Griffgestaltung

  • Ich muss diese Frage einfach stellen, das ist wie ein Jucken dort wo man nicht kratzen kann.


    Wozu braucht man eigentlich diese -grooves- an einem Griff? Bitte nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und denken, einer der Messer macht sollte das doch wissen, wenn ich es wüßte hätte ich die Frage nicht gestellt. Ich meine auch nicht diese einfachen "siebertschen Riffelungen", die habe ich in einem Bericht über das Leben von Herrn Jean Malaurie an einem Inuit-Messer gesehen, das Foto in dem Bericht wird wohl aus Anfang der Fünfziger Jahre stammen, vielleicht auch älter. Das kann ich noch verstehen, solche schwache Riffelungen helfen bei einer behandschuhten Hand ein wenig das Messer besser zu halten (wenn sich einer fragen sollte was für ein Messer der Inuit in der Hand hielt, es war ein großes Metzgermesser).
    Ich meine diese aufwendig gestalteten ganz gegroovten Griffe.


    Ich kenne keinen Werkzeuggriff der tiefe Kerben hat, man vermeidet doch normalerweise alle Unebenheiten an einem Werkzeuggriff damit man keine Scheuerstellen schafft. Mir sind schon Hammerstiele abgebrochen, Gehäuse haben sich gelöst, Feilen sind gebrochen, aber mir ist noch nie ein Werkzeug aus der Hand gerutscht weil der Griff keine Unebenheiten hatte. Selbst im Angesicht von Feuer, Schweiß und Härteöl blieben die Hammerstiele dort wo sie hingehören, in der Hand, und nicht nur für die Zeit von ein paar Sekunden in der man etwas schneidet.
    Kein Metzgermesser hat meines Wissens Grooves, wobei dort ja eigentlich alles ist was diese Griffgestaltung erforderlich machen würde, es ist nass, es ist fettig und blutig und die Metzger arbeiten stundenlang mit den Messern, die zudem noch, um die Sache sprichwörtlich zu verschärfen, auf einer sehr hohen Arbeitsschärfe gehalten werden.


    Ist das Ganze jetzt Effekthascherei oder hat es doch einen tieferen Sinn der sich mir einfach noch nicht erschlossen hat, oder sind die Grooves dazu da damit der Griff gefälliger aussieht und sich ein wenig von den anderen unterscheidet.
    Das hier ist keine Attacke auf Messer mit gegroovten Griffen weil die mir in Kindheitstagen traumatisch zugesetzt haben, mich interessiert einfach nur ob es einen Sinn hat oder eine Modeerscheinung darstellt. Ich weiß auch dass solche Griffe einfach mehr "Schmiss" haben als glatte Griffe, aber meine Augen halten das Messer ja nicht in der Hand.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • finger grips nennt randall die, ist glaube ich auch recht weit verbreitet.


    und ehrlich gesagt, aussser das sie einge griffmoeglichkeiten unmoeglich machen sehe ich auch keinen tieferen sinn darin. vielleicht nuetzen sie etwas bei personen mit verminderter handkraft oder wirke als psychologische kruecke bei leuten, die angst haben vom griff abzurutschen.

    Einmal editiert, zuletzt von teachdair ()

  • Hallo Roman,
    erst mal muss ich mich noch mal für mein Messer von dir bedanken.
    Das ist ein Messer...
    Zum Thema Griffgestalltung: ich kann mir nicht vorstellen das die Kerben irgendetwas bringen außer Blasen.
    Ich finde sie sehen gut aus, wenn ich jedoch etwas herstelle, z.B.einen Fischspeer wo ich vielleicht eine Stunde intensiv mit dem Messer arbeite denke ich bei der Griffgestaltung nur an Blasen.
    Aber ich habe kein solch gestaltetes Messer, ich weiß es also nicht wirklich.
    Ich bin mal gespannt was die Leute sagen die ein Messer mit einem solchen Griff haben.
    Gruß
    Werner

  • Hallo Juchten,ich sehe das änlich wie du??! ?( Nachdem die Grooves beim ersten sehen mich optisch überrascht haben und ich danach 1,2Messer mit solchen vertiefungen gemacht habe kann ich sie komplett als gasförmig ansehen(überflüßig).ich denke mir das die Macher,wenn ihnen zu der gemachten Klinge nichts mehr einfällt,einach noch einen Eyecatcher im Griff unterbringen wollen.Und man kann mit dem entsprchenden 'rillen' auch evt.schleiffehler überdecken.Es ist,meiner meinung nach,auf jedenfall aufwendiger einen glatten,ungegroovten Griff schön u.homogen in eine messerform zu bauen als wie ein paar Rillen zu schleifen,mit Fräse od.Dremel.

  • Ich denke mal es ist Effekthascherei.
    Sieht gut aus und gerade bei mehrfarbigen Griffmaterialien kommt der Effekt deutlicher zum tragen.


    Gruß
    Mars

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Roman, nur zur Klarstellung: Ich verstehe Deine Frage derzeit als ausschließlich auf "Griffoberflächen-Grooves" abgezielt, NICHT auf Fingermulden wie z.B. bei Randall oder Deinem M1 und Taiga....

  • Guten Morgen,


    Ich denke, vieles ist Optik, oder eine Art psychische Hilfe (wie von den Vorrednern beschrieben). Der Grund hinter den ´´grooves´´ ist meiner Meinung nach,dass bei ziehenden Schnitten, wo das Messer zum verhaken neigt (Nach dem Flugzeugabstruz oder Häuserkampf) :) Wo alles brennt und man ölige/blutige/rutschige Hände und evtl. Handschuhe trägt, dass Messer Aufgrund einer ungünstigen Griffgestaltung aus der Hand rutschen könnte. Bei einer Nutzung mit Handschuhen sehe ich Vorteile bei ´´gegroovten´´ oder aufgerauhten Flächen. Beispiel orginal Colt oder MEU Colt.
    Schaue ich jetzt in meinen Werkstattwagen der mit Werkzeug von Snap-On gefüllt ist, finde ich keine Werkzeuggriffe mit grooves oder ähnlichen. Grooves waren meiner Meinung nach eine gut gemeinte Idee mit technischem Hintergrund,welche sich in der Praxis als unwichtig erwiesen hat.


    Beste Grüße,


    Georg

    Knives, Tools & Gear gibt's hier: G-Gear


    High Speed Tools Bro.....

  • Micha, ich habe mich wohl diesbezüglich nicht ganz genau ausgedrückt. Meine Frage zielt ausschließlich auf eine komplett "gegroovte" (was eine Wortschöpfung?!) Griffoberfläche ab. Fingermulden, ob für einen oder mehrere Finger will ich gar nicht in Frage stellen, bei den Randalls oder gleichartigen Griffen sehen sie nicht nur gut aus, sondern machen auch Sinn. Es geht mir rein um komplett mit Vertiefungen versehene Griffe.
    Und ich muss es nochmal klarstellen, ich habe nichts gegen solche Griffe und finde sie auch zumeist optisch ansprechend, es geht mir rein um die Frage nach dem Nutzen.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Hallo Juchten,ich sehe das änlich wie du??! ?( Nachdem die Grooves beim ersten sehen mich optisch überrascht haben und ich danach 1,2Messer mit solchen vertiefungen gemacht habe kann ich sie komplett als gasförmig ansehen(überflüßig).ich denke mir das die Macher,wenn ihnen zu der gemachten Klinge nichts mehr einfällt,einach noch einen Eyecatcher im Griff unterbringen wollen.Und man kann mit dem entsprchenden 'rillen' auch evt.schleiffehler überdecken.Es ist,meiner meinung nach,auf jedenfall aufwendiger einen glatten,ungegroovten Griff schön u.homogen in eine messerform zu bauen als wie ein paar Rillen zu schleifen,mit Fräse od.Dremel.


    SO ein Blödsinn....SORRY aber was anderes fällt mir da nicht ein,wenn wir jetzt von der Art Griffgestaltung reden ,wie ich sie mache


    Wenn mir mal jemand über die Schulter schauen würde und mitstoppen täte,wie lange ich da für son gegroovten Griff sitze, damit der gut in der Hand liegt, symmetrisch ist,wie oft man da Band wechselt,bzw die Schleifrollen,sich Muster überlegt usw, dann würden nicht so Meldungen kommen


    Genauso wie das eher negativ belastete Stichwort Effekthascherei (was aber wohl nicht neg.gemeint war)


    N normalen Griff schleift man dagegen ja relativ schnell und ist sicher nicht so aufwendig!


    Sinn der gegroovten Griffe ist für mich:


    die bessere Handlage, sofern man alles abrundet und nicht zu seltsame grooves macht,die nicht Handschmeicheln


    Bequemer und nix mit Blasen....wie tief müssten da die Rillen und wie scharfkantig den sein,dfamit man welche bekommt ?!


    Blasen kann man ja bei nem normalen Griff auch bekommen,wenn man lange dahinarbeite,hackt od was weiß ich was tut


    Ich mag normale Griffe überhaupt nicht mehr seitdem ich gegroovte habe/mache/nutze.... weil mir meist die Kanten zu wenig gerundet sind und mich nerven....bzw viel zu viele die Griffe sowieso zu eckig und unförmig lassen


    DA hätt ich Bedenken was Blasen betrifft


    ! Beziehe das jetzt auf die normalen Griffe die nicht Flaschenkörpermässig ausgearbeitet sind !


    Natürlich sind grooves je nach Könrung, auch sinnvoll,weils dann weniger rutschen kann,wie hochpolierte Schalen od dergleichen...


    Aber ist alles natürlich auch Geschmacksache und zu jeder Klingenform, Griffmaterial,... passts auch nicht... Grooves haben natürlich auch nen optischen Anreiz...wobei der n zusätzlich netter Nebeneffekt ist,wie ich finde


    Wie man mit gegroovten Griffschalen Schleiffehler verdecken will, entzieht sich auch etwas meiner Vorstellungskraft btw aber denke da wurden grooves auf der Klinge selber,ala flintstonefinish od wie bei Raidops usw., gemeint.


    vG
    Fred

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

    2 Mal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • Ich denke das die beiden Skandinavier die diesen "Trend" (Vox/Anso - Korrigiert mich wenn das falsch sein sollte!) angestossen haben dieses getan haben da es einfach gut ausschaut und mal was "Anderes" ist.


    Aber in einer "Panik-Situation" könnte diese Griffgestaltung durchaus den letzten Millimeter an zusätzlichem halt geben um nicht auf die Klinge zu rutschen oder den Gegenstand zu verlieren - Natürlich ist das ganze zum Stundenlangen Arbeiten nicht geeignet - doch wer tut das schon?


    Desweiteren ist es für den Unambitionierten Messermacher eine Option die nicht ganz hergestellte Symmetrie (sei es nun aus unvermögen oder dem einfachen "nicht mehr wollens") des Griffes zu kasschieren. Das soll nicht heissen das Alle die Grooven nichts können - wäre nur ne Option!

    Einmal editiert, zuletzt von flostein ()

  • Servus


    Also mir persönlich gefallen solche Griffe rein optisch. :D


    Ob da nun eine wirkliche Verbesserung der Handhabung bzw Griffsicherheit ürsprünglich Absicht der Bauweise ist kann ich nicht sagen.
    Beide Bauarten sind mir schon mal, bei nicht sachgemäßer Handhabung, aus den Fingern geglitten.


    Zum Kauf eines gegroovten Messers gab es bei mir immer nur rein optische Beweggründe. 8)



    Gruss Joe

    Wer aufgibt hat bereits verloren!
    Kopportunist Nr: 0969

    Einmal editiert, zuletzt von kodiak69 ()


  • Schaue ich jetzt in meinen Werkstattwagen der mit Werkzeug von Snap-On gefüllt ist, finde ich keine Werkzeuggriffe mit grooves oder ähnlichen. Grooves waren meiner Meinung nach eine gut gemeinte Idee mit technischem Hintergrund,welche sich in der Praxis als unwichtig erwiesen hat.


    Beste Grüße,


    Georg


    noch dazu wärs auch ziemlich aufwendig zu machen...0815 Holzfeilengriff od dergleichen spuckt ne Maschine sicher schneller aus,wie wenn dann irgendwelche extragrooves usw dran sollten.....Formenbaumässig sicher auch angenehmer zu machen wenn alles glatt ist wie wenn da unregelmässige Muster usw rein sollten....(denk ich mir mal so)


    ABER nachdem ich auch mal Gabelschlüssel ,...mit grooves versehen habe .... muss ich schon sagen,dass sich die dann auch besser angreifen und sind auch bequemere mit arbeiten lässt,weil halt dann alles nochmal zusätzlich abgerundet ist....


    Bzw nehmt mal ein SMF mit normalen eckigen Schalen her und eines,wo einer Rillen od dergleichen reingemacht hat.
    Ist n ganz anderes meiner Meinung nach besseres und bequemeres feeling .... alles halt subjektiv....

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

  • Ursprünglicher Sinn der Grooves ist wohl die Vergrößerung der Oberfläche bzw. Schaffung einer zusätzlichen Oberflächenstruktur um den "Grip" zu erhöhen.
    Analog zu Rillen, Riffeln, Fischhaut oder Waffelmustern welche an Werzeugen oder Waffen ja durchaus üblich sind.
    Da sind dann Grooves wohl einfacher handwerklich, gerade auch nachträglich, anzubringen, zudem ergeben sie einen gewissen rustikal-archaischen Look. 8)
    Womit wir beim optischen, designerischen Aspekt sind, der bei Grooves IMHO häufiger die Priorität hat.


    Ich jedenfalls empfinde die Griffigkeit, speziell bei Griffen ohne ausgeprägte Kontur, spürbar besser als wenn sie ganz glatt wären.
    Ob es unbedingt notwendig ist, sei dahingestellt aber etwas Reserve schadet ja selten. ;)
    Außerdem sieht ein gegroovter Griff zumeist doch irgendwie individueller, schicker, cooler aus.


    Gruß Thomas

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • Als nicht-Messermacher und nicht originären Entwickler einer dergestalten Griffoberfläche mag ich mich nur ungern über den Sinn derselben äußern, aber die Wirkung die sie optisch und haptisch auf mich oder Andere hat, kann ich vielleicht beschreiben.


    Zum einen ist es "mal was Anderes". Nach Horn, Knochen, Metall, Holz oder Leder als Griffmaterialien, die je nach Kulturkreis zum Teil seit Jahrtausenden verwendet wurden, hat der Mensch zuletzt verschiedene Kunststoffe und Laminate entwickelt, die sich grundsätzlich ebenfalls für Werkzeuganwendungen eignen.


    Nun hat man als nicht nur Anwender sondern auch als Sammler von Messern vielleicht ein paar Ansprüche, die über die reine Eignung als Werkzeug hinausgehen. So müssen mich nicht nur die technischen Daten/theoretischen Leistungen, sondern auch das Aussehen und das Griffgefühl überzeugen, damit ich ein bestimmtes Messer haben möchte.


    Mit Plastik - und auch G10 oder Micarta fasse ich mit ihrem Kunstharzanteil hier sinngemäß als "Kunst-Stoffe" unter dem Begriff zusammen - verbinden wir nun mal überwiegend kostensparende, schnelle Herstellung, ohne die "Seele" eines Handwerkers mitbekommen zu haben einfach von einer Maschine in einer Fabrik ausgespuckt.
    Der emotionale Wert den wir Plastikprodukten beimessen hält sich also Kulturbedingt in Grenzen, zumal sie meistens ohne großen Aufwand zu ersetzen sind. Stichwort Wegwerfgesellschaft.
    Jetzt arbeiten solche Industriemaschinen zu allem Überfluss auch noch sehr genau innerhalb geringer Fehlertoleranzen und produzieren makellose Oberflächen.
    In der Masse betrachtet finde ich das auf die Dauer etwas langweilig. Vermutlich ein Grund, warum ich noch kein Messer von Cold Steel oder Becker Besitze, obwohl regelmäßig von deren Qualität berichtet wird. Die sind mir einfach zu "sauber". Speziell bei Cold Steel turnt mich obendrein sogar der Name ab ;)
    Komischerweise besitze ich mehrere Victorinox und Spydercos. Dort sind es nach einiger Überlegung aber wieder andere "Werte" wie das "legendäre" des schweizer Offiziersmessers und das kontroverse "liebe es oder hasse es" der typischen Spyderco-Klingenform, die mich ansprechen.


    Was machen wir also mit dem seelenlosen Kunststoff?


    Wir bearbeiten ihn so lange, bis er nicht mehr "perfekt" aussieht, bis er die Augen durch das sichtbar werden einer händischen Bearbeitung auf sich zieht, man ihm eine "organische" Anmutung verpasst und letztlich die Finger neugierig darauf macht, wie sich der Gegenstand in allen möglichen Handlagen anfühlt.


    Hier lassen sich gerade bei Micarta durch die Auswahl der verwendeten Materialien und Farben sehr interessante Effekte erzielen:
    Der Radius der Kanten, der Wechsel zwischen Erhebungen und Vertiefungen lässt gegebenenfalls eine Maserung zu Tage treten, die abschließende Oberflächenbehandlung entscheidet mit darüber, ob das Material sich glatt oder samtig anfühlt, einen "edlen" oder eher "erdigen" Eindruck hinterlässt.
    Aus meinem Bestand fallen mir dabei zum Vergleich ein Bark River Gunny und ein RAT Cutlery RC-3 ein. Beide in etwa in der gleichen Anwendungs- und Größenklasse, beide mit sehr bequemen Micartagriffen (ohne Grooves), aber von der Anmutung her total verschieden. Das BRKT wird automatisch mehr "für Gut" mitgenommen, das RAT geht mit in den Dreck (wie auch aktuell).
    Übrigens empfinde ich auf eine ähnliche Weise bei den "klassischen" Strider-Fixed: Die Modelle mit Paracordgriff sprechen mich beispielsweise mehr an, als die mit CNC-gefrästen Griffschalen. Ja, Paracord ist "billig" und ja, es verdreckt, wird speckig, verrutscht vielleicht, könnte locker werden und verschleißt schneller - aber irgend eine arme Sau hat zum Wickeln mal seine eigene Körperkraft und Fingerfertigkeit benötigt ;)
    Das Prinzip funktioniert am Markt offenbar so gut, dass es auch immer mehr Serienmesser gibt, deren weitestgehend Maschinell hergestellte Griffe durch ihre Oberflächenbeschaffenheit diesen Bedarf an "natürlicher Unperfektheit" bedienen.


    Mein persönliches Fazit? Ich empfinde diese "neumodischen" Grooves nicht im geringsten als notwendig, aber sie können ein ansonsten vielleicht langweiliges Werkzeug mit "popligem" Kunststoffgriff zu etwas machen, das ich gerne länger mit mir herumtrage - nicht nur zum arbeiten, sondern auch zum anschauen und anfassen. Es hat dann womöglich gar einen gewissen "Faustkeil"-Charme, vielleicht ein Urinstinkt bei unsereinem, so was haben zu müssen ^^
    Einen allgemeinen Nutzen in Sachen Rutschfestigkeit mag ich solchen Vertiefungen natürlich nicht absprechen, aber ich gebrauche meine Messer seltenst auf eine Weise, wo dieser Punkt relevant würde und habe im Gegenteil auch sehr gute Erfahrungen mit "glatten" Griffen gemacht, selbst wenn es mal brenzlig hätte werden können. Die übrige Grifform spielt ja schließlich auch noch eine Rolle...


    Die Frage nach Sinn oder Unsinn stellt sich also hier für mich persönlich nicht, viel mehr spielt sich dabei wohl im Unterbewusstsein ab. Ein ganz schlichtes Puukko aus nicht rostfreiem Stahl und mit tonnenförmigem Holzgriff müsste da deutlich weniger Überzeugungsarbeit bei mir leisten, damit ich es mag ;)


    Grüße,
    Daniel

  • Ich hab mir das grade mal an einem konketen Beispiel deutlich gemacht:


    Ich besitze zwei Messer von Raidops:


    Black Tiger mit glatt polierten Griffschalen und Sturm mit gegroovten Griffschalen (Griffform, -Länge und -Größe sind außer der Oberfläche der Schalen gleich)


    Ergebnis ist eindeutig mehr "Grip" beim Sturm! Wenn ich das BlackTiger intensiver nutze, dann nur mit Handschlaufe.

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Man könnte auch sagen:


    Wenn ein Messer als geeignet für harten und vielseitigen Gebrauch wie Stiche in feste Materialien und kräftige Zugschnitte beworben wird (wie bei "taktischen" Messern üblich) und man rutscht vom Griff ab, dann ist entweder die Form des Griffes falsch oder die Art der Anwendung ;)

    - Alternativ sollte man das Messer dann vielleicht erst gar nicht mit glatten Griffschalen verkaufen, wenn man die Versprechungen aufrecht erhalten will. (Allgemein gesprochen, nicht allein auf Raidops gemünzt)

  • Und was ist mit den extrem "gegroovten" Wera-Schraubenziehern?
    Zudem hat mein Stanley-Hammer zwei Sorten "Grooves" plus
    zusätzliche Rillen am Griff.
    PB-Schraubendreher: Kleinste Grooves plus Rillen.
    Fischhaut am Cuttermesser=kleine regelmässige Grooves!
    Also von wegen, sowas brauchen "Werkzeuge" nicht.


    Gruss Martin

  • Also davon mal ganz ab das ich total auf Grooves stehe(nicht nur im Griff sondern auch in der Klinge;) denke ich das Sie schon Sinn machen.
    Nicht nur optisch sondern die Grooves verbessern auch den Halt.
    Ich habe mal einen Test gemacht zu dieser Diskussion und habe festgestellt das ein gegroovter Griff mehr Halt gibt.
    Ein altes Soldier Spirit mit glattem Griff wurde von mir neben ein Soldier Spirit Apache mit gegroovten Griff gleich tief in ein Baumstück gerammt(um1-2mm möchte ich mich dabei nicht streiten).
    Anschließend brachte ich ein paar Tropfen Spüli auf dem Griff auf.Bei dem Versuch die Messer wieder aus dem Stamm zu ziehen musste ich feststellen das mir das bei dem Gegroovtem wesendlich leichter fiel.
    Bei dem glatten Griff musste ich richtig fest zupacken um nicht abzurutschen.

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