EDC Bootknife von AndreasJ

  • Moin
    Im Chat wurde mal wieder zu einem PA Aufgerufen,es geht um das EDC Bootknife von Andy.


    Fakten:


    Stahl:N690
    Klingenlänge:11cm
    Grifflänge:10cm
    Klingenstärke:5mm
    Gewicht:184 Gramm
    Scheide:Kydex mit Kydexgürtelschlaufe (Ich Hab Leider die Scheide nicht Geknipst und das Gesamtgewicht Gewogen,Sorry)



    Erster Eindruck,da hat man was Massives in der Hand :thumbup:
    Die Alltagsaufgaben Bestanden aus Brötchen Schneiden und Schmieren,Blister und Kartons Öffnen sowie Leichtere Holzarbeiten.
    Im Wald habe ich Damit auch Kleine Hackarbeiten,Batoning und Feathersticks Schnitzen Ausführen können.
    Ergonomie auch bei Meinen Händen (Handschuhgröße 10,5) Ließ sich das Messer sehr Gut Führen und Dank der Daumenriffelung sehr Gut im Druck und Zugschnitt Benutzen .
    Bis auf eine Fehlende Daumenauflage,hat mir die Scheide auch sehr Gut Gefallen,Kleines Feature ist eine Kleine Kydexöse an der Scheidenspitze die nach Demontage der Kydexgürtelschlaufe Geeignet ist Mittels Paracord das Ganze als Neckknife zu Benutzen.


    Fazit:Als EDC Messer Durchaus Geeignet,mir wäre aber eine Klingenstärke von 3,5 mm Lieber und dazu noch eine Daumenauflage an der Scheide dann ist das Messer schon nah an Meinem Optimalen Edc.


    PS. Getragen wurde das Messer Entweder in der Zollstocktasche der Arbeitshose oder auf ca. 5 Uhr am Rücken Wobei die Scheide dann Unsichtbar in der Rechten Gesäßtasche Verschwunden ist.


    Gruß Wulfher

  • Danke für die netten Worte, hoffe es gefällt den anderen auch!



    Mfg Andreas

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

  • Zitat

    hoffe es gefällt den anderen auch!


    schaun wir mal ;)
    auf den ersten Bildern gefällt es mir schon mal sehr gut :thumbup:
    Und vielleicht klappt ja bei mir der Vergleich der "besonderen Art" ;) :D wie im Chat angedeutet.

  • Ich hab leider auch keine Bilder der Scheide. :rolleyes:


    Jörg hat das Messer ja sehr gut beschrieben. Die Klingenstärke macht das Messer vertrauenerweckend stabil, was aber eben zulasten der Schneidleistung geht. Ich würde das nicht als Nachteil oder Schwäche bezeichnen. Es kommt einfach aufs Einsatzgebiet an.


    Die Verarbeitung ist sehr gut. Einzig die Daumenauflage war mir etwas zu scharfkantig.
    Die Lösung mit den innenliegenden Pins im Griff finde ich cool. :thumbup:
    Insgesamt ein schönes Messer.

  • So, endlich dann auch mein Bericht.


    Ich weiss nicht, wie ich beginnen soll. Es ist ein eigenartiges Gefühl zu sehen wie Andreas sich entwickelt hat. Viele wissen nicht, dass ich für Andreas in seiner Entwicklung als Messermacher eine Art Mentor, ein Vorbild war. Umso schöner wenn man die eigene perfektionistische Handschrift in den Werken seines Zöglings wiedererkennt.


    So jetzt mal klartext, ist natürlich Blödsinn was ich da erzählt habe :) Andreas isn Kumpel und es freut mich wirklich sagen zu können, er ist mittlerweile der bessere Messermacher :) Wie Micha gerne betont hat er mittlerweile einen ganz eigenen Stil entwickelt, einer der mir beinahe ausnahmslos gut gefällt :) Insofern konnte ich natürlich nicht nein sagen, als es um den Passaround ging.


    Zuallererst möchte ich betonen, dass dieses Messer von Andreas ausgemustert wurde, die unten angesprochenen Mängel sind also nicht repräsentativ für die Verarbeitungsqualität von Andreasens Messern.


    Schauen wir uns zuerst die Verarbeitung an. Der allgemeine Eindruck des Messers gefällt, es ist dick, es ist böse, die Farbgebung passt wunderbar zusammen. Ich bin ohnehin ein Freund vom Stonewash finish. Dazu der Griff.... durchaus ein Messer welches eine Kaufüberlegung bei entsprechendem Budget wert wäre. Die versteckten Pins sind natürlich ein technisches Schmankerl, ich selbst bräuchte es nicht unbedingt aber wenns schonmal dran ist, ja wieso eigentlich nicht :) Die Kontur ist ordentlich gefinisht, selbst die Riefen am Rücken sind innendrin sauber. Es fallen 3 kleine Mängel auf und mit klein meine ich wirklich "klein". Das ist Jammern auf hohem Niveau. Am Rücken gibts einen kleinen Überstand zwischen Griffschalen und Stahl. Wirklich nur ein kleiner Mangel, eher ärgerlich für den Macher als den User, stören tut es nicht. Am Griffende gibt es eine kleine Unebenheit an der Kontur (Foto 2). Stört ebenso wenig wie die Stelle am Rücken, ist also nur ein rein optischer, und ich möchte erneut betonen, ein minimaler Mangel.
    Schaut man von unten auf die Schneide so fällt eine leichte Unsymmetrie direkt am Ansatz des Anschliffes auf. Mir ist ein Rätsel wie man auf beiden Seiten den Anschliff bzw. die Anschliffhöhe symmetrisch hinbekommt und trotzdem diese kleine Abweichung unten hat. Wie gesagt, das fällt nur auf wenn man von unten draufguckt, der Anschliff ist auf beiden Seiten symmetrisch.


    Zur Scheide:
    Ich weiss, dass Scheiden bauen keine von Andreasens Spezialitäten ist, allerdings weil er Kydex nicht mag, nicht weil er es nicht kann, wie die beiliegende Scheide beweist. Die macht so richtig Spass, KLACK, sitzt, passt, kein Wackeln, kein garnix. Einfach nur gut :) Wäre Weihnachten und ich hätte einen Wunsch frei, würde ich mir die Schrauben der Kydex näher an der Messerkontur wünschen um die Scheide so etwas zu verschlanken, etwas was übrigens bei den neuen Scheiden genau so ist. Die Biegungen sind sauber, die Kontur der Scheide schön geglättet, einwandfrei :thumbup:


    Zum Messer im allgemeinen:
    Ich bin kein grosser Messernutzer, ich renne nicht jede Woche durch den Wald und schlage mich durch die Wildnis. Wildnis ist für mich schon die Gemüseabteilung bei Edeka und Survival das Anstellen in der Uni-Mensa. Insofern liegt mein Schwerpunkt eher auf schönen, gefälligen Messern, die ich gerne dabei habe und durch meine kleinen täglichen Anwendungen durchkomme. Mal nen Brief öffnen, Butterbrot schmieren, Karton schnibbeln. Für Dauerarbeiten ist dieses Messer ohnehin nicht ausgelegt, betrachtet man alleine die Klingenstärke. Damit kann man prima hebeln und hart arbeiten, den ganzen Tag damit im Wald wulachen würde ich dann aber eher nicht.
    Der Griff ist angenehm voluminös, würde ich was verändern, so würde ich den Griff höher ausführen, bei entsprechend äquivalent ausgeführtem Griffschalen. Dann würde es meines erachtens nach noch etwas besser in der Hand liegen. Tut es aber so auch schon mehr als genügend. Die Rückenriffelung ist etwas scharf, aber nicht unangenehm und durchaus zweckmässig. Hier gibts nichts zu moppern.


    So Zusammenfassung, was soll ich sagen, ich mags :D Ein wirklich schönes Messer, entspricht meinen Ansprüchen an Nutzen und Handling in allen Belangen. Die Scheide ist tiptop. Die angesprochenenen kleinen Mängel kommen so nicht mehr vor und die allgemeine Optik find ich einfach nur gut, bin dein Fan :thumbup:


    Weiter so Drew :thumbup:



    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

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  • So, nachdem das Messer jetzt knapp eine Woche bei mir ist ein paar Eindrücke von mir. (Bilder werde ich noch einfügen!)


    Zuallererst danke an Andi für die Möglichkeiten an dem Passaround teilzunehmen.
    Pascal hat es ja schon sehr humoristisch umschrieben, nichts desto trotz möchte ich noch mal darauf hinweisen wie kurz die Lernphase von Andi war beginnend von seinen ersten Versuchen zur Messerherstellung, bis zu einer eigenen Handschrift und Messer die Handwerklich top sind.
    So hat das ganze mal begonnen ;) http://www.tacticalforum.de/in…527&highlight=#post213527


    Aber zurück zum Messer.
    Als Andi mich fragte ob ich nicht am Passaround teilnehmen möchte hat mich das zuallererst gefreut. Bezogen auf das Messer hatte ich mir aber schon Gedanken gemacht ob ich da auch der richtige bin.
    Ein Bootknife sollte es sein.
    Gut mit einem Bootknife bringe ich relativ kurze, meist zweischneidige Dolche mit der Trageweise im Stiefel in Verbindung. Eher Stechwerkzeuge als dass sie für allgemeine Schneidaufgaben geeignet sind. Ein Messer das eigentlich so überhaupt nicht in mein Beuteschema passt.
    Als ich das Messer aber auf den ersten Bildern sehen konnte fand ich, dass es sich um ein handliches Messer mit (optikbezogenen) guter Alltagstauglichkeit handelt.


    Über die Abmessungen brauche ich nichts mehr schreiben, dass wurde durch die Vorschreiber ausführlich gemacht.
    Auch die vom geschulten Auge Pascals kleine "Schöhnheitsfehler" habe ich nach ausführlichem Suchen gefunden. Ich muss aber zugeben, dass ich ohne Pascals Beitrag dies nicht festgestellt hätte, da sie wirklich nur beim Suchen auffallen.


    Bei einem Messer gibt es für mich zwei Kategorien, solche die mir auf Anhieb gefallen und solche mit denen ich erst warm werden muss (und die negative Ausführungen zu beiden natürlich auch)
    Bei dem Bootknife sprach mich das Messer von der Optik her sehr an, ich stehe auf diesen Used Look der Klinge und auch die ganze Formensprache der Messergestaltung gefällt mir bei Andis Messer ausgesprochen gut.


    Die Scheide ist sauber verarbeitet und mit netten Details versehen (Wasserablaufloch/ kleine Öse für Beinriemen/ Verlängerung für die Gürtelbefestigung)


    Aber jetzt weg von der ersten Inaugenscheinnahme hin zur Haptik Prüfung.
    Ich hatte erst mal Probleme das Messer aus der Scheide zu bekommen. Es verriegelt stabil und sicher aber für mich viel zu fest. (auch wenn das Ziehen noch geht ist das Zurückstecken noch mit mehr Kraft verbunden)


    In der Hand war das Gewicht für mich deutlich merkbar, durch die Abmessungen denkt man nicht, dass das Messer so viel wiegt (dies ist natürlich auch der stabilen Ausführung des Vollerlmesser geschuldet.)
    In der Hand füllt der volluminöse Griff diese sehr gut aus, trotz des relativ schmalen Griffes hatte ich nicht das Gefühl ich müsste einem Rollen des Messers in der Hand durch Griffkraft entgegenwirken.
    Der Griff ist relativ glatt, verbunden mit der nicht besonders ausgeprägten Zeigefingermulde und dem Übergang zur Klinge hatte ich am Anfang immer etwas Angst in die Klinge zu fassen. Mir wäre hier eine etwas tiefere Fingermulde oder ein kleiner Guard für die angestrebte Verwendung lieber.
    Die Daumenriffelung fand ich gut und auch nicht zu scharfkantig wie einer der Vorschreiber. Aber sie fängt für mich relativ spät an, dass heißt, ich hätte gerne noch etwas Auflage am Klingenrücken beim Stechen (und das sollte ein Bootknife ja können)
    Die Klinge ist ultrastabil, bei allen Stechversuchen, hatte ich nie den Eindruck ich könnte die Klingenspitze gefährden und der Stahl ist offensichtlich auch gut gehärtet, da er über die Testphase seine Schnitthaltigkeit gut bewahrt hat.


    Ein Einstechen in Altreifen war leicht möglich, auch das Schneiden des selben ging trotz der Klingenstärke gut von statten.
    Auch der Strohballen bereitete dem Messer keine Probleme, trotz dem Anfänglichen unsicheren Gefühl wegen dem glatten Griff lief ich auch ohne Handschuhe nie in Gefahr in die Klinge zu greifen (trotzdem bleibt eine gewisse Unsicherheit die sich bei entsprechenden Umgebungseinflüssen noch verstärken dürfte /Blut nasse Hand Einsatz im Streß)
    Der Gummiabrieb lies sich schnell wieder von der Klinge entfernen und hier zeigt sich auch die Stärke des Stonwash finish keine Beschichtung die Schaden nimmt und trotzdem der Vorteil einer nicht glänzenden Klinge


    Jetzt musste noch eine Steigerung her, also Bootknife na gut dann testen wir mal ;)
    Die Amarid/Kevlar Fasern einer Schussweste musste herhalten. Beim Durchstichversuch mit untergelegten Karton zeigte sich diese aber relativ unbeeindruckt.
    Die Klinge konnte nicht über die Deckschicht in das Gewebe eindringen und auch Schnittversuche perlten vom Gewebe geradzu ab. (hier zeigte sich die Stabilität der Klingenspitze und der Anschliff kontraproduktiv für diese Tätigkeit)
    Auch das Kevlargewebe eines Schnittfesten Handschuhs konnte ich nicht durchdringen (weder mit Stich noch mit Schnitt)
    Hier zeigt sich mal wieder, dass Küchenmesser deutlich gefährlicher sind als "Kampfmesser" (denn mit einem Küchensebel gelingt der Versuch problemlos)


    Jetzt noch was zur Scheide. Ich bin kein Freund von der tiefen Trageweise auch wenn sie für den Zugriffs des Messers viele Vorteile hat. Ich mag einfach kein Messer am Oberschenkel, selbst im Outdoor Bereich trage ich das Messer kurz trotz aller Nachteile dieser Trageweise.


    Wenn tief (der Zugriff wird ja deutlich erleichtert und mit Rucksack gibt es nichts besseres) dann möchte ich aber einen flexiblen Steg der sich den Bewegungen anpasst.
    Es war jetzt bei dem Bootknife kein Problem, da es relativ kurz ist und so trotz der Steifheit der Scheide nicht hinderlich ist, für mich wäre der Steg aber keine Option. Das ganze wird zu Starr für mich.
    Ich kann das Messer nicht richtig greifen, da ich nicht mit der Hand hinter das steife Material komme und beim Zurückstecken des selben, bedingt durch die eng angepasste Scheide und dem hinderlichen Steg, musste ich immer zum Schluss noch mal mit der Hand auf das Griffende drücken, damit das Messer sauber verriegelt.



    Fazit: Interessantes Messer mit eigener Formsprache, sehr stabil und trotzdem Führig, mir persönlich war es zu Einsatzspesifisch auf Stabilität ausgelegt.
    Etwas weniger Klingenstärke und es wäre universeller einsetzbar.
    Es bleibt ein Messer das stimmig ist und den unkaputbaren Eindruck von manchen Amerikanischen Messern vermittelt mit einer sauberen Kydex Scheide die mir aber nicht so liegt, diese würde ich wenn es meines wäre auf meine Ansprüche anpassen.
    Danke, dass ich testen durfte und noch mal Hut ab vor der Handwerklichen und Gestalterrischen Leistung.

  • Viele wissen nicht, dass ich für Andreas in seiner Entwicklung als Messermacher eine Art Mentor, ein Vorbild war. Umso schöner wenn man die eigene perfektionistische Handschrift in den Werken seines Zöglings wiedererkennt.


    Ich hätt mich fast weggeschmissen vor lachen,als ich das gelesen hab - ein typischer "Buchsenklopper"..... :thumbup: :rofl:


    Schöne Vorstellung und tolle Berichte- Danke! Da ich ja auch zwei Messer von Andreas besitze (und benutze),hat mir das lesen umso mehr Spass gemacht.
    balinzwerg: Die Fotos sind klasse :thumbup:

  • RÖSCHPEKT Balin. DAS ist mal ein ausführlicher und fundierter Bericht. Hut ab :thumbup:

    "Konstrukteur von titanenhaften Endzeitwaffen" + "mit empfindlichem Magen"
    Juchten, 2011 + Der Uffpasser, 2012 ;)

  • Hey balin!


    Sehr cooles Review! Echt toll was du so alles angestellt hast mit dem Teil!


    Wie oft wird eines meiner Messer schon an Kevlar getestet.... echt cool :D



    Danke


    mfg Andi

    Mfg Andreas




    Ist das Spiel vorbei, landen Bauer und König in der selben Kiste.

  • Danke Pascal und Andi,
    Nach den ausfürlichen Vorlagen der Vorgänger Reviews ist es ja immer schwer noch was neues zu zeigen oder zu finden.
    Neben unterschiedlichen Auffassungen zu Messern kann ja nicht mehr viel kommen.
    Ich habe natürlich versucht etwas nicht alltägliches zu Zeigen und bin froh dass es gefällt.
    Leider hatte ich ein paar Tage zuvor schon einen Hokaido Kürbis verarbeitet sonst hätte ich noch ein paar Durchstichversuche am Kürbis eingefügt, das hätte gut dazu gepasst auch zur Jahreszeit.
    Aber es kommen ja noch ein paar Tester (gell Beni ;) )

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