Kleines Waldtraining für mich ....

  • Nachdem meine Frau heute Mittag mit den Kindern ihre Mutter besuchen ging, hatte ich einen Nachmittag lang Zeit zum "SPIELEN".


    Also .... kurz eine Tasche gepackt, das Tier angeleint, den Drahtesel gesattelt und nix wie ab in den Wald.


    Im Wald war es feucht und klamm, der Boden schlammig, das Holz nass und ab und an kamen noch einige dicke Tropfen von oben dazu.


    In kurzen Worten, an einer einigermaßen erträglichen und schön abgelegenen Stelle angekommen, war das Tier extrem unzufrieden und am Dauerpienzen.
    Es ist nämlich vollkommen ausgeschlossen, dass sich ein Rhodesian Ridgeback ins NASSE legt, eher friert die Hölle zu.


    1_Braunes_Tier.jpg


    Da ich ohnehin eine neue Poncho - Tarp - Lösung ausprobieren wollte, wurde also direkt eine Unterkunft für den Hund gebastelt.


    2_Werkzeug.jpg


    Ich war beim Stöbern im Netz über eine gute und sehr schnelle Poncho - Lösung gestolpert, die es ermöglicht den Poncho sehr einfach zu spannen und es auch später noch erlaubt, den Poncho flexibel in seiner Ausrichtung zu verändern ( z.B. um auf eine gedrehte Windrichtung zu reagieren).


    3_Die_Unterkunft.jpg


    Ich nenne es jetzt der Einfachheit halber die "Kleiderbügel - Lösung".


    Wie ihr seht, hängt der Poncho an einem quer aufgehängtem Stock (ähnlich einem Kleiderbügel), befestigt an einem waagrechten Spannseil zwischen zwei Bäumen.


    4_Zum_Wohlfühlen.jpg


    Jetzt musste ich lediglich die Windseite am Boden verspannen und die Front nach vorne an zwei weiteren Bäumen fixieren.


    Das erstes Etappenziel war somit erreicht ... das Tier war halbwegs versöhnt und das Gepienze hatte ein Ende.


    Als nächstes stand das Training von Bushcraft - Basics auf dem Plan.
    Mit trockenem Holz kann ja jeder Feuer machen, der Profi schafft es auch mit NASSEM ;)


    5_Obligatorisch.jpg


    Aber ich muss zugeben, ich musste etwas kämpfen ... weit und breit war keine Birke zu finden, kein Vogelnest in Sicht, keine Tempos dabei.
    Es sah einige Zeit wenig erfolgsversprechend aus.
    Aber irgendwann kapitulierten die feuchten Äste vor der reinen Menge an abgestorbenen Grashalmen und toten Holunderästchen, welche ich für Minuten in die ersten zarten Flämmchen steckte.


    Als nächstes schnitze ich ein Holzpuzzle ;)


    6_Bastelstunde.jpg


    Was könnte dies wohl sein ? ....




















    ......














    RICHTIG !!!
    Eine Figure 4 - Trap


    7_Figure4.jpg


    Es ging mir lediglich um das Bauen der Falle, direkt nach der Fertigstellung zerstörte ich das Ganze auch wieder (damit auch wirklich kein Tier Schaden nimmt).
    Aber es war eine Demonstration für die Eichhörnchen, Erinaceidael und Karnickel ... ICH KÖNNTE, WENN ICH WOLLTE !!!



    Mit meinem Tagewerk zufrieden, gönnte ich mir noch eine Tasse Tee, bevor ich wieder nach Hause radelte.


    Ich hatte Spass 8)

  • Klasse Lösung mit dem 'Kleiderbügel'! Danke für den Tipp und die schönen Bilder!


    Deinen Erinaceidael mußte ich aber erstmal goggeln... :D


    Reicht für den Wuff als Dach nicht auch ein Regenschirm? :hmmm:

  • Hallo RealShadow


    Irgendwie kommt mir das bekannt vor. :D
    Wenn es regnet, Kopf aus der Hundebox im Auto strecken, Herrchen anschauen und Augen verdrehen. :bibber: Dann denken, spinnst Du, mich bei diesem Wetter aus dem trockenen in die Nässe zu jagen.
    Schöner Unterstand von Dir, hoffe Dein Hund hat es geschätzt.



    Gruss


    suomi70

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Hey Realshadow!


    Ich will nicht plump meckern oder Sarkasmus walten lassen und stelle diese Frage ernsthaft.
    Es geht um die Falle: Wie ködert man damit ein Eichhörnchen oder Hasen, bzw. Kanickel? Ich kenne diese Fallentechnik lediglich zum Fang von kleinem Raubwild, welches mit einem Köder auf auf einem Gegenlager mit Spitze angelockt wird. Und Raubwild wie Marder, Fuchs oder die von mir geliebte Katze sind nicht mein Ding was den Verzehr angeht. (Hast du ja auch nicht genannt ;) )


    Die Frage ist wirklich ernst gemeint und ich will nicht klugscheissern.


    Ich favorisiere Schling- oder große Schlagfallen. Die Schlingfallen sind schneller gebaut und die Schlagfallen dauern länger und bedürfen Zwangswechseln, etc.


    Besten Gruß,
    AJAX

    Plan - Prepare - Execute

  • @ AJAX
    Es ging mir hier ja um die Fingerübung.
    Aber wenn ich müsste, so würde ich die Schlagfalle für Eichhörnchen unter einem bewohnten Baum aufstellen, der Köder ist bei den Eichhörnchen weniger wichtig, da sie neugierig sind. Irgendetwas aus dem Beuteschema tut es (Nüsse, Tannenzapfen, etc.)


    I.G.E.L. fängt man mit Würmern oder Schmecken. Den Henkelmann - Deckel mit Würmern bestücken, oder eine Schecke anpflocken und die Chancen stehen gut.


    Bei Karnickeln funktionieren Schlingen wohl tatsächlich besser.
    Aber die Schlagfalle mit Figure4 - Trigger vorm Ausgang des Karnickelbaus sollte auch funktionieren.


    suomi70
    Mein Hund ist so unglaublich wasserscheu, dass es fast schon lächerlich wird.
    Der Poncho hing noch nicht mal richtig und er wollte schon drunter.


    Eule
    Soweit, dass ich extra für den Hund nen Schirm mitschleppe muss es erst noch kommen ;)
    Das lateinische Wort für das Stacheltier ist notwendig, weil I.G.E.L. auf dem Serverindex steht.


    8)

    Kämpfen – aber mit Freuden! Dreinhauen – aber mit Lachen!
    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

  • Alles klar! Ich kenne für Eichhörnchen die Schlingmethoden der Trapper und die müssen schon äusserst vorsichtig und passgenau gesetzt sein - deshalb wunderte mich das ein wenig - Das Finish der 4er sieht sauber und ordentlich aus! ;)


    Scheint ein schöner Tag gewesen zu sein!

    Plan - Prepare - Execute

  • Das Poncho wird also über eine Spannseil mittels "Kleiderbügel" drehbar aufgehängt. ANschließend müsse es nach der Windrichtung ausgerichtet und fixiert werden. Soweit habe ich es verstanden?! Richtig.
    Ich nutze die Gummispannschnüren, z.Bsp. vom Fahrradgepäckträger, um schnell ein Regnschutz mit Poncho oder Tarp zu erhalten.
    Ich finde die Idee nicht schlecht, werde ich direkt auch testen.


    Wir hatte schönes Wetter. Es war ein WWW-Tag, Wald, Weib und Wein, was will man mehr, wenns Frauchen mitkommt ins Grüne.

  • Hi RealShadow,
    deine Falle hast Du sehr akribisch vorbereitet und diese Mühe u. Sorgfalt wird meistens unterschätzt wenn es an die praktische Durchführung geht. Allerdings funktioniert die Konstellation von Fallenmechanismus und Fallholz hier nicht wie angedacht. Das Köderholz ist um die Hälfte zu lang u. das Fallholz sollte in 90° -Winkel zur Fallenkontruktion stehen. Zusätzlich ist zu Dem Hammer (=Fallholz) noch ein Amboß erforderlich, damit erhöht sich die Effizienz, Die Wahrscheinlichkeit eines schnellen Todes wird dadurch höher. Dieser Fallentyp ist in seinen angestammten Gegenden nur für Raupzeug also Predatoren verwendet worden. Nager oder Federwild kann man wohl mit dem Fallentyp erlegen aber dann sollte dazu an Stelle einer Beköderrung ein "Spanntrigger" verwendet werden und die Sache klappt.

  • Klingt nach einem tollen Tag im Wald und sieht auch danach aus


    LG
    Denis

    Messer? Reichart! / Kydex? Auch daher!
    Lederschmiede Untermain, sonst soll es keiner sein

  • Mein Wissen ist ja wirklich rein theoretischer Natur, da ich noch nicht in der Verlegenheit war mich tatsächlich von meinen Jagdkünsten ernähren zu müssen.
    Das bejagen von Eichhörnchen mit Schleudern oder mit Schlagfallen scheint zumindest in der US - Bushcraftszene populär zu sein.
    Ob es tatsächlich funktioniert kann ich nicht sagen (aber gut vorstellen).


    @Tony


    Wenn sich der Fachmann hier zu Wort meldet (was mich wirklich freut), muss ich die Chance nutzen und nachfragen.
    WARUM ist das Köderholz zu lang? Denn die Auslösefunktion war mit leichtem Widerstand sehr gut.
    Das mit dem 90 Gradwinkel zum Schlagholz wird direkt so übernommen. Ist logisch nachvollziehbar, es liegt dann tatsächlich weniger Holz in der Fallbahn des Hammers.


    Ich werde in den nächsten Tagen einiges an Spring-, Schlag-, Punji- und Mannfallen nachbauen und werde dem auch eine Bilderserie im Forum widmen.


    Ich bin jeder konstruktiven Kritik dankbar.


    Gerade Springfallen und Speerfallen reizen mich und bieten eine handwerkliche Herausforderung.


    8)


    @ Nopanic


    Genauso ...
    Poncho am "Kleiderbügel" aufhängen. Dann kann man den Poncho ganz bequem zur Wetterseite hin ausrichten.
    Danach abspannen und gut ist. Zusätzlich hat man kein Problem bei starkem Regen mit Wasser welches durch die Kapuze tropft, da man ein zweiseitiges Dach mit Gefälle erhält und die Kapuzenöffnung der höchste Punkt ist.
    Kapuze zuziehen und die Rändern einschlagen und Ruh ist.

    Kämpfen – aber mit Freuden! Dreinhauen – aber mit Lachen!
    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

    Einmal editiert, zuletzt von RealShadow ()

  • ...wenn das Köderholz kürzer wäre, käme vom Fallholz mehr Gewicht nach unten weil es mehr im vorderen u. schwereren Bereich wirksam würde aber die hängende Wurzel hält ja zudem noch beim Aufprall das Fallholz in unplanmä0iger Höhe zurück. Wenn das obere Stützkolz ab der Auflagekerbe 2x so lang ist, wird die Installation etwas schwieriger aber die Falle wirkt schneller. Je kürzen dieser Hebel ist, je länger dauert der Ablauf u. damit ist die willkommene Beute auf und davon. Das Verhalten der potenziellen Beutetiere zu studieren ist mindestens ebenso wichtig wie die Installation einer Falle. :thumbup:
    Hau rein,
    Tony

  • Tja....ich gehör ja mehr zu der faulen Esbit-Kocher Fraktion.
    Und wie ich mein Glück kenne, Hätte ich bei meinem Lagerfeuer gleich Gesellschaft von einem pflichtbewußten Lodenträger der mir nach 1 Woche andauerndem Starkregen was von Waldbrand erzählt.


    @Shadow
    Sieht nach viel Spaß aus..Danke für´s zeigen


    Butch

    Es sind schon viele Dünne gestorben,aber noch kein Dicker geplatzt!

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