Frage zur Wärmebehandlung des Tenasteel von Recknagel

  • Note: Dieses Thema habe ich auch im blauen eröffnet. Doch mir scheint mein Schreibstil ist für die technischen ansprüche dort zu ungenau :/ Eventuell kann ja hier jemand was mit meinem Machwerk anfangen:


    Der Hintergrund ist dieser Post hier :
    Zeichnung für ein großes Messer
    Und nun soll nach dem Schleifen die WB anstehen .


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    ---- Original Post ----
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    Hi Leute


    Neuling hier, daher ist dieser Beitrag leider mehr Raten als wissen :/


    Da ich in vergangenen Posts das Feedback bekam zu auschweifend zu sein, bemühe ich mich hier auf den Punkt zu kommen.


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    /// Einleitung
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    Ich habe ein paar Haumesser Rohlinge aus Recknagels Tenasteel. Ich weiß das ist nicht der optimale Stahl dafür (Impulskäufer - erst kaufen, dann lesen :/ ) aber es ist nun mal wie es ist. Daher hoffe ich mit der korrekten Wärmebehandlung das Bestmögliche aus dem Stahl zu machen. Der Schwerpunkt liegt für mich inder Zähigkeit um ein Versagen bei grober Anspruchung zu vermeiden. Korrisionswiederstand ist unerheblich, da ich im Moment mit einer DLC Beschichtung von Herrn Schanz liebäugele.


    Die SuFu habe ich genutzt aber vermutlich nicht die richtigen Begriffe verwendet, da ich in den Zahlreichen Themen die Auftauchen nicht die Antworten erkannt habe.


    Die Härtung selber soll in einer Härterei gemacht werden, da ich aber hoffe das möglichst preisgünstig zubekommen, ist mein Bestreben bestmögliche Information zusammen zu stellen, damit nicht noch Mannstunden für die Recherche anfallen.


    Die Masse der Informationen stammt von dieser Quelle, dem Tenasteel Handbuch Version 2002:


    http://www.stahlnetz.de/files/deu/Te...Datenblatt.pdf


    Desweiteren habe ich versucht Dinge aus den Büchern von Roman und Läppele einfließen zu lassen (soweit ich es verstanden zu haben glaube).


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    // Prozedere der WB
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    Zustand des Stahls:
    Rohlinge per Laser geschnitten, Grundform der Geometrie in einer Werkzeugschleiferei grob geformt worden (Flachschliff auf ca 1 mm Schneidendicke).


    [Tag 1]
    1. Normalisieren zur Herstellung eines feinen Gefüges:
    AC1 (gem. Handbuch): 845 °C


    a) langsames erwärmen bis 680 °C (gem. Buch Läppele S. 93)


    b) dann schnelles erwärmen (> 4K/s) auf AC1+(30-60°C) = ca 890 °C
    Haltedauer: 60 + 8 = 68 min (60 Minuten + maximaler Werkstückdurchmesser in mm)


    c) langsames Abkühlen im Ofen



    [Tag 2]
    2. Härten im Vakuum
    (geringe Entkohlung der Oberfläche)


    a) langsames erwärmen auf ca 800 °C (kurz unter AC1)
    Haltedauer ca 8-10 min zum Durchwärmen des Bauteils


    b) schnelles erwärmen auf Austentisierungstemperatur 1040 °C (gem Handbuch 1030-1050 °C)
    Haltedauer ca 15 min zur Lösung der Kohlenstoff- und Sonderkarbide (z.B. Cr)


    c) Abschreken in warmen Öl


    d) ggf. Richten wenn nötig


    3. Tiefkühlen
    sofort nach dem Abschrecken


    a) langsames Abkühlen auf ca -100 °C
    Haltezeit min 2 Std.


    b) langsames wiedererwärmen auf Raumtemperatur


    {wenn verfügbar, Probe1 brechen}


    4. Anlassen (im Sekundärmaximum zu Nutzung der Sonderkarbide)
    möglichst bald nach dem Tiefkühlen


    a) erwärmen auf 560°C
    Haltedauer ca 1 h (Werkstückstärke max 8 mm)


    b) abschrecken in warmen Öl
    (in Bezug auf Romans Buch, er erwähnt Wasser aber die Beispiele beziehen sich auf Anlasstemperaturen
    von ca 200°C)


    5. Tiefkühlen
    sofort nach dem Abschrecken


    a) langsames Abkühlen auf ca -100 °C
    Haltezeit min 2 Std.


    b) langsames wiedererwärmen auf Raumtemperatur


    5. Anlassen (im Sekundärmaximum zu Nutzung der Sonderkarbide)
    möglichst bald nach dem Tiefkühlen


    a) erwärmen auf 560°C
    Haltedauer ca 1 h (Werkstückstärke max 8 mm)


    b) abschrecken in warmen Öl
    (siehe b)


    c) erwärmen auf 500 °C (Bezug auf Romans Buch, Entspannen nach dem Anlassen, kann jedoch die genaue Stelle nicht finden)
    Haltedauer ca 1 h (Werkstückstärke max 8 mm)


    d) abkühlen in Luft oder Gas auf Raumtemperatur


    {wenn verfügbar, Probe2 brechen}


    [Tag 3]
    6. Erhoftes Ergebnis
    59-60 HRc, 34-35 J Kerbschlagzähigkeit, Korngrößenkennzahl 9-10, Restaustensit <=2%


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    // Kommentar und Unklarheiten
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    Besonders die Anlassphase ist mir noch unklar. Lohnt es sich nach dem ersten Anlassen noch einmal eine Tiefkühlung durchzuführen und/oder muss ggf. mehrfach Angelassen werden ?
    Edit: Hier http://www.messerforum.net/showthrea...l=1#post233152 konnte ich etwas finden dem ich zu entnehmen glaube das mehrfaches Anlassen durchaus nützlich sein kann (oben entsprechend nachgefplegt). Nur was mehrfache Tiefkühlung betrifft bin ich unschlüssig, vermute jedoch das es zumindest nicht schadet. Daher habe ich es oben eingepflegt.


    Gillt das Abschrecken nach dem Anlassen auch für Hochlegierte Stähle ?
    Edit: Ich vermute ja, gem. dem Textauszug den Roman hier http://www.messerforum.net/showthrea...light=anlassen gepostet hat. Die Frage bleibt jedoch - Wasser oder Öl ?


    Auch bei den Haltezeiten bin ich mir etwas unsicher, da ja gerade da nach meinem bisherigen Verständnis ja zu Kornwachstum führen kann. Sind die so im grünen Bereich ?
    Edit: http://www.messerforum.net/showthrea...iert+haltezeit ist die Quelle die ich im Moment dazu zu Rate ziehe. Ist das korrekt ?


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    // Zusammenfassung
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    Wie kann ich die oben ausgeführte WB noch optimieren ?



    Hoffe um Input und Feedback .


    Vielen Dank im Voraus.



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    ---- Ende des Post ----
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    Freue mich über Rückmeldung


    Mit den besten Grüßen,


    Klaus

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    Einmal editiert, zuletzt von teclis22 () aus folgendem Grund: Korrektur von 5. d)

  • Der Stahl ist mittlerweile in der Industie eine bekannte Größe. Sowas gibt es auch von anderen (Dörrenberg ect.). Er ersetzt in einigen Bereichen den "normalen" 1.2379.
    Geh damit zu Stefan Steigerwald. Er hat eine sehr gute Härterei an der Hand, die den Stahl optimal härten kann.




    LG
    Markus

  • +1 für Steigerwald.


    Vorwärmen kann kann man sich bei Messerklingen schenken.


    Ansonsten: Es ist nur wichtig, nach dem Tiefkühlen nochmal anzulassen, der Rest dürfte so weit passen.

  • Hi Leute


    ganz ganz vielen Dank für die Infos und das Feedback.


    Ich werde gleich eine mail an Stefan via seiner Homepage schreiben.


    Beste grüße,


    Klaus

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