Ich ja ausgewiesener Maßen kein Folder-Liebhaber der ersten Güte.
Ich kann aber nicht umhin, Folder faszinierend zu finden, die etwas besonderes haben.
So ging es mir beim 67.
Das 67 glänzt mit einer fast überirdischen Verarbeitungsqualität. Da gibt es nicht zu mosern. Das Satinfinish auf der Klinge ist handgemacht und da muss man wirklich den Hut vor Jens ziehen. Das ist einfach perfekt. Zwar hat auch dieses Anso einen Hohlschliff. Der ist aber nicht so ausgeprägt wie beim Haddock.
Viele seiner Designs sind von Böker adaptiert. So auch das 67, welches es bei Böker als Serienfolder gibt. Zudem hat Böker auch ein 67 in limitierter Form herausgebracht.
Aber zurück zum Handmade.
Bei diesem 67 handelt es sich um eine seltene Form. Es ist ein Liner Lock. Die meisten 67 sind Framelocks.
Von dieser Variante hier gibt es nicht wirklich viele.
Wie gesagt, 67er mit Schalen und Bolster sind selten. Noch seltener die hier gezeigte Variante mit den eingelassenen Tritium Leuchtmitteln. Diese sind beidseitig zu finden.
Die Schalen sind zudem mit Glow-Effekt versehen. Lädt man sie mit Sonnenlicht oder Lampe auf, so leuchten sie wirklich extrem. Aber die Tritiums haben schon einen extremen Stayglow.
Eine weitere Besonderheit dieses Ansos ist der beidseitig symmetrische Anschliff. Oftmals haben die Custom 67 diesen nicht. Linke als auch rechte Seite weisen meist unterschiedliche Anschliffe auf.
Bolster und Schalen sind gegrooved und bieten damit viel Grip. Sie liegen äußerst angenehm in der Hand.
Das Anso ist sicherlich kein kleines Messer. Bereits der Rahmen ist äußerst massiv konstruiert. Darauf sind dann noch die Bolster und Schalen montiert, die ordentliche Dimensionen erreichen. Von der Dicke her schon beeindruckend. Da ich ja keinen kleinen Hände habe und eh massive Griffe liebe, Optimum für mich. Insgesamt weist der Griff mit Rahmen, Schalen und Bolstern eine Dicke von 20mm auf.
Der Lock verriegelt im ersten Drittel absolut spielfrei. Insgesamt ist das Messer auf geringste Toleranzen ausgelegt. Keine Spalte, nichts wackelt. Tatsächlich perfekt.
Im Gegensatz zum Serien 67 ist hier in der Klinge ein Loch integriert. Die Serie hat einen Thumbstop. Mir persönlich gefällt die gelöcherte Variante bedeutend besser. Dies ist aber Geschmackssache.
Die Klingenform ist sicherlich speziell. Nicht jeder wird den Saurierschnabel mögen. Ich finde diese Klingenform sehr interessant und spannend. Insbesondere im geschlossenen Zustand eine wirklich beeindruckende Linienführung.
Der Saurierschnalbel weist auf der Schneidenseite einen nur sehr geringen Radius auf. Geht fast Richtung Sheepfoot, was mir sehr gefällt. Mein Titan Rhino hat ja auch eine Sheepfoot Klinge und im Folderbereich finde ich dies sehr sehr tauglich für anfallende Arbeiten.
Die Klinge läuft schön smooth. Hier gibt es keine Kritikpunkte. Der Saurierschnabel ist perfekt mittig von vorne und oben ausgerichtet. Es macht wirklich riesen Spaß, hier die Verarbeitung visuell und haptisch zu begreifen.
Natürlich gibt es auch zu diesem Folder Fakten, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Stahl: RWL 34
Griff: Titan Bolster, nachleuchtendes G10, Tritium Inlays, gegrooved
Gesamtlänge: 200 mm
Klingenlänge: 85 mm
Länge Geschlossen: 105mm
Klingenstärke: 5mm
Klingenhöhe: 30mm
Griffdicke 20mm
Gewicht: 180 Gramm
Und Bilder gibt es auch. Viel Spaß beim Gucken.