SOG hat seit ca 2005 die sogenannten Revolvermesser im Programm. Hier mal ein kurzer Bericht.
Zunächst die Daten; Gewicht 170 g, mit Scheide 260g, Länge der Klingen 12cm, Länge der Sägen 11,5cm. Breite 2,2-2,7cm beim Hunter und 2,2-2,5 bei der Bowieklinge. Dicke 3,2mm
Das SOG mit Bowieklinge wurde angeblich für die US-Army entwickelt und soll dort auch eingeführt sein. Ziel war es ein leichtes Messer mit einer brauchbaren Säge zu kombinieren. Darauf aufbauend wurde eine Version für Jäger entwickelt, welche sich durch eine andere Klinge mit Guthook und einer Lederscheide auszeichnet. Inzwischen gibt es auch beschichtete Klingen. Die Messer sind als Schneid- und Stichwerkzeuge gedacht. Zum Schlagen sind sie zu leicht. Auch batonning habe ich damit nicht ausgeführt, da mir dazu der Griff nicht stabil genug erscheint.
Das Prinzip ist einfach: die Klinge und Säge besteht aus einem Stück und dreht sich nach der Entriegelung um die Achse. Dabei ist im Griff eine "Stufe" eingebaut, welche einerseits das Durchschlagen verhindert, andererseits Duck von dem Verriegelunsbolzen nimmt und somit einen zusätzlichen Sicherungsfaktor darstellt.
Die Bowieklinge hat einen leichten Hohlschliff. Sie ist im ersten Drittel mit einem Wellenschliff versehen, was für den vorgesehenen Nutzen im militärischen Umfeld für mich Sinn macht.
Die Hunterklinge mittelspitz und auf dem Rücken mit einem Aufreißhaken ausgestattet. Dieser ist im deutschsprachigen Raum nicht sehr verbreitet aber durchaus praktisch.
Die Sägen sind scharf und schaffen was weg. Ich habe sie u.a. in Namibia an Strauchwerk, welches ja sehr hart und zäh ist ausprobiert. Der Rücken ist schmäler um ein festklemmen zu verhindern. Das Öffnen eine Rotwildschlosses ist damit völlig problemlos.
Der Griff ist ergonomisch geformt und liefert auch bei Nässe guten Halt. Nicht unwichtig bei der roten Arbeit. Durch seine offenen Bauweise lässt sich das Messer leicht reinigen.
Die Scheiden sind funktionell. Bei den neueren Modellen ist die Kydexscheide ersetzt worden, daher kann ich dazu keine Angaben machen. Vor allem die Lederscheide gefällt mir, da sie deutlich leiser ist als die Kydexscheide, in der das Messer etwas klappert. Nachteil der Lederscheide ist, das sich dort mehr Schmutz absetzt.
Die Schwachstelle ist natürlich die Stabilität. Durch die Drehachse ist die Verwindungssteiffe eingeschränkt. Europaletten sollte man damit nicht auseinandernehmen. Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn die Säge stumpf wird. Da man diese nicht wechseln kann, ist nachschärfen angesagt. Keine ganz leichte Aufgabe.
Fazit: Wenn man mit der Größe und der Stabilität leben kann, sind die Revolvermesser durchaus eine Überlegung wert. Vor allem für den Jäger könnte die Hunterversion interessant sein. SOG hat diese überarbeitet. Da ich bisher nur Bilder gesehen habe, hier ein rein theoretischer Vergleich. Die neue Grifform gefällt mir. Dasselbe gild für die Signalfarbe. Sehr praktisch. Die neue Klinge ist nicht mehr mittelspitz. Dies erschwert das Öffnen der Bauchdecke. Der Guthook ist auf der Säge angebracht. Dies missfällt mir, da ich im Regelfall mit Klinge und Haken arbeite. Bei dieser Version muss ich immer erst die Säge ausklappen um Ihn benutzen zu können.