurde genauso wie die Klinge des Folders vom Osoraku Zukuri Tanto übernommen und das Ding war echt böse. Info aus Wikipedia "4.Osoraku-zukuri (ãŠãらãé€ ã‚Š): osoraku bedeutet "wahrscheinlich". Dieser Typ besitzt ein sehr langes Kissaki, das manchmal sogar länger als die restliche Klinge ist. Dieser Typ ist sehr selten und man findet ihn ausschließlich auf Tanto- und Wakizashi-Klingen. Dieser Typ wurde erstmals von dem Schwertschmiedemeister Shimada Sukemune verwendet, der das Wort Osoraku in japanischer Schrift in eine dieser Klingen gravierte. Es heißt, dass diese Klinge für Katagiri Katsumoto, einen berühmten General der Sengoku-Zeit, bestimmt war.


    Und hier der Link http://de.wikipedia.org/wiki/Tsukurikomi


    Das Osoraku Zukuri Tanto wurde zum Durchstechen von Rüstungen gemacht, deswegen die sehr starke und gut penetrierende Spitze. Hier noch ein paar Bilder http://image1.shopserve.jp/www…pic-labo/1212-102-850.jpg das hier ist von Don Fogg http://www.dfoggknives.com/images/OsurakuTantoIll4.jpg


    und eine Skizze wo man das Ganze schön sieht http://www.defensereview.com/1…ukuri%20Blade%20Shape.jpg


    Ich muss auf mein traditionelles Osoraku Zukuri Tanto noch eine Weile warten :( Naja, bis Sommer wird es auf jeden Fall fertig :) Ist viel Arbeit, vor allem mit Blood Groove etc.

    vae victis

  • Einige Versuche mit dem Otanashi-Noh-Ken haben mir mittlerweile beeindruckend gezeigt, daß es das penetrationsstärkste einschneidige Messer ist, mit dem ich bislang zu tun hatte...Durch die noch etwas schlankere und spitzere Form als beim Hissatsu gelingt die Penetration durch Kevlar-Gewebe sozusagen erschreckend leicht.


    Im Direktvergleich - auch bei Versuchen der Schußwesteneinlagen-Penetration - handhabt sich das Messer angenehmer als das Hissatsu. So ein Fixed würde ich mir noch wünschen....


    Nach einigem Tragen bestätigt sich der positive Ersteindruck, das Messer ist durch seine geringe Griffstärke sehr tragefreundlich und diskret, einzig der ausgerechnet auf dem außen liegenden Clip vorgenommene "CRKT"-Firmenschriftzug hätte nicht sein müssen und fällt ungeschwärzt überflüssig auf....


    Bei meinem Messer neigt der Framelock nach Wave-Open zum Festsetzen hinter der Klingenwurzel und kann nur mit einigem Kraftaufwand wieder gelöst werden, im Zweifel ist mir das aber lieber als ein verwaschener Sitz....Insgesamt bleibt der Eindruck aber sehr positiv.

  • jo, ich habes gestern Abend wieder mal ausgiebig befummelt, und dabei mein Augenmerk aufs LAWKS gelegt. beeindruckend. wenn der Riegel hinter der spitze des Framelock liegt, ist kein loesen des Locks mehr moeglich und auch die Klinge wackelt kein bisschen, wirklich wie in der Werbung, ein klappbares Fixed.

  • Ich habe mein Otanashi seit der IWA und ständig in der Tasche. Es läuft super, ist extrem flink und ich liebe das flache Profil. Ich hab es schon oft zum Steak essen genutzt und es macht auch hier ne 1A Figur. Ich kann es nur empfehlen!!!

  • Das Messer ist mittlerweile eindeutig einer meiner aktuellen Lieblinge!


    Zwischenzeitlich hat sich durch häufiges Öffnen sowohl das Festsetzen des Liners gegeben als auch der Klingengang auf "sehr geschmeidig" verbessert. Ist offenbar nun "eingefahren" :)


    Eine der besten Neuanschaffungen der letzten Zeit und eine klare Kaufempfehlung für ähnlich Interessierte!

  • Ich schieb es hier mal mit rein, weil es so gut passt: das Otonashi bekommt einen kleinen Bruder:
    Shizuka Noh Ken
    Mehr als die Produktseite hab ich aber auf die Schnelle nicht finden können. Da bin ich mal gespannt.
    Gruß Merc

    People are tribal. The more settled things are, the bigger the tribes can be. The churn comes, and the tribes get small again.
    IG: @mgph.edc

  • Das Otanashi ist ein ausgezeichnetes Messer, insofern ist eine kleinere Variante natürlich begrüßenswert für Interessenten, denen es dann doch eine Idee zu groß ist.


    Allerdings läßt auch das ausgewachsene Otanashi, das sehr flach baut und tief in der Tasche sitzt, sich wirklich sehr gut tragen.


    Daher hätte ich spannender als eine etwas eingedampfte Folderversion ein ähnlich schlankes Fixed mit der Otanashi-Klinge gefunden, sozusagen als "Field Grade"-Alternative zum Bob Lum Tanto Fixed.


  • Allerdings läßt auch das ausgewachsene Otanashi, das sehr flach baut und tief in der Tasche sitzt, sich wirklich sehr gut tragen.


    Okay, aber ich trage im Sommer oft Hosen, deren Taschen "etwas seicht" sind, da stört einfach die Länge.





    Daher hätte ich spannender als eine etwas eingedampfte Folderversion ein ähnlich schlankes Fixed mit der Otanashi-Klinge gefunden, sozusagen als "Field Grade"-Alternative zum Bob Lum Tanto Fixed.


    Das würde ich auch sehr begrüßen. 8)

    MfG, Joachim
    Nachrichten bitte per E-Mail.

  • Erhöht sich der Griff so nach hinten, gibt das Halt beim Ziehen

    2 Mal editiert, zuletzt von balinzwerg ()

  • Stimmt, das Messer liegt trotz seiner schlanken und relativ geraden Form wirklich sehr gut und sicher in der Hand. Nach wie vor einer meiner Folder-Favoriten neben dem ER Nemesis!

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