Survival-Kit - Was ist drin, und wo ist es drin?

  • Danke für den Hinweis, Du hast wenn du das schreibst mehr Hintergrundwissen als ich. Ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern. Dann sind allerdings auch die Informationen im Internet irreführend beziehungsweise falsch, die geben nämlich immer eine Truppe von Einheimischen an von denen dann einer geschossen hat. Aber das ändert wohl alles nichts an der Tragik des Ganzen.


    Viele Grüße


    Roman

    panta rhei

  • Ich stelle mal mein Survivalkit vor. Gleich vorweg: Entschuldigung für die schlechten Bilder, die sind mit einer Handykamera entstanden.


    Natürlich ist mir bewusst, dass man ein Survivalkit an einen bestimmten Zweck binden soll (Outdoor vs. urbane Gegend), um keine Kompromisse einzugehen. Mit diesem Kit habe ich dennoch versucht beides zu verbinden. Außerdem soll das Kit auch im Alltag hilfreich sein, was sich teilweise im Inhalt widerspiegelt - mit einer Briefmarke z.B. wird man im tiefsten Dschungel recht wenig anfangen können. :D


    Der Behälter ist eine Otterbox 1000 der neueren Bauart mit einem aufgeklebten Minikompass von Silva (der in seinem begrenzten Einsatzbereich hervorragend funktioniert):



    Wasserdicht, stoßgeschützt, mit einem kleinen Vorhängeschloss abschließbar. In die 1000 passt eine Schachtel Zigaretten exakt rein, die Box ist also wirklich kompakt.


    Das folgende Bild zeigt den Inhalt des Bodens der Box:



    Und das ganze mal ausgebreitet:



    Oben im Bild befinden sich eine SD-Speicherkarte, Gehörschutzstopfen sowie ein Inova Microlight mit Ersatzbatterien.
    Der kleine rote Edding ist in der Box mit 10 $ und 10 € umwickelt. Daran wird dann mit einem Gummiband das kleine Knicklicht (tauglich zum Kartenlesen oder als Markierung in der Nacht) und die schlanke Pfeife befestigt. Letztere ist für die Größe erstaunlich laut, auch wenn der Ton natürlich nicht mit den Signalpfeifen von ACME vergleichbar ist – aber die ACME Tornado passt in das Kit nicht mal rein, wenn man die Griffflächen entfernt.


    Rechts im Bild seht ihr das Schraubendreher-Tool Swisstech Screwzall (flach und Kreuzschlitz, jeweils einmal groß und einmal klein), ein SOG Micron und einen Dosenöffner (der legendäre P-38 der US-Streitkräfte). Die drei Tools werden ebenfalls von einem Gummiband zusammengehalten.


    Dazu kommen ein BIC-Feuerzeug (natürlich durchsichtig) und ein flach aufgewickeltes Stück Duck Tape, das ganz unten in der Box untergebracht wird.
    Aufmerksamen Beobachtern wird womöglich aufgefallen sein, dass auf diesem Bild das olivfarbene Kunststoffröhrchen fehlt, das auf dem vorherigen Foto noch in der Box lag – hier ist es samt Inhalt:



    Das Röhrchen ist eigentlich zur Aufbewahrung der Gehörschutzstopfen gedacht. Die auf dem Deckel befindliche Fangriemenöse habe ich entfernt, da es sonst Platzprobleme in der Otterbox gegeben hätte.
    Zum Inhalt: Ein Mini-Nähset bestehend aus zwei Knöpfen, einer kleinen Rolle Garn, einer Sicherheits- und zwei Nähnadeln. Die Spitzen der Nähnadeln habe ich mit Duck Tape umwickelt - in dieser Wicklung befindet sich noch ein Zippo-Feuerstein. Rechts im Bild ist eine kleine Pinzette zu sehen. Nicht zu erkennen ist der Streifen mit drei Wasserentkeimungstabletten rechts unten im Bild.


    Und so sieht das Oberteil aus:



    Die Kunstoffhülle stammt von einer Lupe im Kreditkartenformat und ist so mit Duck Tape eingeklebt, dass man sie hochklappen kann. Auf der Hülle habe ich NKDA (no known drug allergies) und meine Blutgruppe mit allen nötigen Zusatzangaben vermerkt.



    Hier kann man sehen, was sich unter der Klapphülle befindet: Ein Karabinerhaken und ein Kondom, jeweils mit Duck Tape am Boxdeckel fixiert. Der Ziplock-Beutel findet zusammengefaltet Platz unter der Hülle.


    In der Hülle sind neben der Kreditkartenlupe noch wasserfestes Papier, zwei Pflaster, ein Desinfektionstuch, ein paar Seifenblätter im Klarsichtbeutel, ein Papierlineal und die eingangs erwähnte Briefmarke verstaut.


    Wie schon erwähnt: Alles zusammen hat Zigarettenschachtelformat!
    Und das, obwohl ich beim Zusammenstellen dieses Outdoor-und-Urban-Survival-Kits (außer bei der Pfeife) keine großen Zugeständnisse an das Platzangebot machen musste.


    Was noch fehlt: Am außenliegenden Bügel der Otterbox werde ich wohl noch einen Key Fob/Lanyard aus Paracord befestigen, um das Thema "Seil" auch abzudecken. Den vom Hersteller mitgelieferten hielt ich für zu kurz, um eine nützliche Länge Leine zu haben.
    Evtl. ersetze ich den Ziplock-Beutel durch einen Signalspiegel, für die Wasseraufbewahrung habe ich ja das Kondom.
    Wenn ich irgendwo ungewachste Zahnseide auftreiben kann, kommt davon auch noch ein bisschen rein - dafür finde ich auch noch Platz. :D Weiß jemand zufällig, wo es die gibt?


    Nachtrag:


    Hier noch ein Gesamtbild:



    Um das Röhrchen habe ich jetzt noch einen Innenstrang Paracord gewickelt, um noch etwas robuste Schnur zu haben.

    4 Mal editiert, zuletzt von -QS- ()

  • Zitat

    Outdoor-und-Urban-Survival-Kits


    ich würd sagen das ist mehr ein URBAN u. Umgebung -SK schon alleine wegen der SD-Karte
    zudem kann man damit schwere große Verletzungen behandeln. Das Minitool und SOG-Messer
    würd ich weglassen.
    Weil einerseits, sollte jeder der in diesem Forum unterwegs ist, mindestens 1 Messer an dem/der Mann/FRAU haben. Zweitens, sind die Tool/Messer zu klein das man damit länger arbeiten kann.
    Ein guter Folder und womöglich noch ein Schweizer Taschenmesser(oder nur das Schweizer) reichen in dem meisten Fällen aus.


    So kommt wieder Luft ins Kit und du kannst anderes ein packen. ;)

    „Ein freier, denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt;
    oder wenn er bleibt, so bleibt er aus Gründen, aus Wahl des Bessern. “

  • Äußerst interessanter Thread, da passt wohl auch meine Frage rein:


    In jedem Set findet sich logischerweise ein kleiner Kompass. Allerdings habe ich da Bedenken bzgl. der Genauigkeit. Da liegt das Dingens neben Sicherheitsnadeln, Flint, Messer oder sonstigem Metall. Das beeinflusst doch auf jeden Fall die Kompassnadel!?


    Ist das nun vernachlässigbar oder stellt sich da nach einer gewissen Zeit eine stete Abweichung einstellt?


    Merci schon mal!


    Nico

  • "10 Essentials": ein Bowiemesser und 9 Streichhölzer!


    Spaß bei Seite: Mein EDC-"Survival" für die Stadt: Strider SMF, Karabiner mit LED-Lampe, Firesteel, Pfeife, kleinem Kubotan/Prybar, 5m Reepschnur und kleines Röhrchen mit versch. Medikamenten


    Für Draussen sieht es dann wieder anders aus...

    A warrior is not about perfection or victory or invulnerability. He's about absolute vulnerability- Socrates
    "I like to stretch a little bit before I go into the hood." - Mike Snody

  • Nochmals hoch mit meiner Frage:


    Beeinflussen metallische Gegenstände im Survival-Kit wie z. B. Messer, Sicherheitsnadeln und Draht die kleinen Kompanden dauerhaft? Sobald ich meinen aus dem Kit nehme, pendelt er sich wieder auf Norden ein, sofern man dass bei dieser Größe mit Exaktheit sagen kann.


    Aber wie sieht das auf Dauer aus, gibt es da irgendwann einen "Gewöhnungseffekt", d. h. eine dauerhafte Abweichung?


    Wäre dankbar um Aufklärung!


    Grüße,
    Nico

  • Ich habe mal gelernt das andere Magnete ihn für eine gewisse Zeit beeinflussen, hier steht sogar dauerhaft.
    Ich würde u.a. aufs Messer achten, an meinem Busse ASH bleiben Stecknadeln hängen...


    :rolleyes:

  • Danke Chris! Im Zweifel also nochmal absichern, durch Sonnenstand, Uhr-Methode usw. Zum groben Bestimmen werden die kleinen Kompanden wohl trotzdem ausreichen.


    Oder man nimmt halt ein Busse!!! Schnur dran, auspendeln und fertich! :cool:

  • Meinen Recta DP 2 trage ich seit 22 Jahren oben links in der Hemdtasche und habe ihn mittels der Schnur an einem Hemdknoppf gesichert. Meine Ansprüche gingen/gehen oft über das Spielerische hinaus. Hatte während dieser Zeit nie Funktionsprobleme irgendwelcher Art.

  • Ja, Tony, hab ich gesehen! ;)
    Mir ging es hierbei um die kleinen Kompasse, die im Notfallpäckchen drin sind. Bei den "richtigen" Kompassen gehen ich davon aus, dass diese exakter sind.
    Hab mich auch gerade schlau gemacht: Kompanden gibt es nicht! Hmmm, wieder einem grammatikalischen Irrtum aufgesessen!

  • Habe diesen Thread eben entdeckt und mich gleich genötigt gefühlt, ihn wiederzubeleben :D


    In meiner Zeit vor dem TF habe ich mich intensiv mit Survival und Bushcraft beschäftigt. Dieser Thread kommt also gerade recht...;)


    Ich habe meine gesamte Ausrüstung modular gestaltet. Das heißt, ich beginne mit der Bekleidung und dem EDC - Zeug, und das Ganze wird bei Bedarf entsprechend erweitert.
    Mein EDC ist immer in einer kleineren Tasche untergebracht (bald in einem Maxpedition Jumbo Versipack) und enthält:
    Fixed (Strider MFS, ER Shrapnel, Fällkniven F1, je nach dem)
    Folder (Böker AK 101 oder Spyderco Tenacious)
    Multitool (Swiss Tool)
    2 Lampen (Fenix TK 10 und Ultrafire A1 inkl. Reservebatterien für beide)
    LMF Fire Steel
    Dose mit Medikamenten, inkl. Wasserdesinfektionstabletten
    kleines First - Aid - Kit
    BW - Verbandspäckchen
    Kondome, Tampons :D
    Geldbeutel mit Geld, Dokumenten usw.
    Armbanduhr (ersetzt den Kompass bis zu einem gewissen Grad)
    Rettungsdecke und bei Bedarf BW - Poncho
    Handy
    Stift
    Signalpfeife
    ein paar Meter Paracord.
    Ab und an eine Wasserflasche.



    Das reicht mir in 99% der Fälle absolut aus. Natürlich würde ich auf eine Fernreise oder bei großer Gefahr, in eine "Wilderness - Survival" - Situation zu geraten, entsprechend mehr Zeug mitnehmen. Rucksack, Schlafsack, Axt, Kochtopf, Kopflampe usw...
    Ihr wisst, was ich meine. Ich bin mit dieser Konfiguration bisher sehr gut zurecht gekommen und kann so etwas jedem nur empfehlen.

    Busse - Harsey - Hinderer


  • Da ich gerne in Schweden mit dem Kanu unterwegs bin, erstreckt sich mein Survivalkit eigentlich nur immer auf ein Messer mit Feuerstarter und einem Golite Poncho.
    Beides trage ich am Körper, da im Falle einer Kenterung, es essenziell ist, so man in den kalten Seen noch rechtzeitig ans Ufer kommt, schnell ein Feuer zu starten und Windschutz zu haben. Dafür habe ich immer ein Jordan Opo am Balg. Durch die Fangschnur habe ich auch noch ausreichend Schnur dabei. Auf der Rückseite der Scheide ist ein Kompass einlaminiert, dazu habe ich noch einen Keramikschärfer auf der Scheide angebracht.




  • Tony, ich trage nicht gern soviel Kram mit mir herum. Da besteht dann meist die Gefahr, aus der Bequemlichkeit die Unbequemlickeit nicht mitzuschleppen!
    KISS, ein Messer hat man am Mann und das sollte reichen mit Feuerstarter. Die Jungs mit ihren Einbauküchen können mir nicht erzählen, dass Sie den Kram die ganze Zeit am Gürtel tragen, wenn sie mal zwei Wochen draussen sind. Das Zeug nervt und drückt :thumbdown:


    Inferno die Scheide ist Kydex Wänna.


    Howie, schönes Opo!!!

  • Super Kombi Jackknife: offensichtlich aus Erfahrung geboren und erprobt!

    A warrior is not about perfection or victory or invulnerability. He's about absolute vulnerability- Socrates
    "I like to stretch a little bit before I go into the hood." - Mike Snody

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