Möchte euch kurz einen Vergleich der beiden genannten Backpacks aus meiner Sicht schildern. Bewusst schreibe ich "Impressionen", weil ich lediglich bzgl. des Linchpin genug Erfahrung für ein Review gesammelt habe - den Fastpack EDC habe ich mir lediglich in Kürze angeschaut und ausprobiert.
Somit habe ich das Ergebnis wohl auch schon vorweggenommen, und es dürfte klar sein, welches Pack für mich persönlich das Rennen gemacht hat. (Möglich war mir der Vergleich nur durch die Spitzenberliner vom Tacwrk!)
Zunächst in Kürze die für mich relevanten Spezifikationen der beiden Packs:
TAD Fastpack EDC
- 1000d Cordura
- 31 L Volumen
- 2,04 kg Leergewicht
- PALS Webbing
- "Beavertail"
- Hüftgurt
- Taschenlayout: Hauptfach, Fach für Wasserblase / Alu Frame, zwei Seitentaschen mit Zipper, zwei Fronttaschen mit Zipper (dabei 1x "Organizer"), internes Meshfach mit Zipper im Hauptfach, "Flashlight Cave"
- keine Blase inkl.
- Preis 325$ / 359€
- etwas schwammiger definierte Garantie, laut Praxisberichten aber kulant
Camelbak Linchpin
- 500d Cordura
- 32,5 L Volumen
- 1,5kg Leergewicht
- Mystery Ranch Futura Harness
- kein PALS
- "Overflow" Fach
- kein Hüftgurt
- Taschenlayout: Hauptfach, Fach für Reservoir (isoliert), zwei Seitentaschen mit Zipper, "Organizerfach" m. Zipper, davor aufgesetztes Frontfach m. Zipper und ein oberes Fach m. Zipper
- Camelbak Reservoir m. isoliertem Schlauch inkl.
- Preis ~ 220€
- lifetime warranty
Material + Verarbeitung
Zunächst: Der TAD EDC ist Made in USA (Berry Compliant), der Linchpin ist "Assembled in USA", einige der Vorprodukte sind importiert. Mir als Deutschem ehrlich gesagt ziemlich schnuppe. In der Verarbeitung geben die beiden Rucksäcke sich mMn nichts. Ich könnte es auch in anderen Kategorien meines Vergleichs sagen, tu es aber schonmal hier: Camelbak Rucksäcke sind absolut underrated, wenn man mich fragt. Die Verarbeitung ist 1A! Man könnte, wenn man unbedingt wollte, sagen, dass hinsichtlich der verwandten Materialien der TAD EDC die Nase etwas vorne hat: Die Zipperpulls sind aus echter Paracord und mit ITW Nexus Kordelenden versehen, beim Linchpin ist die Schnur etwas schnöder und bloß verknotet. Beide haben YKK Zipper, die hervorragend laufen. Beide Packs haben ITW Nexus QR Buckles, wobei am TAD EDC für den Beavertail solche mit Auto-Lok zum Einsatz kommen.
Man mag TAD hier einen kleinen Bonus für Liebe zum Detail geben: Zipperpulls etwa, oder die Verwendung von Hypalon am Tragegriff. Rein von der Verarbeitung (Nähte usw) erkenne ich keinen Unterschied.
Für mich persönlich ist die Verwendung von 500d Cordura beim Linchpin allerdings ein Pro! Senkt zum einen (zsm. mit dem Verzicht auf PALS) deutlich das Gewicht. Zum anderen ist der Rucksack in sich etwas flexibler, was die Handhabung (be-/entladen, komprimieren) für mich persönlich deutlich angenehmer macht.
Looks
Der TAD EDC sieht zweifelsohne sehr tacticool/sexy aus, allerdings durch massiven Einsatz von PALS, großer Klettfläche, Beavertail auch für jeden Laien sehr militärisch. Der Linchpin verzichtet gänzlich auf Webbing (nur auf der Unterseite gibt es vier Schlaufen, um hier mittels Rödelriemen zusätzliche Ausrüstung festzurren zu können), die Velcrofläche ist etwas kleiner dimensioniert. Auch vom Layout her wirkt zumindest für mich persönlich der Linchpin deutlich ziviler, was ich im urbanen Einsatz vorteilhaft finde. Das Foliage Green ist bei Camelbak einen Tick grauer als bei TAD (oder bei TAD einen Tick grüner, je nachdem). Das Camelbak Foliage deckt sich zu 99,9% mit dem von Magpul. Ich mag grau
Fairerweise... IMO Design Fail am Camelbak (wie immer an der Maximum Gear Serie) ist diese unsägliche Tribal-Totenkopf-Stickerei, auch wenn sie Ton in Ton gehalten ist. Wär mir ohne lieber.