Das BBR2 ist eine kompaktere Ausführung von Bastinellis BBR1 Folder und mit den geringeren Abmessungen und dem geringeren Gewicht als mehr EDC tauglich gedacht.
Die Klinge und die erhöhte Position des Griffes folgen dem Konzept, das auch beim R.E.D. angewendet wurde. Dabei ist u.a. eine sehr gute Penetrationsfähigkeit gegeben. Seht hier das Review zum R.E.D. von Micha M.
Es handelt sich um einen Frame Lock Folder mit einer Griffseite aus Titan, die andere Griffseite ist aus G-10, getrennt sind die beiden Hälften im vorderen Bereich durch zwei Runde Spacer, die im offenen und im geschlossenen Zustand als Klingenanschlag dienen. Im hinteren Bereich befindet sich zwischen den Griffhälften eine Einlage aus schwarz beschichtetem Alu, das hinten aus dem Griff herausragt und als Glasbrecher (Skullcrusher) dient. Ein Loch für ein Lanyard ist vorhanden. Die Titanseite hat ein Stone Washed Finish, ebenso der nicht umsetzbare Clip aus Stahl.
Die Klinge hat kurz vor dem Griff eine starke Riffelung die die Daumenauflage sehr rutschfest macht. Im vorderen Bereich der Klinge, gut 1 ½ cm hinter der Spitze befindet sich ebenfalls eine Riffelung, jedoch deutlich weniger stark ausgeprägt. Außer den beidseitigen Daumenpins läßt sich die Klinge auch über beidseitige Fräsungen zum Öffnen fassen. Als Nagelhieb kann man letztere mMn. nicht mehr bezeichnen. Die Klinge wird als satiniert bezeichnet, ist allerdings glatt, wie bei einem Stone Washed Finish. Dafür sieht man jeden Fingerabdruck darauf.
Zu den Maßen:
Klinge: 80 mm lang, bis oben hin flach geschliffen, aus D2 Stahl
3 mm Klingenstärke, 30mm hoch (bei der Daumenauflage), 2,3 cm hoch (ca. 1 cm vor der Daumenauflage)
Griff: Länge (bis zum Ende des Glasbrechers gemessen) 11,3 cm
Der Griff ist 1,2 cm stark, wobei sowohl die Titan-, wie auch die G-10 Seite jeweils ca. 4 mm dick sind.
Gewicht laut Angabe aus dem Netz: 104 Gramm
Die Handlage empfinde ich für meine Hände (Handschuhgröße 9?), für ein so kompaktes Messser, als hervorragend. Der Daumen findet seine Position auf der gerieffelten Auflage automatisch. Die im oberen, vorderen Bereich des Griffes befindliche Mulde unterstützt die Position des Daumens noch zusätzlich. Der Zeigefinger findet seinen Platz in der Mulde (Choil) auf der Unterseite des Griffes.
Die Riffelung kurz vor der Klingenspitze gibt dem Zeigefinger bei ganz feinen Schnitten eine rutschfeste Position.
Im Reverse Griff kann, wenn man empfindlich ist, der Glasbrecher als störend empfunden werden, oder man sucht sich mit dem Daumen ganz einfach eine etwas zur Seite gerückte Position.
Im geschlossenen Zustand läßt sich der Griff hervorragend umfassen und man kann das BBR2 als Impact Tool verwenden.
Noch ein Paar Betrachtungen zu Verarbeitung. Die finde ich erstklassig, was bei Lionsteel nicht verwundert. Jedes Exemplar wird von Bastien Cove (=Bastinelli) geprüft und von Hand geschliffen. Auf der Innenseite des Aluzwischenstückes (Spacer) des Griffes befindet sich die Inschrift „lionSTEEL MADE IN ITALY“
Die beiden Spacer im vorderen Bereich sind nicht verschraubt, was die Zerlegung erschwert. Die Titanschalen sind stonewashed, auf der Innenseite jedoch poliert, so daß der optische Eindruck entsteht, daß sich unter dem Titan ein zusätzlicher Liner aus Stahl befindet. Auch die Innenseite des G-10 ist geglättet und man hat den Eindruck, als wären hier zwei Materialschichten übereinander.
Die Schneidleiste der Klinge ist poliert. Ich möchte das Messer als „sauscharf“ bezeichnen. Das Bastinelli Logo ist mit der Fingerspitze fühlbar.
In offenem, wie auch in geschlossenem Zustand steht die Klinge ohne jedes horizontale, oder auch vertikales Spiel.
Die G-10 Schale kann man als rau und wirklich rutschfest bezeichnen. Der Lock Bar steht in der ersten Hälfte der Klingenwurzel.
Geliefert wird das BBR2 in einer braunen Kartonschachtel, ohne irgendeine Aufschrift, das Messer selbst befindet sich in einem länglichen Nylon Sack.
Hier noch ein kurzes Video vom Hersteller.
Meine Fotos sind immer recht bescheiden, außerdem streikt der Akku. Deshalb achtet mehr auf das Video, denn auf die Bilder.
