Niemeier aka takt.Einsatzmesser von Ggear im Test

  • Hallo zusammen


    (Gleich vorweg,da sehr lange, muss ich das jetzt auf mehr Posts aufteilen da max 10 000 Zeichen pro Post )


    DES weiteren stelle ich nur meine persönl.subj Eindrücke dar
    Bezogen auf meine Vorlieben, Erfahrungen usw...somit können manche Punkte dem ein od anderen auch als extrem kleinlich aufstossen,aber es kommt da natürlich auch in dem ein od anderen Punkt der perfektionistische Messermacher in mir durch


    Habe dennoch versucht sachlich,offen,ehrlich und ohne etwas zu beschönigen od schlecht machen zu wollen,alles was mir auffiehl mir gefiehl od weniger,aufzubereiten.


    Also here we go:


    Da war es nun bei mir, das Niemeier aka taktisches Einsatzmesser von Ggear aus dem Passaround (siehe Ggear Unterforum)






    (Daten von ggear website)


    Stahl: Boehler N690
    Gesamtlänge: 23,5-24,3 cm
    Klingenlänge: 11,5-11,8 cm
    Klingenstärke: 0,5 cm


    meine Daten:
    Gewicht ohne Scheide: 279-280g
    Gewicht mit Scheide: 347g
    denke G10 Schalen, Nieten Alu od Titan
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Zuerst stellte ich mir die Frage, ist es für mich persönlich taktisches Einsatz- od doch eher ein Outdoormesser


    Kam zum Ergebnis: Outdoormesser


    Wieso?


    a) die Youtubevideos stellens mir schon eher als Outdoormesser dar,darum sah ichs gleich eher als solches an
    b) mit Niemeier aka schoene messer im Blauen,assoziiere ich,ohne diskriminieren zu wollen,noch nicht unbedingt taktische Messer
    c) und Hauptgrund.....,wenn ich es neben Darkstalker, div.Strider, div.Pohl Force, Böker, ...Designs, und deren overall look,Aura....betrachte, passt es für mich nicht sorecht dazu.


    Dass mein ich alles NICHT negativ!


    Ich persönlich verbinde mit taktischem Einsatzmesser halt eine gewisse Kühle, und/od eine maschinelle Perfektion/Aura, und/od etwas Brachiales, Böses, Motziges...


    Darum ist es für mich halt doch eher ein Outdoormesser.


    Da es mir beim mit rumlaufen nicht dieses ich bin badass ,bring it on,feeling, dass mir Strider . Darkstalker, ...od dergleichen geben, vermittelte


    Ich finde es strahlt einfach eine Wärme aus ,die ich gerne um mich habe,wenn ich mal durch den Wald ziehe, Spazieren gehe, am Lagerfeuer sitze, etwas schnitze....


    Die Wärme und das nette feeling,das ein gutes handgemachtes Outdoor und Wandermesser eben so mitbringen sollten


    Ist doch auch was Feines .Man muss sich ja nicht immer wien badass fühlen


    Und daher hab ich es wie ein Outdoormesser getestet und bin jetzt nicht über Autotüren,usw hergefallen

    Email: fredslan@gmail.com
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    Einmal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • Kommen wir zum fit,finish und Handlage...out of the box
    (auch mit dem Gedanken im Hinterkopf es ist ein EUR 370 Messer und was erwarte ich in der Preisklasse)


    Kydexscheide:


    Das Messer sitzt gut und sicher drin


    Clip dabei (abschraubbar)stört mich aber bissi beim Ziehen da so nah am Scheidenmund...weiter unten montiert steht mirs Messer dann zu weit aus der Hosentasche od vom Gürtel


    Scheidengröße SEHR gut gewählt trotz beidseitiger Vernietung
    Normalerweise mag ich das nicht, weils dann oft die Scheide zu groß macht..hier passt das !
    Alles ist bündig und im Winkel geschliffen


    Was mich etwas stört …..


    Ja ich weiß kleinlich aber ich schau auch auf sowas:
    Einige Ösen zw. den Fingern drehbar
    Paar Ösen sind irgendwie bissi unschön vernietet,...
    Ein paar Kanten könnten für meine Geschmack ne Spur mehr gebrochen sein aber das bin halt ich,ich mags halt gern wenn alles weich und gerundeter ist


    Btw gr.Teklok stünde ,dort wo ichs anbringen würde mir etwas zu weit ab





    Messer:


    Overall fit und finish an sich gut
    Schönes satinfinish (zu 95% ,mehr dazu weiter unten)


    Schärfe genauso 1a...nicht so toothy/zahnig wie ichs persönlich mag/mache, aber gut scharf
    Griffform wäre für ein Outdoormesser sehr brauchbar


    Nur mir persönlich sind die Schalen zu kantig ..vor allem in Zeige und Kleinfingerbereich
    (mehr dazu bei div.Tests weiter unten)


    Bzw auch bissi zu smooth/glatte Oberfläche...im nassen Zustand wär mir bissi zu rutschig,wobei da der guard sicher vor Verletzungen schützen würde.


    Was mir gleich auffiehl,da mal anders ….Unterseite des Guards... bissi zugefeilte von allen Ecken...cool.... leider bissi scharfkantig


    Bei der Griffschalenver“nietung“ ging ich von den Fotos auf der ggear site zuerst von aus,dass es wie bei Busse gemacht sei.
    Schalen sind aber verklebt und Hohlnieten angesenkt


    Lanyardloch ist mir bissi zu klein...normaler Lanyard geht gerade durch...ich mag das lieber ne Spur größere..also statt den 3,8mm herum hätte ich lieber 5mm


    Bezüglich Preis vs fit/finish :


    Auch wenn 100% handmade und wie mir auf ein paar Fragen meinerseits was fit/finish angeht,von ggear mitgeteilt, nie für die Vitrine bestimmt, sind mir persönlich, bei dem Preis, doch ein paar handmade Spuren zu viel dran.


    Will hier keinen durch den Kakao ziehen und kann man sehen wie man will, aber ich persönlich hab halt immer auch Preis bedingt, gewisse Ansprüche/Erwartungen...


    Was bei einem Eur 150-200 Messer als „Naja schon ok was solls“,durchgeht , wird wie in diesem Fall, bei einem um 370 schnell irritierend,wenn ich von ausgehe,dass dieser Betrag für mich jetzt keine Peanuts sind


    Daher kann ich unter den Gesichtspunkten „handmade“ „nicht für die Vitrine“ , in dieser Preisklasse,einiges,wenn es auch an sich Kleinigkeiten sind, nicht durchgehen lassen


    Es sei denn ich hätte im Vorhinein gewusst,dass ich kein perfektes eventuell, auch für die Vitrine geeignetes ,Messer erwarten darf.


    Aus der Beschreibung im ggearshop in Verbindung mit dem Preis ,waren die Erwartungen aber eben doch hoch


    Paar Bsp.,die mich „stören“,schwer abzulichten:


    Satinfinish zw Ricasso und Schalen nicht so 100%,wie am Rest der Klinge


    die Nieten sind mir bissi zu ungleichmässig angesenkt/gesetzt


    paar "gröbere" Schleifspuren hier und da am Erl


    gröbere Feilspuren in den Kerben der Daumenauflage


    alles halt bezogen auf wie gesagt die 370 Flocken...





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    2 Mal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • SO Aber genug davon nun zum Test (zu 95% ohne Handschuhe, weil ich im Outdoorbereich nie welche anhabe)


    Vorweg gleich mal:
    Härte laut Ggear 59 HRC, Industriehärterei


    Schärfe hielt es wie von N690 gewohnt,gut und nach den Tests ist es nicht viel stumpfer, keine Ausbrüche.


    Ich würds noch nicht unbedingt nachschärfen...das noch immer Papier und Paracord schneidet


    (Der nach mir im Passaround drankommt, könnte ja dazu dann später etwas sagen)


    Auch keine sonstigen erwähnenswerten Vorkommnisse beim Test …


    Da ich zu 99% nurnoch N690 nutze und verbaue, würd ich sagen typisches Verhalten was Schnitthaltigkeit,Schärfe,Stabilität... bei der Härte,Geometrie,... angeht.


    Damit Wurzeln ausgraben od dergleichen, hab ich gelassen,weil dazu wars mir zu Schade,finish zu gut...eventuell ein Problem für die,die wie ich, ungern schöne Oberflächen zerkratzen....
    Gehen wir vom Einsatzmessergedanken doch nochmal aus,eventuell zu shiny und reflektierend..da wäre wohl matteres finish /gestrahlt,stonewashed,beschichtet....besser


    Ok nun zu den Tests:


    1.wollt ich sowas ähnliches,wie Türe aufbrechen simulieren..dazu hab ich 2 Bretter mit 3 Nägeln zusammengenagelt
    Messer dazwischen reingehauen
    Dank der 5mm Klingenstärke geht das schonmal auseinander, ohne selbst arbeiten zu müssen
    Dann hin und hergehebelt....hatte keine Angst,dass was passieren könnte 5mm Prügel halt ;)


    Nur dann begannen mir die Finger/Hand zu schmerzen, als ich es ne Weile seitlich nahm und hin und hergehebelt habe


    Kanten der Griffschalen sind mir nicht abgerundet genug ..siehe 1.Bild letzter Post,da sieht man,dass doch relativ viel(rein mein subj.empfinden) Material zw Erl und Kante steht



    2. Hacken eines dickeren, gut 4 Jahre alten, Birkenstammes,Durchmesser denke 15cm herum
    Zuerst dacht ich geht gut,dann gings bissi weiter rein und es wurde wieder unangenehm wegen dem zu kantigem Griff...ohne Handschuhe irritierte mich das dann zu sehr


    Ich kam auch öfter am, mir nicht genug entgrateten guard an, was ich als irritierend empfand


    Weiters begann mich dann der Guard zu stören...öfter traf ich damit den Stamm, statt mit der Klinge.
    Wenn ich die Schneide weiter hinten nutzen wollte und umso weiter ich reinkam, umso mehr kams logischerweise vor,dass ich mit dem Guard aufschlug.


    Zwar bietet er einen guten Fingerschutz, aber wie gesagt, mir war er dann mehr im Weg,wie das er mir geholfen hätte


    nach gut 5min hab ichs Hacken eingestellt,weils nicht mehr angenehm in der Hand war (Griffproblem) bzw dann nicht mehr wirklich viel weiter reinging


    Als reinrassigen Chopper würd ich es somit nicht unbedingt bezeichnen



    (hier sieht man das "Problem" des guards,wenn man weiter hinten,bei dickem Stamm hacken möchte)
    nach ca 5min mit mittelmässigem Dampf hacken

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    2 Mal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • WOBEI das natürlich auf fette Scheit hacken bezogen ist....weil


    3.Hacken eines dünnen Astes,Durchmesser 3cm herum
    klappte deutlich besser
    Das Gewicht des Messers kommt da besser zum Tragen, Hand wird nicht so geprellt und es geht dahin...wenn auch hier meine schon etwas irritierte Hand nicht mehr so wollte und ich dann nen Handschuh anziehen musste...danach gings besser


    4. Schnitzen.
    Auch hier das Problem mit dem Griff


    Schnitzen ginge an sich gut dahin,wenn ich auch schon bissi müder wurde, da es ja kein Leichtgewicht ist und dann mit Handschuh gearbeitet habe,weil mir die Hand einfach schon wehtat (geprellt vom hacken und halt eckigem griff..wie gesagt rein mein subj. Empfinden!!


    Trotz der Klingendicke und nicht all zu dünn ausgeschliffenen Klinge geht schnitzen gut..


    Wobeis mich schon interessiert hätte,wie es Schnitz und Hackmässig dahinginge,wenn die Schneidkante etwas breiter wäre und der Übergang somit Ansatzweise convexer wäre...nur ist ja nicht meins und daher schleif ich dadran ja auch nicht rum





    5.Spalten
    Ging 1A keinerlei Probleme ..gute Spaltwirkung top



    6. firedrill hole machen...ging auch gut...dank stabiler Spitze gibt’s nix zu meckern...top stabile Spitze



    7. Wurst schneiden...Klingendickenbedingt ist es jetzt nicht der Slicer mit dem man ganz einfach Wienerwurst hauchdünn runterbekommt
    dazu ist es ja auch nicht gemacht
    als Jausenmesser aber sicher einsetzbar,
    Als Küchenmesser wärs etwas schwer und zu dick, eh klar.


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    Einmal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • Soviel dazu und hoffentlich als letzter Post ...wird ja schon lange....aber wie man merkt hatte ich am WE halt Zeit mich mit zu beschäftigen


    Wie schon am Montag mal erwähnt , was mir nicht so recht eingegangen ist, ist,wieso die Daumenauflage/jimpings/..wie mans auch immer bezeichnen mag,so weit vorne beginnt,2-3mm vor den Schalen,dass ich den ganzen Daumen nur wenn gestreckt ,draufbekomme.(siehe Bild ganz oben )


    Und was es mit dem false edge auf sich hat.....Designelement od doch absichtlich so gemacht?
    Da eben recht weit hinten beginnend....



    Fazit


    Ein gutes Outdoormesser ,dass seiner Dicke, Schliffart und N690 entsprechend erwartungsgemäss performed hat.
    Einzig div.erwähnte Punkte,die fit/finish betreffen, sollten meiner Meinung nach Preisbedingt , noch überarbeitet werden...wobei am wichtigsten wäre mir die Abrundung des Griffes...alles andere wäre an sich ja nur Feintuning des finishes,was ja auf Funktion keine Auswirkung hat


    Würd ichs kaufen?
    Da ich fixed um über Eur200 sowieso so gut wie nie kaufe/gekauft habe, fällt es für mich da schonmal weg


    Würd es in der Preisklasse liegen, ich ein fettes handgemachtes Outdoormesser der Größe, Dicke und des Designs suchen würd ich sagen why not...stabil,Griffform,....1A


    Danke fürs Testen dürfen und sorry für die Länge des Berichts..... :whistling:


    vG
    Fred

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

    Einmal editiert, zuletzt von zingzong2005 ()

  • Schönes Review. Danke dafür. :thumbup:
    Das Finish-Thema würde mich ebenfalls bei einem Messer in dieser Preiskategorie etwas stören.

  • Sehr ausführliches Review, danke für die Mühe! :thumbup:
    Mir gefällt die ehrliche Art und die Darstellung Deiner persönlichen Ansichten. Hat Spaß gemacht zu lesen!

    Gruß
    Günni.

  • Hallo Fred,


    man merkt, dass du dir richtig Mühe gemacht hast. Du sprichst viele Details an und wie Micha schon sagte, ich kann alle genannten Punkte sehr gut nachvollziehen. Gerade weil du selbst viele Messer baust, weißt du wo der Hase im Pfeffer liegt, bzw. liegen kann.
    Auch wenn es lang war, so freut es mich, nicht immer nur "ah wie toll und perfekt" - Kommentare zu lesen. Das Review ist ehrlich und geradeaus. :) TOP! :)


    Gruß,
    Peter

  • Sauber erarbeitetes Review! Wow es ist wirklich klasse wenn man sich solche Mühe bei einem Review gibt.


    Vielen Dank klasse zulesen.


    Gruß Dirk

    Der Gott der Eisen wachsen ließ, wollte "KEINE" Knechte!

  • Hi Fred,


    Sehr guter Anfang! :thumbup:
    Du hast dir sehr viele Gedanken und Arbeit gemacht! Finde ich sehr gut! Diese Reviews helfen dabei Produkte ständig zu verbessern.


    Beste Grüße,


    Georg

    Knives, Tools & Gear gibt's hier: G-Gear


    High Speed Tools Bro.....

    Einmal editiert, zuletzt von G-Gear ()

  • Fred: :clap:


    Ich hatte leider nicht viel Zeit zum Testen. Hier meine Eindrücke.


    1. Einsatzzweck
    Einsatzmesser oder Outdoormesser? Kann man das so genau trennen? Muss man das so genau trennen? BRKT Bravo1 und Fällkniven F1 sind auch irgendwie in beiden Gebieten zu Hause. Einsatz ist auch nicht gleich Einsatz. Das muss jeder für sich sehen. Mit einer Klingenlänge von knapp unter 12cm ist das Messer in Deutschland problemlos zu führen, im Einsatz ist das wohl eher irrelevant.
    Vom ersten und zweiten Eindruck her würde ich das Messer auch eher als Outdoormesser sehen. Das liegt aber am Gesamteindruck, nicht an einzelnen Merkmalen.


    2. Handlage
    Das Messer liegt grundsätzlich gut in der Hand, es lässt verschiedene Griffhaltungen zu. Der Griff ist auch für größere Hände geeignet.
    Was mich etwas gestört hat, ist der Übergang der Schalen am PE. Die Schalen laufen relativ spitz zu, was man merkt, wenn man das Messer weit vorne greift. Die Daumenauflage ist an der richtigen Stelle positioniert, leider sind die Kanten sehr scharf. Das gibt zwar viel Grip, ist aber auf Dauer ohne Handschuhe unangebehm und macht längeres Arbeiten ohne Handschuhe IMHO unmöglich.


    005.JPG006.JPG



    3. Die Klinge
    Das Messer kam scharf geschliffen. Die Klingenform ist vielseitig einsetzbar. Bei einer Klingenstärke von 5mm hätte man den Anschliff evtl etwas höher ansetzen können aber das ist Geschmackssache.
    Der Handschutz ist quadratisch geschliffen. Da hätte ich mir gebrochene Kanten gewünscht. Das würde IMHO auf der Handseite das Griffgefühl verbessern und auf der Klingenseite die Kydexscheide beim Zurückstecken des Messers schonen.


    003.JPG004.JPG007.JPG


    Der Böhlerstahl hat sich bewährt. Was das Finish angeht, hätte ich ein Stonewashfinish ideal gefunden. Das vermindert Reflektionen (im Einsatz evtl relevant) und ist unempfindlicher, als das Satinfinish.



    4. Die Scheide
    Hier fällt sofort positiv auf, dass die Scheide für die Bauart mit Ösen auf beiden Seite vergleichsweise schmal ist.
    Die Kydexscheide hält das Messer absolut sicher. Sie hat einen Kydexclip, mit dem man das Messer in die Tasche clipen kann. Als IWB Clip würde ich einen Clip in Hakenform bevorzugen.


    008.JPG002.JPG009.JPG




    5. Vergleichsbilder
    Von oben nach unten: BS Custom, G-Gear, Strider RS, Strider MFS
    001.JPG005.JPG



    6. Fazit
    Für ein vollumfängliches Urteil hab ich es zu wenig testen können. Dafür kann das Messer aber nichts.
    Grundsätzlich hat es mir gefallen. Ich lege großen Wert auf das Griffgefühl. Hier könnte man das Messer noch etwas verbessern, das Brechen der Kanten an der Daumenauflage und am Handschutz könnte man sicherlich auch im nachhinein noch erledigen.
    Ob das Messer den aufgerufenen Preis wert ist, muss jeder für sich entscheiden.



    Hab ich was vergessen? Fragen?


    Danke fürs testendürfen. :thumbup:

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

    Einmal editiert, zuletzt von Judge ()

  • Heute kam es bei mir an...

    der erste Versuch den Clip an der Scheide für Rechtshänder zu montieren geht nicht so ohne weiteres... dafür ist er zu arg auf die linke Seite angepasst und rumbasteln fang ich nicht an - beim Anstecken links hab ich gemerkt, das es nicht für dickere Gürtel gemacht ist und ich jedesmal das Messer mit Kydex in der Hand hatte... egal sind absolute Kleinigkeiten


    dann hab ich mir die von meinen Vortestern angemahnten Sachen angeschaut - Ösen, Kanten usw. , die Kydex zeigt schon erste Spuren vom Rein und Raus- Spiel vom Messer - Ösen, Ja - aber auch vollkommen Wurst, Apropos Wurst - mich stören etwas andere Sachen wie z.B. die Daumenriffelung - die ist für meine Hände und Wurstfinger ( Marke Frauenglück, Handschuhgröße 7,5 oder 8 ) etwa 2cm zu weit vorne, der Griff sollte obenrum etwas runder sein und nicht so kantig und am Ende nicht ganz so Spitz...


    der Anschliff ist links rechts etwa 1cm unterschiedlich - sieht man schlecht auf meinen Handybildern...


    zum Thema Outdoor/ Einsatzmesser: für mich ein klares Einsatzmesser ( glänzende Klinge mal großzügig ignoriert ) - ich definiere Einsatz mit groben Gebrauch bis hin zum Missbrauch, wenn man es braucht - das Messer könnte das !!! und das bringt mich auch schon zu meinem Fazit:


    Kinderkrankheiten sind da - dafür hat es mir aber einen Trumpf gezeigt, der es zur Empfehlung macht - Der Kopf- Trumpf ! ich hätte keinerlei Bedenken das Messer für alles zu benutzen für was ich es rannehme - den Punkt haben Dutzende Messer bei mir noch nie gehabt - ich könnte mich voll drauf verlassen - das ist selten und unbezahlbar... bislang


    Es wäre definitiv bei der 3 Dinge auf Insel Sache dabei... dann hätte ich nur noch 2 Sachen wo mir Sorgen bereiten könnten...


    Meine Armut kotzt mich an...


    Danke schonmal, das ich beim Test dabei war...


    Edit: P.S. falls irgend jemand in einem Anfall von Geistiger Umnachtung mich wählen sollte für den besten Bericht und ich das Messer bekommen würde, macht es nur scharf ! - keine optischen oder sonstigen Aufarbeitungen - ich würde es sonst nicht mehr nutzen - dafür wäre es mir dann zu schade und ich würde es schonen wollen - warum auch immer - ist auch so ne Kopfsache...

  • Hi Leute,


    Ich finde es toll, dass ihr euch soo viel Mühe gebt :thumbup: :thumbup:


    Sehr gut, nur fleissig weiter testen.


    Viele Grüsse und ein schönes Wochende,


    Georg

    Knives, Tools & Gear gibt's hier: G-Gear


    High Speed Tools Bro.....

  • Thema Kydexclip... Viele scheinen das Teil falsch zu interpretieren! Ist dazu gedacht, das Messer in die Hosentasche zu clippen.



    Hier an meinem Prototyp... Das Serienmodell hatte ich noch nicht in der Hand und bin weiterhin gespannt darauf!

  • 1.jpeg


    1. Design/Konzept


    Das Messer bewegt sich mit seiner 11,9 cm langen 5mm starken Klinge zwar noch im legalen Rahmen, ist aber für meinen Geschmack fast zu groß und überdimensioniert für den täglichen Gebrauch, es sei denn, man ist ein Hardcore Individual. Die tiefe Droppoint Klinge und der große Schor lässt auch auf ein Einsatzmesser schließen, und die Satinierung passt wohl am besten in die Outdoor Ecke. Auf den ersten Blicken weiß man nicht genau in welche Schubladen man das Messer stecken sollte.


    2. Umsetzung


    Im Folgenden möchte ich auf die Umsetzung der vielen Designaspekte eingehen und doch versuchen das Messer einzuordnen und zu bewerten.


    2.1. Klinge


    Wie bereits erwähnt bewegt sich die Klinge mit ihren 11,9 cm gerade noch so im legalen Rahmen. Sie ist halb hoch flach geschliffen aber leider relativ dick an der Sekundärschneide was die Schneideigenschaften etwas einschränkt. Dieser Anschliff erlaubt zusammen mit der falschen Schneide für eine sehr Stabile Droppoint spitze, welche Hebelarbeiten gut wegstecken kann. Durch den geringen Winkel ist die Spitze sehr scharf und ermöglicht so eine tiefe Penetration.
    Das Finish ist dem Macher sehr schön gelungen, es ist eine sehr feine Längssatinierung, die sehr sauber und gleichmäßig verläuft und den Aspekt der Handarbeit betont. Leider sieht man sehr schnell feine Kratzer. Soweit gefällt mir die Form und Ausarbeitung der Klinge sehr gut wäre da nicht mein zusammen mit dem etwas zu dicken Anschliff einzigster Kritikpunkt: Die Daumenriffelung.
    Diese ist sehr grob und unsauber verarbeitet. Wahrscheinlich wurden sie gefeilt, denn es befinden sich in jeder Mulde noch sehr deutliche Bearbeitungsspuren, welche man beim Angesicht der sonstigen Verarbeitung nicht erwartet hätte. Ärgerlicher als diese kleine Unaufmerksamkeit ist jedoch die Tatsache, dass sie für meinen Geschmack viel zu aggressiv und groß sind. Selbst bei leichtem Schnitzen schmerzt so der Daumen recht schnell und es wird unangenehm mit dem Messer zu arbeiten. Diesem Problem begegne ich leider bei "taktischen Messern" immer häufiger und ich frage mich immer welcher Zweck mit diesem Unsinn verfolgt wird. Für welche erdenklichen Tätigkeiten ist es nötig eine solch grobe Riffelung zu haben? Es fallen mir keine ein, die ich nicht auch gänzliche ohne Riffelung nur mit einem unbearbeitetem Rücken viel angenehmer erledigen könnte.
    Alternativ, falls das Messer, sollte man es als Einsatzmesser sehen, für den Gebrauch mit Handschuhen gedacht ist, sollte eine kleine "Entschärfung" sprich Abrundung der Riffelung den Nutzen dieser kaum mindern. Das Messer würde jedoch mit blanken Händen deutlich angenehmer zu gebrauchen sein.


    2.2. Griff


    Der Griff, bei meinem Vorliegenden Modell ist aus zweifarbigen Grau-Schwarzem G10, sehr fein geschliffen und auch etwas poliert. Das Muster des G10 lässt die Rundung des Griffes erahnen und passt Optisch sehr gut zu dem ausgewogenem Gesamten. Der Griff ist verklebt und von 4 Aluröchen verstärkt. Diese passen ebenfalls wie der Griff sehr schön zum Gesamtpaket.
    Wie erwähnt flacht der Griff ab der Mitte gleichmäßig ab, sodass an den Rändern fühlbare Kanten entstehen. Beim ersten in die Hand nehmen war das Gefühlt etwas ungewohnt aber nach kurzer Zeit überraschend angenehm. Durch die Kanten wird ein Verdrehen des Messers effektiv verhindert und das beim Beibehalten eines sehr guten Griffkomforts. Selbst bei starken Schnitten etwa beim Schnitzen habe ich keine Druckstellen spüren können. Die Größe des Griffes ist sehr gut bei Handschuhgröße 9,5 und auch darüber hinaus noch ausreichend. Die Verarbeitung ist wie erwartet sehr hoch, keine Hotspots,keine Spalte, sehr gleichmäßig und sauber an die Klinge angepasst. Der Griff gefällt mir sehr gut.


    2.3. Scheide


    Die Scheide ist bei Messern ein sehr wichtiger Punkt. Das Clip Konzept ist gewöhnungsbedürftig und für diese Art von Messer meiner Meinung nach ungeeignet. Es ist für meinen Geschmack zu groß um in der vorderen Hosentasche getragen zu werden. Ein Teclok wäre wohl sinnvoller gewesen. Aber, dass ist ja das Tolle an Kydex Scheiden, sie sind sehr modular und man kann sie in vielen verschiedenen Weisen tagen. Bis auf den Clip gibt es an der Scheide nichts auszusetzen. Sie ist präzise an das Messer angepasst und hält es sicher und fest, wovon man sich jedes Mal beim zurückstecken mit einem satten *Clack* versichern darf. Die Rundungen am Scheidenhals ermöglichen ein sichere Ziehen des Messers. Leider ist die Scheide vernietet was die Reinigung etwas erschwert aber abgesehen davon gibt es nichts zu meckern, top!


    3. Tauglichkeit


    Selbstverständlich habe ich das Messer auch gebraucht. Der Test fing leicht, mit der Zubereitung meines Abendessens an. Brot, Butter, Käse und Salami stellten kein Hindernis da. Natürlich gibt es Messer die besser schneiden aber es funktioniert und ich wurde satt. Der nächste Test fand im Wald statt. Trockene Äste konnte das Messer gut schnitzen leider gibt es in dieser Disziplin auch bessere Kandidaten, welche dünner konvex ausgeschliffen sind und keine oder nur leichte Daumenriffelung haben. Beim Batoning hingegen schlug es sich dank der massiven Klinge recht ordentlich. Natürlich schränkt da die 12cm Klinge ein, aber bei kleineren Durchmessern schlug sich das Messer wie zu erwarten sehr gut. Ebenfalls funktionierte das Messer beim Hebeln hervorragend und es keimte zu keiner Sekunde ein Funken Zweifel auf, das Messer könnte nachgeben.
    Outdoor Test also bestanden. Schärfen musste ich das Messer nicht, es hat selbst nach intensiver Nutzung noch eine gute Schärfe.
    Zu der Tauglichkeit als Einsatzmesser kann ich leider aus Mangel an Erfahrung nur wenig beisteuern. Konservendosen bekommt es, wenn man sich traut das Schöne Finish zu verletzen, locker auf. Schädeldecken vielleicht auch. ;)


    4. Fazit


    Als ich das Messer bekam dauerte es etwas bis ich mit ihm warm wurde aber schon nach kurzer Zeit machte mir das arbeiten damit sehr viel Spaß. Als hobby Messermacher weiß man die Arbeit und Qualität in einem solchen Messer steckt sehr zu schätzen. Meine beiden Kritikpunkte, der etwas dicke Anschliff und die grobe Daumenriffelung lassen mich mit einem gemischten Gefühl auf das Messer blicken. Einerseits überzeugt die sehr gute Verarbeitung und der interessante Mix verschiedener Stile, andererseits gibt es für meine Bedürfnisse wohl geeignetere Alternativen.
    Auch wenn sich das Messer in keine konventionelle Schublade einordnen lässt fühlt es sich am Gürtel oder in der Hosentasche ohnehin viel wohler.


    Vielen Dank an G-Gear und Herrn Niemeier für die Bereitstellung und die Möglichkeit dieses besondere Messer testen zu dürfen.


    Wenn ichs mir so überlege will ich es eigentlich behalten :D Hier noch ein paar Impressionen der Schönheit:


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    Schöne Grüße Moritz

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

  • Thema Kydexclip... Viele scheinen das Teil falsch zu interpretieren! Ist dazu gedacht, das Messer in die Hosentasche zu clippen.

    Das könnte wohl an der Beschreibung auf der Homepage liegen.


    Zitat: Jedes Niemeier Custom wird mit einer von Alfred Wolter handgefertigten
    Kydexscheide mit IWB Clip geliefert – farblich abgestimmt auf die
    jeweilige Griffschale.


    http://g-gear.com/category/g-g…ve-knives/erich-niemeier/

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

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