Fälschungen (Messer)

  • dazu musst du aber erstmal eins eintragen lassen - ist das denn tatsächlich der Fall bei den ganzen Messern?


    Richtig, der Hersteller muss sich sein "Design" schützen lassen, ob das in den vorliegenden Fällen so ist, weis ich nicht.


    Vielleicht sollte man den geschädigten Herstellern mal sagen das es diese Möglichkeit gibt :S . Dies wäre natürlich auch wieder mit Kosten verbunden die eventuell auf uns Kunden umgelegt werden...


    LG

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  • Genau, Böker und Co. haben Lizenzen, deswegen Lizenzbau.

    Abgesehen davon, dass ich die Aussage schon mal für ziemlich vermessen halte: Woher beziehst du dein Wissen und wer genau ist "und Co."?


    Hätte Böker z.B. eine Lizenz für den Nachbau des Viper Timeless gekauft, hätten sie es vermutlich eher als Böker Manufaktur rausgebracht und kaum in der in China zusammengekauften Magnum Linie. Aber frag einfach mal bei Tecnocut und oder Böker nach.

    It's lonely in the saddle since the horse died!

  • Zitat von »TheTracer« Genau, Böker und Co. haben Lizenzen, deswegen Lizenzbau.
    Abgesehen davon, dass ich die Aussage schon mal für ziemlich vermessen halte: Woher beziehst du dein Wissen und wer genau ist "und Co."?


    z. B. RAT lies Anfangs bei Ontario Knife mit Lizenz herstellen.


    z. B. Benchmade darf das Spyderco Loch mit Lizenz verwenden.


    z. B. darf die Verriegelungsart Smoothlock von Eickhorn / Solingen , unter Lizenz von Urs Bezold verwendet werden.


    um mal drei zu nennen.


    Hätte Böker z.B. eine Lizenz für den Nachbau des Viper Timeless gekauft, hätten sie es vermutlich eher als Böker Manufaktur rausgebracht und kaum in der in China zusammengekauften Magnum Linie. Aber frag einfach mal bei Tecnocut und oder Böker nach.


    Halt uns auf dem Laufenden!

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  • Zitat


    Hätte Böker z.B. eine Lizenz für den Nachbau des Viper Timeless gekauft, hätten sie es vermutlich eher als Böker Manufaktur rausgebracht und kaum in der in China zusammengekauften Magnum Linie.

    Das mit dem Viper war natürlich peinlich.
    Nein, wir hatten keine Lizenz dafür, und das Messer ist uns bei der Auswahl für unsere Magnum-Serie schlicht "durchgerutscht".


    Wir ja bekannt ist, werden Magnum-Messer von uns in China bezogen, und immer mal wieder werden uns da auch Kopien angeboten, die wir nicht als solche erkennen.


    Ich selbst bin seit über 30 Jahren mit Messern zugange (mit 15 Jahren habe ich angefangen, größere Beträge für Messer auszugeben) und sammle auch schon seit etwa dieser Zeit. Ich bin in diversen Foren unterwegs, behaupte, die Messerszene einigermaßen zu kennen, und trotzdem rutscht sowas leider mal mit durch.


    Darf nicht passieren, ist klar.


    Tut es aber leider doch manchmal. Wir haben das Messer daher ja auch postwendend aus dem Programm emtfernt.


    Wir haben so viele Messermacher und Designer, mit denen wir zusammenarbeiten, und bekommen einen riesigen Input von dieser Seite, daß wir, denke ich, glaubhaft versichern können, daß wir es nicht nötig haben, ausgerechnet für unsere Magnum-Serie (die sich ja ohnehin nicht wirklich an die Messerfreaks wendet) irgendwelche fremden Designs zu verwenden.


    Vielleicht macht es das etwas verständlicher (auch wenn es das natürlich nicht entschuldigt).

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Schöne Klarstellung, danke dafür.


    Worauf ich aber eigentlich raus wollte ist, dass einige Leute hier ganz offensichtlich nicht zwischen Kopie und Fälschung unterscheiden können.


    Ein Viper Timeless aus China mit dem Aufdruck "Magnum by Böker", verkauft als "Satin Leaf" ist eine Kopie aber keine Fälschung.


    Ein Böker Scout mit dem Aufdruck "Böker Manufaktur Solingen" aus der chinesischen Qualitätsschmiede ist eine Fälschung (und eine Kopie).


    Sich darüber aufzuregen, dass Hersteller A ein Design von B nachbaut und unter eigenem Label anbietet halte ich für ... sagen wir mal fruchtlos.

    It's lonely in the saddle since the horse died!

  • Mit der Unterscheidung hast Du sicher Recht, auch wenn die Begriffe gerne mal durcheinandergeworfen werden.


    Nichtsdestoweniger sind auch solche Eins-zu-eins-Kopien (ohne gefälschtes Markenzeichen) ein deutliches Ärgernis.


    Auch das erleben wir ja passiv jeden Tag, sei es ein No-Name-Billigst-Subcom ganz ohne Label aus China, oder auch Produkte von anderen Herstellern, die schon seeeehr nah an eines unserer Designs angelehnt sind.

    Marc Götzmann
    Produktmanager
    UMAREX GmbH & Co. KG

  • Nichtsdestoweniger sind auch solche Eins-zu-eins-Kopien (ohne gefälschtes Markenzeichen) ein deutliches Ärgernis.

    Ein Ärgernis ja, aber erstmal nur für den Hersteller des Originals. Für den Verbraucher sind sie eine legitime Möglichkeit billiger an ein Messer zu kommen das ihm gefällt. Dem Kunden gegenüber wird mit offenen Karten gespielt. Und dass ich mir die Wettbewerbsprobleme eines Produzenten zu eigen mache, fällt mir im Traum nicht ein. Mein Geschäft, mein Problem. Dein Geschäft, dein Problem.


    Anders die Fälschungen. Die sind für Hersteller und Kunden ein Problem, weil damit beide beschissen werden.


    Wenn man sich hier also über Kopien unterhalten möchte, gern, warum auch nicht. Aber doch bitte nicht unter der Überschrift dieses Threads.

    It's lonely in the saddle since the horse died!

  • Zitat

    Ein Ärgernis ja, aber erstmal nur für den Hersteller des Originals. Für den Verbraucher sind sie eine legitime Möglichkeit billiger an ein Messer zu kommen das ihm gefällt. Dem Kunden gegenüber wird mit offenen Karten gespielt.

    Na ja, dass kannst du so nicht sagen, nicht jeder kennt den Messermarkt so gut, dass er das Messer direkt als Fälschung oder Nachbau identifizieren kann!


    Zitat

    Und dass ich mir die Wettbewerbsprobleme eines Produzenten zu eigen mache, fällt mir im Traum nicht ein. Mein Geschäft, mein Problem. Dein Geschäft, dein Problem.



    Ob mit offenen Karten gespielt wird oder nicht, wenn ein geschütztes Design oder ein ganzes Produkt einfach so kopiert wird ist das nicht in Ordnung! Das gilt nicht nur bei Messern, sondern in allen Bereichen und ist ein großes Problem. Während die Entwicklungskosten bei Messern sich noch im Rahmen halten, können Firmen in anderen Bereichen daran zugrunde gehen.



    Ich habe das selber schon erlebt, allerdings nicht im Messerbereich! Auf einer Messer standt das neue Produkt unserer Firma 1 zu1 Nachgebaut aus China und fast 30% günstiger, na herzlichen Glückwunsch :thumbdown: . Die ganze Arbeit für nichts! Das möchte glaube ich niemand erleben, ganz egal in welchem Bereich!


    Wenn man ein bestimmtes Design oder Designelement (Lizenznachbau z.B.) verwenden möchte, gibt es dafür legale mittel und Wege, nur kostet das halt Geld und da es meistens das Ziel ist das Original Preislich deutlich zu unterbieten, spart man sich das halt gerne!


    Gruß


    Bastian

  • Na ja, dass kannst du so nicht sagen, nicht jeder kennt den Messermarkt so gut, dass er das Messer direkt als Fälschung oder Nachbau identifizieren kann!

    Kenntnis des Marktes ist bei Kopien völlig irrelevant und obige Aussage von mir bezog sich ja gerade nicht auf Fälschungen. Beim Kauf eines Böker Magnum Satin Leaf weiss der Messerfreak ggf. dass er ein Silvestrelli-Design gekauft hat, er glaubt aber nicht es sei ein Viper Timeless. Der Ahnunglose hat nicht mal ne Ahnung wo Maniago liegt. Er hat also einfach ein Messer gekauft.



    Ich behaupte auch nicht, dass es in Ordnung ist, ein geschütztes Design zu kopieren. Ich sage lediglich, dass das nicht mein Problem ist. Eine Fälschung hingegen kann sehr wohl zu meinem Problem werden. Deshalb ist hier eine deutliche Unterscheidung angebracht.


    Ausserdem behaupte ich, dass so wie kein Messerdesigner sich sein Design tatsächlich schützen lässt. Wenn er das nicht tut, braucht er sich auch nicht beschweren. Tut er's doch, muss er halt geeignete Schritte einleiten. Wie einfach oder kompliziert das generell oder im Einzelfall sein mag: Wieder nicht mein Geschäft, nicht mein Problem.


    Hättet ihr besagtes neues Produkt eurer Firma schützen lassen, wäre auf eure Anforderung hin Staatsanwaltschaft und Zoll auf der Messe tätig geworden. Wer das unterlässt, darf sich nicht beschweren. Wettbewerb ist halt nur im Wolkenkuckucksheim fair.

    It's lonely in the saddle since the horse died!

  • Zitat

    Ich behaupte auch nicht, dass es in Ordnung ist, ein geschütztes Design zu kopieren. Ich sage lediglich, dass das nicht mein Problem ist. Eine Fälschung hingegen kann sehr wohl zu meinem Problem werden. Deshalb ist hier eine deutliche Unterscheidung angebracht.


    Richtig!


    Zitat

    Ausserdem behaupte ich, dass so wie kein Messerdesigner sich sein Design tatsächlich schützen lässt. Wenn er das nicht tut, braucht er sich auch nicht beschweren. Tut er's doch, muss er halt geeignete Schritte einleiten. Wie einfach oder kompliziert das generell oder im Einzelfall sein mag: Wieder nicht mein Geschäft, nicht mein Problem.


    Kostet auch Geld, dass hat nicht jeder und geeignete Schritte kann man natürlich in einigen Ländern einleiten, in anderen halt nicht!




    Zitat

    Hättet ihr besagtes neues Produkt eurer Firma schützen lassen, wäre auf eure Anforderung hin Staatsanwaltschaft und Zoll auf der Messe tätig geworden. Wer das unterlässt, darf sich nicht beschweren. Wettbewerb ist halt nur im Wolkenkuckucksheim fair.


    Ganz so einfach ich es leider oft nicht und die Messe war auch nicht in Deutschland.

  • Hallo alle miteinander.


    Ich komme in letzter Zeit nicht dazu, mich viel hier im Forum zu verewigen, allerdings finde ich die momentane Flut von China-Kopien hochwertiger Messer erschreckend und wollte kurz warnen.


    Den Bericht zu den China Strider SMFs kennen viele und er wurde schon zur genüge diskutiert.
    Allerdings gibts mittlerweile SMFs, SNGs, PTs und das auch noch in Tanto-, Droppoint- oder Arrowschliff, beschichtet/unbeschichtet (sogar im TAD-Look) etc..
    Ferner sind mir Kopien vom Spyderco Military in diversen Farben aufgefallen.
    Von Microtech gibts dass OSS Cobra für nicht mal 40€. Ich will niemanden zu unrecht beschuldigen, aber ich bin fast sicher, dass in den letzten Tagen eine solche Fälschung für mehrere hunderte Euros bei Ebay verkauft wurde.
    Verkäufe von diversen Strider-fakes kann man auch immer wieder beobachten.


    Rockstead Higo Messer gibts schon als Fälschung, ebenso wie ein breites Angebot an Chris Reeve Produkten. Der letzte Clou war ein Wilson tactical/George Knives Eagle Messer........



    Die Liste wird immer länger.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man den Fälschungen auf den ersten, zweiten und dritten Blick nicht ansieht, dass es Fälschungen sind :cursing:


    Also Leute: Augen auf beim Messerkauf, vorallem bei diversen Auktionsplattformen und super günstigen Angeboten!!!


    Schönen Abend noch



    Alex

  • Das habe ich auch vorhin entdeckt - und im ersten Moment gerätselt, ob es vielleicht eine Version ist, die ich nicht kenne. Der zweite Blick, auch auf die Specs, hat natürlich schnell Klarheit gebracht.


    Da ich gerade unterwegs bin und mit dem Handy online - kann vielleicht jemand von Euch diese Dreistigkeit bei ebay melden? :cursing:

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

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