Drahterosion - Hat da jemand Erfahrung mit ?

  • Moin,


    ich habe vor ein paar Monaten recht günstig ein Stück Titan-Rundmaterial bekommen ( 35mm Durchmesser, Grade 2 ). Leider habe ich etwas meine Standbohrmaschine überschätzt :rolleyes: Nach ca ner Stunde mit nem HSS-Bohrer und ca 2l Kühlflüssigkeit, habe ich ein ca 12mm breites Loch durchgetrieben. Da es mal ein Ring werden sollte, fehlen noch knapp 9mm, ganz zu schweigen, von dem anderen Rand. Drehbank oder Fräse stehen mir leider nicht zur Verfügung, und auf Feilen greife ich zu allerletzt zurück :D


    Nun meine Frage : Hat jemand von euch schon mit Drahterosion Erfahrungen gemacht ? Bspw beim Herstellen von Linern oder Framelocks ? Kennt da vllt jemand eine Adresse oder ne Firma an die ich mich wenden könnte ? Im hiesigen "Schneidwaren"-Forum gab/gibt es zwar einen Anbieter, der antwortet jedoch nicht auf Mails.


    Viele Grüße steamler

  • Erfahrung nur soweit, dass ich mal 2 Stücke von einem Freund, der bei so einer Firma arbeitet, hab ausschneiden lassen. Um aus Deinem Material ein Loch rauszuschneiden ist auf jeden Fall ein dünnes Loch notwendig, durch das der Erodierdraht geführt wird. Und stell Dich drauf ein, dass es kein billiges Vergnügen ist; erst recht nicht, bei "Kleinaufträgen". :nailbite:

    In Combat, you do not rise to the occasion. You sink to the level of your training!

    Franconian Resistance #6 - Kopportunist #0002 - T.I.T.A.N. #0012

  • Von Drahterodieren rate ich dir in diesem Fall ab.
    Such dir einen Metaller der eine Solide Drehbank stehen hat und bereit ist, das Teil fachmännisch runterzudrehen und dir ein geeignetes Loch durchzubohren.


    Erodieren ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen!


    Gruß, Ben


    Edit:
    Notfalls frag mal Jürgen. Der hat auf seiner HP sogar ein kleines "Making of"


    http://www.damast-ringe.de/damastringe_herstellungsprozess/

    Gruß, Ben

    2 Mal editiert, zuletzt von bodoubles ()

  • Bei so zäh-harten Werkstoffen würde ich generell vorbohren un dann aufbohren. Das schont den Bohrer und die Maschine. So kann man annähernd alles im Handbetrieb bohren, auch gehärtete Stähle.
    Auch ist der Bohrtyp entscheidend. Ein billiger HSS-Bohrer ausm Baumarkt hat sich bei mir nicht bewährt, Bohrer aus HSS-Co5 oder HSS-Co8 (jeweils mit Cobalt legiert, 5% oder 8%) halten schon einiges aus und werden vornehmlich für Edelstahl genutzt. Eine Beschichtung mit TiN, TiC oder TiAlN fördert zusätzlich die Standzeit und hilft bei problematischen Werkstoffen.
    Bei Bohrern aus Hartmetall muss man aufpassen, da die bei Schlag bzw. Verkanten ganz leicht abbrechen. Im Baumarkt gibts Bohrer mit einer scharfen Hartmetallspitze, ähnlich einem Steinbohrer. Diese sind etwas zäher und für den Laien durchaus geeignet.


    Hoffe ich konnte dir helfen.


    gruß ralle

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