Scar Blades Grizzly Review

  • Gestern kam mein neues Grizzly von Scar Blades, ich bin hellauf begeistert von dem guten Stück.


    Zunächst mal die reinen Fakten:
    Klingenstahl : 1095
    Klingenlänge: 8,5 cm
    Klingenlänge, geschärft: 7,1 cm
    Klingendicke: rund 4,5 mm
    Klingenhöhe: 2,8 cm (direkt bei beginn der geschärften Klinge)
    Griffschalen: Micarta (oder ein Material was dem ähnlich ist) verschraubt.
    Griffbreite: 1,7 cm (an der dicksten Stelle), Griff verjüngt sich leicht zum Ende und zur Klinge hin.
    Grifflänge: 9,5 cm
    Gesamtgänge: 18 cm


    Ausgepackt


    Das Messer kommt eingeschweißt in einer dicken Plastiktüte. Kommt also mit einer sinnvollen Verpackung ohne jeglichen bedruckten Karton den man eh nicht benötigt.
    Etwas unangenehm fällt nach dem öffnen der Tüte ein Chemiegeruch auf, dieser verfliegt aber binnen weniger Stunden.


    Mit dabei ist ein Aufkleber (Laserdrucker auf Papier) und eine Garantieerklärung nebst Pflegehinweis. Scar Blades gibt übrigens auf die Messer eine Lebenslange Garantie.


    Scar G 1.jpgScar G 2.jpgScar G 3.jpg

    Den stärksten Anlaß zum Handeln bekommt der Mensch immer durch Gefühle.
    v. Clausewitz

  • Das Messer ist einwandfrei verarbeitet, alle Kanten sind entgratet und der Anschliff ist symmetrisch. Der Griff ist sauber geschliffen und liegt sehr gut in der Hand.
    Was die Schärfe angeht, kann man damit rasieren (Haare an den Armen).


    Ich hab das Model mit der Gunkote Beschichtung, diese ist gegenüber der Powder Coating Beschichtung stabiler und feiner von der Struktur.


    Die Kydexscheide ist auch sehr gut verarbeitet, sauber geschliffen und gebohrt. Das Messer rastet ordentlich ein und es wackelt nichts.


    Was das Preis Leistungsverhältnis angeht liegt das Messer in meinen Augen ganz weit vorne. Für den Preis von rund 80€ bekommt man eine sehr gute Qualität geliefert.


    Soweit der erste Eindruck.


    Scar G 4.jpgScar G 5.JPG


    Mehr Bilder und Text wenn ich es am Wochenende ausgiebig getestet habe.

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  • Am Wochenende war ich etwas im Wald und meiner Küche unterwegs um das Scar Blades Grizzly ausgiebig zu testen.



    Zunächst ging es in den Wald, feine Schneidaufgaben wie Stöcke anspitzen oder Kerben schneiden erledigte das Messer sehr gut. Die kurzen Klinge
    bedingt das man den Daumen relativ nah an der Klingenspitze positionieren kann und so sehr gute Kontrolle über das Messer hat.
    Da das Messer am Klingenrücken sauber gearbeitet ist bekommt man auch keine druck stellen und kann es bequem greifen.


    Schnitzen k.jpgFein k.jpg


    Beim Battoning muss man schon auf Grund der Klingenlänge Abstriche machen. Trotzdem funktioniert es bei kleineren Hölzern gut.
    Selbst ein schlagen auf den letzten cm der Spitze um das Messer durchs Holz zu treiben, nimmt es klaglos hin.


    Battoning k.jpg


    Hacken ist definitiv nicht die Paradedisziplin des Messers, was aber auf Grund der Klingenlänge und des Gewichts klar ist.
    Hätte ich ein paar Stunden Zeit gehabt, hätte ich den Buchenast auch noch durch bekommen.


    Hacken k.jpg



    Fazit zum härteren Gebrauch outdoor.
    + Das Messer hat eine gute Handlage, es lässt sich bequem und ermüdungsfrei damit arbeiten.
    + Es ist gut zu kontrollieren und durch die tiefe Einbuchtung für den Zeigefinger ist ein Abrutschen in die Klinge, selbst bei härteren Arbeiten unwahrscheinlich.
    + Der 1095 Stahl ist robust und macht wirklich einiges mit.
    + Die Beschichtung hält, sie hat nur ein paar glatte stellen und minimale Kratzer.


    - Die Riffelung auf dem Klingenrücken ist etwas zu groß ausgearbeitet, weniger ist einfach manchmal mehr. Etwas weniger tiefe wie zB. beim Esse Izula hätten
    auch einen guten Gripp erzeugt und wären deutlich bequemer.


    Nach dem Waldtest war ich in der Küche um es im alltäglichen Gebrauch wie Brötchen schmieren usw. zu testen.


    Das Messer hatte nach dem Waldeinsatz noch eine relativ gute Gebrauchsschärfe, es war aber nicht mehr super scharf, was ich auch beim Tomaten schneiden festgestellt habe.
    Es ging zwar, aber die Tomaten wurden doch etwas zusammen gedrückt da ich mehr druck ausüben musste. Einen Apfel hat es in schöne Scheiben zerlegt, aber auf Grund der
    Klingendicke sind sie doch noch relativ dick ausgefallen. Der Apfel wurde beim Zerteilen auch nicht „gespalten“ sondern geschnitten (also die ca. 4,5mm Klingendicke
    gehen gerade noch).


    Schneidtest2 k.jpg


    Den Basilikum hat es sehr gut und sauber geschnitten ohne zu reißen. Also keine umgelegte Schneide oder Ausbrüche ( ist ja auch bei Carbonstahl nicht unbedingt zu erwarten).


    Schneidtest3 k.jpg


    Das Brötchen schneiden und schmieren ging einwandfrei und leicht von der Hand.


    Brötchen k.jpg


    Absolut versagt hat es allerdings bei den Schneidtests mit dem Sisalseil. Ich musste mindestens drei bis vier mal schneiden um es durch zu bekommen.


    Schneidtest1 k.jpg


    Fazit zum Küchentest
    + Das Messer ist Alltags tauglich.
    - / + Es verliert an schärfe, kann aber durch den verwendeten Carbonstahl einfach wieder nach geschärft werden.


    Die Kydex Scheide ist sehr gut verarbeitet, aber die Kydex Gürtelschlaufe sieht doch sehr „speziell“ aus und man muss sich daran erst mal gewöhnen.
    DieTrageoptionen und Bequemlichkeit sind doch eher begrenzt. Die Scheide ist durch ihr einseitig flache Bauweise nicht ohne weiteres für Linkshänder geignet.


    Kydex1 k.jpgKydex2 k.jpg


    FAZIT


    Gut, durchdacht, sauber verarbeitet, der größte Teil der Fertigung ist noch guter alte Handarbeit und es ist zu einem günstigen Preis zu bekommen.
    Scar Blades braucht sich nicht hinter den größeren bzw. bekannteren Herstellern wie TOPS oder ESEE zu verstecken.

    Von mir gibt es für das Messer eine klare Kaufempfehlung.


    Ich hoffe mein „kleines“ review hat euch gefallen.

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    v. Clausewitz

    Einmal editiert, zuletzt von Postmann ()

  • @ hect das Grizzly kann ich dir wirklich wärmstens empfehlen, ist ein Top Messer und macht richtig viel mit.


    Nach einer Woche tragen, rumprobieren und testen hab ich jetzt die Scheide etwas modifiziert. Da es mich in der original Version doch etwas gestört hat.
    Das ganze hat mich ein paar Minuten Arbeit und ein Tek-Lok gekostet.... also nicht so der riesen Aufwand und für mich hat es sich wirklich in puncto Tragekomfort gelohnt.
    Jetzt sitzt es für mich perfekt und ist kompakter.


    Die Kydexscheide hab ich gekürzt und das Ende neu verpresst.


    Vorher K.jpgNachher K.jpg
    Vorher / Nachher


    Neue Bohrungen für das Tek-Lok angefertigt und selbiges montiert.


    Teclock K.jpg


    Das Messer sitzt jetzt höher und näher am Körper. Durch das etwas ausgestellt angebrachte Tek-Lok hat man noch genug Platz um es bequem
    zu ziehen und wegzustecken da der Griff nicht an den Körper gedrückt wird.

    Den stärksten Anlaß zum Handeln bekommt der Mensch immer durch Gefühle.
    v. Clausewitz

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