Ich bin mir nicht sicher ob ich die Daten noch alle habe, da das schon ~4 Jahre her ist.
Ok, ich dachte, Dein "Problem" wäre aktuell.
Der Trainer ist in Regensburg recht bekannt habe ich mir sagen lassen und erzielt - bei anderen - auch gute Ergebnisse.
Wie gesagt, was ich gelesen hab, klang relativ plausibel. Bin nur immer etwas skeptisch, wenn Leute mit Methoden hausieren gehen, die angeblich nur wenigen "Eingeweihten" zugänglich wären...
Ausgangszustand war "etwas" Übergewicht (BMI von knapp 27 wenn ich mich recht erinnere) und im Vordergrund stand Muskelzunahme. Den Fettabbau hab ich mit Radfahren und Schwimmen in Eigenregie erreicht.
Na das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt. Wahrscheinlich war der Plan anfangs sogar korrekt auf Dich zugeschnitten, aber durch den erhöhten Kalorienverbrauch durch die aeroben Aktivitäten hast Du den erhöhten Nährstoffbedarf vermutlich nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst. Statt in 'nem leichten Überschuss hast Du Dich in 'nem Kaloriendefizit befunden, und somit Fett abgebaut und Gewicht verloren.
Bis auf sehr wenig Ausreißer habe ich mich an den Plan gehalten; lediglich wenn ich beruflich verhindert oder krank war hat sich eine Trainingseinheit verschoben. Mein Essen mache ich immer daheim und nehme es mit, aber getrackt habe ich es nicht. Genaueres müsste ich raussuchen, sofern ich das überhaupt noch finde.
Und hier sind wir wieder an meinem obigen Beispiel für die Reise ohne Karte und Navigationspunkte. Ohne Tracking hat man keine Übersicht, was man tatsächlich zu sich genommen hat. Hier können z.B. schon ein Glas Orangensaft und ein Wurst- oder Käsebrot das Zünglein an der Waage darstellen, das den gewünschten Erfolg zunichte macht.
Ich hab's die vergangenen 10 oder 11 Jahre selbst erlebt, als ich keinen richtigen Bock auf Training, und somit auch nicht für vernünftige Ernährung hatte. Das Gefühl für Portionen oder Mengen ging weitestgehend verloren, und ich hab über die Jahre hinweg stetig an Gewicht zugelgt, bis ich zum Schluss fast 113 kg bei 1,75 m auf die Waage gebracht hab. Erst als ich wieder mit dem Tracken begonnen hatte, wurde mir bewusst, was ich in der Zeit an unnötigen Kalorien in mich reingestopft hatte.
Wirklich interessieren tut es mich ehrlich gesagt aber nicht mehr; mit 43 bin ich zu alt um mir deswegen Stress zu machen.
Ich hab 'ne Dekade mehr auf dem Buckel, und bin "heißer" denn je... Ich seh die paar Minuten am Tag, die ich für's Tracken aufwenden muss, aber auch nicht wirklich als Stress. Mich stresst's eher, wenn ich auswärts esse, und nicht genau weiß, was ich in die Datenbank eintragen soll. Aber gut, es hat nunmal jeder andere Prioritäten.
Rorschach, aus den Unterschieden unserer "Einstellung" zeigt sich mir, daß es nicht DEN Königsweg für alle gleichermaßen gibt, und das meinte ich ja auch von Beginn an. Den kann ich auch nicht durch ein "Optimum" der Nährstoffverteilung oder meinetwegen über das Tempo der Gewichtsabnahme definieren, sondern letztlich durch den langfristigen individuellen Erfolg.
Den haben wir offenbar mit unterschiedlichen Einstellungen erreicht - und hätten dabei auch nicht "tauschen" sollen.
Nein, den Königsweg gibt es nicht, dazu sind wir zu verschieden, und jeder Körper reagiert etwas anders.
Wenn meinetwegen meine Kohlehydrat-Verteilung wissenschaftlich überholt ist, mag das so sein - solange bei mir aber damit verbunden war, abends dann auch entsprechend "leichter", also auch insgesamt brennwert-ärmer zu essen, hat mir das geholfen.
Und die morgentlichen Kohlehydrate über Brötchen haben mir geholfen, längerfristig einen für mich "normalen" Tagesablauf auch im Job durchzuhalten, im Einsatz auch mal ein Schnitzelbrödel mitzuessen statt Grünfutter auszupacken usw.
Wie ich schon schrieb, wenn die Kalorienbilanz insgesamt stimmt, ist es dem Körper völlig egal, wann er seine Kohlenhydrate bekommt. Für die "Pumper" hat es halt gewissen Vorteile, wenn sie einen (Groß-) Teil ihrer Kohlenhydrate später (also nach dem Training) zu sich nehmen, was für den "Normalbürger" vernachlässigbar ist. Ich selbst splitte meine Carbs momentan, d.h. einen Teil nehme ich - genau wie Du - zum Frühstück zu mir, den Rest direkt nach dem Training (kleine Portion Gummibärchen), sowie zum Abendessen und/oder Mitternachts-Snack.
Die Frage ist individuell auch unterschiedlich zu beantworten, ob das Anstreben des "Optimums" an Verteilung, Abnahme usw. für jeden gleichermaßen erstrebenswert ist: Essen ist ja auch ein Stück Lebensgenuß, nicht nur hochwissenschaftlich zu analysierende Brennstoff-Zufuhr. Du siehst ja im Kochthread, gegen welche Versuchungen ich da bestehen muß
Auch dieser Genuß hat seinen Eigenwert.
Wie gesagt, jeder hat andere Prioritäten. Ich hab ein ziemlich genaues Bild vor Augen, wie ich im Sommer aussehen will. Das Bild existiert eigentlich schon ewig, nur habe ich es lange Zeit aus den Augen verloren, bzw. nicht die nötige Disziplin dafür aufbringen können. Deine "Verlockungen" kenne ich gut, und ich schau mir auch gern die Bilder an. Zu meinem Glück bin ich in der Hinsicht jedoch ziemlich einfach gestrickt und viele meiner Mahlzeiten bestehen schon immer aus Hähnchen-/Putenbrust und magerem Rindfleisch. Von daher ist es für mich relativ einfach, mich bedarfsgerecht zu ernähren, ohne mich großartig einzuschränken; der Verzicht auf zu viele Süßigkeiten war da ein viel größeres Problem.
Und - ganz ehrlich - die Methode mit der Befolgung eines wissenschaftlichen Plans mit Tracken von Mahlzeiten usw. über die meinetwegen suboptimal genaue Einschätzung hinaus, dieses oder jenes sei jetzt mal fetter, brennwertreicher usw. als was anderes würde mir vermutlich schon mittelfristig auf die Nüsse gehen, Abnehmen soll ja Ziel sein (und das hab ich schließlich auch erreicht, wenn auch nicht auf "optimale" Weise), nicht Lebensinhalt.
Ungefähr den gleichen Text bekam ich etztens von meinem Bruder zu hören. Ich seh die täglichen 10 Minuten Aufwand allerdings nicht als "Lebensinhalt", bzw. wenn das so wäre, müsste ich mein Leben infrage stellen... Aber nochmal: Jeder hat andere Prioritäten, und wenn Du Dein Ziel anders erreicht hast, ist doch alles in Ordnung.