Welches Werkzeug und woher bekommen?

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte Anfang des nächsten Jahres endlich selber Messer bauen und brauche dazu noch Werkzeug.
    Bis jetzt hab ich schon einen kompletten Feilensatz der Firma Dick.
    Nun war ich am überlegen was brauche ich noch. Das hab ich mir mal alles überlegt, wäre super wenn ihr mir helfen könnt was davon wirklich nötig ist.


    - Winkelschleifer zum groben ausschneiden, wieviel würdet ihr ausgeben welchen würdet Ihr nehmen?
    -Schraubstock was genau weiß ich nicht 100-120mm Backen.
    -Schonbacken für Schraubstock
    -Spitzzirkel zum einfachen anzeichnen von Bohrungen usw
    -Körner zum markieren von Bohrungen länge ca. 120mm oder mehr?
    -Anreißnadel aber welche Ausführung?


    Danke schonmal für die Hilfe


    LG CedricP

  • Hallo,


    was Winkelschleifer betrifft... Ich habe, unter anderem, einen WS von Bavaria für ca 25 Euro, der andauernd in Gebrauch bei mir ist und der leistet genau so gute Dienste wie auch die anderen von Bosch der GWS Serie, Flex, oder Makita.
    Manchmal ist es aber sinnvoll einen WS mit Drehzahlregulierung zu haben.
    - Einen Satz vernünftiger Bohrer und Bohfräsen fürde ich dir auch empfehlen.
    - Ein Geradschleifer erleichtert einem auch ungemein das Leben (sind aber leider nich ganz so billig)
    - Dremel
    - Standbohmaschine, oder zumindest eine Vorrichtung zum einspannen einer normalen Bormaschine
    - Schraubzwingen

  • Anstatt eines Winkelschleifers würde ich eher eine gute Metallbügellsäge mit Sägeblättern von Sandvik/Bahco zum Messermachen anschaffen, dazu einige 300mm Hartmetallsägedrähte zum Fliesenschneiden für Kurven.
    Eine kleine Flex ist dann doch etwas zu beschränkt verwendbar weil nur Geradscghnitte machbar sind. Einmal verkanten und die Flexscheibe ist hin, was nicht ganz ungefährlich ist, die 1mm Trennscheiben kosten mehr und sind auch recht schnell verbraucht, wenn man eine Kontur in recht massivem Stahl ab t=1,5mm grob damit vorschneiden will. Wenn Du allerdings sowieso eine kleine Flex anschaffen willst, dann wäre mein Tip definitiv ein 600-700W Bosch mit 115mm Scheibe, der reicht für solche Arbeiten und noch mehr, die in Internetforen oft und gern verpönte "grüne Serie" reicht für den eigenen Hausgebrauch allemal aus. Ansonsten kann man auch Kontur freibohren und die Stege wegstemmen.


    - Stahlmaß bis 300mm, ersatzweise für den Zirkel, reicht zum Markieren meist völlig aus, ist preisgünstiger und universeller einsetzbar, auch zum Anreißen als Führung, der Zirkel ist im Prinzip "overkill"
    - Messschieber manuell oder digital (LIDL/Aldi sind durchaus brauchbar) wäre ein Tip aber klein Muss
    - Dauerreißnadel wäre ein Tip aber kein Muss
    - Edding mit breiter oder normaler Spitze zum Anreißen auf jeden Fall!
    - Schutzbrille zum Bohren und Vollvisier zum Flexen oder Schleifen, evtl Gehörschutzstöpsel (unbedingt beim Flexen!)
    - was ist mit Holz? meine Empfehlung wären u.a. Zugsägen, wie man sie bei Aldi und manchmal auch bei LIDL günstig bekommen kann. Ich hatte schon mehrere davon, und habe sie für diverse Sachen (von eigenem Grifflaminat über Deckenpaneele über Griffholz bis zum Fußbodenlaminat) im Einsatz. Für einen Preis von ca. 10€ mit zwei Sägeblätternauf jeden Fall ein Kauftip
    - ...


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

  • Also ein Winkelschleifer kommt auf jeden Fall. Hab da schon meine Methoden wie ich das mit den Kurven hinbekomm. Stimmt ein Lineal hab ich ganz vergessen :D
    Macht Sinn. Verwendet ihr Anschlagwinkel?
    Die Frage wäre woher das ganze bekommen?
    Ich hätte gerne für das kleinere Zeug einen Ansprechpartner am besten aus dem Forum.
    Danke schonmal soweit

  • Zitat

    Ich hätte gerne für das kleinere Zeug einen Ansprechpartner am besten aus dem Forum.


    Wenn es um spezielles Werkzeug fürs Messermachen geht wende dich doch einfach an die Forenpartner.
    Schanz/ der kleine Messerladen z.b. haben auch Werkzeug in ihrem Angebot.
    Oder du schaust dir die Linkliste in der Bastelecke durch.

  • Also betreffend WS, ich würd nen vernünftigen kaufen und sinnvoller Weise mit Drehzahlreg. Es ist kein Problem Kurven damit zu erstellen denn auch normale Schruppscheiben eignen sich ideal um Radien u.Ä. zu machen. Statt des Dremels würd ich vielleicht noch nen Handfräser wählen z.B. von Fein. :)

    inter arma enim silent leges

  • OK, wenn Du eine Kontur rundherum ausflexen willst, ist es egal. Ich säge meist von Hand, weil ich die Reststücke auch verbrauchen will, das Kleinzeug geht beim Flexen meist verloren.
    Aber eine Handbügelsäge wirst Du trotzdem brauchen, mit Ganzmetallrahmen und einem Griff wie beim Fuchsschwanz, dazu zwei Sorten Sägeblätter Z/T18 für Holz und für Metall Z/T24 :P
    weitere Hand- und Kleinwerkzeuge, die evtl. noch fehlen:
    - Schlüsselfeilen, falls noch nicht im vorhandenen Satz vorhanden
    - PUK-Säge - oder ähnlich
    - Anschlagwinkel 100mm sollte ausreichen


    Die meisten Sachen wirst Du sogar im Baumarkt finden können, andere evtl. eher oder nur im Fachgeschäft für Industrieausrüstung. Und denk an die mindeste Schutzausstattung wie Brille und Gehörschutz. Als kostengüntige Alternative für EH-Zwecke verwende ich mittlerweile abgelaufene Verbandkästen aus dem Auto. Leider enden manche unscheinbare Arbeiten im Eifer des Gefechts, bei denen man es kaum erwartet, unerwartet blutig. Da bin *ich* zumindest nicht um den EH-Kasten unter der Werkbank verlegen...


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

  • Gehörschutz und Schutzbrille hab ich auch.
    Sobald der Richtige Schraubstock und Schraubzwingen gefunden sind kann es losgehen mit der Materialorder. Welche Unterlage habt ihr für das Schleifleinen beim Finish? Ich dachte an eine Hartholzleiste die ich vorher etwas bearbeite damit man sie besser halten kann.

  • Zum Schraubstock hat noch keiner was gesagt, also da ist je größer desto besser. Gehört bei mir zu den meistbenutzten Werkzeugen. Bei nem kleineren fehlen oftmals die entscheidenden Paar cm in der Spannweite (nicht Backenbreite!) Wenn die Backen rechts/links weiter Überstehen ist es aber auch leichter mal langes Material senkrecht einzuspannen.
    Kommt halt drauf an was du ausgeben willst. Nen billiges China Gussteil tuts für den Anfang. Drehbar ist gut dann tanzt man nicht so rum - bei den billigen haperts aber manchmal bei der Feststellung, da würd ich auf sowas verzichten sonst ist das eher nervig statt nützlich.


    Wenn dus dir leisten kannst nimm nen Peddinghaus Matador oder nen Heuer Front. Ganzstahl Schraubstock, fast unzerstörbar. (von den billigen Gussteilen hab ich schon welche geschrottet...) Werden auch immer mal wieder gebraucht angeboten und sind ne Anschaffung fürs Leben. Matador hat gegenüber dem Heuer den Vorteil dass die Spindel verdeckt ist, da sammelst sich kein Dreck und man kann auch mal was abstützen. Heuer Front hat dafür mehr Backenfreiheit nach Links/Rechts. Stabil sind sie beide.


    Je öfter ich nen Werkzeug benutze desto bereiter bin ich dafür mehr Geld auszugeben. Flex nutze ich vielleicht 1-2x im Monat ,da darfs was billigeres sein - der Schraubstock ist jedesmal irgendwie in Nutzung wenn ich in der Werkstatt bin... :D

  • Vielen Dank für den Tipp mit den Schraubstöcken darauf warte ich schon lange :)
    Welche Backenbreite hast Du? Oder was würdest Du am ehesten nehmen?
    Würdest Du eine höhenverstellung empfehlen?
    Macht es Sinn einen Schraubstock mit auswechselbaren Backen zu kaufen ? Oder besser Schonbacken verwenden?

    Einmal editiert, zuletzt von CedricP ()

  • Ich hab nen 12cm Matador. Reicht bisher. Wollte eigentlich damals nen 14er aber den jetzigen gabs komplett mit der Höhenverstellung für 125,- gebraucht - da konnt ich nicht nein sagen... :D Unter 12cm würd ich mir nicht kaufen. Höhenverstellung ist kein muss - aber praktisch und angenehmer für den Rücken wenn man länger dran arbeitet. Wollt ich nicht mehr missen. Kostet halt mehr.
    Ich säg meine Rohlinge in Ermangelung einer gescheiten Metallbandsäge auch meist mit der Handsäge - geht schneller als man denkt (wenn du nicht gerade ne Machete machst) und macht weniger Dreck als die Flex. Um die Teils fiesen Geräusche (durch Vibration beim Sägen) zu dämpfen hat sichs bei mir bewährt 1-2 Magnete in der nähe der Sägestelle anzubringen. Am Schraubstock auf dem Bild kleben deshalb da auch welche Griffbereit dran...
    Schonbacken kann man sich easy Selbermachen - da hab ich noch nie was gekauft.


    sowas hier im hintergrund:




    Grüße
    Ralph

    Einmal editiert, zuletzt von rolynd ()

  • Ich denke da macht jeder so seine eigenen Erfahrungen... :)

    Stimmt! :D


    Ich habe die Erfahrung gemacht das ich auf beides nicht verzichten möchte.



    Mit den Schraubstöcken kann ich mich Ralphnur anschlißen. Guter Schraubstock ist sein Geld alle mal wert.
    Und das mit der Höhenverstellung des Schraubstocks ist auch eine feine Sache. Da die meisten Werkbänke sowieso zu niedrig sind um Rückenschonend am Schraubstock zu arbeiten.

  • Werkbänke haben meist annähernd einheitliche Höhe, darum haben Schraubstöcke in Werkstätten je nach Belegschaft Holzklötze als Höhenausgleich untergebaut. Die Faustformel für die annähernd richtige Höhe ist Backenhöhe = ca. Ellenbogenhöhe*. Wenn da also zuviel Luft ist, sollte man entsprechend viel Holz zwischenlegen. Kann man aus Plattenresten stapeln, dafür müssen sie Befestigungsschrauben entsprechend länger sein.


    e: * Ellenbogengelenk im Stand muss man eher sagen, weil es um die Ellenbogenhöhe beim Arbeiten am Schraubstock geht, und das ist meist entweder Sägen oder Feilen... - so schont man dann den Rücken 8)


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

    Einmal editiert, zuletzt von saerdnA ()

  • es wird sich viel um den Schraubstock drehen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, die Schraubstöcke von Leinen, Heuer und Matador sind erstklassige Werkzeuge und für ein langes Leben gedacht, dort würde ich an die Grenze des finanziell erträglichen gehen. Wie hoch er am besten festgemacht wird musst Du wohl oder übel selber austesten, aber es ist wirklich so dass die meisten Schraubstöcke zu niedrig sitzen. Eine alte Regel war dass die Oberkante des Schraubstocks dort sein sollte wo der Ellenbogen endet wenn man die Hand zur Faust ballt und die Faust unterhalb des Kinns anlegt. Es erscheint ungewohnt hoch auf den ersten Blick, aber es lässt sich so sehr gut arbeiten.
    Ein guter Feilensatz ist unabdinglich, zusätzlich würde ich mir noch ein paar Feilen mit Hieb 1 in der Bucht suchen, oft findet man Lagerware aus BW-Beständen für günstiges Geld. Ein paar kleine Rundfeilen die man beim Kettensägenschärfen benutzt sind auch oft hilfreich.


    Schutzbrille, egal welche Du käufst, kauf Dir entweder zwei davon oder wenigstens noch eine billige die man auf Vorrat hält. Meist sieht es so aus dass die Scheiben der Schutzbrillen undurchsichtig werden wenn man eigentlich noch etwas machen will, dann macht man es in einem Anfall von Risikobereitschaft doch noch ohne Brille und das ist dann meist der Moment der beim Augenarzt endet. Stahlsplitter im Auge sind selbst wenn sie keinen allzu großen Schaden anrichten alles andere als eine angenehme Geschichte, vor allem wenn am nächsten Tag weil man doch am gleichen Tag nicht zum Arzt geht der entstandene Rost im Auge rausgefräst werden muss.
    Ein Päckchen Staubschutzmasken ist auch anzuraten, es entstehen beim Schleifen immer feine Stäube die man nicht sieht und die man wirklich nicht in der Lunge braucht.


    Beim Winkelschleifer habe ich persönlich zu Makita gegriffen, weil eben mein Fachhändler sie führt, was mir diese Maschinen sympathisch gemacht hat sind die gekapselten Motoren und eben der Service beim Fachhändler, die Maschine war immer spätestens am nächsten Tag wieder einsatzbereit. Die 1,5 mm Trennscheiben sind mir mittlerweile lieber als die 1 mm Scheiben, sie stehen ein bißchen länger und zerfasern nicht so leicht. Lamellenscheiben kann man in der Bucht kaufen, ein Zwanzigerpack ist immer günstiger als im Baumarkt.


    Ein Dremel ist zwar überall präsent, aber eine biegsame Welle erscheint mir besser, man kann bei einer biegsamen Welle keine Lüftungsschlitze mit der Hand zuhalten und meist sind die biegsamen Wellen mit standfesteren Motoren ausgestattet.
    Und es führt kein Weg an einer Standbohrmaschine vorbei, von Hand bohren ist bei Stahlschienen keine Lösung, abgesehen von der Exaktheit einer Standbohrmaschine ist es eine unmögliche Murckserei gleichzeitig eine Standbohrmaschine zu führen, zu sehen wie und wohin man bohrt und gleichzeitig Kühlmittel zu plazieren. Standbohrmaschinen können schön langsam laufen und bohren dadurch exakte Löcher. Zu welcher Du dich entscheidest musst Du anhand der finanziellen Möglichkeiten entscheiden, es muss ja nicht direkt eine anderhalb tonnenschwere Alzmetall sein, aber eine gewichtige Tischbohrmaschine kann einem unnötigen Bohrfrust ersparen. Schau Dir mal die Kleinanzeigen durch, egal ob in der Bucht oder in entsprechenden Zeitungen, vielleicht findest Du eine die nicht so teuer ist. Meine ist eine Wörner von 1963, sie wiegt über drei Zentner und hat mich keine dreihundert Euro gekostet, selbst mit Auswechselmotor. Bei gebrauchten Bohrmaschinen soll die Spindel kein Spiel haben und das Bohrfutter sollte noch einwandfrei sein, am besten ein Schnellspannfutter, das erspart unnötige Fummelei mit dem Schlüssel. Das Bohrfutter ist bei gebrauchten Maschinen ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor, ein Schnellspannfutter von Röhm kostet ganz schnell fast soviel wie eine gebrauchte Maschine und ein gebrauchtes noch einsatzfähiges Bohrfutter ist leider kaum vom Preisverfall betroffen.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

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