PenCott vs. A-TACS vs. Multicam
Einleitende Worte:
Nachdem mein Fieldreview zur PenCott Familie so gut angekommen ist und ich von mehreren Seiten gebeten wurde, den Test auszuweiten, habe ich mich darum bemüht, zwei A-TACS Tücher zu bekommen.
An Kryptek konnte ich leider nicht herankommen, da der Vertrieb erst seit Kurzem aufgenommen wurde und ich als Endverbraucher noch keinen Zugang zu diesem Material habe. Sofern mir Kryptek auch nicht für einen Test angeboten wird, werde ich mich auch nicht um einen weiteren Vergleich kümmern - die A-TACS Tücher waren teuer genug.
Insofern bitte ich um Vertändnis, dass nur die fünf Muster getestet wurden. Ich denke, man kann verstehen, dass ich es mir nicht leisten kann und will, von jedem Muster das momentan angepriesen und teilweise auch ziemlich gehyped wird, ein Sample zu organisieren.
Wie immer stelle ich keinen wissenschaftlichen Anspruch bei dem Test - das hier ist Trial and Error. Ich habe versucht jedes Muster so ideal wie möglich in seinem konzipierten Umfeld zu positionieren. Teilweise habe ich bewusst die ARID und URBAN Muster im Wald dazu getan, einfach weil ich wissen wollte, was sie außerhalb ihrer comfort zone so leisten.
Was wurde getestet?
Hauptsächlich ging es mir darum PenCott gegen A-TACS auszutesten. Dass Multicam bis zu einem gewissen Maße besser als andere Muster funktioniert, wissen hier schon alle.
Insofern geht es hier also um:
PenCott Greenzone vs A-TACS FG
PenCott Badlands vs A-TACS AU
Und wie sich Greenzone, Badlands A-TACS FG und AU sowie Multicam im Vergleich schlagen.
Die Muster:
Im Vergleich zur PenCott Familie, sieht man sehr schön, dass A-TACS und Multicam nur aus Macro und Midi Elementen bestehen. Vor allem bei A-TACS fällt auf, dass das Muster als solches eigentlich relativ einfach ist und sich verhältnismäßig schnell wiederholt, während Multicam und PenCott komplexere Muster haben, deren Wiederholung nicht so leicht ausfindig zu machen ist.
Greenzone vs A-TACS FG
Im Grunde konnte ich schon in meinem vorigen Review zu den PenCott Pattern zeigen, dass Greenzone im Nadel- und Mischwalt brilliert und geradezu unheimlich gut funktioniert. Insofern war es für mich spannend, hier einen direkten Vergleich mit A-TACS durchführen zu können, dass ja dementsprechend von einigen Firmen gepusht wird.
Zunächst habe ich beide Muster direkt auf den Waldboden gelegt. Abwechselnd war einmal das eine, einmal das andere im Vordergrund. Der Abstand zu den Tücher betrug an die 3-5 m - je nachdem was das Gelände gerade zuließ.
Vor allem im Nahbereich erkennt man sofort, dass das PenCott Muster deutlich organischer und natürlicher als das A-TACS Muster anmutet und sich dadurch besser an die Umgebung anpassen kann. Vor allem die Farbwahl ist hier eindeutig auf Seiten der PenCott Familie, während das FG Muster von A-TACS einen unnatürlich blaugrünen Stich besitzt.
Aufgehängt und aus ein paar Metern Entfernung, bessert sich der drastische Unterschied ein wenig, da hier die Muster schon zunehmend mit dem Umfeld verschwimmen. Greenzone ist hier aber nach wie vor einen Deut besser.
Danach habe ich noch einmal ein Muster im Vordergrund belassen, während das andere um einen Baumstumpf gewickelt wurde.
Auch hier wurde der Unterschied wieder mehr als deutlich.
Danach habe ich mir ein Umfeld unter den Bäumen gesucht, dass ein wenig freier war und das Ganze nocheinmal durchexerziert.
Letzten Endes habe ich dann beide Muster direkt auf einen Baumstumpf gegeben und nebeneinander fotografiert:
Mein persönliches Fazit für den Nahbereich war, dass PenCott klar im Vorteil ist und A-TACS (zumindest im Nadel und Mischwald) erstaunlich unnatürlich wirkt. Dennoch bitte ich, keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen, da sich im Laufe des Test noch andere Umstände ergeben habe.
Badlands vs A-TACS AU
A-TACS AU ist seinem Namen zufolge ein Muster speziell für „arid“ und „urban“ Umgebungen, insofern also sehr speziell auf ein Terrain hin ausgerichtet. Glücklicherweise habe ich einen Steinbruch bei mir in der Nähe und habe hier Badlands gegen A-TACS AU antreten lassen.
Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht sicher, ob dies ein fairer Vergleich werden würde, da für mich klar war, dass A-TACS an dieser „Front“ eindeutig siegen würde - eben weil es so speziell auf dieses Umfeld ausgerichtet ist und Badlands in erster Linie für Steppe etc. konzipiert und nicht als urbanes Muster gedacht ist.
Umso größer war meine Überraschung, als ich beide Tücher im Steinbruch gegeneinander antreten ließ:
Zunächst direkt frontal fotografiert. A-TACS eindeutig farblich im Vorteil - jedoch könnte hier ein feineres Muster noch eine Verbesserung erzielen. Badlands hingegen überraschte mich insofern, dass es sich im Grunde nicht so schlecht schlug und die Midi und Micro Elemente sich mit dem Schotter im Steinbruch sehr gut arrangierten.
Je nach Blickwinkel und Lichteinfall änderte sich dann der jeweilige Vorteil der beiden Muster.
Hier einmal von weiter Links fotografiert, wodurch das A-TACS Muster deutlicher hervortritt:
Und einmal von weiter Rechts, was Badlands hervorstechen lässt.
Bei beiden Mustern muss man sagen, dass die Ecken und Kanten der Tücher den Standort natürlich sofort verraten. Eine Person wird im Falle des Falles natürlich versuchen, die eigenen Konturen noch zusätzlich zu verwischen.
Im unmittelbaren Nahbereich sehen beide Tücher so aus:
Auch wenn A-TACS hier farblich im Vorteil ist, merkt man, dass Badlands organischer und natürlicher wirkt.
Es folgte ein zweiter, direkter Vergleich. Diesmal frontal fotografiert auf mehrere Distanzen:
Beim letzten Foto muss ich ganz ehrlich gestehen, dass man nur subjektiv beurteilen kann, welches Muster besser tarnt. Wenn ich die Menschen in meinem Umfeld gefragt habe, bekam ich bis jetzt immer eine 50:50 Antwort. Jeder sieht das andere Muster im Vorteil. Fakt ist, dass beide in diesem Umfeld hervoragend tarnen.
Ich greife jetzt aber ein wenig vorweg und breche die Lanze für Badlands, da sich im weiteren Verlauf zeigen wird, dass inpunkto Allround Fähigkeit, PenCott das A-TACS Muster aussticht.