Stahlfrage für taktisches Tomahawk und/oder Haumesser

  • Hallo liebe Leute


    diesen Post habe ich auch im Blauen eingestellt, erwarte aber eigentlich nicht da mehr zu bekommen als "Suchfunktion". Daher hier noch einmal der post in der Hoffnung Antworten zu bekommen die auch ein Neuling verstehen kann :) Los gehts ....


    ich bin mir bewußt das es schon einiges an Themen zur Stahlwahl gibt. Aus denen habe ich mir ein paar Stahlnummern rausgesucht und wollte nun noch mal umn ein Feedback zu der Auswahl bitten .



    Erst einmal vorweg, vorstellen tue ich mir ein kleines Tomahawk, kompett aus Stahl. Modelle wären die Reihe von RMJ Taktical, Hardcore Hardware Australia, oder Winckler. Sprich etwas für den totalen Mißbrauch.


    Nach einiger Suche hier in alten Threads habe ich folgende 3 Kandiaten gefunden :


    1.2714 (Abrams)
    1.2235 (evt. von Schmiedeglut oder Pauly Stahlhandel ?)
    1.8159 (wo beziehen ?)
    1.2242 (evtl. von Pauly Stahlhandel ?)


    von meinen Gedanken her eventuell noch diese 3 Optionen:


    1.7225 (Abrams)
    1.2358 (Abrams)
    oder den D2 Clone Tenasteel (http://www.stahlnetz.de/files/deu/Te...l_Handbuch.pdf) (Recknagel)


    Von der Wärmebehandlung die ich professionell machen lassen würde(dachte da an Hr. Schanz), hatte ich an eine Endhärte von 56-58 HRc gedacht. Oder ist das noch zu hoch für Haubelastungen?



    Gerade bei D2 habe ich nun hier im Forum gelesen das der weniger gut geeignet sein soll. Hier noch einmal von mir die Bitte ob das noch mal jemand erläutern kann, da der doch super zäh sein soll und oft im amerikanischen Markt als der Stahl für Haumesser dargestellt wird.


    Was nun klasse wäre, ist eine Priorisierung zu bekommen, sprich welche zwei Stähle sich für das Ziel am besten eignen, auf Flachstahl als Ausgangsmaterial bezogen, da ich nicht schmieden kann.
    Dann könnte ich schauen was ich wo herbekommen kann und was preislich in mein Budget passt.


    Meine bisherigen Erfahrungen zeigten mir das es leider echt schwer ist Kleinstmengen als Privatperson zu bekommen :/ Daher wäre ich für einem Lieferantentip sehr dankbar.


    Viele Grüße,

    Up ewig ungedeelt !
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    Einmal editiert, zuletzt von teclis22 ()

  • Der recht umstrittene Noss von knifetests mit seinen destruction Tests hat sich mal das Ka-Bar mit D2 Stahl vorgenommen und vor laufender Kamera durch einen Betonklotz gehackt. Die Klinge hat das völlig unbeschadet überstanden. Worauf ich hinaus will, bei der richtigen Wärmebehandlung kann der D2 richtig gut was ab, also "brittle" wie einige Menschen gerne behaupten ist da nichts. Soviel zu deiner D2 Frage, mit dem Rest kann ich dir leider nicht helfen.

    Ernest Hemingway once wrote, "The world is a fine place and worth fighting for." I agree with the second part.

  • es kommt zum Großteil nur auf die Wärmebehandlung an und da solltest du mit hr. schanz mal sprechen was seine Empfehlung wäre. er hat die Erfahrung den was in Datenblättern steht muss nicht immer zutreffen.

  • Für schlagartige Belastungen dürfte der Chipperstahl von Bladesystems gut geeignet sein, da er als Häckselmesser in Holzhackern Verwendung findet. Vllt schreibst Du da mal ne Mail hin oder surfst vorbei.
    Ich habe noch nicht ganz kapiert, ob Du auf jeden Fall selber machen willst oder auch fertigen lassen würdest.
    Sonst müßte juchten/Roman sich mal äußern, ob er einen Ganzstahlgriff hinbekommt. Das würde mich auch mal interessieren!

  • Moin
    Du sprichst den D2 Stahl an und Hardcore Hardware Australia, die benutzen für ihre Hawks ebenfalls D2 Stahl.
    Wie die Vorredner schon sagten kommts auf die Härtung an.
    Frag einfach mal den Forenpartner Martin (Blade-Systems), er hat ja auch ein Hawk im Angebot.


    Kleine, dicke Axt


    Vielleicht kann er dir mit dem Stahl helfen, oder eben direkt eins Bauen :D
    .

  • Für das Tomahawk würde ich L6, 5160 oder 1060 nehmen. Für das Haumesser 1075. Hier mal zwei Links http://www.messermacherbedarf.…-CK60-25mm-rund-50cm.html wobei es den Stahl auch als Flachstahl gibt und zum 1075 http://www.messermacherbedarf.…003-40-x-3-x-1000-mm.html wobei es sich beim letzten um 1075 + Cr handelt.


    Die meisten meiner Messer sind aus niedrig legiertem Kohlenstoffstahl und ich liebe sie wegen der Bissigkeit und der Schärfe, das einzige was da verdammt gut mithalten kann ist der D2 Stahl, aber für ein Haumesser oder für eine Tomahawk würde ich ihn nicht verwenden. Nicht nur wegen der Ausbrüche, das Ding lässt sich nicht so einfach und schnell schärfen.


    Die absolute Entäuschung ist der 154 CM von Spyderco. Kam bei mir rasierscharf an, ich hab mit ihm etwas Fleisch geschnitten, umgehend blieb nur eine, für meine Begriffe schlechte, Gebrauchsschärfe zurück. Vielleicht scheint es mir nur so, aber der 440-er C von Pohl Force war da um einiges besser.


    So viel zum Thema Stahl meinerseits.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Strider verwendet für sowas S7 Werkzeugstahl oder CPM-3V. Letzteren bekommt man sogar in Europa in vernünftigen Abmessungen. D2 kann bei entsprechender Wärmebehandlung aber auch was. Problem ist aber nach wie vor das nicht eng genug tolerierte Analysenspektrum, daher auch die differenzierten Meinungen zum D2. Im Zweifel lieber die Finger davon lassen.


    Nimm einen niedrig legierten C-Stahl und du hast eine vernünftige, günstige Lösung...

  • in Anbetracht einer möglichen Kostenfrage würde ich zu einem der Federstähle tendieren, sie sind günstig und bieten bei richtiger Wärmebehandlung genug Potential um in Beilform oder als Haumesser ihren Dienst zuverlässig zu versehen.
    Die genannten höher legierten Stähle will ich auch nicht verwerfen, aber wenn man z. B. ein Hawk aus einem Stahl formen will muss man ein größeres Blech kaufen und hat ziemlich Verschnitt dabei.


    Der von Stefan genannte S7, der bei Strider verwandt wird, wäre auch eine gute Wahl. Der in AISI genannte S7 entspricht dem nach unserer Stahlnorm 1.2357. Ich hätte nichts dagegen wenn es "peng" machen würde und ich hätte zwei Zentner davon bei mir rumstehen, vorzugsweise in 35x35mm oder in 40 mm rund. Er macht nicht nur als Schneide an einer Klinge eine gute Figur, sondern auch als Meißelstahl und taugt auch zur Warmarbeit, Schockbelastung mitinbegriffen.
    Die Schneiden die an einem Haumesser oder Beil den Schockbelastungen ausgesetzt sind benötigen eigentlich keine Stähle die höher legiert sind, ein C60, wie Kibo schreibt, tut es allemal, ein Stück Blattfederstahl übrigens auch.


    Die Wahl auf einen Federstahl zurück zu greifen hätte meines Erachtens die Vorteile dass sie jederzeit verfügbar und günstig sind, sich selektiv härten lassen und jederzeit bei der Arbeit wieder ohne großen Aufwand nachzuschärfen sind.
    Bei einem handlichen Beil, oder auch von mir aus Hawk, würde ich den Schneidenbereich selektiv härten und den Griffbereich auf Federhärte anlassen, so hätte man ein ziemlich stabiles Werkzeug zur Hand. Das Härten würde dann z. B. so aussehen dass man das ganze Beil auf Härtetemp. bringt und komplett abschreckt, dann den Griffbereich mit dem noch anhaftenden Öl abbrennt und dabei gleichzeitig durch die aufziehende Wärme den Schneidenbereich anlässt, so hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Auch wenn man vielleicht das Ende des Griffs als Hebelwerkzeug oder ähnliches gestaltet hat würde der Sache keinen Abbruch tun, es wäre auf Federhärte und würde allem Mißbrauch trotzen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

    Einmal editiert, zuletzt von juchten ()

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