Pohl Force gegen Cold Steel

  • Also mal kurz als Klarstellung.


    Ich möchte hier in keiner Weise die Marketing Strategie von Pohl Force oder sonst irgendeinem Hersteller unterstützen.
    Ich will auch in keiner Weise etwas schönreden.


    Ich versuche eigentlich nur das ganze etwas kontrovers zu betrachten.
    Da das aber unerwünscht scheint und heftige Empörung auslöst werde ich mich wohl mit solchen Fragen zurückhalten.

  • Wieso das denn? WO soll man denn meinetwegen für Einzelne auch mal unbequeme Fragen zu Eisenwaren stellen dürfen, wenn nicht hier??


    Warum denn hier nur eine Meinung vertreten, wenn sowieso zu allem schon Konsens besteht?


    Auch wenn wir hier pointiert unterschiedliche Auffassungen vertreten, nimmt das dem Interesse an einzelnen geäußerten Aspekten und vor allem auch dem gegenseitigen Respekt gar nix!

  • Jungs, lasst mal die Kirche im Dorf....


    Der Tri-Ad Lock von Cold Steel ist eine interessante und durchdachte Modifizierung des Backlocks. Über den Sinn oder Unsinn, die Praxisnähe und insbesondere die objektive Durchführbarkeit des Spinewhacks wurde in vielen Threads schon vor Jahren umfangreich diskutiert.


    Erklärungsansätze bezüglich der Problematik des Spinewhacks beim Backlock waren bisher unter anderem, dass der Backlock-Hebel durch die auftretenden Kräfte, welche durch das abrupte Abbremsen beim Spinewhack entstehen, ab einem gewissen Punkt heraus schwingt/ herauskatapultiert wird. Beeinflusst durch die Positionierung der Achse und der Masse des Backlocks. Durch die übertragene Impulsbelastung wird die Federkraft überwunden und die Verriegelung gelöst. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn der Backlock-Hebel in der Aussparung der Klingenwurzel aufliegt.


    Das zuverlässige Wiederstehen bei einem kräftig durchgeführten Spinewhack ("als gäbe es kein morgen", wie in den Videos des besagten Herrn zu sehen) scheint aber auch bei den anderen Verriegelungen wie Liner-oder Framelock überwiegend keine Vorteile für eine dauerhafte Nutzung des Messers zu bringen. Der Lock rutscht bis zum Anschlag durch, verklemmt oder verbiegt sich, bricht oder lässt die Klinge entweder nicht mehr entriegeln oder das Messer zuverlässig weiter verwenden.



    Die Ergebnisse der anderen Test-Videos:


    • Enlan EL-02 (mit "Axis-Lock"): besteht den Spinewhack-Test nicht und klappt ein.


    • Ganzo G701: besteht ebenfalls nicht.


    • Ganzo G704: besteht ebenfalls nicht, anschließend Spiel.


    • Böker Magnum Urban Tank (Linerlock): der Linerlock schlägt durch und verkantet. Beim Aufschlagen des Messers im Bereich der Klingenachse verbiegt dieser sich so stark, dass der Linerlock nicht mehr verriegelt. Bei leichten Hebelbewegungen in Holz bricht die Klingenspitze ab.


    • KelTec (Linerlock): besteht Spinewhack-Test nicht


    • Zero Tolerance 350 (Linerlock): besteht den Test relativ unbeschadet


    • Reeve Umnunzaan (Titan-Framelock): besteht Spinewhack-Test, jedoch erscheinen mir hier die Schläge wesentlich sachter ausgeführt zu sein. Ein Messer in dieser Preisklasse drischt man scheinbar nicht so einfach gegen einen Klotz.


    • Buck Ghost Rider (Linerlock): Linerlock rutscht bis zum Anschlag durch und verklemmt. Es entsteht ein extremes vertikales Spiel.


    • KaBar Kharon (Linerlock): hält den Spinewhack aus.


    • Buck TOPS CSAR-T (Linerlock): Spinewhack einmal nicht bestanden. Liner schlägt durch und verkantet. Nach einigen Schlägen starkes vertikales Klingenspiel sowie Stifte und Achse verbogen.


    • Cold Steel Recon ("Axis"-Lock): versagt. Anschließend starkes Spiel.


    • CRKT M16 14SFG (Linerlock): Spinewhack nicht bestanden. Schaden an AutoLawks.


    • Ontario Rat 1 (Linerlock): Spinewhack bestanden, Liner schlägt aber durch und verkantet. Vertikales Klingenspiel. Beim Meisseln mit dem Messer bricht ein Teil des Liners im vorderen Drittel ab. Klingenspitze bricht bei leichtem Hebeln.


    • Ontario XM-1 (Linerlock): versagt beim Spinewhack. Liner bricht weg.


    • Benchmade Adamas (Axis-Lock): der Axis-Lock widersteht dem Spinewhack nimmt jedoch Schaden.


    • HK Conspiracy (Titan-Framelock): Nach 2tem Schlag schon starkes vertikales Klingenspiel, kein einklappen. Framelock verbiegt sich im ersten Drittel sehr stark. Beim "wilden" Holzhacken" bricht die Klingenachse


    • Spyderco Tenacious (Linerlock): Linerlock versagt in diesem Test ebenfalls.


    • Emerson CQC-7 (Linerlock): Linerlock versagt ebenfalls.


    Was mich überrascht hat, dass bei dem Tenacious die Klingenspitze schon bei sehr leichten Hebelbewegungen im Holz abbricht. Bei dem Ontario Rat 1 bricht die Klinge gleich kurz nach der Achse, im Bereich des Klingenhebers, bei nicht wirklich extremen Arbeiten.


    Bezüglich des Ausbruchs im Bereich der Klingenwurzel beim Alpha war ich auch überrascht. Ich habe dazu auch Dietmar Pohl eine Email geschrieben. Vorgekommen ist das noch nicht. Man lässt sich das Messer zusenden, um sich den Schaden genauer anzuschauen und die Klinge zu prüfen. Vermutlich bei diesem Exemplar also ein Materialfehler.


    Mein Eindruck und Erfahrungen sind bisher, dass ich bei meinen Anwendungsbereichen nie in den Grenzbereich dieser Belastungsspitzen gekommen bin, wie sie beim Spinewhack auftreten. Es entsteht eher mal eine konstante Druckbelastung auf den Klingenrücken oder seitliche Belastungen bei Drehbewegungen, welche bisher nicht zum lösen des Backlocks geführt hat. Weder bei dem Alpha One oder Two, Bravo One der ersten Generation oder anderen Backlock-Foldern.


    Ob Pohl Force, Emerson oder Benchmade.... nach den Testergebnissen zu urteilen, sollte man wohl mit keinem Klappmesser kopflos draufkloppen und für diese Aufgaben dann doch besser das 6mm Fixed verwendet werden.


    Ist der Spinewhack-Test, welcher ja nicht unumstritten ist, eigentlich der (einzig) maßgebende Test für die Beurteilung der Zuverlässigkeit einer Klingenverriegelung bezogen auf die praxisnahe Belastung bei der Verwendung eines Messer? Schließlich führt dieser bei fast allen Messern in den obigen Tests zu gravierenden dauerhaften Schäden.


    Sei es im "taktischen" Einsatz oder sonst wo?



    Schade, dass es hier immer gleich so aus dem Ruder laufen muss...

  • man hat mein Tun, sagen wir einmal geschönt, schon öfters mit kritischen Augen betrachtet, aber seitdem ich durch die Gegend laufe und reihenweise meine Taschenmesser mit dem Klingenrücken irgendwo dranschlage bietet man mir nur noch Kamillentee und einen gemütlichen Stuhl mit Decke im Garten an. Natürlich mit dem Versprechen ausreichend Kamillen- oder Baldriantee bereit zu halten.
    Die Kanten der Fensterbänke, Stuhllehnen, diverse Stellen an der Arbeitsplatte der Küche, (die am Wohnzimmerschranke wurde noch nicht entdeckt) zeigen rechteckige längliche Eindruckstellen. Draußen interessiert es niemanden, am Hauklotz oder in der Schmiede sucht keiner nach Beschädigungen die von einem Taschenmesser verursacht werden.


    Ich kann die Liste von Basti nicht toppen, nur ein kurzer, leider schmerzhafter Abriss (im wahrsten Sinne des Wortes).


    -Spyderco Police, ich weiß zwar nicht was man damit als Polizist machen soll, ich hatte es jahrelang dabei und nie benutzt, bei einem Test an der Kante einer Eckbank Totalausfall, ohne das Messer hirnverbrannt irgendwo anzuschlagen ist an der Kippverriegelung die Nase abgebrochen, Messer innerhalb von einer Sekunde kaputt. -Kein weiteres Spyderco mehr getestet-, ich weiß, mit den Dingern darf man auch nur Stullen schmieren und Paketschnürchen aus nicht zu hartem Hanf aufschneiden.


    -Otter Sicherheitsschließmesser, nach einigen hirnverbrannten Schlägen am Hauklotz ist die Klinge eingeklappt, ohne Schäden oder Abbrüche.


    -Cold Steel, ein mindestens 13 Jahre alter Folder der Voyager XL Serie ist eingeklappt als ob´s ein Messer ohne Verriegelung wäre, ist aber nichts gebrochen, Messer weiterhin brauchbar, alles andere von der Firma was ich habe, Rescue, Scimitar, Vaquero´s, usw., alles bombenfest, die mit Tri-ad-lock habe ich gar nicht erst getestet.


    -nach reiflicher Überlegung und weil ich drei davon habe, Gerber Parabellum, das wurde damals als Arbeitsmesser beworben, Schwerpunkt militärischer Bereich. Kurzum, mit dem Ding kann man Nägel einklopfen, nichts gebrochen oder eingeklappt.


    -bei einem M 16 von CRKT ist mir schon vorletztes Jahr dabei die Klinge gebrochen.


    Ich gebs gern zu, auf den ersten Augenblick sieht so ein Test unsinnig aus, wer schlägt schon sein Taschenmesse mit dem Klingenrücken irgendwo dran. Aber was ist denn mit den Leuten die Messer als Werkzeuge benutzen, die gibts ja noch. Man liest ja immer Messer sind Werkzeuge, dann sollen sie sich bitte auch so zuverlässig wie Werkzeuge benehmen. Dieser Test ein Messer mit dem Klingenrücken irgendwo dran zu schlagen ist für mich eines der Kriterien auf die ich am meisten Wert lege, das bedeutet für mich persönlich ob ich ein zuverlässig verriegeltes Messer in der Hand habe oder nicht. Habe ich das nicht, dann nehme ich mein Ankermesser oder ein Opinel, dann weiß ich wenigstens direkt dass sie zuklappen wenn ich sie verkante, bei den anderen weiß ich das nicht. Durch blindes Vertrauen in diese Verriegelungen hat es mich einmal 6 Stiche und einen halb tauben Zeigefinger bis heute gekostet, bei der anderen Nummer wo die Klinge plötzlich einknickte habe ich mir fast einen Finger abgetrennt. Ich weiß, wenn man solche Arbeiten macht nimmt man spezielles Werkzeug, aber mein Messer war damals das einzig greifbare spezielle Werkzeug.
    Viele Grüßé
    Roman

    panta rhei

  • basti


    Schöne Zusammenfassung.


    Es sind wohl doch einfach Klappmesser mit den entsprechenden Einschränkungen. Keine echte Überraschung, oder?
    Am Ende sollte man bei entsprechenden Stabilitätsansprüchen dann wohl doch lieber auf ein Fixed zurückgreifen.


    Ob jetzt plötzlich die ganzen Benchmades, Spydercos, Bucks und Emersons auch verkauft werden weil sie ja Schrott sind?
    :whistling:

  • ich verwende jetzt seit über 20 jahren das spyderco police und mir würde nie im traum einfallen etwas damit zu hebeln. dafür ist es nicht gemacht. es ist und bleibt nur zum schneiden.
    nikko

  • hallo nikko,
    ich habe damit nichts gehebelt, ich habe es aus dem Handgelenk mit dem Rücken der Klinge an ein Stück Holz geschlagen, dabei ist die Nase des Kipphebels der in die Aussparung in der Klinge einrastet abgebrochen. Die Klinge hat nichts abbekommen. Mit dem Police kann man nicht hebeln, sobald die Klinge eine leichte Seitwärtsbelastung bekommt bricht sie wie Glas.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • ich weiss, ist eben nur ein schneidteufel. habe schon 3 gebrochene police klingen gesehen.
    nikko

  • Sodele,


    jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu. Also ich habe auch das Alpha Two in 440c. Anfangs recht geiles Messer.
    Bis ich mir auf der Baustelle drei Finger aufgeschnitten habe. Hatte in einer Hand 'ne Rolle Folie und in der anderen
    das Messe. Stand auf dem Dach (bin Zimmerer) schnitt die Folie und wollte das Messer weiter oben auf die nächste Latte
    legen. Dabei bin ich mit der Klinge an einer Latte hängen geblieben und das Messer klappte ein. Mir hats derb drei
    Fingerrücken aufgeschnitten! Als ich mir die Finger verarztet habe schaute ich nochmal genau nach, wieso, weshalb und
    warum? Wurde mir gleich klar. Ich kann mein Alpha schon alleine mit der Hand einklappen (natürlich mit Kraft). Es hat auch
    diese miese Verarbeitung an der Hammertasche. Wochenends drauf hab ich dann einen Spinewhack-Test mit dem Alpha und
    meinem alten Voyager XL, ohne Tri Ad, gemacht. Das Alpha klappte schon vor Angst ein und mit dem Voyager hab ich mir die
    Theke "zerlegt". Wohl gemerkt das alte Voyager!
    Übrigens hab ich auch erst kürzlich mit dem 0300'er von meinem Vetter einen Klapptest gemacht. Ich mit meinem neuen Voyager XL
    und er mit dem 0300. Seins klappte irgendwann ein, meines nicht! Auch hält der Tri Ad mehr auf Zug aus als das 0300. Dort verbiegt sich
    der Liner irgendwann und bei genug Kraft. Beim Voyager passiert nada.
    Und jeder der sagt, ein Spinewhack-Test läuft an der Realität vorbei, der musste, wie Juchten schon bemerkt hat, sein Messer noch
    nie als Werkzeug benutzten! Es hat nunmal, selbst auf'm Bau, nicht jeder immer alles am Mann! Und meiner Meinung nach kann man für das
    was die Cold Steel Messer kosten, nicht's besseres bekommen. Das einzige was Cold Steel seinen Messer'n verpassen könnte, wäre vielleicht
    ein anderer Stahl. Wobei ich mit dem was Cold Steel mit dem AUS 8 macht, sehr zu frieden bin!
    Ich persönlich hatte bis jetzt noch keinen besseren Lock in der Hand gehabt. Ich glaube der einzige der da noch mit halten kann ist der
    von Wildsteer. Kann ich aber nicht genau sagen weil ich ihn noch nicht getestet habe.


    Was ich auch nicht verstehen kann, wenn Leute solche Test's und Videos als Unsinn deklarieren. Macht man das deswegen um sich den gekauften
    "Mist" gut zu reden, oder warum? Aussagen wie ... ein Messer ist zum schneiden da .... und der gleichen. Dann braucht man erst gar nicht mit dem Thema
    Messer anfangen. Und sich schon garnicht in einem Forum zu Wort melden. Will heisen, dann wären wir alle nicht hier!


    Wenn Herr Pohl seine Messer als Military verkauft, dann müssen sie auch Military aushalten. Denn genau sowas wie hebeln, hacken, graben und stochern
    machen Soldaten. Ich weis es, ich war vier Jahre Soldat und das nicht in einem Logistik Regiment! Was ich aber über mein Alpha sagen kann, das es
    ein Brecheisen ist! Naja, warum auch nicht? 5mm 440c...


    Ich könnte noch ewig so weiter schreiben. Hab aber keine Lust mehr. Außerdem muss ich um drei Uhr wieder aufstehen.



    Gruß und vielleicht bis bald :)



    Tobi

    Unsere Frauen haben dickere Eier als Ihr!

  • Tobi,


    Du hattest vor längerer Zeit schon mal vom "Schlabber Lock" berichtet und ich hatte Dich gebeten es zu mir zu schicken um Abhilfe zu schaffen.
    Das Messer wurde laut Deiner Aussage aus "Zweiter Hand" erworben, was für mich kein Grund ist mich nicht dem Problem zu beschäftigen.
    Jetzt lese ich, das Du Dich auch noch verletzt hast...


    Erklärt mir mal bitte eins, warum, warum habe ich nieeee ein solch mangelhaften Lock zurückerhalten, wenn es denn hier so oft vorgekommen ist.
    Ich biete einen umfangreichen Support an, ich habe Ersatzteile, ich verfüge über entsprechende Kenntnisse und technische Mittel sowas zu prüfen und ggf. zu beseitigen.


    Ist jemanden der Hammer oder Rast von der Klinge gebrochen?
    Jetzt bitte nicht die Bravo Geschichte bei der beim Fisch ausnehmen was am Lock abgeplatzt ist.


    Ein paar Male habe ich im Gespräch zu hören bekommen...naja, ich habe die Feder wohl zu weit gekürzt oder den Rast des Hammers leicht gerundet um es leichter schließen zu können...damit outet sich natürlich keiner öffentlich, gut!
    Ich hab auch den Rast etwas runtergefeilt um es überhaupt mit Handschuhen entriegeln zu können, das es jetzt früher kommt liegt in der Natur der Sache.
    Da ich es seit über drei Jahren quäle und ich meine quäle hat noch nicht dazu geführt, das es unbeabsichtigt eingeklappt ist.


    Hunderte sind im Einatz bei Behörden...da würde der Bär abgehen, wenn sich jemand so verletzt wie T-Bone-B.!!!!


    Die fragwürdige Marketing-Aufmachung spricht natürlich die Couch-Kartoffeln an und findet man ja nun überall wo es um Männerspielzeug und ernsthafte Ausrüstung geht. Selbst hier im Forum wird sich lächerlich bis ver..schend aufgeblasen ohne den geringsten dienstlichen, militärischen oder gar Einsatz-Backround!
    Die Gründer-Namen einer bekannten US-Messerbude die sich früh mit Titan und G10 bei US-Spezialverbänden angeblich beliebt machte, finden sich auch nicht in irgendeiner Mil-Akte wie ausgerechnet die Konkurenz aufdeckte.


    Professionelle Anwender sind gegen Werbung aller Art ehe Immun!!!


    Neue Alpha's die ich einem Test unterzogen habe, sind kolabiert bei Belastungen bei denen andere zersprungen wären.
    Die im Gebrauch befindlichen Alpha's in meinen Umfeld ebenso...


    Aufgrund Tobi's Verletzung, geht bis zur Klärung von mir kein Alpha mehr an einen Kunden raus! Punkt!!!

    ~ Böker ~ Chris Reeve ~ Extrema Ratio ~ GD Skulls ~ Hinderer ~ Kershaw ~ Lionsteel ~ Medford ~ Nextorch ~

    ~ Pohl Force ~ Tasmanian Tiger ~ Zero Tolerance ~
    u.v.m.



    Einmal editiert, zuletzt von SARTOOLS ()

  • ich habe Tobi als ehrlichen und gradlinigen menschen kennen gelernt. ich denke ihr werdet die angelegenheit bereinigen.


    ich bin aber auch überzeugt davon das es ohne die ganzen profilneurotiker hier im forum viel viel weniger mangelhafte, schlecht verarbeitete oder in irgendeiner art zu kritisierende messer gäbe. aber auch viel weniger zu lachen für uns :D


    wenn ich so sehe wer hier, und wie, heutzuatge messer teste bzw. vorstellt komme ich aus dem ungäubigen staunen nicht mehr raus. insbesondere diese youtube filmchen finde ich da höchst amüsant :) und die sogenannte fachwelt hier im forum macht :thumbup:

    Tacticalforum Verhaltenskodex





    Be the kind of man that when your feet hit the floor each morning the devil says "Oh Crap, He's up!" Brother, life is too short to wake up with regrets. So love the people who treat you right. Forgive the ones who don't just because you can. Believe everything happens for a reason. If you get a second chance, grab it with both hands. If it changes your life, let it. Take a few minutes to think before you act when you're mad. Forgive quickly. God never said life would be easy, He just promised it would be worth it.

  • das ist das Problem solcher Diskussionen, ein Messer hat einen Schaden bei einem "Test" davon getragen. Gut, man ist zufrieden wenn das eigene Messer nicht aus der Arretierung springt, aber das hat nichts mit Messern von Pohl oder Spyderco oder sonst einem Anbieter zu tun.
    Der Grund für solche Diskussionen ist in der Bauart zu finden. Es ist fast unmöglich unter den vorhandenen Platzmöglichkeiten unter Anbetracht des Gewichts eine Verriegelung zu konstruieren die diesen "Überprüfungsmethoden" standhält. Sobald ich, wie treffend aufgeführt, eine Verriegelungsnase, respektive Hammer, einrasten lasse bin ich gezwungen hier und da Material wegzunehmen um diesen Mechanismus funktionieren zu lassen. Bei dem Police hängt das Ganze an einem 3 mal 3 mm messenden Hammer, bei anderen Messern wird es nicht viel anders aussehen.
    Der Test ist wohl irgendwo ein Maßstab, aber wer gewährleistet mir denn dass ich bei der ganzen Klingenrückenschlagerei nicht den Mechanismus beschädige, wenn er auch das erste Anschlagen augenscheinlich gut überstanden hat. Es gibt Materialrisse in Stahl die halten jahrelang um im entscheidenen Moment das Versagen des Mechanismus zu verursachen.


    Hier beißt die Schlange sich selbst in den Schwanz, wir müssen mit diesem Kompromiss leben. Ein Klappmesser soll ja im wahrsten Sinne des Wortes ein klappbares Messer sein, für den Moment in dem ich kein feststehendes habe. Primärziel ist das Schneiden, oder früher auch das Stechen. Ich kann da keine Wunderdinge erwarten, gerade in Anbetracht dessen was mir an Material an dieser Stelle eines Klappmessers zur Verfügung steht. Irgendwie stelle ich mir ja auch vor dass man ein Klappmesser ohne Problem in der oder an der Hosentasche tragen kann, es soll nicht schwer sein und und und...........


    Da wir ja alle Vergleiche mögen habe ich einmal die Maße im Bereich des Klingengangs von zwei Messern ausgemessen, Spyderco Police und ein altes Gerber Parabellum.
    Die obere Griffbreite bei dem Police beträgt 23 mm, Parabellum 65 mm; breiteste Stelle am Klingenende (ab Beginn der eigentlichen Schneide) des Spyderco gut 16 mm, Parabellum 38 mm; die Rundung selbst beim Spyderco 12 mm, Parabellum 28 mm; die Achse des Police hat vier Milimeter, das Gerber eine 10 mm verschraubte Achse. Gewichtsmässig trennen sie cirka 20 Gramm, das Gerber ist schwerer.
    Fazit: Das Gerber ist das stabilere und bessere Messer.
    Realtität: Mumpitz


    Bei beiden Messern liegen ganz verschiedene Grundgedanken zugrunde, das Police ist ein handliches schlankes Schneidmesser mit sehr hohem Penetrationspotential, im Rahmen der Bauweise so gut und stabil konstruiert wie möglich, allein von der Stahlwahl her schon gar nicht gedacht um seitliche Kräften standzuhalten, was aber bei der ganzen Geometrie ohnehin keinen Sinn macht. Schneidet durch alles gut durch und bleibt lange scharf.
    Das Parabellum ist ein Kompromiss durch und durch. Primäraufgabe ist ein funktionierendes stabiles Schneidmesser, sämtliche Konstruktionsmerkmale gehen in die Richtung so etwas wie ein noch halbwegs leichtes Arbeitsmesser in der Hand zu haben. Die Stahlwahl und Härte sind auf Mißbrauch ausgelegt, hält gut die Schneide wenn man weiches schneidet, zähes und hartes Material werden auch geschnitten, danach muss man nachschärfen, was auch gerade aufgrunddessen gut über die Bühne geht.
    Ein Stabilitätsvergleich wird automatisch immer zugunsten des Gerber ausfallen, allein die Materialstärke würde einen Test schon absurd erscheinen lassen, zudem selbst ein bißchen mehr an Material bei Stahl schon unproportional belastbarer wird, geschweige denn bei doppelten Materialstärken.


    Genauso würde ich auch alle anderen Messer betrachten, immer jeweils im Rahmen der Möglichkeiten ihrer Konstruktion. Da spielt es keine Rolle womit geworben wird oder was man sich wovon verspricht, ein Klappmesser ist an ganz enge Toleranzen gebunden, die kann kein Konstrukteuer auf Seite wischen. Diese Toleranzen beinhalten ganz einfach eine relativ filigrane Technik, ich bin mal ganz vorsichtig, ich würde von diesem bißchen beweglichen Stahl nie das Ultimative verlangen, egal von wem das Klappmesser kommt.


    Ich greife mir jetzt selbst mal an die Nase, solche seltsamen Überprüfungsmethoden wie das heftige Anschlagen des Klingenrückens an einen festen Gegenstand machen schon irgendwie Eindruck auf mich, ich nehme mich da gar nicht aus. Das ist aber das gute alte Spiel, die Emotionen schreien: "was ein Miststück, bricht beim ersten Geklapper an ein Stück Holz auseinander, so ein Ding kaufe ich nie mehr", der Pragmatiker sagt dann ganz ruhig: "Das hätte ich Dir gleich sagen können du Depp, schau dir doch mal das bißchen Stahl dort an, wie soll das denn halten, und selbst wenn es hält oder nicht, wer sagt dass ein anderes Messer aus der Reihe nicht wieder anders reagiert".


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Wie schön.
    So langsam gehts mal in Richtung Fakten aus erster Hand.
    Keine russischen Videos sondern Erfahrungen aus dem Forum, bei denen ich den Eindruck von Background habe.


    Ich bin sicherlich kein Hardcore User. Aber ich nutze meine Messer. Und nicht nur zum Apfelschälen und Kartons öffnen und zerkleinern sondern durchaus auch zum schnitzen, hacken, hebeln usw.
    Meine Alphas sind dadurch weder beschädigt worden noch ist der Lock kollabiert (außer bei Erzwingen durch Spinewhack). Ich kann auch keins davon mit bloser Hand und erhöhtem Kraftaufwand einfach so zuklappen. Das hat nicht mal bei dem Alpha das mir ersetzt wurde geklappt welches schon bei nicht allzu harten Impulsen auf den Klingenrücken nachgab.
    Außer daß ich ab und an mal ein paar Schrauben justiere und den Lock schmiermittelfrei halte sind die Dinger im Auslieferungszustand.
    Das sind meine persönlichen und subjektiven Erfahrungen mit den Alphas. Nicht mehr und nicht weniger.



    Und auch bei Cold Steel liegt den Foldern mit Tri Ad Lock ein Hinweis bei, das man bitte beachten möge, daß es sich um einen Folder handelt, der nicht die Stabilität eines Fixed erreicht und dies bei Benutzung bitte zu beachten ist.
    Im Marketing oder den Videos wird das seltsamerweise nie erwähnt.
    Ich würde Pohl Force vielleicht empfehlen diesen Hinweis den Foldern auch beizulegen weil die Produktbeschreibung ja wohl massives Potential zur Irreführung bietet.
    Wobei Cold Steel das wahrscheinlich auch nur getan hat um aufgrund des amerikanischen Rechtssystems nicht verklagt zu werden weil ein Kunde die Werbevideos nachgestellt hat und sich dabei selbst verstümmelt.

  • Servus,


    wieder daheim von der Frühschicht und schon sowas geahnt.


    Ich hätte die Schnauze halten sollen. Robert ich werde dir das Pohl Force schicken. Dann kannst Du dir selbst ein Bild machen. Allerdings wirst
    Du wahrscheinlich zum gleichen Ergebnis kommen. Ach mir ist noch eingefallen, daß einer meiner besten Freunde sich das Alpha Three gekauft
    hat. Dieses klappt auch relativ leicht ein. Wobei es schon mehr aushält als mein Alpha One!


    Vielleicht bin ich was Klappmesser bzw. den Lock betrifft, einfach zu verwöhnt? Meine Messlatte liegt halt bei dem Tri Ad von Cold Steel....
    und mal ganz ehrlich, warum soll ich einen weniger guten Lock kaufen, wenn es doch was besseres gibt?!
    Komischerweise juckt mich sowas bei einem Opinel oder Victorinox überhaupt nicht...ich denke ich gehe da ein bisschen anders ran. Eher
    so wie Juchten das geschrieben hat...Pragmatisch...das kann nicht's halten.


    Und noch was, ich schreibe hier nur über die von mir gemachten Erfahrungen! Deswegen halt ich die Schnauze wenn ich nicht mitreden kann. Dann
    schreib ich auch nicht von hätte- wäre- wenn. Wie es hier gern gemacht wird.
    Ich lese oft solche Themen und muss mich fragen, haben die das Ding, jenes oder welches auch immer, schon mal in den Griffeln gehabt? Bei manchen
    liest man ja raus das sie es selber gar nicht haben. Geben aber ihren Klugschiss dazu. Das begreife ich nicht! So manch einer hält sich auch für einen
    Stahl Analytiker! Betiteln zB. den D2/K110 (nur als Beispiel) als Schrott bevor sie den überhaupt mal in den Fingern hatten! Allerdings ist es wohl so wie Beisser es
    geschrieben hat. Wäre ja sonst langweilig :)


    Wie gesagt, wo Heavy Duty drauf steht, muss für mich auch Heavy Duty drin sein! Da gibt es für mich auch keinen Kompromiss! Punkt.


    Robert ich sende ich dir das Alpha zu. Versprochen!


    Für die anderen...mehr will ich dazu nicht mehr schreiben. Das wird sonst eine -never ending Story- und ich muss heute noch zur Nachtschicht :thumbdown:



    Gruß an Alle



    Tobi


    P.S. Robert Du weist schon das Du mich ein wenig unter Druck setzt :)

    Zitat

    Aufgrund Tobi's Verletzung, geht bis zur Klärung von mir kein Alpha mehr an einen Kunden raus! Punkt!!!


    P.P.S.S. Wenn Robert das "Problem" beseitigen kann oder wird...was auch immer, dann wird man von mir hören!

    Unsere Frauen haben dickere Eier als Ihr!

  • Wenn man sich einen Backlock mal genauer anschaut, dann sieht man das es einfach eine aneinanderreihung von Kerben ist. Da bei Kerben unter Belastung Spannungsspitzen im Material auftreten, ist die Bruchstelle des Messers gar nicht verwunderlich. Ich habe schon öfter gehört, der Backlock sei die stärkste und stabilste Verriegelungsart. Naja.


    Materialfehler möchte ich nicht ausschließen. Man könnte auch an Fertigungstoleranzen denken, die dann in der Klingenaussparung für die Spannungsspitze gesorgt haben. So aus der Ferne kann man aber nur mutmaßen.


    Über Sinn oder Unsinn dieses testes... Naja. Ist schon mal interessant zu sehen wann welche Verschlussart einklappt, und wie. Gerade bei Messern, die für die härtere Gangart(Militär, Polizei) beworben werden, erwarte ich auch mehr Leistung.


    wenn ich so sehe wer hier, und wie, heutzuatge messer teste bzw. vorstellt komme ich aus dem ungäubigen staunen nicht mehr raus. insbesondere diese youtube filmchen finde ich da höchst amüsant :) und die sogenannte fachwelt hier im forum macht :thumbup:

    Gerade solche Tests finde ich äußerst interessant. Man muss nur wissen, wie man was daraus interpretiert ;)


    Gruß
    Stefan

  • 1) Dennoch sagt ein Testvideo mit Ergebnissen mehr aus als 1000 solcher Threads.


    2) Ab 1:26 http://www.youtube.com/watch?v=pe39OLzVy5Y
    Noch bevor er ein Haar damit schneidet, erwähnt er genau das.

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