Pohl Force Bravo I Survival

  • Ich erlaube mir an dieser Stelle mal ein test-review für das Bravo I zu erstellen.


    Pohl Force Bravo I (gen 1)
    D2 STahl mit schwarzer PTFE-beschichteter Oberfläche
    Partieller Wellenschliff
    3 mm starke Griffschalen aus Kunststoff, glasfaserverstärkt
    1 mm starkes Skelett
    Klingenlänge 93 mm
    Gesamtlänge 193 mm
    Klingenstärke 3,5 mm
    Gewicht 100 Gramm


    Das PF B1o war für zwei Jahre mein EDC und erfuhr tägliche Einsätze, unter anderem musste es ab und zu auch schneiden.
    Wer mich persönlich kennt, der weiss was diese Aussage bedeutet.
    Auf Gut Deutsch: Es musste für alles herhalten wozu man ein Messerähnlichen Gegenstand in irgendeiner Art und Weise nur Missbrauchen, Zweckentfremden oder Einsetzen kann.


    Ende 2011 habe ich das Bravo erworben.
    Der Eindruck der Verpackung hat mich für diese Preisklasse überrascht.
    Man erhält ein Gefühl, etwas hochwertiges auszupacken, wenn man die Schachtel und die cordura-Tasche öffnet.


    Die Struktur der Griffschalen wirkt auf den ersten Blick beinahe gewöhnungsbedürftig, spätestens beim ersten härteren Einsatz wird man sich klar, dass der Nutzen gross ist.
    Als Schweizer darf man selbstverständlich den separat mitgelieferten Klingenheber aufschrauben, dieser passt perfekt und sitzt stabil.
    Nach zich Daumenöffnungen kommt die Routine, man rutscht nicht mehr ab, der Daumen bildet Hornhaut und schmerzt nicht mehr.


    Das Messer liegt trotz meiner eher grossen Hände überraschend gut in der Hand, egal in welcher Griffweise, für meinen Geschmack passt es perfekt. Parallel hatte ich noch das Alpha Two geordert, aber das war für meine Anwendungszwecke eher ungeeignet, da schlichtweg zu gross.
    Zusammengeklappt passt das Bravo problemlos in jede Hosentasche, nervt nicht und bedrängt dort auch keine Nachbaren. Der clip kann beidseitig angesetzt werden, so sollte auch für linkshänder alles passen. Das Anhängen geht ohne Probleme.
    Sehr praktisch ist die Rundgummischlaufe. Sie ist sicher geschmackssache, aber wenn man mit dem Messer böse Arbeiten verrichten will, dann ist die sicher nicht verkehrt.
    Der Backlock schliesst sauber und fest, da gibt es nichts zu meckern.
    Die Klinge hat eine gute Werksschärfe. Die serrations sind geschmackssache, normalerweise mag ich keine serrations, bei dem Messer kamen sie mir oft gelgen, vor allem dann, wenn die Klinge dermassen misshandelt war, dass wenn ich wirklich mal Schneiden musste, wenigstens noch etwas sägen konnte :D
    Die Daumenauflage erwies sich hierfür als sehr praktisch.
    Durch die Zeigefingerausbuchtung zwischen Griff und Klinge kann das Messer auch weit vorne gehalten werden, wenn mal etwas feinere Arbeiten anstehen, beim schnellen zusammenklappen verhindert es, dass die serrations in die Finger "fallen".


    Zum Gebrauch, da könnte ich wohl nicht mehr alles aufzählen, aber ich versuche mal zu erklären wozu das arme Ding missbraucht wurde:


    - Heraushebeln von Zementplatten, bis zu ca. 25kg/stk
    - kleinere Hackarbeiten
    - Sticharbeiten
    - das Griffende kann problemlos als Minihammer eingesetzt werden, aufgrund der Griffigkeit geht das sogar mit offener Klinge.
    - Spaltwerkzeug
    - als Stechbeitel, man braucht nur einen Betonbrocken um richtig kräftig auf das Griffende zu schlagen, dann kriegt man problemlos Bleche und dünne Metalle auf/durch
    - Schnitt- Abkratz- Schabarbeiten an/auf mehr oder weniger sämtlichen Materialien wie Metall, Beton, etc.


    Der D2 Stahl ist gut gehärtet, das zeigt sich nicht nur im Gebrauch, vielmehr auch beim schärfen.
    Die einzige, bleibende Plessur ist ein Spitzenabbruch von ganz wenigen mm, der beim nachschärfen von einem Kumpel wieder egalisiert wurde. Ansonsten hat das Messer etwas Gebrauchsspuren, was anhand der Misshandlungen durchaus gering ausgefallen ist.


    Fazit: Das Pohl Force Bravo I Outdoor Gen1 ist in meinen Augen schlichtweg unkaputtbar.
    Das Messer ist für den Preis jeden cent wert, wenn ich nicht aus Neugier auf etwas anderes ein neues EDC gefunden hätte, wäre es abermals ein PF B1 geworden.


    Das Messer kann ich jedermann empfehlen, der ein Messer exzessiv misshandeln und benützen will, doch selbst für "normale" Messeruser ist es genauso empfehlenswert.


    Mein PF B1 wird auf jeden Fall einen Ehrenplatz in meiner Sammlung erhalten, den hat es sich reedlich verdient.


    Meine Bewertung:


    6/10 Optik
    10/10 Dauerhaftigkeit
    9/10 Ergnomie
    8/10 Handling
    8/10 Preis/Leistung
    5/10 Sammlerbegierde
    8/10 Verarbeitung
    7/10 Schnitthaltigkeit (schwierig zu beurteilen aufgrund intensiver Misshandlungen)


    24 Monate hardcore Einsatzdauer, könnte nach wie vor problemlos eingesetzt werden.




    Die nachfolgenden Bilder sind z.T. nach einer leichten kaltbrünierungs-Nachbearbeitung.
    Bilder folgen im nächsten Beitrag.

    Ich bin nicht auf die welt gekommen um so zu sein wie andere mich gerne hätten

    5 Mal editiert, zuletzt von ferret ()

  • wow, cooles Review, danke dafür, das teil sieht echt gut misshandelt aus :D


    was mich interessieren würde, hat sich klingenspiel ergeben nach dem ganzen hebeln ect?


    gruss Dominik

  • Das Messer hat nach der Serientortur sehr wenig Klingenspiel. Es wurde auch einige Male total zerlegt und gereinigt, irgendwann wurden die Kunststoffscheiben ersetzt.


    Erst im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass es die Survival, nicht die Outdoorversion ist.
    Der einzigste Unterschied nach meinem Kenntnisstand besteht nur in der Klingenbeschichtung.

    Ich bin nicht auf die welt gekommen um so zu sein wie andere mich gerne hätten

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