Die Frage ist doch erst einmal, welche Messergröße Du für den Zweck favorisierst. Ein kleines Messer für feine Schneidarbeiten führst Du ja ohnehin mit. Ein "Bushcrafter" soll es nach Deinem Anforderungsprofil auch nicht sein, Du peilst ja mindestens 6 Zoll Klingenlänge an.
Dann muß man zunächst darüber nachdenken, ob ein Sechszöller die bessere Ergänzung zu einem kleinen Messer ist oder man ggf. größer ansetzen sollte, um grobere Werkzeugarbeiten leichter erledigen zu können. Es gibt da ja ganz verschiedene Konzepte, meinetwegen das Glock Feldmesser als Survivalmesser nach Nehberg oder das GEK nach Tony Lennartz. Bei diesen Messern werden gröbere Spaltarbeiten, Zurichten usw. meist mit Schlagholzeinsatz durchgeführt. Ist DAS rundum Dein Ding, sollte man evtl. auch einmal einen Blick auf ein Sissipuukko M95 werfen, leicht, schneidfreudig und vielseitig und bei allen Witterungen sehr sicher in der Hand. In eine ähnliche Richtung geht auch das "Voron", das Sushi momentan hier im Marktplatz putzigerweise als "Bopoh" anbietet
Aber es gibt ja auch die "Linie", die als Ergänzung für ein kleines schneidfreudiges Messer ein deutlich größeres favorisiert, z.B. Messer wie das Ranger Knives RD 7 oder RD 9 oder auch das Becker BK 7 oder BK 9. Das sind etwas größere, äußerst robuste Full-Tang-Messer, mit denen man nicht nur mit dem Schlagholz arbeiten, sondern auch freihändig sehr gut hacken kann - und schneiden...Auch eine handliche zwölfzöllige Machete ist eine durchaus vernünftige Erwägung als Ergänzung zu einem kleinen Messer (und das Ausprobieren, ob das etwas für einen ist, ist sehr günstig).
Das von Dir favorisierte KM 2000 besteht mittlerweile tatsächlich aus Böhler N695 - was aber nichts anderes ist als 440C, nur eben von Böhler
Auch dieses Modell ist allerdings kein Full-Tang-Messer, während Du andererseits den Nachteil der KA-BARs (durchaus im Einklang mit anderen Kritikern) gerade daran festmachst.
Ich selbst gehe seit vielen Jahren mit Tanto um, auch für diverse Alltagsarbeiten, weiß aber auch, daß das nicht jedermanns Sache ist. Die Klingengeometrie des KM 2000 ist nicht primär auf Allround- und Werkzeuganwendung ausgerichtet, es ist eben ein KM, ein Kampfmesser, kein Allround-Einsatz- oder Survivalmesser. Mit der Klingengeometrie eines modifizierten Wolverine kannst Du draußen vermutlich mehr anfangen.