1095 vs D2

  • Hallo.
    Ich habe vor mir ein Ontario RAT 7 zu beschaffen,jetzt stellt sich mir die Frage des Stahls.
    Was würdet ihr empfehlen?Ich hatte bisher kein D2 Messer.Lässt sich der Stahl mit dem Stein nachschärfen oder brauch ich was härteres? ?(


    Wenn ihr irgendwelche erfahrungen mit D2 habt teilt es mir mit.
    Was denkt ihr was besser ist?


  • D2 lässt sich auch noch sauber mit Steinen schärfen.
    Allerdings ist er härter als der 1095er, deswegen dauerts auch ein bischen länger.
    Für Outdoor und nachschärfen im Feld, 1095er für mich.


    D2 ist auch eher Bruchempfindlicher wegen der Härte, kommt jetzt drauf an was du damit machst. Holz spalten, kein Thema. Mit der Spitze hebeln, eher net. ;)

  • Mit ner 1095 Spitze würd ich's allerdings auch vorsichtig mit dem Hebeln angehen.


    Performance-mäßig halte ich den D2 wenn richtig gehärtet für besser. Hab das Ka-Bar in beiden Ausführungen und obwohl es mir misshagt, das teurere in D2 zu verwenden, nehm ich es doch immer mit statt der 1095 Variante. Härter zu schärfen ohne Frage, aber weniger rostempfindlich und kann gut was ab. Irgendein amerikanischer Messermacher hat über D2 mal gesagt "takes a good edge and keeps it forever". Die Gerüchte über Chipping und dergleichen kann ich nicht bestätigen.

    Ernest Hemingway once wrote, "The world is a fine place and worth fighting for." I agree with the second part.

  • Für mich ganz klar D2 hatte schon ein paar 1095 Messer darunter ein HEST .Schöne Klingenausbrüche hatte ich da bei leichter Benutzung.

  • Schwierig, hier Aussagen nur unter Materialhinsicht zu treffen und dabei die konkret an den Klingen durchgeführte Wärmebehandlung nicht mit anzusprechen - gerade bei den beiden genannten Sorten.


    Ich hatte schon D2-Klingen, mit denen ich z.B. hinsichtlich Schärfbarkeit nicht wirklich zufrieden war. Frühe US-Haumesser aus D2 (insbesondere Kershaw Outcast) neigten härtebedingt zu besonderer Prellschlagempflindlichkeit....Andererseits habe ich mit dem D2 des GEK-EDC sehr gute Erfahrungen, eben auch aufgrund der sehr guten Solinger WB, die sowohl aus D2 als auch aus 440C wirklich viel herauskitzelt.....


    Auch bei 1095 kenne ich Beispiele für schlechte WB, das gibt dann Ausbrüche wie von Papi geschildert - andererseits hab ich seit Jahren z.B. ein Ontario Marine Raider Bowie mit geschärftem Entenschnabel und dadurch auch fein ausgeschliffener Spitze. Damit hab ich auch schon in astiges Holz gehackt, ohne der Spitze damit irgendwelche Schäden zuzufügen.


    Ich habe sehr viele Messer aus C-Stahl und schätze sowohl das feine Gefüge als auch die Elastizität der Klingen....

  • Leider lässt sich diese Frage nicht einfach so beantworten.


    Beide Stähle sind grundverschieden und die Härte erhalten sie erst
    mit der Wärmebehandlung.


    Bei etlichen Messern aus 1095 von verschiedenen Herstellern musste
    ich feststellen, dass sie oft zu "weich" sind, also unter 56HRC.


    Dagegen sind industriell gefertigte Messer aus D-2 meistens
    im Bereich von 58-60 HRC.


    Tendenziell ist 1095 sicher der Robustere was Missbrauch anbelangt
    während der D-2 länger eine brauchbare Schärfe behält.
    Aber eben, eine ordentliche Wärmebehandlung vorausgesetzt.


    Gruss Martin

  • Ich mag es meine Messer mit normalen Mitteln schärfen zu können. Mein Lansky (nicht Diamant) ist mit D2 einfach nicht klar gekommen. Deshalb hab ich alles D2 weg gegeben und kauf mir auch keins mehr.

    Diskutiere nicht mit Idioten! Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau und dann schlagen sie dich mit Erfahrung.

  • D2 lässt sich auch noch sauber mit Steinen schärfen.
    Allerdings ist er härter als der 1095er, deswegen dauerts auch ein bischen länger.
    ...
    D2 ist auch eher Bruchempfindlicher wegen der Härte, kommt jetzt drauf an was du damit machst.



    Da verwechselst du gerade Härte mit Verschleißbeständigkeit. Man kann nämlich 1095 auch mal eben locker über 60HRC bringen. Und D2 ist bruchempfindlicher wegen seines Gefüges.



    Ansonsten: 1095 gegen D2? Da siegt für mich klar der 1095. Ich lege bei einem Messer wie dem Rat 7 mehr Wert auf einfaches Nachschärfen, um einiges höhere Duktilität(Zähigkeit) und um einiges höhere Schneidkantenstabilität.


    Hab ein Ka-Bar large heavy Bowie. 9 Zoll Klinge aus 1085 mit 30° Gesamtschneidenwinkel, hab damit mal batont bis die Klinge um ca 30° im Holz verformt war. Hatte nie Ausbrüche beim Hacken auch von Hartholz und das bei 15° pro Seite. Das ist schon eine Ansage, bei der D2 nicht lange mithalten kann.


    Gruß
    Stefan

  • Zitat

    Irgendein amerikanischer Messermacher hat über D2 mal gesagt "takes a good edge and keeps it forever".


    Ich glaube der soll gesagt haben D2 takes a lousy edge and holds it forever.


    Bezieht sich dann auf die grüberen Körnchen an der Schneide
    Was der mit der mittelmässigen Schärfe meinte sollte ausreichend für ein grösseres Feldmesser sein

  • Bei der Stahlauswahl für meine Messer richte ich mich immer nach dem was ich mit dem Messer machen will. Der D2 ist ein guter Stahl, ich habe einige Messer aus diesem Stahl, ich habe aber auch ein Ka-Bar USMC aus 1095 Stahl. Wenn ich mir ein Messer auswähle mit dem ich wirklich nur schneiden bzw. leichtere Arbeiten erledigen will, dann nehme ich D2 Stahl, bei einem Messer daß ich wirklich richtig rannehmen will, dann Kohlenstoffstahl, in diesem Fall also 1095. Der Kohlenstoffstahl hat viel mehr Elastizität und verzeiht einem auch den einen oder anderen Missbrauch, beim D2 Stahl würde ich das schon eher aufpassen. Allerdings ist der K110 von Böhler, der auch ein D2 Stahl ist, in dieser Hinsicht wieder was besonderes, den kann man ebenfalls hart rannehmen.


    Das RAT 7 ist für mich ein Arbeitsmesser, ein Arbeitstier das hart rangenommen werden kann (will) also in dem Fall 1095. Was die Schnitthaltigkeit angeht, da kommt es auf Wärmebehandlung an, da kann der 1095 Stahl dem D2 sehr wohl Paroli bieten, kommt drauf an wie hoch er gehärtet wird und man kann ihn sicher mindestens so hoch wie einen D2 härten aber die Härte ist nun mal nicht alles. Manchmal sind 56 HRC besser als 61 ... Aber ich bin nur ein Laie, im Forum gibt es Fachleute, die sich mit dem Thema besser auskennen als ich.

    vae victis

    3 Mal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Ich bin kein Experte, würde aber für ein Outdoormesser auch 1095 Stahl nehmen. Insbesondere wegen der leichten Nachschärfbarkeit mit Mitteln, die man auch draußen findet.


    Zu dem Rat 1095: Ich besitze ein Rat 3 in 1095 Stahl und bin voll zufrieden damit. Natürlich kann Rost ein Thema werden, jedoch ist die Klinge beschichtet und mal ein Tropfen Öl etc oder ne Salami schneiden und gut ist :D

  • für mich wäre es eher der D2 (K110) wenn richtig gehärtet.


    Hab meinen GEK aus K110 schon viiele unaussprechliche Dinge angetan manche in dr Erwartung danach ein neues GEk kaufen zu müssen. Dementsprechend schaut das messer auch scho aus. aber immer noch voll funktionstüchtig ohne Ausbrücke und ohne Abgebrochen zu sein ( was mich immernoch wundert!)



    Grüße!

    better be judged by twelve than carried by six

  • Archer ich hab schon geschrieben daß man den K110 von Böhler mit dem "normalen" D2 Stahl in mancher Hinsicht nicht vergleichen kann und ich bezweifle daß Ontario den K110 von Böhler verwendet, darum einfacher 1095 Kohlenstoffstahl.

    vae victis

  • Vielen Dank an alle die mir geantwortet haben,ich fühl mich mitlerweile richtig wohl hier im Forum. :)


    Ich denke es wird 1095.


  • Hab meinen GEK aus K110 schon viiele unaussprechliche Dinge angetan manche in dr Erwartung danach ein neues GEk kaufen zu müssen. Dementsprechend schaut das messer auch scho aus. aber immer noch voll funktionstüchtig ohne Ausbrücke und ohne Abgebrochen zu sein


    Das liegt zu einem großen Teil auch an der Klingengeometrie. Die ist beim GEK ja eher auf Stabilität ausgelegt.


    Ich vermute der Grund warum der K110 so gut ankommt ist der, dass er
    1. von einem renommierten Stahlunternehmen kommt
    2. die Hauptverarbeiter in Europa sitzen und somit eher selten billig Messer produzieren und somit viel Wert auf eine gute Wärmebehandlung legen
    3. man sich die Mühe einer angemessenen Wärmebehandlung unter Berücksichtigung des Sekundärhärtemaximums macht und eventuell Restaustenit beseitigt


    D2 ist per se ja nicht schlecht. Es wird ja in der Industrie für Schneidwerkzeuge wie Stempel in Stanzmaschinen usw. verwendet.


    @ pikatchu: ich denke das wird die angemesserene Wahl sein bei dem Messer.


    Gruß
    Stefan

  • Ich war ja durchaus ein Freund von Kohlenstoffstählen, bis ich damit mal (säurehaltige) Lebensmittel zubereiten mußte. :kotz:


    Meine Messer müssen grundsätzlich küchentauglich sein, und das ist Kohlenstoffstahl in aller Regel nicht oder nur eingeschränkt. Gut, das es damals ausgerechnet die Kombination Ananas + unbeschichtete Klinge war ist sicher keine alltägliche Situation, aber Leute, das war echt eklig und hat mir sehr eindrücklich gezeigt das man eben doch noch auf ein wenig mehr als Verschleißfestigkeit, Härte und Nachschärfbarkeit achten muß.


    Meine Messer sind daher heute überwiegend aus rostträgen (D2) oder rostfreien (Niolox, 440c) Stählen. Und wenns halbwegs leicht nachschärbar sein soll würde ich einen Sandvik 14C28N nehmen...


    CU
    Denis

    Alles Gute im Leben ist entweder ungesetzlich, unmoralisch, oder es macht dick.

  • RAT-7 in 1095 kann ich nur empfehlen. Habe meins diesen Sommer hart vergewaltigt, einmal 1,5h versucht einen Stamm zu spalten und dann wegen Blasenbildung trotz Handschuhen aufgegeben, es rasiert ohne Nachschärfen immernoch :)

  • Ich würde sagen, das Ontario RAT 7 ist nicht unbedingt ein Küchenmesser.


    Was D2 angeht, Denis ich könnte dir mal eines meiner Messer aus D2 Stahl ohne Beschichtung, nach getaner Küchenarbeit, zeigen. Der D2 verhällt sich in Verbindung mit säurehältigen Lebensmitteln nicht anders als ganz normaler Kohlenstoffstahl denn D2 ist nicht rostträge und rostfreie Stähle existieren noch immer nicht. Jeder Stahl rostet irgendwann und wenn es tausend Jahre dauert.

    vae victis

    Einmal editiert, zuletzt von Kibo ()

  • Was D2 angeht, Denis ich könnte dir mal eines meiner Messer aus D2 Stahl ohne Beschichtung, nach getaner Küchenarbeit, zeigen. Der D2 verhällt sich in Verbindung mit säurehältigen Lebensmitteln nicht anders als ganz normaler Kohlenstoffstahl denn D2 ist nicht rostträge und rostfreie Stähle existieren noch immer nicht. Jeder Stahl rostet irgendwann und wenn es tausend Jahre dauert.


    Naja, ich hatte (bis ich meine Kohlenstoffstahlmesser verkauft hab) den 1zu1 Vergleich zwischen 1095 und D2 und während der 1095er schon beim Anblick einer Zitrusfrucht ne Patina bekam, hab ich damit beim D2 bisher keine Probleme gehabt. Sicher rostet D2 irgendwann, aber ich konnte während normaler Benutzung (Äpfel, Zwiebeln, Tomaten etc. schneiden) keine Korrosion feststellen. Gut, ich koch auch nicht für eine Kompanie und nach Benutzung wird die Klinge abgewischt... auch der berühmte Metallgeschmack ist mir beim D2 bisher erspart geblieben, von irgendwelchen Verfärbungen der Früchte gar nicht zu reden. Wobei D2 auch nicht gleich D2 ist, genauso wie beim 1095er, fällt ja nicht alles vom selben Band. ;)


    CU
    Denis

    Alles Gute im Leben ist entweder ungesetzlich, unmoralisch, oder es macht dick.

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