N690 ätzen ?

  • Hallo !


    hab mir bei Conrad einen Ersatz für Fe3Cl besorgt und hab jetzt das Problem das das Zeug zwar meine rostenden Sachen super ätzt aber mein RWL/SB1/N690 macht das gar nichts aus hatte es drei Stunden in der Lösung bei knapp 80 Grad und nicht mal eine Verfärbung ! Brauch ich für die PM/Rosträgen Sachen richtiges Fe3Cl bzw was kann ich sonst noch nehmen ?


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten !

    "Die Einen schwimmen mit dem Strom, die Anderen gegen den Strom. Ich steh im Wald und finde den blöden Fluss nicht ! "

  • Vergütete Stähle werden sehr schlecht durch Eisen III Chlorid angegriffen. Hast du es denn erhitzt? Wenn du es ungefähr auf 40 bis 50 Grad erwärmst wirkt es besser.Aber Achtung die Dämpfe und Augen schützen.


    Gruß


    AccuBond

  • Hmm, die Datenblätter sagen also Säurebeständigkeit, und dann werden zwei (nicht ganz harmlose) Säuren empfohlen?
    Über ausgesprochenes Datenblattwissen verfüge ich zwar nicht, aber aus praktischer Erfahrung kann ich sagen,
    dass sich die rostträgen Stähle durchaus mit EisenIIIchlorid ätzen lassen. Neben der Temperatur hat natürlich die
    Konzentration der Lösung einen Einfluss auf die Ätzwirkung.


    Grüße,
    Holger

  • Ok danke das hab ich übersehen ! Wird wohl stonewash werden ! Von starken Säuren lass ich mal lieber die Finger weg da kenne ich mich nicht wirklich aus hab das nach Packungsanleitung gemacht und beim ätzen meine Atemmaske von M3 getragen und hab mich von den Dämpfen ferngehalten bzw mit meiner absauganlage weggesaugt ! Naja wie gesagt ca 80 grad habs ihn einem Topf gestellt und das wasser mit einem Thermometer immer wieder überprüft !

    "Die Einen schwimmen mit dem Strom, die Anderen gegen den Strom. Ich steh im Wald und finde den blöden Fluss nicht ! "

  • Also mit EisenIII bekomm ich bei meinem N690 ne deutlich angeätzte Oberfläche hin. Wenn sie auch auf "Säurebeständigkeit" ausgelegt sind, können sie warmen EisenIII trotzdem nicht ab..... eine komplett schwarze Patina darfst du dir nicht erwarten, aber dunkelgrau geht schon.....

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

  • wenn es sich nicht ätzen lässt mit 80 Grad warmen Eisen3Chlorid, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Das Eisen3Chlorid hat ja selbst noch Wirkung wenn die Stahloberfläche mit Polierwachs poliert wurde, also am Fett auf der Klinge kann es nicht liegen. Stefans Vorschlag mit Schwefelsäure kann etwas bringen, muss aber nicht, Schwefelsäure hat bei mir auch schon versagt, ob unverdünnt, frisch angesetzt auf 30 %, keine Wirkung. Mit Salpetersäure habe ich keine Erfahrung, aber vorstellen kann ich es mir schon. Ich muss ja hier keinem erzählen von welchen Chemikalien wir momentan reden und wie gefährlich das Zeug ist. Die Reihe könnte man ja noch fortsetzen, Kupfersulfat wird auf jeden Fall Wirkung zeigen, aber ob das noch Sinn macht ist mehr als fraglich, das Zeug frißt ja im Handumdrehen Oberflächen an.


    Ich würde bei Eisen3Chlorid bleiben, es ist einfach in Anbetracht der Gefährlichkeit dieser Chemikalien noch das was man am besten handeln kann. Oberfläche entfetten (egal was ich vorhin geschrieben habe, sicher ist sicher), das Eisen3Chlorid mit einem Pinsel satt auftragen und ein bißchen warten. Die Klinge mit Wasser abwischen, mit Ton (Tonpulver aus dem Künstlerbedarf) polieren, mit Wasser abwischen, wieder ätzen, usw. Wenn sich dann nach ein paar Wiederholungen keine Wirkung zeigt, dann war es halt ein Versuch und man ist schlauer.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Gut werde mir jetzt doch eine 40% Fe3Cl lösung holen und es damit versuchen ! Danke euch allen !

    "Die Einen schwimmen mit dem Strom, die Anderen gegen den Strom. Ich steh im Wald und finde den blöden Fluss nicht ! "

  • Die Konzentration der ätzenden Stoffe ist wirklich entscheidend.
    Nicht ohne Grund wird TNT nicht mit 30% Salpetersäure hergestellt sondern mit konzentrierter Mischsäure bzw in einem Schritt sogar mit rotrauchender (überkonzentrierter) Salpetersäure.


    30% Schwefelsäure hat andere Eigenschaften bzgl des Ätzverhaltens wie wasserfreie.


    Um einen säurebeständigen Stahl zu ätzen würde ich eine gesättigte Lösung von Fe3Cl nehmen un erwärmen. Erwärmen in sofern, da eine Temperatursteigerung um 10°C eine Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeit, sprich des Ätzens, erzielt. Die Sättigung der Lösung hält dabei die Konzentration konstant, sodass sicher mit der höchstmöglichen Konzentration geätzt wird.


    Viel spaß und gutes Gelingen


    Gruß ralle

  • KnifeFlow: Hast du es bisher schon geschafft den N690 zu ätzen. Ich hatte nämlich das selbe vor ...
    Wenn es nicht "einfach" geht, dann ist vielleicht Beschichten noch eine Möglichkeit um ein Muster auf die Klinge zu bringen ...
    lg,
    Franz

  • Die genannten Stähle sing ja jetzt nicht "Säurefest" oder wirklich komplett Rostfrei, sonder per Definition eigentlich nur Rostträge.
    Ätzmittel greifen da natürlich etwas langsamer an als bei "rostenden" aber dass da gar nichts passiert finde ich doch merkwürdig? Was ist das für nen Zeugs das du verwendest, NaPS (Natriumpersulfat, läuft auch unter "Feinätzkristall")?
    Bei 80°C und 3 Stunden sollte sich mindestens ne deutliche Verfärbung zeigen. Wie ist der Ansatz (Ätzmittel/Wasser)? Ich hab halt mehr Erfahrung mit FeCl3. Oder Salzsäure + H2O2, wenn wir schon beim nennen gefährlicher Säuren sind... :D


    Alternativ könntest du nochmal ein Elektro-Ätzverfahren ausprobieren. Dazu benötigst du eine Gleichstromquelle, 3-6V. 12V geht auch ist aber unnötig , da die Ätzgeschwindigkeit eher von den laufenden Ampere statt der Voltzahl bestimmt wird. Alte ATX Netzteile sind Kurzschlussfest, bieten 3, oder 5 oder 12V Ausgang bei recht hohen maximalen Amperezahlen. Umbau ist Einfach und wenig aufwendig. Man sollte den Maximalstrom aber durch entsprechende Widerstände oder alternativ,z.B durch Parallelgeschaltete Glühbirnen (sind ja auch nix anderes als Widerstände die zusätzlich Licht abgeben), begrenzen. Das Werkstück wird als Anode geschaltet, als Kathode entweder ein Edelstahlblech oder völlig wartungsfrei ein Titanblech...


    Das ganze funktioniert ohne Säuren schon mit Salzwasser als Elektrolyt, kann aber auch zusammen mit Ätzmitteln als Elektrolyt verwendet werden. Je nach Elektrolyt entstehen an den Elektroden auch zusätzlich zur angestrebten Ätzwirkung noch unangenehme Gase, bei kleinen Sachen ist das aber nicht so tragisch, trotzdem evtl besser erstmal draußen ausprobieren.

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