Ja! Seit gestern ist es soweit. Als ich von einer Tagung aus Bad Homburg, nach einer unendlichen Autofahrt zu hause war, lag es da: Mein Campknife, welches ich bei Mathias Maresch in Auftrag gegeben habe.
Mathias hatte bereits vor einiger Zeit ein solches gefertigt, bezeichnet als Heavy Duty Campknife. Ein Messer, was mir nie aus dem Kopf ging. Preislich leider nicht in der Liga, in der man unüberlegt und zögerfrei zugreift. Aber irgendwann war der Habenwollen-Effekt einfach zu groß.
Ein Messer, düster, dunkel, fantastisch verarbeitet.
Also im letzten Jahr habe ich es dann geordert. Das Ergebnis ist fantastisch. Keine Kopie des ersten, sondern eine Weiterentwicklung eben diesem. Mathias hat hier viel Herzblut hinein fließen lassen. Das spiegelt sich sowohl in der Handlage als auch in der Verarbeitung wieder. Er hat immer wieder betont, wieviel Spaß ihm das Projet macht. Man sieht es am Ergebnis. Dies übertrifft meine Erwartungen um Längen.
Bereits bei Auftragserteilung habe ich gesagt, dass es klar ist, dass es keine 1 zu 1 kopie werden kann bzw. soll. Es sollte diese Richtung haben, sich hieran orientieren. Es ist ja auch schließlich ein Custom, was in reiner Handarbeit entsteht. Da ist es schon klar, dass das eben nicht eine 100 Prozent Kopie wird. Aber ich finde es um so besser, das Mathias hier seine Arbeitsentwicklung hat einfließen lassen und somit zwar ein angelehntes, aber doch eigenständiges Messer kreiert hat.
Wunderbar.
Der Griff ist schlanker, etwas mehr gekrümmt als beim Vorbild. Auch hat Mathias hier mehr Blick auf die Schneideigenschaften gelegt, als auf den Heavy Duty Campknife Charakter.
Das Messer liegt so etwas von satt und gefällig in der Hand. Eine Wucht.
Der Griff ist toll konturiert, eine Freude es in der Hand zu haben. Der hintere Griffbereich ist etwas schlanker. Man kann es wunderbar im „Heckbereich“ greifen, um eventuelle Schlagwuchten zu erhöhen. Er besteht aus G10, perlgestrahlt.
Die Monturen vorne und hinten sind aus Titan. Ein Teufelzeug in der Bearbeitung, laut Mathias.
Die Klinge ist fein ausgeschliffen. Rattenscharf und im Übergang leicht schmiederauh belassen. Eine tolle Kombi. An der Schärfe gibt es keinerlei Kritik, keinerlei Nacharbeit erforderlich. Von Anfang an eine polierte Schneidfase. So muss es sein. Armhaare fallen gleich vor schreck ab. Ein ansetzen der Klinge ist nicht erforderlich.
Insgesamt ist die Klinge brüniert, mit einem wunderbaren Schimmer.
Die Heckmontur ist mit der Klinge verschraubt, zusätzlich ist alles verklebt. Man kann den aufwendigen Aufbau in den WIP Bildern sehen. Dort ist erkennbar, wie der Erl „abknickt“. Eine Erforderlichkeit der Griffform.
Mathias arbeitet absolut präzise. Kein Spalt erkennbar. Weder zwischen Monturen und Griff, noch zwischen Guard und Klinge. Das ist hochkarätig.
Auch wunderbar sind die Konturen des Griffs in den Griffabschluss übernommen. Fabelhaft, wie sich hier die Linien fortsetzen. Auf den Fotos leider nicht so gut zu erkennen.
Die dazu gefertigte Scheide im Boll-Stil ist auch handwerklich auf gleichen Niveau wie das Messer selbst. Es sitzt makellos darin. Die ganze Kombination ist ein Traum.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es sich im Gebrauch schlagen wird.
Mathias hat für mich mehr als 100 Prozent abgeliefert. Ein Messer, was ich so immer wieder bestellen würden.
Ach ja. Daten gibt es ja auch noch.
Stahl: 1.2550
Griff: G10
Monturen: Titan
Gesamtlänge: 290 mm
Klingenlänge: 150mm bis Guard
Klingenstärke: 5mm
Klingenhöhe: 33mm
Gewicht: 300 Gramm ohne Scheide
Scheide: Leder
So, nun Bilder. Zuerst welche aus dem Entstehungsprozess.