Risiken beim Regrind

  • Hallo zusammen,


    ich bin am überlegen vielleicht an einem meiner Messer ein regrind machen zu lassen.
    Allerdings hab ich auch schon gelesen, dass es dadurch zu zu hohen Wärmeeinwirkungen kommt was der Härtung des Messers Schaden soll.
    Was meint ihr dazu ist das wirklich so? Oder besteht bei genug Kühlung während des Schleifens keine Gefahr ?
    Wer von Euch hat schonmal so einen regrind bei einem Messer machen lassen?
    Gab es Unterschiede zu vorher was die Schnitthaltigkeit oder Stabilität betrifft?
    Und wer wäre der beste Messermacher für sowas in Deutschland?


    Würde mich freuen wenn ihr mir helfen könnt.

  • Servus!


    Kennst Du den Chesi in der Bindergasse?
    Hab von ihm schon mehrere meiner Messer umschleifen lassen, von Hohlschliff auf convex. :thumbup:


    Ansonsten, Markus Reichart (milcruzados) mal anschreiben. Der hat bei einem Tfde Folder einen richtig geilen Reggrind gezaubert und die polierten Schneidfasen von ihm sind der Hammer! :love:


    Viele Grüsse,
    Michael



  • Ja und das hab jetzt ich. :love: Das F9 ist echt Geil geworden und schneidet wie der Teufel. Die Schneidleistung hat sich deutlich verbessert . Also wen vom Fachmann gemacht kein Ding. Nur selbst würde ich das nicht Testen.


    Kuckst Du hier :D TFDE F9 mal anders...=

  • Also zum chesi will ich damit nicht unbedingt. Markus ist da sicher besser ausgerüstet.
    Würde auch gerne mal von den Messermachern hören was die zu dem Thema meinen.

    Einmal editiert, zuletzt von CedricP ()

  • An sich ist ein Regrind kein Ploblem, solange man die Bandgeschwindigkeit und den Bearbeitungsdruck niedrig hält. Den von dir angesprochenen Punkt der Kühlung sollte man auch nicht vernachlässigen.
    Wenn es für die Hand mehr als warm wird, dann ab ins Wasser mit der Klinge. Ist halt ne langwierige Prozedur, wenn das Messer nicht nochmal gehärtet werden soll.


    Würde damit ebenfalls entweder zu Markus gehen, oder zu Jürgen Schanz. Beides Forenpartner hier und sowohl menschlich, als auch fachlich sehr zu empfehlen!

  • Kurze Verständnissfrage. Wenn ich mir die Arbeit mache, bzw. diese beauftrage, einen Regrind vorzunehmen, warum stört mich dann der Umstand auch die Härtung zu machen? Wir basteln hier ja kein Lanyard dran, sondern verändern Grundlegend. Das zieht eben auch weitere Arbeitsschritte nach sich.


    Ich würde einfach einen unserer FoPa nehmen. Bei mir wäre es der Jürgen Schanz, aber nicht weil ich die anderen für schlechter halte, sondern einfach nur weil ich schon ein Messer von ihm habe. Wir haben hier aber auch genug Alternativen mit hervorragender Reputation.

  • Kurze Verständnissfrage. Wenn ich mir die Arbeit mache, bzw. diese beauftrage, einen Regrind vorzunehmen, warum stört mich dann der Umstand auch die Härtung zu machen? Wir basteln hier ja kein Lanyard dran, sondern verändern Grundlegend. Das zieht eben auch weitere Arbeitsschritte nach sich.


    Ich würde einfach einen unserer FoPa nehmen. Bei mir wäre es der Jürgen Schanz, aber nicht weil ich die anderen für schlechter halte, sondern einfach nur weil ich schon ein Messer von ihm habe. Wir haben hier aber auch genug Alternativen mit hervorragender Reputation.

    ja aber die Klingen sind doch schon Gehärtet und dann wird's beim nachhärten Denke ich schwierig oder ?????????

  • das umschleifen ist nicht das Problem - sofern es überhaupt machbar ist.
    also ballig in hohl geht meist. hohl in ballig ist schon ein Problem. oder besser ein Problem ist es nicht, aber man verliert dann halt material ohne ende :) - das empfiehlt sich meist nicht..
    allerdings wie schon oben geschrieben, ist das bedingt durch die langsame Arbeitsweise um wärmeentwicklung zu vermeiden auch oft nicht ganz so günstig.
    kannst mir gerne ein bild schicken mit deinen wünschen - bitte aber gleich mit link oder bild zu dem messer, dann kann ich gerne einen preis nennen..

  • Zitat

    ...aber die Klingen sind doch schon Gehärtet und dann wird's beim nachhärten Denke ich schwierig oder ?????????


    Interessanter Punkt. Das würde mich auch interessieren ob es einen Unterschied macht Stahl, oder schon mal gehärteten Stahl zu härten.


    LG


  • Interessanter Punkt. Das würde mich auch interessieren ob es einen Unterschied macht Stahl, oder schon mal gehärteten Stahl zu härten.


    LG

    Ja wen ich ein Messer zu Martin sende lasse ich gerne mal die Härte des Stahls Testen .Bei D2 ist es wohl beim Nachhärten nicht so wild .Bei anderen Stählen weis ichs nicht genau scheint aber Problematisch.

  • ein "nachhärten" gibt es in diesem Sinne nicht, bei solchen Vorhaben heißt es immer "alles oder nichts".
    Klingen die beim Schleifen heißgelaufen sind müssen gänzlich geglüht, dann wieder je nach Vorgabe für den Stahl neu gehärtet werden.


    Die Kilngen für Messer werden fast ausschließlich aus Kaltarbeitsstahl hergestellt, demzufolge ist keine gegen eine thermische Belastung die beim Schleifen entstehen kann gefeit, selbst Warmarbeitsstähle halten nur bedingt Temperaturen über 400 Grad aus, und wenn, dann ist es meist kein Bauteil was eine feine Schneide hat.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Ah ich wusste nicht mal, dass das mit dem nochmal neuhärten geht dachte bis grad noch der Stahl wäre dann hin :D
    Dann ist das mit dem regrind ja gar kein Problem.
    Einfach das ganze danach zur Sicherheit nochmal komplett neu Härten.
    Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?

  • es ist durchaus möglich einen Stahl, also auch ein Messer, mehr als einmal zu härten. Es bleibt aber natürlich ein Vorgang den man nicht beliebig oft wiederholen kann.


    Dieses "mehrmalige Härten" ist nichts unbekanntes, gerade japanische Schmiede haben aufgrund ihrer Methode des Härtens öfter damit zu tun. Natürlich verläuft bei dieser Methode nicht immer direkt alles wie sich der japanische Meister wünscht, die Hamonlinie soll danach schön sichtbar sein und das Schwert (was natürlich nach westlicher Beurteilung kein Schwert sondern ein Säbel ist, wobei mir der Begriff -Schwert- für ein Katana irgendwie mehr zusagt) bekommt beim Härtevorgang in Wasser seine charakteristische Krümmung (diese Krümmung hat natürlich auch manchmal ihre eigene Vorstellung von krumm werden, was natürlich darin endet das die Krümmung nicht so verläuft wie der Schmied sich das vorstellt).


    Also, das Katana ist krumm, aber nicht so krumm wie der Meister es will und der Hamon sieht aus als ob ein Huhn mit schmutzigen Füßen über die Klinge gelaufen ist. Was solls, also alles wieder ins Feuer und ausglühen, bei cirka gut 700 Grad wird die Klinge ihre Härte verlieren und der Meister darf sich erneut mit der Lehmmischerei beschäftigen. Kurzum, Meister Yoshihara beschreibt in seinem Buch drei bis fünf "Härtevorgänge", und solange das Schwert gut geschmiedet ist sollte es das überstehen.


    Stahl und Feuer sind beileibe keine so guten Freunde wie man meint, Feuer schadet dem Stahl mehr als man glaubt, vor allem wenn man nicht aufpasst. Es ist zwar möglich mehrmals zu härten, allerdings ist es keine erstrebenswerte Sache. Ich denke wenn man das Umschleifen einem Fachmann überlässt braucht man sich keine Gedanken darüber zu machen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Könnte man natürlich machen, jedoch fallen nach dem Härten wieder die ganzen Finish arbeiten an und es kann eventuell zu Verzug kommen.
    Ein Vorsichtiges und kühles Nachschleifen sollte bei weitem einfacher sein und die Folgen sollten kaum Bemerkbar sein.
    Viele Messermacher (z.B. Mayo) schleifen die komplette Klinge erst nach dem Härten. Und der Mann hat schon einige Dekaden als Messermacher hinter sich ;)


    gruß

    Es gibt nichts gutes außer man tut es. Erich Kästner

  • Also einen Flachschliff höher zu ziehen ist ja wirklich kein Problem. J. Schanz ist genau der Mann dafür. Ich habe schon mehrere Sachen bei ihm machen lassen und war immer zufrieden. Auch von Hohl- auf Flachschliff geht noch, kostet aber einiges an Material habe ich auch schon mal von Jürgen machen lassen.

  • Hmm im Grunde gehts da ja nicht nur darum,was kann passieren,wie verhindert man den Extremfall, sondern auch um die grundlegende Frage ob man auf gehärtetem Stahl überhaupt noch rumschleifen will/sollte...und wie man dazu steht


    Ansichtssache...


    Der eine sagt ok, der andere nein oh GOTT ja nicht...auf gehärtetem Stahl schleift man nicht mehr rum....


    Wie eben auch schon erwähnt wurde, dass es ja auch Macher gibt,die gleich nach dem Härten schleifen und zuvor garnicht...


    Nicht nur Mayo macht das ....auch Vox, Anso, Emtrek USA usw.....


    Wär nix für mich,aber scheint wie oben genannte Größen zeigen,kein Problem zu sein


    Was kühlen usw angeht...man kann sich da nur drauf verlassen,dass derjenige der an gehärtetem Stahl rumschleift,dass auch wirklich genau nimmt....viele Youtubevideos div Macher,zeigen leider,dass es nicht immer der Fall ist


    Regrindspezialist in den USA ist ja z.B Tom Krein...der hat sich ja nach ner Weile sogar nen eigenen Stempel, Krein Regrind..zugelegt..weil so gefragt


    Denke vor allem in den USA wird das mit regrinds, schleifen an gehärtetem Stahl usw. nicht so genau genommen...und was Kühlung usw angeht, gehen die auch öfter brutaler vor,wie wir hier und nehmens wie man in div Youtubevideos sieht, nicht immer zu genau...


    Jürgen,Markus,Martin...würd ich aber auch gleich was schicken...da hätt ich keine Bedenken :thumbup:


    vG
    Fred

    Email: fredslan@gmail.com
    The bitterness of poor quality lingers long after the sweetness of low price is forgotten

    Einmal editiert, zuletzt von ZZ Knives ()

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