Lima one in 440C oder Sk5

  • Hallo,
    hat schon jemand Erfahrungen mit dem Lima One Gen II in 440c gemacht?


    Da ich überlege, mir das Messer zuzulegen, hätte mich eine Meinung zur zweiten Version interessiert.


    Bereits vor einiger Zeit habe ich schon verschiedene Meinungen und Erfahrungen zum Modell aus Kohlenstoffstahl gelesen, nicht zuletzt das Passaround, jedoch noch nichts zur neueren Variante.


    Mir würde es in erster Linie um die Robustheit der Klinge gehen. D.h. welche Ausführung wird mehr abkönnen
    Im Bereich Hebelbelastung und Schnitthaltigkeit?


    Ich habe bis jetzt auch noch keine eigenen Erfahrungen mit 440c von Pohlforce machen können. Aus meinen eigenen Erfahrungen jedoch anderer Klingen dieses Stahls, stehe ich dem eher kritisch gegenüber.
    Natürlich weiss ich auch, das immer sehr viel von der jeweiligen Wärmebehandlung abhängt, jedoch traue ich in meiner subjektiven Sichtweise dem 440c eher weniger zu, als dem Sk5.


    Mir käme es bei der Wahl also in erster Linie auf maximale Stabilität an. Bin gespannt auf einige Erfahrungen oder auch Meinungen!!! :)

  • Ich besitze keins der beiden Messer, daher ist das hier keine Erfahrung, sondern eine Meinung, aber so wie ich das sehe fragst du nach dem Unterschied zwischen rostendem und rostträgem Stahl. Das läuft in der Regel darauf hinaus, dass rostender Stahl mehr ab kann, weniger schnitthaltig ist, aber im Gegenzug dafür leichter nachzuschärfen. Nach deinen Kriterien würde das eher für den SK5 sprechen.


    Ich persönlich würde zum SK-5 greifen, war bei meinem CS Trailmaster mit dem zufrieden.

    Ernest Hemingway once wrote, "The world is a fine place and worth fighting for." I agree with the second part.

  • Ich habe ein Alpha mit 440C Klinge.
    Also wenn etwas richtig gut ist am Alpha, dann die Klinge aus 440C. Und "rostfrei" kann ja auch nicht schaden.

    Der Wald ist der Freund der Gesetzlosen.

  • Danke euch schonmal für die ersten Meinungen!
    Sicher ist es nicht schlecht, wenn die Klinge eher nicht rostet.
    Bei dem Messer wäre es mir auf jeden Fall wichtig, das es möglichst stabil ist. Das etwas öfter nachschärfen wäre eher unwichtig.
    Es sollte quasi das Messer für alle Fälle z.bsp. im Angelgepäck sein. Da es mir von derForm her ganz gut gefällt und die dicke Klinge Robustheit zu versprechen scheint, kann ich es mir gut für den Zweck vorstellen.
    Letztes Jahr habe ich beim Versuch, einen noch halb gefrorenen Ballen Weizen zu zerlegen, eine Klinge gehimmelt. Die war zwar bei weitem nicht so dick, aber das will ich nicht mehr erleben müssen. Einfach abgebrochen, ohne brachiale Gewalt oder so. Davor habe ich das Herbertz mit 440c Klinge einige Jahre relativ oft genutzt.
    Ich denke auch, das es bei ein wenig Acht auf ein Mindestmaß an Pflege und abtrocknen dem beschichteten Messer aus Sk5 keine großen Probleme mit Rost geben wird, oder hat da jemand schlechtere Erfahrungen gemacht? ( ich bin reiner Süsswasser-Angler ;) ).

  • Davor habe ich das Herbertz mit 440c Klinge einige Jahre relativ oft genutzt.


    Das könnte natürlich der Grund sein warum die Klinge gebrochen ist. Da muß nur ne grottige Wärmebehandlung stattgefunden haben und es ist egal aus welchem Stahl das Messer ist. Ich möchte Herbertz Messer nicht pauschal schlechtreden, aber eine Qualitätsreferenz sind die nicht grade.


    Um mal zum Lima One zurückzukommen. Ich persönlich denke es ist egal welchen der beiden Stähle du nimmst. Der SK-5 beim Lima One ist meines Wissens nach relativ hoch gehärtet, daher auch nicht unbedingt zäher als der 440c. Ich persönlich würde kein beschichtetes Messer oder ein Messer aus Kohlenstoffstahl zur Nahrungszubereitung verwenden aber das ist persönliches Gusto.


    Was eventuell auch nicht unwichtig ist: bei der ersten Generation (also die SK-5 Version des Messers) war noch eine richtig gute Höppner & Schuhmann Kydex bei. Bei den 440c Limas ist dagegen eine Lederpancake Scheide Serienausstattung.


    CU
    Denis

    Alles Gute im Leben ist entweder ungesetzlich, unmoralisch, oder es macht dick.

    Einmal editiert, zuletzt von Denis ()

  • Wenn 440 C gut wärmebehandelt ist dann ist das immer noch ein Top Stahl.
    PUNKT. Ich kann das schon gar nicht mehr hören....


    Negative Erfahrungen haben anscheinend viele und die werden im Net breitgetreten -diese Meinungen leiten sich aber meist auf Erfahrungen mit angeblichen 440C Stahlmessern aus Billigproduktionen aus Fernost her. Die dann entweder gar nicht aus 440C sind oder grottenschlecht Wärmebehandelt sind.
    Aber 440 C ist kein Brecheisenstahl,-d.h.aber nicht nicht das er superspröde ist . Meiner Erfahrung nach hält der durchaus auch mässigen Missbrauch aus, --wer aber meint er muss ein Messer wie eine Brechstange handhaben...-. Da ist der Sk5 an sich besser.

  • @ Denis:
    Ja da hast du wohl Recht mit der Referenz. Nur wie gesagt war es nicht einmal mit großer Kraftaufwendung, sodass ich ein wenig dumm dreingeschaut habe und enttäuscht war ?( 8| !
    Mit der harten Kohlenstoffschneide hast du Recht, die Angabe des Messers im Härtegrad war überdurchnittlich hoch.
    Zur zweiten Generation habe ich noch keine Härteangabe gesehen, wäre auch mal interessant zu wissen.
    Und über den Punkt mit der Scheide, das war mir noch gar nicht so bewusst. Für mich war klar das ich die hässliche pancake aus Leder nicht möchte.
    Danke für den Hinweis :thumbup:

  • Wenn 440 C gut wärmebehandelt ist dann ist das immer noch ein Top Stahl.
    PUNKT. Ich kann das schon gar nicht mehr hören....

    Es hat doch niemand behauptet das der Stahl schlecht sei! Es ging ausdrücklich um eine subjektive Meinung durch Erfahrungen, welchen zufolge ich dem Sk5 mehr zutrauen würde, im Umgang als Brechstange! Wenn du es so bezeichnen willst.
    Es geht ja nicht um einen Schneidteufel, sondern um ein Messer mit 6mm Rücken, da macht es doch Sinn, die Stabilität zu vergleichen. :hmmm: Oder?
    Punkto Härte der Gen.II wäre also interessant im Vergleich zur ersten Auflage.

  • Kohlenstoffstahl kann man auch diferenziell härten, außerdem ist es nicht so brüchig auch wenn es höher gehärtet wird.


    Ich hoffe daß sich Juchten zu Wort meldet, der kann das dann ganz gut erklären.


    Was das Rosten angeht, ich habe viele Messer aus Kohlenstoffstählen und keines davon ist mit bis jetzt weggerostet. Die Messer brauchen etwas Pflege aber so schlimm ist das gar nicht. Übrigens, am besten schützt man das Messer vor Rost wenn man damit arbeitet.


    Was die Schnitthaltigkeit angeht, ich denke daß Kohlenstoffstahl entscheidend die Nase vorne hat und es lässt sich leicht nachschärfen. 8)

    vae victis

    2 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Das spricht dann in meinen Augen nur für den Sk5, wenn man es mal für längere Zeit weglegt, darf man ja auch einfach mal ein Kleks Öl auf die Schneide geben.
    Ja das mit dem differenziell härten liest sich interessant.
    Informationen dazu können auf jeden Fall nicht schaden. :mehrinfo: :thumbup:

  • Pätte ich bin kein Fachmann aber ich werde mich kurz dazu äußern. Zuerst muss ich sagen, ich weiß nicht ob Lima One aus SK-5 Stahl diferentiell gehärtet wurde, aber die Möglichkeit besteht. Wenn man ein Messer diferentiell härtet dann wird der Messerrücken beim Härtevorgang geschützt als Ergebnis hat man dann einen weichen Rücken und eine harte Schneide. Wenn man den richtigen Stahl erwischt dann kommt eine schöne Härtelinie dazu ;)


    Aber wie gesagt, ich weiß nicht ob das beim Lima One der Fall ist, trotzdem, auch wenn es "normal" gehärtet wurde, würde ich hier ganz klar einen Kohlenstoffstahl nehmen da er sich aus meiner Erfahrung nach, für schwere Arbeiten besser eignet. Das Messer ist übrigens 6 mm dick, also feine Arbeiten kannst du vergessen.


    Man vergisst ja immer wieder daß Chrom den Stahl härter macht, er wird dadurch aber auch brüchiger, hällt die Schärfe nicht so lang und bissig und ist dadurch auch schwerer zu schleifen. Das war von mir jetzt nur so laienhaft. Es gibt Leute im Forum, die besser informiert sind als ich. Frag Juchten, der kann dir da alles erklären was dich interessiert.

    vae victis

  • Wenn man bedenkt, daß die Verwendung von SK5 für die ersten Limas hier im Forum sehr viele Negativkommentare ausgelöst hat, finde ich es echt spannend wie sich der Trend hier entwickelt.


    Ich kann nur sagen daß ich eines der alten SK5 Modelle im Gebrauch habe und damit sehr zufrieden bin.
    Das Messer hat bislang alle Aufgaben ohne Ausbrüche oder sonstige Ausfälle gemeistert. Inkl. Hacken und Hebeln. Nur die Beschichtung hat etwas gelitten.
    Zur 440C Version kann ich nichts berichten da ich davon keine in den Fingern hatte. Wobei ich da die unbeschichtete Version optisch recht ansprechend finde.
    Auch das Handling ist trotz der fehlenden Griffschalen für meinen Geschmack wirklich gut.
    Ich trage allerdings auch meist Handschuhe dabei und habe mit Handschuhgröße XL auch nicht die allerkleinsten Hände.

  • jeder Anwender definiert die Belasbarkeitsgrenze für sein Messer anders, egal aus welchem Stahl es ist. Primär geht es doch gar nicht darum welcher Stahl der bessere ist, sondern welcher Stahl für den Anwender der geeignetere ist. Man muss ja froh sein dass es das gleiche Messer in einer korrosionsfesten und einer aus niedriglegiertem Stahl gibt, egal wer und wo das Messer macht. Ein Härtevorgang kann immer in die Hose gehen, das liegt in der Natur der Sache, die Datenblätter beziehen sich immer auf eine bestimmte "Fixgröße", manchmal ist die Größe des Härteguts in seinen Dimensionen auch angegeben, aber niemals bezieht sich eine Standardhärteanleitung auf die Dimension einer Messerklinge. Das ist einer der Gründe die eine Klinge bei dem einen gut werden lässt und bei dem anderen nicht so gut.


    Stähle wie 440C und D2, ich nenne jetzt einmal geläufige Stähle, benötigen einen Härtevorgang der ziemlich aufwendig ist und bei dem ruckzuck etwas "in die Hose" gehen kann. Man kann schon froh sein dass überhaupt so viele Klingen überhaupt einsatztauglich die Härtereien verlassen, das spricht für die Härtereien (egal wo sie stehen) und die Facharbeiter die dort arbeiten.


    Primär würde ich sagen dass ich eine Klinge aus 440C immer dann nehmen würde wenn das Messer in einem nassen Umfeld arbeiten muss, seine Korrosionsfestigkeit ist hervorragend und er ergibt eine sehr gute Schneide. Wenn ich ein bißchen gröber zu Werke gehen muss würde die Wahl auf den SK 5 fallen, so ein niedriglegierter Stahl kann einfach auch was Seitenstabilität betrifft ein wenig stabiler ausfallen. Die hier genannten Messer haben eine gute Rückenstärke, so schnell wird wohl keins zerbrechen, gerade in Anbetracht dessen das man keine gigantischen Hebelkräfte anhand der Messerlänge freisetzen kann. Das ist natürlich kein Freibrief, sie sind nicht aus Brecheisenstahl gemacht.


    Ansonst ist es immer das alte Lied, mache ich eine Klinge aus z. B. aus einem Federstahl, kann ich durch hohes Anlassen eine enorme Seitenstabilität bzw. Flexibilität erreichen, was natürlich zu ungunsten der Schneidenleistung geht. Zwischen 200 und 300 Grad beim Anlassen sinkt die Härte enorm und um eine hohe Flexibilität zu erreichen müsste man über cirka 400 Grad anlassen. Das wäre möglich bei einem Stahl wie SK 5, bei 440C würde es keinen Sinn machen, der Stahl ist dafür nicht gemacht worden. Aber wie gesagt, so wäre die Klinge aus SK 5 extrem elastisch, aber die Schneide wäre was Standfestigkeit betrifft grottig.


    Primär würde ich ein Messer zuerst immer so aussuchen das es mir zuerst einmal gut gefällt, egal wer es wo gemacht hat, wenn es dann noch gut in der Hand liegt sind eigentlich die höchsten Hürden genommen. Der Stahl sollte natürlich schon irgendwo dem Anwender und seinen Tätigkeiten entgegenkommen, aber oft ist es so dass einem ein Messer gut gefällt, aber es die Stahleigenschaften nicht hat. Dafür habe ich keine Lösung, ich würde es mir trotzdem kaufen, dann würde ich eben diesen Kompromiss eingehen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Hallo Roman,
    danke für deine Informationen.
    Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, aber ich werde wohl eher die Carbonstahl-Variante nehmen.
    Ein Messer, welches mich nicht anspricht und mir nicht gefällt, würde ich sowieso nicht kaufen, das ist auf jeden Fall der wichtigste Punkt für einen Kaufentscheid.
    Ich denke einfach nach allen Informationen die ich bis jetzt sammeln konnte, habe ich beim Sk5 ein besseres Gefühl, und das ist im Endeffekt das, was mich glücklicher macht :) .

  • Hallo Leute,
    nach einer Weile in der Praxis kann ich nun sagen, das ich mit dem Messer sehr zufrieden bin.
    Es hält die Schärfe sehr gut, und ist mit dem einfachen sharpener schneller wieder auf Rasieren getrimmt, als jedes andere Messer, das ich bisher nachgeschärft habe.
    Selbst die Beschichtung ist unempfindlicher, als ich erwartet hatte.
    Alles in Allem ein gelungenes Messer für mich, perfekt abgerundet seit gestern Dank Cuscadi :thumbup: !

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