Schrade Extreme Survival – weiteres Messer im Stil von Chris Reeve

  • Es ist mir klar, dass dieser Beitrag eine eigentlich schon bis ins Aschgraue ausgefochtene Diskussion neu entfachen könnte. Sei es drum, bei entsprechendem Überdruss ist man meine Überlegungen ja mit einem Mausklick los...


    Nachdem ich bereits ein paar Monate erst den US-Vertrieb, dann den in Deutschland zweier Schrade-Messer beobachtet habe, die sehr an die „Projects“ von Reeve erinnern, habe ich kurz darauf ein weiteres Messer wahrgenommen, das diesmal ziemlich an die Formgebung des „Pacific“ angelehnt ist und in den USA etwas günstiger als die „Project“-Klone angeboten wird.


    Heute ist es mir auf der Neuheitenseite bei http://www.knifetom.net aufgefallen, so daß es nun auch ohne Auslandsbestellung hier verfügbar ist, und zwar für schlanke 65 Euro. Das war für mich Anlass, noch einmal im Zusammenhang über die „einschlägige“ Diskussion nachzudenken und mein persönliches Ergebnis hier vorzustellen. Wie gesagt, bei Langeweile oder Überdruss einfach weiterklicken – bei Zustimmung, aber auch Ärger, meinetwegen auch Verachtung bis Abscheu, aber ruhig mal dagegenhalten, ich bin da robust...


    Die Messer werden in den USA seit Monaten vertrieben, dort hat auch CR seinen Firmensitz – einem Land, in dem es schon Millionen an Schadenersatz kosten kann, wenn man seine Kunden darauf hinzuweisen vergisst, dass die neu erworbene Waschmaschine vielleicht doch nicht zum Reinigen von Kleinkindern und die Mikrowelle nicht zum Trocknen gebadeter Yorkshire-Terrier vorgesehen ist. Dort gelten ganz ähnliche Patent- und Geschmacksmusterbestimmungen wie hier: Wer eine sich von anderen signifikant unterscheidende eigene gestalterische Leistung ausschließlich selbst vermarkten will, läßt sich das Muster schützen. Das kostet (viel) Geld, wird aber bei unzähligen Produkten vom Erfrischungsgetränk bis zum Reißverschluss ganz selbstverständlich seit Jahrzehnten so gemacht. Der Vertrieb durch amerikanische Internet-Händler wurde ganz offensichtlich bislang NICHT unterbunden, entweder mangels entsprechender Schutzrechte oder aus wirtschaftlichem Kalkül, beides aber jedenfalls dann aufgrund freier unternehmerischer Entscheidung.


    Dem Kunden wird vorliegend NICHT vorgemacht, ein Reeve zu erwerben, weder durch absichtlich ähnlichen Hersteller- noch Produktnamen wird ihm dies suggeriert, der Preis unterscheidet sich drastisch vom Vorbild, er beträgt gerade einmal ein Fünftel. Dem Hersteller des Vorbilds werden faktisch keine Kunden weggenommen: Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – für ein Reeve interessiert und als potentieller Kunde ernsthaft in Frage käme, wird kein Schrade erwerben, andersherum wird die Zielgruppe des 65-Euro-Messers nicht in signifikanter Anzahl bereit sein, für ein Messer 300 Euro zu bezahlen (dazu ist, nüchtern betrachtet, außer Liebhabern und wenigen Puristen, selbst unter Einsatzprofis nur ein relativ kleiner Prozentsatz bereit...).


    Aufgrund der Unverwechselbarkeit ist auch ein Imageschaden für den Hersteller des Vorbildes nicht zu befürchten: Qualitätsmängel beim Klon gehen nicht auf das „Konto“ des Originals.


    Wird die Anzahl der zu verkaufenden Produkte (bzw. die Anzahl der Käufer) nicht reduziert, wird durch einen Klon auch der Entwicklungskostenansatz des originalen Herstellers nicht geschädigt: Er wendet die Kosten zum späteren Verkauf seines Produktes auf, von dem er eben nicht weniger durch das Angebot eines Klons verkauft.


    Durch die Unterschiedlichkeit der Konsumentengruppen bei gegenseitiger Durchlässigkeit der Produktpräsentationen zwischen den Gruppen profitiert der Klon-Anbieter selbstverständlich von der Präsentation des Originals: Das „Pacific“ weckt Kaufhunger bei der Kundengruppe, die anderseits höchstens „einen Hunni“ für ein Messer bezahlen würde – und die kauft den Klon. Dies ist jedoch keine „Einbahnstraße“, da bei der Konsumentengruppe, die wegen ihres größeren Budgets oder aus anderen Gründen das Original kaufen würde, durch die Präsentation des Klons das Original in Erinnerung gerufen wird, mit demselben Ergebnis.


    WAS leidet, ist natürlich die Exklusivität bestimmter Gestaltungen. Gibt der Hersteller des Vorbilds zu, dass ihm schon etwas daran liegt, dass der Käufer des Vorbilds auf den Nimbus der Zugehörigkeit zur elitären Nutzergruppe eines exklusiven Produkts spekuliert (..und eben nicht nur auf die so gern vermarktete Ausnutzung maximaler Leistungsfähigkeit...), fühlt er sich durch den Klon vermutlich berechtigt geschädigt. Dann ist der Kunde wohl wirklich verschnupft, wenn da auf einmal haufenweise Leute mit einem Griffdesign herumlaufen, das gefälligst elitär und darum schwellenbildend teuer zu sein hat. Dann zurück auf Start: Geschmacksmusterschutz, dafür löhnen Lacoste, Rolex & Co. schließlich auch.


    Hingegen wertet es ein Produkt durchaus auch auf, Vorbild von Entlehnungen bis Kopien zu sein: Kopieren ist ein Kompliment, eben die Anerkennung einer attraktiven, im Wortsinne vorbildlichen Gestaltung. Wegbereiter kann man nur werden, wenn eben auch andere diesen Weg dann beschreiten. Will man für die „Cover-Versionen“ dann als Urheber des Vorbilds auch Kohle, muß man die juristischen Voraussetzungen schaffen, nüchtern gesehen.


    Schließt sich der Schöpfer eines Vorbilds diesen Erwägungen nicht an – wieder auf Start: Geschmacksmusterschutz. Ist völlig legitim – aber unter dem Strich scheinen gar nicht so wenige Hersteller diesen Weg eben NICHT zu beschreiten, zumindest so lange keine kundentäuschend mit falschen Herstellerangaben versehenen Fakes kursieren und am eigenen Ruf kratzen.


    Die Entscheidung darüber überlasse ich als Konsument aber gern dem Hersteller und maße mir übrigens auch nicht an, seine Motivation für die Entscheidung zu Intervention oder Tolerierung vollständig nachvollziehen zu können.


    Kann ich das NICHT (und fast keiner der Teilnehmer illustrer Diskussionsrunden hat SO viel Einblick in die Interna unternehmerischer Entscheidungsfindung, auch nicht unter eingeschworenen Aficionados in der jeweiligen Fangemeinde, der ICH als Hersteller auch nicht jeden insgeheimen Grund meiner Entscheidungen auf die Nase binden würde...), artet aufgeregte moralische Überheblichkeit schnell in Albernheit aus.


    Wie peinlich ist das denn, sich vielleicht als eingeschworener Fan bestimmter Marken oder Gestaltungen zum edlen Retter der Original-Marke aufzuschwingen, wenn deren Chefs vielleicht insgeheim die gleichen Überlegungen angestellt haben wie ich gerade? Da tummeln sich Gralshüter des Schutzes wirtschaftlicher Interessen, die vielleicht von den Inhabern der Rechte ganz anders bewertet werden? Es ist nicht zufällig im Verwaltungsrecht eine Zulässigkeitsvoraussetzung, dass man selbst beschwert sein muss, wenn man sich beschweren will...


    ICH lasse mir das allenfalls bei Konstellationen gefallen, in denen ich objektiv keine Einwirkungsmöglichkeiten des Original-Produzenten erkennen kann (etwa bei Direktvermarktung von Klonen aus China, wo man sich um Geschmacksmuster eher weniger Gedanken macht). Noch einmal: Ich rede hier NICHT von Kundentäuschung oder von der missbräuchlichen Verwendung geschützter Geschmacksmuster!


    Was dem Kunden dann bei der Entscheidung noch bleibt, sich an ein Original zu halten oder ggf. auch den Klon zu kaufen, ist persönliche Präferenz, allenfalls noch eine qualitative Betrachtungsweise.


    Entscheidungen zur persönlichen Präferenz treffe ICH für MICH und halte es in einschlägigen Diskussionen für anmaßend, sie gleich auch für andere mit treffen zu wollen – was oft genug geschieht. Ich finde es völlig in Ordnung, für sich selbst aus rationalen Gründen heraus, meinetwegen aber auch „weil es einem so gefällt“, Klone auszuschließen. Will ich das für Dritte entscheiden, bedarf es belastbarer Sachgründe.


    Fortsetzung in Beitrag 2!

  • Auf den zweiten Bereich, den qualitativen Aspekt, lohnt ein genauerer Blick:


    Grundsätzlich müssen erst einmal Klone keine schlechtere Qualität haben als das Original. Theoretisch kann man sich auch etwas abschauen und es besser machen, dafür gibt es unzählige Beispiele. Ich hab mal von einem hippen Hersteller ein Original-Sweatshirt gehabt, das nach drei oder vier Wäschen die Form eines Kartoffelsacks annahm, was ausnahmsweise nicht an mir als Füllung lag, sondern an der miserablen Qualität des mit dem offenbar allein für sich sauteuren Logo bedruckten Shirts. Zwei billig im Türkei-Urlaub geschossene Fakes mit gleichem Logo hab ich heute noch, die hat man – sozusagen doppelt unverschämt – nämlich mit viel höherwertigen Shirts „gebaut“.


    Vorliegend wird man aber gar nicht auf den Gedanken kommen, dem Produkt bei 20 v.H. des Original-Preises allein aufgrund optischer Ähnlichkeit die gleiche Qualitätsanmutung zukommen zu lassen. Abstriche an Materialqualität, Verarbeitung, Schnitthaltigkeit usw. sind sehr wahrscheinlich bis sicher. Und nun ketzerisch: Na und??


    Ich hab ein Linton Tanto, das auch etwa ein Fünftel des Preises seines Strider-Vorbilds gekostet hat, zur Zeit der Anschaffung wäre ich nie bereit gewesen, den Preis für ein Original zu bezahlen oder ein so teures Messer zu benutzen –und ich benutze sie alle...Ich wusste genau, daß es NICHT aus pulvermetallurgischem Stahl besteht und ironischerweise von diesen kleinen zähen Asiaten zusammengezimmert worden ist, durch die die amerikanischen Super-Spezialkräfte aus Südostasien rausgekickt wurden. Ich hatte es jahrelang in der Gerätetasche, habe damit geschnitten, gehackt und gehebelt – bis auf eine auf einreihig geänderte Wicklung (Geschmackssache...) sieht es noch so aus wie beim Kauf. Es ist NICHT mit der Leichtigkeit beim ersten Durchhacken einer Leiste zerscherbt, mit der amerikanische Filmautos bei Berührung detonieren.


    Meine beiden in „Fachkreisen“ vielgescholtenen CRKT Stiff KISS für damals unter 20 Euro habe ich schon etwa 10 Jahre, sie haben uns auf allen Urlaubsreisen begleitet und allerlei geschnitten – ich verbinde mit ihren angeblich butterweichen AUS6-Klingen tatsächlich Wurst, aber nicht die legendäre Leberwurst der stumpfen Klinge, sondern sozusagen alles von brettharter portugiesischer Chorizo bis zu türkischer Sucuk, was sie mir pflichtschuldig in mundgerechte Happen zersäbelt haben (...und Seile, und Bänder, und büscheweise Rosmarin für ungezähltes Grillen....und, und). Ja, ein Professional Soldier für 200 Taler hätte das sicher noch einen Tick besser gemacht – aber wieviel....????


    Und wenn ich sehe, mit welcher Virtuosität z.B. südamerikanische Indios mit ihren Billigzacheln hantieren (deren „Stahl“-qualität bei einschlägigen Spezialisten vermutlich Übelkeit auslöst) und damit ALLE Arbeiten ihres Alltagslebens erledigen, ist durchaus ein wenig weniger Überheblichkeit des Hightech-Bereichs angesagt: So gut werden 99 % von uns, mich ausdrücklich eingeschlossen, wohl nicht werden.


    Dabei will ich selbstverständlich einen Leistungsvorsprung der Hightech-Produkte gar nicht abstreiten, es ist auch durchaus legitim und nachvollziehbar, für den eigenen Bedarf oder mit dem Rat der Leistungsoptimierung so ein Produkt zu wählen – aber man soll doch, bitte schön, nicht so tun, als MÜSSE das so sein.


    Ziemlich albern und peinlich wird das vor allem dann, wenn die tatsächliche „Nutzung“ des Produkts dann so gar nichts von diesem Leistungsvorsprung hat. Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, WIE viele hochwertige Messer hier „unbenutzt und ungetragen“ verkauft werden, allenfalls mit dem schamhaften Zusatz „auf dem Sofa bespielt“. So, da steigen also die Verfechter der Highend-Stufe in den Ring wie Leute, die auf 600 PS ihres Boliden bestehen, aber noch nie den Zündschlüssel umgedreht haben? Wenig überzeugend für mich.


    Wenn mir jemand wie Arjen vom holländischen Marinekommando zu hochwertigen Klingen rät, hat das für mich Gewicht. Der hat mir letztens Bilder von seinem Jordan Raven gemailt, mit dem er einen Stacheldrahtverhau kleingehackt hat. Bei der „Bespieler“-Fraktion denke ich dann aber auch mal daran, daß es für die Couch ja 420er auch getan hätte...


    ICH schwinge mich jedenfalls nicht über den Anwender auf, der nicht willens oder in der Lage ist, 300 Euro für ein Messer auszugeben, der Spaß am Design im Stil des Pacific hat und der weiß, daß er die Leistungsreserven von S30V (oder bei den Projects eben von "Tool-Steel")...eher nicht ausnutzen wird und im Falle der Nutzung dann halt mal öfter nachschärft. Für wen das reicht, hat meinen Segen für das Schrade.


    Vielleicht bestell ich mir nachher selbst eins, zum Spielen, für den Garten....für Fälle, in denen mein Arsch dranhängen könnte, hab ich meine Blade-Systems und Extremas...


    Leute, es war mir ein Vergnügen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Wie immer sehr fundiert argumentiert und ich kann Dir da sehr gut folgen. Objektiv gesehen gibt es oft keinen "harten" Grund für das teuerste Messer, selbst die User, welche die Messer tatsächlich verwenden, werden die Reserven dieser TOP-Messer seltenst ausreizen, von den erwähnten Vitrinenstücken und Sammlern mal abgesehen. Ich will jetzt nicht zu sehr in die Tiefe gehen, aber ich denke bei den Entscheidungen für ein solches High-End Messer ist sehr viel subjektives, sehr viel "Will haben", sehr viel "Was wäre wenn?" und sehr viel Spaß an der Sache dabei... und das ist gut so.

    A warrior is not about perfection or victory or invulnerability. He's about absolute vulnerability- Socrates
    "I like to stretch a little bit before I go into the hood." - Mike Snody

  • moin,


    nachdem du so ausführlich was dazu geschrieben hast, werfe ich gerne auch meine meinung dazu ein.


    der user/sammler soll imo kaufen was ihm gefällt, was in sein budget passt und womit er zurecht kommt. viele werden nichtmal wissen das es einem reeve oder anderem nachempfunden wurde / kopiert wurde. die die es wissen, treffen damit halt die entscheidung: mittelmässiger stahl, günstiger preis, irgend ne nylon scheide oder s30v/a2, hoher preis, spec.ops. scheide. und da mag es dann diverese beweggründe geben sich so, oder so zu entscheiden. mir pers. ist das herzlich wurscht ob jemand ein original oder eine kopie/designanleihe benutzt/sammelt.


    von hersteller seite aus, nujo, man produziert was man verkaufen kann und wo ein potenzieller markt ist. das war damals als die ersten casio g-shock auf den markt kamen so, das ist beim ipod und zubehör für selbigen so, warum soll das bei messern anders sein. ich denke das beste beispiel ist das schweizer taschenmesser, ich glaube nicht das es etwas gibt das öfter kopiert worden ist, und trotzdem hat das "original" eine uneinnehmbare position auf dem markt. da in den schlüsselpositionen, bahnhof, flughäfen, outdoor-ausrüster, haushaltswaren-läden eben immer das original zu kriegen ist, und höchsten zusätzlich noch irgendwo die "billig-fälschung" rum liegt. und spätestens beim vergleichen beider versionen klar wird warum es eher das victorinox/wenger sein sollte ;) auch wenn ein schweizer-messer mehr mainstream als ein reeve ist, so bin ich mir sicher das reeve nicht ein messer weniger verkauft weil schrade, oder besser der chinesische/taiwanesische etc.pp. hersteller das in seinem programm anbietet und der einkauf darauf anspringt. deswegen ist es für mich auch absolut unverständlich wie daraus teilweise ein deart blinder "marken-hass" entstehen kann, wie kürzlich gegen "s&w" weil da scheinbar eines der neuen messer einem strider recht ähnlich sieht. ich habe das gefühl das die meisten einfach nicht begreifen, das bei all diesen firmen, einfach nur ein einkäufer sitzt der zahlen vergleicht, eine marketing abteilung kurz drüber guckt ob es zum image passt und dann eine entscheidung getroffen wird, ob und wann das produkt unter dem eigenen label auf den markt geworfen wird. das ist ja bei herbertz und co. nicht anders. ich möchte wetten das selbst da ein großer teil der entscheidungsträger nicht weiß, was er da eigentlich einkauft. in den griff kriegen kann man das höchstens mit konsequenter verweigerung durch den konsumenten - aber wie witzlos und nahezu unmöglich das ist, weiß wohl jeder. was bleibt sind also groß aufgebauschte einzel-aktionen der urheber, die hier und da messe-stände dicht machen, einstweilige verfügungen erwirken, per gerichtsvollzieher und polizei dann entsprechend vollstrecken lassen. der hersteller gibt dann quasi 24std. auf, kommt morgen unter einem neuen namen und die produktion läuft weiter. dafür gibt es einfach einen viel zu hohen bedarf an billig und aktions-ware, selbst wenn die manchmal gar nicht "günstig" ist. der der ein original haben will, wird nach wie vor das original kaufen, egal wielang er sparen muss, oder wielang er darauf warten muss. wer die qualität vergleicht, wird oftmals auch eher zum original greifen, oder für die gelegentliche benutzung halt entscheiden das das günstige/billige es auch tut. und wem das alles scheißegal ist, oder aus prinzip no-name/billig/aktionsware/"aufjedenfallvolloriginalistnuretwasfarblich/technisch/abweichend...." kauft, tja der tut das halt.


    solang es z.b. betriebe in china gibt, wo die arbeiter in massen unterkünften unter der woche leben, billigst verpflegt werden, zu einem stundenlohn von wenigen cent, und für diesen job auch noch dankbar sind da der staat einige dinge subventioniert. und sie sich so nicht völlig "arm" fühlen - tja solange braucht man sich imo nicht zu wundern wenn derartige produkte als "interessant" gelten. ich habe das in china mit eigenen augen gesehen, auch die "modellvielfalt" und die enormen produktionsmöglichkeiten sowie die rasante geschwindigkeit wie die die ganze produktion um 180° drehen können wenn nötig. das macht denen hier so schnell keiner nach.


    grüße,
    olli

  • hey, ich hab das originale shadow von CR und liebe das messer!
    konnte kürzlich ein extreme survival (kurze version) bekommen und will es meinem bruder schenken.
    der findet das CR auch sehr cool ist aber nicht bereit entsprechend geld auf den tisch zu legen....
    im netz find ich allerlei angaben bezüglich stahl. 440C...1070 high carbon etc...


    meine frage wäre ob schon jemand (langzeit-) erfahrungen mit besagtem messer hat?

  • Ich habe ein SHF2, welches dem Project 2 entspricht seit einem halben Jahr in intensiver Benutzung und kann es nur empfehlen. Stahl ist 1070. Es ist makellos und sammelwürdig von der Verarbeitung. Schnitthaltigkeit ist sehr gut, ebenso die erreichbare Schärfe. Es ist gut nachzuschärfen und es widersteht so einigem. Es ist praktisch unkaputtbar, die Beschichtung ebenso. Die Scheide ist das einzige was das Messer schnell stumpf bekommt.


    Mir persönlich wäre ein runderer Griffabschluss lieber... und etwas kürzer. Das ist mein einziger Kritikpunkt neben der Scheide.


    Gruß


    Kauz

  • Mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich. Ich habe ein Interview eines deutschen Unternehmers gehört, welcher Goethe, ich glauge es waren die Leiden des jungen Werther als Hörbuch auf chinesisch herausgebracht hat. Der Reporter fragte, ob er denn nicht Angst vor den Raubkopien hätte, welche sicher sofort auf dem Markt wären. Die Antwort (sinngemäß) Nein, unsere Zielgruppe legt Wert darauf das Original im Schrank zu haben, die anderen erreichen wir sowieso nicht und darauf ist unsere Kalkulation aufgebaut.

  • heute kam das messer und ich bin positiv überrascht.
    es macht wirklich einen ordentlichen, soliden eindruck. nur die scheide ist der letzte müll ;).
    die ähnlichkeiten zu CR sind zwar wirklich extrem aber das war ja auch sinn der sache.
    ich perönlich kann an der grundidee auch nichts schlimmes finden, hochwertige und -preisige messer
    zu kopieren und so auch dem normal-nutzer zugänglich zu machen. eine irrtumserregung findet ja nicht statt.
    außerdem kann oder will nicht jeder 200€ oder mehr für ein messer ausgeben. und wenn wir ehrlich sind würde für die meisten aufgaben ein günstiges messer
    voll hinreichen. hab z.B. meine gesamte zeit beim bund mit einem glock feldmesser überstanden.
    trotzdem, was messer angeht hab ich einen am dach und werde mir auch weiterhin teure messer kaufen.
    sollte sich aber nochmal eine günstige gelegenheit bieten werde ich mir vllt dennoch ein schrade zulegen :D


  • und wenn wir ehrlich sind würde für die meisten aufgaben ein günstiges messer
    voll hinreichen.


    Da hast du Recht und da stimme ich dir auch zu 100% Prozent zu. Aber im Prinzip ist hier zu doch schon alles gesagt? Die Zielgruppe von CR sind nun mal nicht die, die keine Ahnung von Messern haben und nur was zum schneiden brauchen.
    CR zielt explizit auf Leute wie euch und auch mich. Verrückte. Es ist einfach so. Für alles was ein CR kann, würde auch ein Messer langen was die Hälfte kostet. Uns geht es jedoch um den Spaß an solchen Messer um die Qualität, die Haptik usw.


    Es ist einfach der Spaß an der Freude wie mein Lehrer immer so schön sagt.



    Und bitte versteht das mit den Verrückten nicht falsch. ;)



    Gruß,
    Mo

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