Erfahrungen zum ZDP-189 ?

  • Hallo Leute,


    da mich jetzt auch das Spinnen Fieber gepackt hat eine Frage ! Ich möchte mir vielleicht bald das Caly 3.5 kaufen. Jetzt gibts das Messer ja in verschiedenen Ausfrührungen, VG 10 oder auch ZDP-189 der ja mit 67 HRC mich schon interresiert. Jetzt meine Frage lohnt sich der Aufschlag für diesen Stahl, von S30V usw. hat man ja genug Infos aber das Zeug ? Vielleicht hat ja einer hier schon Erfahrungen sammeln können...


    LG Peter

  • Ist ein Lufthärter, also wie Infi, wird er mit Nutzung nur besser und härter.

    Lasse Dich nie für eine Agenda gegen jemanden einspannen, der Dir nie ein Leid getan hat.

  • Ich hab grad ein Endura mit dem ZDP189er auf die Reise nach MeS geschickt, Grund war das es die Schärfe sehr lange hält bei normaler Benutzung.


    War jedenfalls bei mir bislang so :)


    Das es wie gelegentlich berichtet wird schwer(er) zu schörefn sei, kann ich nicht bestätigen...


    Aber achtuing, meins hat schon etwas pitting, ZDP189 ist eben nicht rost frei.


    Kommt halt drauf an, was Du machen willst, sprich den Einstazzweck :)

  • Ich habe zwei Spydies mit ZDP 189 Klinge, das Calypso kam schon sehr sehr scharf und ist es immernoch. Das Endura war für Spyderco Verhältnisse
    relativ stumpf. Ich habe es mit DMT geschliffen (damit gehts problemlos), hält die Schärfe deutlich besser als die meisten Stähle.
    Beim Endura war die Alternative VG-10, der Aufpreis wegen der ZDP 189 Klinge waren damals ca.50 Euro. Ob man das braucht, muss man halt wissen.....
    Ich habe sie gebraucht. :D

    Der Wald ist der Freund der Gesetzlosen.

  • Hab ich was verpasst oder reden wir hier über verschiedene Stähle?


    Nach meinen Recherchen enthält ZDP-189 3% Kohlenstoff und 20% Chrom. Rostträgheit sollte also schonmal da sein, wenn auch nicht das Maximum. Der Stahl wird Pulvermetallurgisch hergestellt, was eine komplett andere Wärmebehandlung als bei einem schmelzmetallurgischen Stahl erfordet. Mit INFI würde ich diesen Stahl als letztes vergleichen. Ist mehr so ein "höchstlegierter" Stahl mit hoher erreichbarer Härte und hoher Schnitthaltigkeit, jedoch weniger zäh und weniger feinkörnig.


    Falls ich mich irre, bitte ich um Entschuldigung.


    Gruss
    Stefan

  • Du irrst nicht, ich irrte.


    Ich habe da jetzt einiges durcheinander geworfen.


    So und jetzt gehe ich mein Ing. abgeben... ;(


    Im Ernst, alles wichtige und sinnvolle wurde gesagt, nur halt nicht von mir. :russroul:

    Lasse Dich nie für eine Agenda gegen jemanden einspannen, der Dir nie ein Leid getan hat.

  • Also...


    ZDP-189 ist auf 67 HRC gehärtet und wird im Klingenbau mit ATS-34 laminiert, damit der ZDP als Schneidlage genügend Stabilität besitzt.


    Beim nachschärfen macht der ZDP auf dem Sharpmaker eig. keine Probleme (Achtung...es geht um das scharf halten, nicht um das komplett neu schärfen!), man darf nur nicht zu fest aufdrücken (Ausbrüche) und muss sich viel Geduld nehmen, der Stahl benötigt bei der Härte recht lange, bis er keinen Grat mehr besitzt.


    Von der Grundschärfe her...S30V besitzt eine feinere Schärfe, aber zum Arbeiten reicht der Stahl völlig aus und behält lange seine Schärfe :)


    VG, S.

  • Hi,klar ist:
    Der Stahl hält die Schärfe enorm !
    Er ist Bruch empfindlicher !
    Rost war bei mir kein Thema !
    Aber ich muss sagen,ich hab 5-6 Messer mit zdp Stahl,wo ich bei zweien schon Ausbrüche in der Klinge zu verzeichnen habe,was bei VG10 nur selten passiert,meiner Meinung nach ist der Stahl zu hart!
    Gruß Torben

    Make my Day !

  • Achso...ZDP ist NATÜRLICH rostträge, er rostet wie alle rostträgen Stähle allerdings dann, wenn man ihn feucht hält...geht dann ratzefatze, aber das passiert auch beim S30V, 440C, etc.


    VG, S.

  • ZDP-189 ist auf 67 HRC gehärtet und wird im Klingenbau mit ATS-34 laminiert, damit der ZDP als Schneidlage genügend Stabilität besitzt.

    Wie üblich ist es bei Spyderco anders, es gibt sowohl Klingen mit dem reinen ZDP-189 als auch laminierten ZDP-189, wobei Spyderco das mit einem weichen Edelstahl macht.
    Die ersten beiden Messer waren anno 2005 das taubenblaue Delica mit massiver Klinge und der burgunderfarbene Sprint Run des Calypso jr. mit dem Laminat.
    Das Caly 3.5 hat wie auch alle anderen von Moki gefertigten Spydercos mit dem ZDP-189 die laminerte Klinge.
    Es geht dem OP aber doch um die Wahl, nehme ich den Standard mit G-10/VG-10 oder die ZDP-Variante. Bei letzterem ist das CF sehr glatt, wie man es auch vom CF-UKPK oder dem Sprint Run des C22 Walker kennt.
    Mir waren diese Varianten immer zu glatt, aber das ist natürlich Geschmackssache.


    Zum ZDP ist ja schon das meiste gesagt, meine Erfahrung mit 10+ Spydercos mit diesem Stahl ist, dass die Vorteile wie Schnitthaltigkeit und die Fähigkeit, Schleifwinkel um 30 Grad zu halten, die Nachteile wie die Neigung zu Ausbrüchen überwiegen.

  • Kurz zu meinem Eingangspost,


    das besagte Endura ist nun in seiner zweiten Tour de Force in Astan, die Witterung dort scheint dem ZDP nicht so doll ezu bekommen, deshalb meine Bemerkung mit dem Pitting.


    Klar, im Feld kann man ein messer in der Regel nicht so pflegen wie daheim, keine Sache das.
    Man muß es nur wissen ;)


    Ansonsten, wenns auch als Messer benutzt wird, dann wird man an einer Klinge aus ZDP189er lange Freude haben!

  • Ich habe mir vor 5 Jahren die Mühe gemacht den ZDP an Hanfseile zu testen und musste da so lachen. So einen Stahl braucht die Menschheit nicht...mMn.

    Mit dem Messer geht es besser!

  • Einen Stahl wie ZDP189 mit einem anderen nicht seitenstabilen Stahl zu verschweißen ist in meinen Augen nicht sehr sinnig, außer dass es sich gut liest. Wenn ZEP189 wirklich optimal gehärtet ist, dann lässt er sich beknackt schärfen, außer ich habe Zeit und einen ziemlich groben Korundstein, solche Stähle sind gehärtet selbst an einer Bandschleifmaschine merkbar schwerer zu schleifen als andere.
    Was ich auch nicht verstehe ist wieso man PM-Stähle anders wärmebehandeln muss als herkömmlich erschmolzene. Das Endprodukt ist immer ein Stahl, egal unter welchen Bedingungen er erschmolzen wird, und PM-Stahl muss ja auch geschmolzen werden, er bläst sich sonst etwas zäh durch die Düsen.
    Stahl ist Stahl, die Wärmebehandlung richtet sich danach was ich für welche Legierungselemente im Material habe und was einmal daraus werden soll, respektive was die Bauteile leisten müssen.
    Was diese ganze Rostgeschichte angeht, es kommt darauf an wie sie bei der Wärmebehandlung eingestellt werden, weichgeglüht rostet ein hochlegierter PM-Stahl genauso wie ein Stück Baustahl. Bei 20 % Chrom sollte man also von einer hohen Korrosionsbeständigkeit ausgehen können. Herr Rapatz spricht von rostfrei schon bei 13 - 16 % Chrom, es ging damals natürlich auch höher, 3 bis 5 Prozent Kohlenstoff und über 30 Prozent Chrom, man hat mit diesem Material allerdings Auftragsschweißungen erledigt.
    Aus einem Stahl mit 3 Prozent Kohlenstoff und zwischen 16 bis 24 Prozent Chrom hat man damals auch etwas vernünftiges gemacht, Brikettpressen.


    Ich frage mich allen Ernstes wieso man nicht einfach z. B. einen 440C holt und ihn auf 65 hrc härtet, dann ist er noch genauso stabil wie die hochlegierten bei 67 Prozent. Vor allem hat der 440c eine gute Verfügbarkeit und ist weitaus günstiger. Stähle werden nämlich nicht besser weil sie teurer sind, die teuren Stähle werden einfach weniger benötigt und werden daraus resultierend weniger hergestellt, was eine enorme Preiserhöhung mit sich bringt. Wenn die ganze Welt Moniereisen aus ATS55 verwenden würde wäre dieser Stahl auch günstig.
    Aber mit Messerstahl (obwohl es den eigentlich nicht gibt, es gibt allerdings Stähle die für Klingen taugen) ist es anders als mit anderem Stahl. Die meisten hochgepriesenen "Superstähle" heutzutage werden nicht von Fachleuten der Stahlindustrie als Messerstahl angeboten sondern von irgendwelchen Leuten in einer Werbeabteilung. Danach muss dann der arme Tropf an der Härteanlage versuchen das in die Tat umzusetzen was die Leute versprochen haben deren einzige Hitzerfahrung ein Sonnenbrand oder ein heißer Furz waren.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Was ich auch nicht verstehe ist wieso man PM-Stähle anders wärmebehandeln muss als herkömmlich erschmolzene. Das Endprodukt ist immer ein Stahl, egal unter welchen Bedingungen er erschmolzen wird, und PM-Stahl muss ja auch geschmolzen werden, er bläst sich sonst etwas zäh durch die Düsen.
    Stahl ist Stahl, die Wärmebehandlung richtet sich danach was ich für welche Legierungselemente im Material habe und was einmal daraus werden soll, respektive was die Bauteile leisten müssen.

    Dann will ich mal versuchen, es dir zu erklären.


    Die Wärmebehandlung eines erschmolzenen Stahl sieht ja ungefähr so aus:


    Erwärmen auf Temperatur X, y Minuten auf Temperatur X halten um die Gefüge Umwandlung zu erreichen, Abschrecken auf Temperatur Z, Anlassen auf temperatur T und das dann S male.


    Bei einem PM Stahl ist das Fertigungsverfahren leicht anders. Dort wird ja, wie du schon richtig erwähnt hast, meist die komplette Legierung im flüssigen Zustand durch eine Keramikdüse, in einen flüssigen Stickstoffstrahl gepresst. Daraus entstehen dann die feinen Pulver, die dann unter Gasdruck und einer bestimmten haltezeit gepresst werden, um die Hohlräume zwischen den Pulverkugeln zu minimieren. In jeder Kugel ist jetzt die Komplette Legierung enthalten. Es gibt auch verfahren, bei denen die Legierungselemente in einzelner Pulverform vorliegen. Beim PM Härten ist die Haltezeit einfach viel länger, da man ja erstmal alles in den Topf geschmissen hat um dann zu schauen, wie man es jetzt essbar bekommt.


    Viel tiefer in die Materie kann ich leider noch nicht einsteigen, da wir PM-Verfahren bisher nur kurz angeschnitten haben. Ich hab aber einen guten Metallkunde Prof den ich bei Bedarf auch fragen kann.


    Gruß
    Stefan

  • das hast Du schön erklärt,
    jetzt erklär mir noch wieso man einen herkömmlich erschmolzenen 1.2379 30 Minuten auf Härtetemperatur halten soll und gleichzeitig CPM in ihrer Wärmebehandlungsanweisung für S90V auch 30 Minuten bei der gleichen Temperatur anführt.
    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Weil es gleich aber nicht das Selbe ist.


    Es gibt verschiedene Stähle die ähnliche Haltezeiten haben und doch am Ende etwas anderes herauskommt. Härte und Korngrenzen zum Beispiel.

    Lasse Dich nie für eine Agenda gegen jemanden einspannen, der Dir nie ein Leid getan hat.

  • jetzt muss ich zuerst einmal etwas klarstellen, ich habe ein Dutzend Messer von Spyderco und sie gefallen mir alle ausnahmslos gut. Wenn mir die Form eines Messers gefällt ist es mir egal aus welchem Stahl die Klinge ist. Wenn ich einen etwas hinkenden Vergleich machen darf, wenn wir in einem GTI-Forum wären würden wir uns darüber unterhalten aus welchem Material die ein oder anderen Felgen wären, das würde ja auch nicht unser Interesse an einem GTI schmälern.


    Ich wollte nur sagen dass es durchaus herkömmlich erschmolzene Stähle gibt die auch die Haltezeit auf Härtetemperatur benötigen wie die PM-Stähle, ungeachtet einer persönlichen Meinung inwieweit der ein oder andere Stahl dem ein oder anderen mehr zusagt oder nicht.


    Wir müssen ja froh sein dass es überhaupt solche Stähle gibt, das PM-Verfahren macht ja erst eine Homogenität verschiedener Stähle möglich die auf herkömmlichen Verfahrensweg nicht erreichbar ist. Die Haltezeiten zu vergleichen ist ja auch kein Ding, Firmen wie erasteel, cpm und auch Stahlwerke die herkömmlich arbeiten haben ja freundlicherweise die Datenblätter ihrer Produkte veröffentlicht.


    Ansonst ist der "Essen und Topf" Vergleich von Stefan gar nicht schlecht. Wenn wir das Ganze mal mit einer Frikadelle vergleichen. Wir fangen mit einem Stück Rindfleisch an, ein Teil belassen wir wie es ist, einen Teil schneiden wir mit Zwiebel etc. von Hand klein und den Rest lassen wir mit Zwiebel etc. durch einen Fleischwolf laufen.
    Wenn das rohe Stück Fleisch die untereutektoiden Stähle darstellen soll und die von Hand geschnittenen Ingredenzien den übereutektoiden Stahl darstellt, dann wäre die "Fleischwolffrikadelle" ein PM-Stahl. Selbstredend ist unsere Frikadelle aus dem Fleischwolf diejenige mit der höchsten Homogenität.
    Ich weiß, der Vergleich ist natürlich schwer übertragbar, aber letztendlich gibt es Leute denen die ein oder andere Frikadelle aus dem Angebot mehr zusagt, bzw. lieber ein Stück Fleisch am Stück isst.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ich habe mir vor 5 Jahren die Mühe gemacht den ZDP an Hanfseile zu testen und musste da so lachen. So einen Stahl braucht die Menschheit nicht...mMn.


    würdest du das etwas näher asuführen ? :D

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

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