Fälschungen (Messer)

  • Leider gibt es gute Fakes und schlechte Fakes. Ich oute mich mal mit Schamgefühl als ein bewußter Eigner eines Fakes unter hoffentlich vielen Originalen.
    Wenn man z.B. ein Replica vom Shirogorov F95 von Kevin John in S35VN (Highend der Shirogorov-Fakes) in die Hand nimmt (Schande über mich - das einzige Fake was ich bewußt habe) und nicht das Original daneben hat (was ich nicht habe), dann hat man eine beeindruckende Qualität auf dem Tisch die eigentlich nichts vermissen läßt, außer dem guten Gefühl das Original zu haben.
    Die Tatsache das keine Schriftzüge oder Kennzeichnungen des Originals vorhanden sind macht in diesem Fall das Fake ein wenig ehrlicher aber nicht gerechter, gut fühle ich mich nicht mit dem Highend-Fake des F95 auf Grund der Herkunft nicht, aber so manches Custom zum mehrfachen Preis das ich habe ist da "kritikwürdiger". Wären alle Kennungen drauf würde ich im Gefühl leben ein "1000€ Custom" in der Hand zu haben und nicht ein 140€ Clone. Die Herkunft und die Fabrik wo vielleicht noch anderes "legales" herkommt und wie zu diesem Kurs solch Wertigkeit geschaffen wird ist beängstigend. Die bekannten Unterscheidungsmerkmale könnten plötzlich, da bekannt, Historie sein und die Ungewissheit steigt.


    Es bleibt nur der gewissenhafte Abgleich mit dem Original um Fälschungen zu entlarven (nach "clone" googeln) und der Kauf beim Partner des Vertrauens. Mir kam mal ein SOG-Fake bei einem Deal in die Hände was ich vernichtet habe (dabei habe ich mich "gut" gefühlt), verkaufen/in den Verkehr bringen würde ich mein Shirogorov-Fake nie, als EDC verhunzen Ja. Die Frage bleibt wie man mit den hochwertigen Alternativen umgeht, wenn es nicht um das letze Quantum Perfektion geht, sondern nur um das befingern eines Artikels. Dies war hoffentlich mein letzter Clone, ich bleibe dem Original welches auch immer treu.
    Für mein "Outing" habe ich den eventuellen Shitstorm verdient, dies soll nur eine Wahrnung sein an gutgläubige Käufer die nach einem guten Geschäft gieren.
    Ich schließe unkommentiert mit den Worten von John Ruskin (1819-1900):

    "Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.


    Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.


    Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen."


    Gruß Oscar

  • Von den Kevin John habe ich schon viel gehört und gelesen. Die Qualität soll ja sehr gut sein. Aber wie werden solche Messer hier im Forum behandelt? Wenn ich in das Uhrforum schaue, dann gibt es da sehr viele so genannter Homagen der Rolex Submariner in fast alles Preisklasse. Über diese wird da oft und gerne im positiven Sinne diskutiert. !:1 Kopien mit Name und allem drum und dran, sind aber auch da ein No Go.

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

  • Ich betrachte die Clone-Knifes etwas differenzierter. Wenn die Messer unter dem Originalnamen angeboten werden und womöglich auch noch gelabelt sind, hinterlässt das Ganze schon einen unangenehmen Geschmack. Wenn aber nur das Design nachgeahmt wird und die Messer unter eigenen Namen für wesentlich kleineres Geld angeboten werden, finde ich das nur begrenzt verwerflich. Als ein Beispiel sei hier das Sarenmu 710 genannt. Was ich jedoch absolut verwerflich finde, wenn bewusst als Clone-Knifes gekaufte Messer im Sekundärhandel als Originale verkauft werden! Das ist eindeutiger Betrug!


    Ebenfalls bedenklich finde ich aber auch den Weg vieler Hersteller, ihre Messer komplett in China fertigen zu lassen und anschließend nur noch zu labeln. Als einer der auffälligsten Hersteller sei hier Gerber mit seiner Bear Grylls Serie genannt. Da stellt sich mir die Frage, in wie weit Fakes wirklich noch Fakes sind, oder ob hier die Warenkette einfach nur nicht eingehalten wurde. Und da Gerber das offensichtlich ähnlich sieht, wird auch nicht, wie z.B. bei Chris Reeve oder Rob Bayley, offensiv vor Fälschungen gewarnt. Stattdessen beruft sich Gerber nur auf die Namensrechte und lässt alles vom deutschen Zoll beschlagnahmen, was nicht über offizielle Kanäle nach Deutschland kommt.


    Viele Clone-Knifes sind also eigentlich gar keine Fakes mehr, sondern die eigentlichen Originale und da stellt sich dann in meinen Augen die durchaus berechtigte Frage, wer denn derjenige ist, der "verwerflich" handelt. Das gilt natürlich nicht für wirklich original in Europa oder des USA gefertigte Messer (ich habe diverse originale Chris Reeve, Busse, Fällkniven, Lionsteel, Extrema Ratio usw. und habe mir aktuelle gerade ein originales Rob Bayley S4 bestellt), aber wenn es nur noch um Namensrechte geht? ?(


    Ähnliches ist z.B. bei Kleidungslabels zu bemerken. Da fahren die Einkäufer nach Fernost und kaufen aus Produktkatalogen der Hersteller Teile ihrer Kollektion zusammen und wenn ich dann z.B. ein "originales" Fjällräven Helags Cap bestelle, ist das "Made in China" und hat nur noch das Label, das eine europäische Herkunft suggeriert. Trotzdem kostet mich das Cap 35,-- Euro... 8|


    Die Industrie versucht uns zu vermitteln, dass alle Fakes "böse" sind. Ich denke, man sollte das, wie oben beschrieben, etwas differenzierter sehen.


    Just my two Cents...

    It is useless for the sheep to pass resolutions in favour of vegetarianism, while the wolf remains of a different opinion.

    W. R. Inge

  • Vorsicht!


    Produktion in China und bestellen aus dem Chinakatalog + eigenes Logo drauf sind 2 völlig verschiedene paar Schuhe. Heutzutage produzieren so viele Firmen in Fernost, da kann und darf man nicht so pauschalisieren wie du es hier gerade tust.


    Ja, es gibt inzwischen viele Marken die sich lediglich aus dem Katalog bedienen und dann unter eigenem Label verkaufen, ebenso gibt es aber viele, die einfach nur die günstigeren Produktionsbedingungen nutzen und ihre eigenen Produkte mit eigenem Know-How und Design dort produzieren. Und zwar unter westlicher Qualitätskontrolle!

  • Ich habe nicht pauschalisiert, sondern mich lediglich für eine differenzierte Betrachtungsweise ausgesprochen. Sicher lassen auch Firmen ihre selbstdesignten Waren in Fernost fertigen, die westliche Qualitätskontrolle halte ich aber eher für Wunschdenken. Und auch hier hinterlässt es bei mir oftmals einen üblen Nachgeschmack, wenn solche Firmen aus Gewinnoptimierungsgründen Produktionsprozesse vom heimischen Arbeitsmarkt ins Ausland auslagern, oftmals unter Inkaufnahme von Qualitätseinbußen, ohne solche Ersparnisse an den Endverbraucher weiter zu geben. Ich habe kein Problem damit, Handwerkskunst angemessen zu bezahlen, nur bei Handelskunst fällt mir das manchmal schwer... ;)


    Nochmal: ich möchte nicht pauschalisieren, ich werbe nur für eine differenzierte Betrachtungsweise.

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    W. R. Inge

  • Beim Original sind beide Kerben im Pin gleich tief.


    Das mit den Kerben ist so eine Sache.. Bei dem Fake um den es ging waren die Kerben nicht ausgeführt.
    Beim Original sind es aber eigentlich drei (siehe HP CR). Obwohl eigentlich ein Absatz und zwei Kerben - d´accord.
    Nur ist dies für Fakes kein Merkmal:
    http://www.ebay.de/itm/CR-Tita…15087?hash=item23567be36f
    Hier stimmt die Anzahl der "Kerben" aber nicht die Gesamthöhe des Pins der echt merkwürdig aussieht. Fuckin* Fakes !!
    Vor dem Kauf von Chris Reeves oder Shirogorov & Co erstmal Ali aufsuchen und vergleichen...
    Dann beim FoPa kaufen.


    Gruß Oscar

  • Ich ja dabei nur auf Merkmales dieses Fakes ein gegangen. Es gibt ja scheinbar viele verschiedene Varianten. Ich finde wenn man die Augen offen hält und mit originalen Bildern vergleicht, dann lassen sich bei Fakes schnell und leicht die Unstimmigkeiten finden. Dafür muss man kein Experte sein.

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  • Solution
    Ich glaube nicht dass das angebotene Sebenza eine Fälschung ist.
    Der Verkäufer wird wohl vermutlicher eher selbst den Preis hochtreiben - klar um 65.- bekommt man kein echtes Sebenza.


    Schau mal in 4 Tagen gegen Auktionsende rein, da steht das Teil bei mind. 300.-

    Vergiss nie Deine Träume, sie könnten wahr werden (Hans Theessink)

  • Solution
    Ich glaube nicht dass das angebotene Sebenza eine Fälschung ist.
    Der Verkäufer wird wohl vermutlicher eher selbst den Preis hochtreiben - klar um 65.- bekommt man kein echtes Sebenza.


    Schau mal in 4 Tagen gegen Auktionsende rein, da steht das Teil bei mind. 300.-


    Die Bilder sind schlecht, da kann ich nicht eindeutig was erkennen. Aber die Packung ist ein Fake (sieht man an den Aufklebern), das Lederetui ist auch nicht echt und ein Zertifikat ist auch nicht dabei.


    Edit: Gerade noch etwas am Messer entdeckt. Die vordere Spacerschraube, die als Klingenanschlag dient auf der Lockseite, ist beim Original geschlossen und hat keinen Inbus. Zudem vermisse ich die Keramikkugel im Lock.

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    Einmal editiert, zuletzt von Solution ()

  • Also, für mich sieht das aus wie eine Fälschung.
    Das Messer hat eine falsche Schneide, die hatte das TFDE 15 nicht.
    Geworben wir mit einem Clip wo ein echtes 15er zusehen ist.


    Und das Messer ist auf Lager. Was soll das sonst sein?


    Gruß Wäller

    "Hui! Wäller?"- "Allemol!"

  • Hmm, ich hätte gedacht das ist so eine Art Messerbörse für gebrauchte. Die Klinge ist in der Tat ganz anders. Schon mal die anderen Messer auf der Seite verglichen?

    In der Gülle schwimmt die größte Scheiße immer oben.

  • Hmm, ich hätte gedacht das ist so eine Art Messerbörse für gebrauchte. Die Klinge ist in der Tat ganz anders. Schon mal die anderen Messer auf der Seite verglichen?

    Mir ist noch aufgefallen ! die haben da ein Zero Tolerance 0301, Foto 1 und 5, das Tigerstreifen-Design ist anders. ?(





    Gruß Wäller

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