Auto vs. Schneehöhle

  • Servus


    Letzte Woche, hat mir ein Schulkollege erzählt dass er mit einem Freund und zwei Mädchen Nachts in den Bergen bei Schneefall und Wind mit dem Auto unterwegs war.


    Er hat mich dann gefragt, was ich tun würde wenn das Auto stecken bliebe.
    Er meinte das man sich auf der Rückbank zusammen kuscheln und die Heizung über Nacht laufen lassen sollte.


    In seinem Fall wäre dies sicher eine gute Idee gewesen. Ich weiß leider nur nicht wie lange die Heizung genügend Wärme erzeugen würde und wie viel Sprit das verbraucht hätte (bei gut vollem Tank).


    Aber was macht man wenn im Tank nur mehr sehr wenig Benzin vorhanden ist und man ebenfalls im Schnee festsitz. In der näheren Umgebung gibt es auch keine Menschen (da keine Lichter zu sehen sind). Soll man es sich ebenfalls auf der Rückbank zu viert gemüdlich machen, oder eine Schneehöhle graben?


    Ich glaube dass das Auto über Nacht viel stärker auskühlt als die Schneehöhle, da man im Auto viel mehr Luft zu erwärmen hat bzw. es viel Luft gibt die schneller abkühlt.



    Ich bin gespannt auf eure Antworten und entschulige mich jetzt schon für meine Rechtschreibung. :D

    irgendwo im nirgendwo

  • Wenn genügend Sprit im Tank ist, würde ich das Auto vorziehen. Der Verbrauch liegt bei "normalen" Autos bei ca. 1-2 Liter pro Stunde, mit auf Hochtouren laufender Heizung sicher jedoch einiges mehr.


    Ist Treibstoff jedoch Mangelware, denke ich, dass eine kleine Schneehöhle die bessere Wahl ist, da sich die Wärme dort länger hält. Das Auto steht frei, bietet kaum Isolation, und ist ständig der Witterung ausgesetzt; egal, wie dicht man sich zusammenkuschelt, das dürfte ziemlich schnell kalt werden.

    In Combat, you do not rise to the occasion. You sink to the level of your training!

    Franconian Resistance #6 - Kopportunist #0002 - T.I.T.A.N. #0012

  • Hiho,


    ich sehe das genau so! Meines Wissens nach wird ein Auto ohne Heizung ziemlich schnell zum Gefrierschrank.


    Eine Alternative wäre vielleicht noch das Auto mit ordentlich Schnee einzupacken/einzugraben! Nur das bergen könnte erschwert werden! :D


    Gruß
    Tim

  • Es haben Leute schon Wochen und teils länger im eingeschneiten Auto verbracht. Der Schnee ist eine wunderbare Isolationsschicht. Auch ohne Sprit/Heizung sollte man das Auto auf keinen Fall verlassen. Ohne Ausrüstung und entsprechende Kleidung kostet es viel Zeit und Energie. Eine Schneehöhle zu bauen würde ich keinem Laien empfehlen. Das sieht einfacher aus, als es ist (zumindest wenn das funktionieren soll).


    Das Auto ist an sich schonmal gut gegen feuchte Luft isoliert. (Lüfter schliessen und offene Fenster minimieren). Das Nutzen der Körperwärme ist wichtig. Jacken zu großen Decken verbinden und ein größeres Luftpolster verwenden.


    Preppen ;) Bei Touren in die Berge: minimale Notausrüstung beachten (Tee oder Wasser, ausreichend Benzin im Tank und Decken einpacken!)


    Ist nun ein Extrembeispiel.
    http://www.spiegel.de/panorama…neitem-auto-a-816204.html



    In Skandinavien und Nordamerika passiert es relativ häufig, dass Leute eine Zeit im eingeschneiten Auto ausharren müssen. In Deutschland ist das schon was länger her und durch die geringere Abgeschiedenheit war die Versorgung Eingeschlossener natürlich besser...
    http://de.wikipedia.org/wiki/S…e_in_Norddeutschland_1978

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  • nun ich weis nicht. kommt darauf an wie ich ausgerüstet bin. wenn ich in den bergen unterwegs binn hab ich üblicherweise etwas ausrüstung mit und dann würde ich sicher nicht im auto schlafen! gerade bei schneesturm und co kann das sehr schnell zu kühlschrank werden und ich weis aus eigener erfahrung wie angenehm war es in einer schneehöhle werden kann!..


    Wenn ich natürlich nichts mithab an gear dann wäre auch das auto besser als nichtsd!

    better be judged by twelve than carried by six

  • Also würde in oben bezeichnetem Fall auf jedenfall bis zum Tagesanbruch im Auto verbleiben (mit Ausrüstung oder nicht). Höchstens würde ich wie oben schon mehrfach erwähnt das Auto etwas mit Schnee "isolieren". Bei Tagesanbruch muss man dann im Licht entscheiden wie die Gesamtumgebung ist und ob es Sinn macht das Auto zurück zu lassen und dafür eine Schneehöhle zu bauen oder gar nach Menschen in der Gegend zu suchen. Des Nachts im dunkeln eine vernünftige Schneehöhle zu bauen halte ich für äußerst schwierig und sehr riskant.


    Kommt halt wirklich auf weitere Faktoren wie eigene Erfahrung, Equipment und Motivation an.

    Always be prepared to fight for your life, your rights and your family!

  • Ich hatte mal das Vergnügen auf der Autobahn fest zu stecken, da das Streusalz ausgegangen war und nichts mehr lief. Sehr interessant die Panik zu beobachten, die sich da breit machte, insbesondere, da die Leutchen nichts dabei haben, noch nicht mal eine Decke. Durch meine Ausrüstung Hobo, Wasserkessel, Tee, Decke, Mantel, Schlafsack.....u.s.w habe ich erst mal ein schönes Feuerchen gehabt und mich dann gemütlich zur Ruhe begeben, insbesondere, da eine 4-Beinige Wärmflasche mit war. Schneehöhle bauen war in dieser Situation nicht drin und auch nicht nötig. Ich würde bei Nacht in einer unbekannten Gegend auch sehr vorsichtig sein, mit so etwas anzufangen. Wichtig ist, neben der psychischen Einstellung die Grundausstattung im Auto, zumindest Decke, Mantel, Regenschutz,über Spaten, Messer, Feuer, Lampe u.s.w. rede ich hier gar nicht, etwas zu trinken und der gefüllte Tank welcher gerade im Winter Standart sein sollte, wenn man los fährt. Erst mal durchhalten und dann bei Tag eine Bestandsaufnahme.

  • kennt einer die Doku auf DMAX ,wo ein koreanischer Autofreak und ein ex SAS Soldat ein Auto aus den unmöglichsten Regionen zurück zur Zivilisation bringen müssen???
    Die hatten das selbe Problem als Ihr Jeep auf einem Gletscher stand. Der Koreaner wollte entgegen der Empfehlung des Ex SAS im Auto übernachten. Der Ex hat sich ein Schnelloch gebuddelt und das mit einer einfachen Plane abgedeckt. Ich glaub es hat eine Stunde gedauert bis sich der Koreaner zu dem Soldaten "gekuschelt" hat.

    Es sind schon viele Dünne gestorben,aber noch kein Dicker geplatzt!

  • Pauschal kann man nur schwer sagen was besser ist... Das muss man entscheiden wenn man in der Situation ist. Was aber auf jeden Fall beachtet werden muss ist CO! Wenn man vor hat im Auto zu schlafen und dabei den Motor laufen lässt besteht Vergiftungsgefahr! Gerade wenn das Auto noch mit Schnee bedeckt ist muss man daran denken. Diese Gefahr wird nur all zu oft ignoriert. Letztes Jahr bei einer Motorradveranstaltung in Langgöns ist jemand erstickt, letztes Jahr in Wacken auch... Man bemerkt es nicht. Wer sich in der Gefahr sieht im Auto übernachten zu müssen sollte vielleicht über einen CO-Warner (ca. 30,-) nachdenken.

  • Wie erwartet scheint also bei genügend Benzin das Auto die viel bessere Wahl zu sein und der auf das Auto fallende Schnee isoliert zusätzlich. :thumbup:


    Aber ohne Benzin wüsste ich nicht genau was tun, da ich aus eigener Erfahrung weiß wie schnell ein Auto auskühlen kann. Wie schwierig eine passende Schneehöhle zu bauen ist kann ich leider überhaupt nicht sagen. Hab da zu wenig Erfahrung, muss wohl AJAX hierbei das Wort überlassen.


    Zum Vorbereiten: Ich halte davon nicht sehr viel, denn in Österreich ist so eine Situation im Winter schnell mal da, gerade wenn man auf Landstraßen unterwegs ist. Da müsste fast jeder Decke, Tee, Schaufel etc. im Auto haben. Das ist meiner Meinung nach Blödsinn...


    Vorbereitung ist wichtig, aber man sollte es nicht Übertreiben. In meinem kleinen Auto ist für so ein Notfallpacket kein Platz (leider). Hier muss man halt Improvisieren, Hutablage oder Pannendreieck als Schaufel.

    irgendwo im nirgendwo

  • Also wenn Dein Auto nicht gerade von Matchbox ist...........passt auf alle Fälle ne normale Decke irgendwo hin,oder wenigstens ne Alu Rettungsdecke.
    Und wenn Du nicht viel von Vorbereitung hälst.....Deine Sache!
    Mann muss die karre ja auch nicht überladen aber so ein zwei Sachen können in einem extremen Fall schon hilfreich sein!

  • Wenn du vorbereitet sein willst, dann bleibt dir das nicht aus, du schreibst selbst dass in Österreich so eine Situation schnell eintreten kann, hältst das Vorbereiten darauf aber für Blödsinn?


    Sorry, aber das halte ich für nicht sonderlich gescheit - ich möchte das Wort dumm vermeiden - denn nur weil 4000 Autofahrer in der Umgebung nichts mithaben machst du das auch? Frag mal die Deppen die vor ein paar Jahren auf der Allander Autobahn eingeschneit waren, die mussten von ÖRK und ÖAMTC versorgt werden weil sie 0,0 vorbereitet waren, manchen ging im Laufe der Nacht sogar der Sprit aus :thumbdown:


    Und eine kleine Notausstattung bringst du in JEDEM Auto unter. Du brauchst nicht viel, Decke, Wasser, Lawinenschaufel, das passt normalerweise in einen Rucksack, also passts auch in ein Auto, außer du hast den Kofferraum schon mit nem Subwoofer voll um die Landjugend zu beeindrucken... Das wichtigste dabei aber - im Winter nie zu wenig Sprit im Tank haben, fährt man in die Berge: vor Abfahrt volltanken und ansonsten den Tank nicht mehr als halb leer werden lassen, dann hat man sicher genug Reserve um den Motor eine Nacht im Stand durchlaufen zu lassen.


    Ich hab sogar noch immer ein bisschen mehr mit, wie zB Plane, Sandsäcke, etc... aber ich hab auch genug Platz dafür in meiner Karre... ;)

    Instinctively, most people retreat from threats - Fortunately, the best among us confront them

  • Kurz zur Schneehöhle:
    Dabei müssen gewisse Proportionen stimmen. Schneebedingungen und Beschaffenheit spielen dabei dann noch eine gewisse Rolle und die Handgriffe sollten sitzen.
    Wenn man schon einen besseren Schutz als im Auto sucht, gehe ich davon aus, dass es saukalt ist und keinerlei Winterausrüstung (warme Jacke, Handschuhe, Schüppe) vorhanden ist. Dann raus und anfangen zu experimentieren wäre der falsche Weg. Das ist wie Steigeisengehen lernen am Nanga Parbat ne Stunde vorm Aufstieg ;)
    Zudem bleibt man mit dem Auto meist dann hängen, wenn der Schnee gerade frisch gefallen ist und da ist erstmal nicht wirklich die Schneemenge vorhanden die man braucht. Bleibt man irgendwo liegen und es ist entsprechend viel Schnee vorhanden, der Bindefähig ist, dann kann man bei entsprechenden Skills den Bau zur Übernachtung in Erwägung ziehen.
    Wenn man sowas beherrscht und schon erprobt hat!!!


    Grundsätzliche Eigenschaften, die solch eine Unterkunft haben muss, ist in irgendeiner Folge Man vs. Wild zu finden.


    Die Kuppelhöhe so hoch wie nötig und so niedrig wie möglich. Der Liegeplatz kommt auf eine Art Empore und daneben eine Kältemulde, in die die kalte Luft absteigen kann, während man selber in der aufsteigenenden Warmluft liegt. Der Ausgang am besten aus der Kuhle raus nach oben.


    Am Wochenende wird es hier schneien, aber ich gehe davon aus, dass da nicht genug fällt um sowas mal ordentlich zu demonstrieren.


    Wenn sich die Gelegenheit nochmal ergibt mache ich ein paar Bilder, es sei denn einer der Mitforumiten kann mit sowas dienen ;)


    Gruß,
    AJAX

    Plan - Prepare - Execute

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  • Fürs erste Grundverständnis sollte dies schon reichen - genug Schnee vorausgesetzt - also hierzulande direkt neben einer Straße eher nicht zu finden...


    Bau einer Schneehöhle

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  • Also mein sehr umfangreiches Auto-EDC passt in eine Sporttasche... So viel zum Thema Platz. Ich weiß aus Erfahrung dass man auf sich alleine gestellt ist wenn man Hilfe wirklich gebrauchen könnte. Ich habe alles aus meinem Auto-EDC schon gebraucht - mit Ausnahme des Feuerlöschers. Ich kam sogar schon in das Vergnügen die Axt zu brauchen... Vorbereitung heißt im Zweifelsfall nicht nur anderen nicht zur Last zu fallen sondern es kann ums Überleben gehen.

  • Hi,


    also ich denke auch, die eine oder andere Wolldeck im Auto zu haben kann mal nicht schaden. Sprit im Tank, fünf oder zehn Liter Reservekanister, Lampe, Spaten und vieles mehr, das schon genannt wurde, sollte einfach in jedem Auto Platz finden. In der speziellen Situation würde ich zusehen, dass ich, abhängig von der Außentemperatur und dem Wind einfach in regelmäßigen Abständen (rund 20min) den Motor anwerfe, 10min laufen lasse um die Heizung zu nutzen. Hierbei ist es wichtig, dfür zu sorgen, dass der Auspuff frei bleibt, sonst ist schnell Feierabend!!!. Falls vorhanden kann auch, und das ist die beste Option, die Standheizung genutzt werden. Auf der Seite, von der der Wind kommt könnte man zusätzlich von außen Schnee aufhäufen, um dessen isolierende Wirkung zu nutzen, sofern dafür die Zeit und die Kraft vorhanden ist. Kuscheln ist Pflicht! Ein paar Kekse oder andere Energielieferanten sind nicht schlecht!


    Greetz,
    Black

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    Du kannst es schon so machen, aber dann isses halt Kacke!
    "Dolor docet nos, sed timor nos commovet."

  • Ich bin ja froh, das meine Einlassungen zur Ausrüstung nicht von allen als Blödsinn abgetan wurden. Natürlich gibt es Unterschiede zwische einem reinen Stadtauto und z.B. einem "Jagdwagen", aber eine Decke sollte eigentlich immer Platz haben.


    Zur Schneehöhle. Ich lehne sie überhaupt nicht ab, halte aber den Bau bei Nacht für schwierig. Zumal einiges zu bedenken ist.1978/79 habe ich mit einem Bergepanzer in Norddeutschland Straßen geräumt. Es war wirklich schwierig Autos zu erkennen! Wenn sich da jemand eine Höhle gebaut hätte, wäre es wirklich gefährlich geworden. Ich denke eine Schneefräse, welcher wahrscheinlicher als ein Panzer ist, macht auch kurzen Prozess. Daher ist die Wahl und Kennzeichnung des Platzes, auch in Hinblick auf Schneebruch existenziell. Dies in der ersten Nacht zu managen ist eine Herausforderung, vom Bau selbst noch nicht geredet. Daher würde ich mich in der ersten Nacht auf mein Auto verlassen und bei Tagesanbruch weitersehen. Anders ist die Situation natürlich, wenn ich noch genug Tageslicht habe. Hier ist abzuwägen, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines längeren Aufenthalts ist um die Zeit und Energie für den Bau aufzuwenden oder ob ich nicht Alternativen, z.B. Lagerfeuer mit Reflektor einfacher erstellen kann. Letztendlich gibt es, wie immer, keine pauschalisierte Antwort.

  • Nehmen wir an der Schnee taugt prinzipiell zum Bau der Höhle du bringst die nötigen Skills und Tools (Schaufel, Taschenlampe etc.) mit.
    Bitte eines nicht bei der Kalkulation vergessen: Schneehöhle für 4 Personen ist schon ein mächtig Ding mit ordentlichem Volumen; zum Graben brauchst zumindest gute Kleidung sonst bist klatschnaß und frierst dir so den Arsch ab.
    Also im Smoking mit Halbschuhen evtl. ohne Handschuhe etc. => "risky business", meiner Meinung nach eher "never ever", also im Auto bleiben


    Ich habe so eine Höhle allerdings erst einmal beim Heer gegraben und damit repräsentiert Meinung nicht zwingend den aktuellen Stand der Wissenschaft :P

  • mit nem kumpel und zwei mädels....? ich würde kuscheln ;)


    angesichts des winters wie ich ihn kenne würde ich im auto bleiben. wenn ich ein auto hätte (was voraussetzen würde daß ich nen lappen habe.....) wäre da die eine oder andere decke drin. sogar meine (garnicht prepper orientierten!) eltern hatten früher immer decken in ihren autos. eine decke im auto ist doch wie ein halstuch in der hosentasche. kann für zehn millionen hundert sachen sinnvoll sein. und wenns nur n picknick im sommer ist.

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