Schärfergebnisse nicht zufriedenstellend: Was mache ich falsch?

  • Die Diamantstäbe lohnen sich auf jeden Fall. Bei einem neuen Messer, wenn man erstmal auf den richtigen Winkel kommen will erleichtern sie die Arbeit deutlich.
    Die Ultrafine polieren Dir die Klinge. Praktischer Nutzen also fraglich, denn sie rasieren ja vorher schon, optisch aber ansprechend.


    Ich nehme (am Anfang diamond nach Bedarf) Medium und dann Fine. Abschließend noch abziehen und man ist auch schon fertig.

  • Also haben die ultra feinen erstmal nur einen optischen Nutzen, den man wenn man es kann, auch mit Leder erreichen kann.


    Das mit dem Ledergürtel pack ich momentan allerdings nicht so richtig, nach der Ledergürtelbearbeitung sind meine messer stumpfer als vorher :(

  • chilli77: diamantstäbe interessieren mich total, kannst du mir da mal sagen, was du da verwendest? sind die auch zum schärfen im Feld geeignet?



    gruss Dominik

  • Ich verwende den Spyderco Sharpmaker.
    Da gibt's dazu noch die Diamond und die Ultra Fine Rods.


    Diamond Rods sind ganz grob und nehmen einem sehr viel Arbeit ab, wenn man den Winkel erst neu einstellen muß, das Messer sehr stumpf ist, oder man Klingenausbrüche hat. Also immer dann, wenn viel Material abgetragen werden muß. Es geht damit einfach schneller und bequemer.
    Im standard Set werden Medium und Fine mitgeliefert. Damit kann man ein Messer perfekt scharf halten. Am Ende auf Leder abziehen schadet nicht. Meine Messer rasieren alle :thumbup:
    Abschließend gibt es noch die Ultra Fine. Diese polieren die Klinge. Da das Messer ja vorher schon rasiert hat stellt sich die Frage wie scharf es noch werden soll. Meiner Meinung nach ist hier nur noch optischer Nutzen da. Dieser ist allerdings unbestritten 8)


    Wenn man das Messer in hervorragender Gebrauchsschärfe haben will und ein System braucht, daß recht gut transportabel ist empfehle ich den Sharpmaker mit zusätzlichen Diamond Rods.
    Wenn man auf spiegelpolierte Messer steht ist man, so glaube ich, mit einem Edge Pro am besten aufgehoben. Die Bilder, die man diesbezüglich im Netz (natürlich auch hier im Forum) findet, sind einfach noch schöner spiegelglatt.


    LG

  • Das mit dem Druck war so eine Sache, in vielen YT Videos sah das schon relativ heftig aus ^^


    Beim nächsten Mal dann mit weniger, ist Schleifpaste eigentlich immer Pflicht, oder kann man auch ohne?


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  • beim abziehen am Leder spielt der Winkel keine Rolle.....es wird nur die SchnittKante poliert.



    Das würd ich nicht sagen, du hast recht dass man beim Leder mehr "Winkelfreiheiten" hat, aber dass er keine Rolle spielt stimmt ganz und gar nicht.
    Ich habe nach dem Leder schon des Öfteren auf den Stein zurück gehn müssen…

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

  • Ich weiß ja nicht welches Leder du verwendest. Aber das Leder den Winkels eines gehärteten Stahls verändert
    Sorry.....meine Meinung als Industrie Mechaniker .....dazu musst du Wochen schleifen.
    Ich benutze die rauhe Seite eines alten Gürtels.....und habe noch nie dergleichen feststellen können.
    Aber auch ich lerne ja nie aus.......

  • ich bin auch der Ansicht, dass der winkel NICHT egal ist!


    sicher muss man nicht genau auf den winkel achten wie auf dem stein... aber wenn man ihn ganz falsch einstellt, ruiniert man sich sicher sein ergebniss.


    und dafür muss man sicher nicht Wochen schleifen! man muss ja auch nicht wochenlang weiches schnittgut wie zb leder schneiden, um die schärfe deutlich zu reduzieren/ zu verlieren, das sollte einem diesbezüglich zu denken geben.


    gruss Dominik

  • btw ich meine auch nicht, dass sich der gesamte anschliffwinkel verändert, nur, dass sich die winkelkante also die schneidfase zu sehr abrundet, und dadurch die schärfe verloren geht.

  • kruppstahl: Der Winkel an sich ändert sich ja nicht, da gebe ich dir recht.
    Aber die Schneidleistung ist futsch wenn du zu steil abziehst!
    Und auch wenn du Industrie Mechaniker bist, traue ich mir da als Maschinenbauer zu wiedersprechen! :rofl:


    Aber ich glaube dass wir einfach an einander vorbei gelesen haben…

    Have you my go-stop over-meadow’d?.

  • Also nur um kurz meine Aussage zu verifizieren.
    Leder ist weich und daher biegt es sich. Es paßt sich dem darübergezogenen Werkstück in gewissen Maßen an. Deswegen sollte ein geringerer Winkel eingehalten werden. Das exakte Einhalten ist nicht ganz so wichtig, wie auf dem Stein, da das Leder ja wie gesagt nachgibt.


    Für alle Zweifler. Wenn der Winkel angeblich egal ist, nehmt mal ein Rasiermesser das perfekt geschärft ist und dann zieht im 90° Winkel ab.


    LG Peter

  • @Chilli77: du hast es erfasst. aber ich würde mir nicht zuviele Gedanken um den geringeren winkel, je nachdem, was du für n leder hast und wieviel das nachgibt. du wirst es spüren, wenn der winkel passt, und der ist dann vermutlich nur so minimal kleiner, dass ein beobachter das wahrscheinlich gar nich sehen würde.

  • Vollkommen richtig. Wenn man mal 100 Messer abgezogen hat merkt man sofort wie man den Winkel am besten am Leder führt.
    Das ist leider auch das Problem, wenn man Anfänger ist. Immer sagen (wir) alle. Das hast Du bald im Gefühl.
    So wie Schrauben mäßig fest anziehen, oder mit etwas Portwein abschmecken, oder das Knie zwar belasten aber schonen,...

  • Anfangs hatte ich auch Probleme mit den Schleifergebnissen- und letztlich ist das beim schleifen wie mit allen anderen Dingen, anfangs hat man keine Erfahrung, kein Gefühl für die Dinge (woher auch), daher sind die Ergebnisse meist unbefriedigend. Das gleiche Problem hat wohl jeder mal von uns gehabt- die besten Ergebnisse erhalte ich mit dem Lansky, hier ist der Winkel gut zu halten und es stehen mehrere Körnungen des Steins zur Verfügung. Wer mehr Geld investieren kann/möchte ist sicher auch mit dem Edgepro gut beraten. Das "freie" Schärfen auf einem Stein verlangt schon etwas Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Eine 18 cm Klinge da so drüber schweben zu lassen, dass der Winkel gleichbleibend ist braucht schon ordentlich Erfahrung. Da kommt man nicht so schnell hin. Genau daher finde ich für Laien solche Systeme die eine Hilfestellung für den Schleifwinkel bieten klasse. Das ist auch etwas was mich nie am Sharpmaker so wirklich überzeugt hat, ja auch damit bekommt man Klingen scharf aber es bedarf doch nochmal wesentlich mehr Feingefühl.
    Mit dem "Leder" habe ich erst vor einem Jahr wirklich angefangen zu arbeiten als mein BRK Gunny in der Post lag. Inzwischen verwende ich das auch für allerhand andere Messer mit gutem Ergebnis, aber hier handelt es sich doch schon eher um "Feintuning", wenn das Messer davor ordentlich Stumpf ist dann richtet man mit einem Leder nicht wirklich viel aus. Früher war mein Problem auch, dass ich meist zu schnell auf feine Steine gewechselt bin und es dann, gerade bei pulvermetallurgischen Stählen, ziemlich lange dauert bis irgendwas passiert.

    Honey, I can't go to bed yet - somebody on the internet is wrong!!

  • Habe mir auch schon mal in meinen Anfangszeiten ein Laguiole mit Damasz auf dem Leder mit dem schwarzen und dem grünen Compount von Bark River ballig stumpf geschliffen.


    Der Winkel ist also nicht zu vernachlässigen. Hatte seinerzeit so ziemlich alles falsch gemacht was man da falsch machen kann. Falscher Winkel, zu viel Druck, viel zu lange und oft.

    Don't forget your brother
    Peter

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