Bedrohung durch ein EMP? Realistisch?

  • Moin Leute,


    nach ein Paar Tagen des hin&her meine Frage/n an euch:


    Für wie realistisch haltet ihr eine die Bedrohung durch ein EMP?


    Schützt ihr Elektrischen Helfer( PMR, Radio oder was auch immer) durch ein Faradayscher Käfig?


    MFG


    Kay

  • Ich habe mein elektronisches Equipment in ner alten Munitionskiste vom Flohmarkt..
    So ist alles sortiert und wahrscheinlich auch geschützt.
    Der Nachteil ist, das ich das Zeug erst von der Kiste in unsere Rucksäcke packen muss..

  • Ich halte es für eine Bedrohung unter vielen. Die Möglichkeit besteht und daher setze ich bei bestimmten Gegenständen auf Mechanik statt Elektronik.

    A warrior is not about perfection or victory or invulnerability. He's about absolute vulnerability- Socrates
    "I like to stretch a little bit before I go into the hood." - Mike Snody

  • Da ich gerade eine wissenschaftliche Arbeit über NEMP geschrieben habe...


    Ja, die Bedrohung herrscht immer, solange wir Atomwaffen haben! Und solange diese auch taktisch zum Erzeugen eines NEMPs eingesetzt werden. Der EMP ist ja ein "Nebenprodukt" einer nuklearen Explosion. Oder einer Blitzentladung.


    Ich gehe da konform mit nukm. Es ist eine Bedrohung unter vielen. Nicht so sehr, wie "dirty bombs" oder Anschläge mit Giftgas, Chemikalien oder Sporen.


    Und übrigens, wenn die Mun.-Kiste nicht geerdet ist, hilft sie nicht... =) Vorausgesetzt, sie ist aus Metall!

    Rock´n Roll, Ladies and Gentlemen! Cheers, Henrik!

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  • Ich denke wer sich um Schädigung durch EMP Gedanken macht sollte davon ausgehen das diese mit einem
    Nuklearen Schlag ( Anschlag)
    einhergeht dh. das das Prepping dann noch viel weitreichender sein müsste.
    Da wäre der Ausfall von Elektronik meine geringste Sorge.

  • Der letzte Stand auf dem ich war, ist der dass ein EMP längst nicht so schlimm wäre, wie bisher / noch vor einigen Jahren angenommen. Ebenso, dass viel Elektronik den EMP "überleben" würde, auch wenn sie nicht so extrem geschützt ist.
    Stimmt das oder ist das falsch? Da ich kein Fachmann auf diesem Gebiet bin, würde ich gern wissen, ob man das einstufen kann.

  • Momentaner Stand ist, dass jegliche nicht geschützte Elektronik (Smartphone, PC, laptop) aber auch die meiste Produktionsindustrie sind NICHT EMP-sicher. Schon wenige mV und ein mittlerer NEMP liegt im Bereich Mega (elektronen)Volt, zerstören diese.


    Auch Auto wären betroffen.


    Sollte ein EMP durch eine Kernwaffe ausgelöst werden, hat man eif nahezu kein Problem mit Strahlung, da die Bombe in recht großer Höhe gezündet wird. Tendenziell könnte es Fallout geben. Aber die physische Kraft (Hitze, Zerstörung etc und Strahlung) sind nahezu zu vernachlässigen.

    Rock´n Roll, Ladies and Gentlemen! Cheers, Henrik!

  • Hiho,


    meines Wissens nach funktionieren ältere Autos danach auch noch.
    Auch sollte sehr alte Elektrik ziemlich was aushalten, eben weil alles nicht so winzig ist.


    Gruß
    Tim

  • Und übrigens, wenn die Mun.-Kiste nicht geerdet ist, hilft sie nicht... =) Vorausgesetzt, sie ist aus Metall!


    Hi Hendrik,
    den Sinn warum man die Kiste Erden sollte, versteh ich nicht, sie lädt sich ein wenig elektrostatisch auf, aber mehr passiert nicht.

    Grüße Frank

  • Faradayische Käfige sind immer geerdet, damit die Energie oder besser die elektrische Ladung "abfließen" kann. Ähnlich einem Blitzableiter am Haus wird die elektrische Ladung durch Erdpotenzial aufgenommen und ausgeglichen.


    @ EMP:
    Die Röhrentechnik ist eine mögliche Alternative zur Mikroelektronik, um einen EMP besser zu wiederstehen. Im Warschauer Pakt wurden z. Bsp. Hochfrequenztechnik zur Nachrichtenübertragung selbst in den 1980ern noch in Röhrentechnik ausgeführt. Da die meisten ihre alten Autos aus der vormicrotechnik Zeit schon längst verschrottet haben, wird sich der Inividualverkehr drastisch reduzieren. Zumindest Autos mit klassischem Zündverteiler, ohne Schnickschnack fahren dann noch, so es Treibstoff gibt. Ein Hoch auf die alte Pappkarosse und das Röhrenradio.
    An der TU Dresden sind dazu Untersuchungen gemacht wurden. Die Röhrentechnik hat es überlebt. Leider kenne ich nicht die Testbedingungen, damit kann ich keine exakte Aussage wiedergeben.


    Ein nettes Beispiel ist das Experiment am Technischen Museum in München zu Blitzeinschlag im faradayischen Käfig.


    siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig


    Zum Erden des Muni-Behälters einfach ein Loch bohren und flexibles kabel mittels Kabelschuh anschrauben. das dann mit eine metallischen Wasserleitung oder dem Erdungspol an der Steckdose (Schuko-Stecke ohne Kontakte nur mit Erdungsklemmen versehen) verbinden.

  • Ich persönlich halte die Vorbereitung auf eine Bedrohung durch einen EMP für nicht vordergründig.


    Allerdings bin ich jemand, der sich grundsätzlich lieber auf nicht elektrische Dinge verläßt.
    Eine mechanische Uhr, ein Kompaß, Kartenmaterial der Umgebung, Kochmöglichkeit ohne Strom (auch für zu Hause), Drop-Tabellen statt Balistikrechner, das eigene Absehen auch "lesen" können,... Die Liste ist lang und betrifft viele Themen.

  • Faradayische Käfige sind immer geerdet, damit die Energie oder besser die elektrische Ladung "abfließen" kann. Ähnlich einem Blitzableiter am Haus wird die elektrische Ladung durch Erdpotenzial aufgenommen und ausgeglichen.


    Bei einer EMP, sollte sich die abschirmende Wirkung, über die, in der leitfähigen Hülle, sich ausbildenden Wirbelströme sichergestellt werden, sollte dem äußeren Feld entgegenwirken.
    Kleiner Denkanstoß, wenn so ein Flugzeug durch die Gegend fliegt, hat es eine Erdungsleitung, oder nur für einen Potentialausgleich, wenn es sich auf der Erde befindet ;)

    Grüße Frank

  • Nachtrag:
    Hier sollte man nicht zwei Dinge durcheinander bringen :)


    So ein Faradayscher Käfig funktioniert nicht bei statischen, oder langsam variierende Magnetfeldern, aber bei einer EMP, sollte das Teil funktionieren.
    Es ist im Prinzip eine geschlossene Hülle aus einem elektrischen Leiter, z.B. Metall.
    Bei einem äußeren elektrischen Feld, bleibt der innere Bereich Feldfrei, da sich dort ein Gegenfeld, annähernd gleicher Stärke, aufbauen müsste.


    Wie funktioniert das?


    Wenn so eine EMP auf die Kiste trifft, so sammeln sich die Elektronen an der Seite des Metalls, die zum positiven Pol dieses Feldes zeigt.
    Dadurch herrscht auf der einen Seite, ein negativer und auf der anderen Seite ein positiver Ladungsüberschuss.
    Jetzt sollte sich ein elektrisches Feld bilden.
    Dieses ist dem äußeren Feld entgegengesetzt, wodurch sich die Feldlinien, im Hohlraum, gegenseitig aufeben sollten.


    Die Erdung, ist wie in meinem ersten Post, für den Potentialausgleich zuständig, so ein Faradayscher Käfig, sollte auch ohne Erdung funktionieren ;)

    Grüße Frank

    2 Mal editiert, zuletzt von Nordwind () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Finde das Thema interessant :)


    Kann man denn jetzt folgendes Fazit ziehen:


    - Elektronik egal welcher Art ( Navi, Taschenlampen, Handy etc ... ) in eine Metallbox
    - Um vom Metall zu trennen eventuell noch auf ne Styroporplatte legen
    - Die Kiste vorsichtshalber erden, und man hat die Elektronik wie auch immer sicherer verstaut als wenn sie im Regal liegen ?


    MfG
    A.J.

  • Prinzipiell ja. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass man


    a) einen EMP weder hört noch sieht und dementsprechend auch nicht seine Sachen "mal eben" schnell in seine Kiste packen kann. Er kommt wenn, unangekündigt und kann vll auch gar nicht bemerkt werden.
    b) es die Frage ist, ob man Navi/ Handy etc danach noch braucht, weil sowohl das Navi per Satellit (GPS), als auch das Handy einen solchen braucht, um zu funktionieren. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das gesamte Satellitennetz und wohl auch die Stromversorgung zusammenbrechen. Folglich kannste den Kram nicht mal wieder aufladen...


    Sind halt nur Gedanken... und die Idee von chilli77 finde ich ziemlich schlüssig, sich einfach mal nicht auf elektronische Helfer zu verlassen!


    Danke Frank für die Ausführungen...


    Ich hab bei meiner Recherche beim BBK nur gelesen, dass die zum Schutz vor einem EMP durch einen Farady'schen Käfig geschützte Elektronik, geerdet werden sollte. Also der Käfig/ die Metallfolie oder das Gitter... Dein Beispiel mitm Flugzeug ist natürlich völlig richtig, genauso isses ja mitm Auto. Das steht ja bekanntlich auf Gummi und es findet nur bei Funkenüberschlag über die Felgen ein Potenziausgleich statt.


    Die Russen verbauten übrigens bis weit in die 90er Jahre keine Transistoren in ihren MIGs, sondern Röhren, um bei einem potenziellen EMP nicht vom Himmel zu fallen... :D

    Rock´n Roll, Ladies and Gentlemen! Cheers, Henrik!

    Einmal editiert, zuletzt von Hawk666 () aus folgendem Grund: ordentliches Deutsch eingefügt... =D

  • Hi Henrik,
    ich bin mir auch nicht zu 100% sicher :whistling:
    Ich kenne mich mit dem Frequenzspektrum, von der hier geschilderten EMP nicht besonders gut aus :)

    Grüße Frank

  • Mal einen Kollegen gefragt(Nuclear Safeguards and Forensics)......Der wollte schon richtig loslegen,aber ich konnte es auf folgendes reduzieren



    Ein elektromagnetischer Puls, der von einer nuklearen Explosion generiert werden, besteht aus einem kontinuierlichen Frequenzspektrum. Der größte Teil der Energie wird im Frequenzbereich zwischen 3 Hz und 30 kHz abgestrahlt.


    Da ich kein Elektronik Profi bin kann ich nichts mit dieser Hz und kHz Geschichte anfangen,gehe aber mal davon aus daß diese Größeordnung zuviel für die elek.Helfer sind


    Je nach Höhe in der die elektromagnetischen Pulse erzeugt werden, unterscheidet man zwischen Low-Altitude Electromagnetic Pulses (LAEMP) und High-Altitude Electromagnetic Pulses (HAEMP). Erstere entstehen in Bodennähe, in Höhen bis zu etwa 2.000 m, letztere treten in Höhen bis zu 10.000 auf.Bei Nuklearexplosionen sogar bei Höhen bis 40 km. Den EMP-Puls in der Quellzone der Kernexplosion nennt man Source Region Electromagnetic Pulse (SREMP).


    Er ist sich auch nicht sicher ob die Geschichte mit älteren Fahrzeugen stimmt,da auch die Elektrik evtl.nicht mal mehr funzt....

  • Ältere Autos sollten funktionieren, wenn es z.B. noch einen mechan. Unterbrecher, Zündverteiler etc. pp. hat.


    Der Hinweis mit dem Flugzeug ist völlig korrekt. Hier ging es mir aber darum, nicht nur den EMP sonder auch statische Aufladung abzuführen.


    Gibt es einen EMP im Bereich 3-30.000 Hz so kann man diesen hören, in Abhänigkeit vom Schalldruck.
    (Das menschliche Ohr kann je nach Zustand bis fast 20.000 Hz hören. Nagelt mich nicht auf 20kHz fest, Tonmeister schaffe so um die 16-18kHz.)


    Ich gehe aber davon aus dass sich die Schallwellen langsamer ausbreiten als der EMP selbst, reine Spekulation meinerseits.


    Ein nuklear gezündeter LAEMP8klassischer Gefechtskopf) bringt aber auf jeden Fall mechaniche Zerstörung mit, da sich zusätzlich eine Druckwelle aufbaut.
    So jedenfalls beim Katastrophenschutz, Zivilverteitigung gelernt. Die Schädigung erfolgt als lokales EMP mit begrnzten Radius.


    Zu HAEMP hieß es nur, dann ist die Welt eh im Weltkrieg und das nackte Überleben wird zum Kampf.
    Gibt es mittlerweile verläßliche Werte zum HAEMP? Bitte mit Quellenangabe, so es möglich ist.

    Einmal editiert, zuletzt von nopanic ()

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