Datenblatt zu SB1 bzw 1.4153.03 ? Gewicht oder spez. Dichte?

  • Moin,



    Mich würde die spez. Dichte interessieren.
    Habe hier ein Stück SB liegen mit den Maßen 55 mm x 472 mm x 5 mm.
    Das Stück wiegt 1,177 Kg. Natürlich kann man mit diesen Angaben das Gewicht für
    1dm³ berechnen. Aber bei mir kommt ein Gewicht mit 9,06 Kg/dm³ zusammen.
    Kann das passen? Weil Böhler gibt bei N678 ein Gewicht von 7,7 Kg /dm³ an.
    Da finde ich die 9,06 Kg schon gefühlsmäßig "falsch", wenn ihr versteht was ich meine.


    Grüße Stefan

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

  • Verrechnet hast du dich nicht. Bei den Maßen deiner Platte ergibt sich ein Volumen von 129800mm³, was 0,1298dm³ bedeutet.
    Die 1,177kg durch die 0,1298dm³ geteilt ergibt gerundet 9,068 kg/dm³.


    Der N678 (1.4153 / X80CrVMo13-2) unterscheidet sich zwar etwas von seinen Legierungsanteilen zum SB1 (1.4153.03 ), aber dass dabei ein solch großer Unterschied herauskommt, erstaunt mich etwas...zwar hat er etwa 0,55% mehr Molybdän und etwas weniger Chrom, aber dass das so ins Gewicht fällt kann ich mir nicht vorstellen...sicher, dass die Maße genau sind?

  • Dir ist schon klar das sich das .03 einfach nur auf den Vergütungszustand bezieht? :rolleyes: Die Angaben der Legierungsbestandteile unterliegen natürlich einer Toleranz, deren Auswirkung auf die Dichte des Materials ist aber sehr gering. SB1 oder Niolox, von mit aus auch N678 ist einfach nur 1.4153.


    Ich vermute eher, dass hier irgendwo ein Messfehler gemacht wurde. Die Platte ist bestimmt nicht exakt 5mm dick, sondern hat ein gewisses Bearbeitungsaufmaß. Wie gesagt, nur so als Vermutung.

  • soweit ich weiß ist die dichte von stahl 7,78 kg pro dm ³ das ist von den legierungsbestandteilen her fast banane, da ca 80% sowieso FE ist.


    Gruß,


    KLaus

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  • Dir ist schon klar das sich das .03 einfach nur auf den Vergütungszustand bezieht? :rolleyes:


    Danke für die Info, da muss ich wohl nochmal nen Blick ins Tabellenbuch werfen und was auffrischen. :thumbup:


    Wenn du sagst, dass N678 gleich SB1/Niolox ist dann müsstest du mir erklären, warum bei SB1/Niolox andere Legierungsanteile enthalten sind als beim N678. :rolleyes:
    Vor allem wie das Niob rein kommt, welches lt. Böhler Datenblatt nicht im N678 vorkommt... ;)

  • Wenn du in das Datenblatt von Böhler schaust, wirtst du sehen das da "Anhaltswerte in %" steht. Da der Niob-Anteil recht gering und für die meisten technischen Bedingungen nicht relevant ist, wird er hier einfach ausgelassen. Die Prozentangaben als absolut anzusehen ist nicht zielführend ;) Wenn du dir zum 1.4153 die Datenblätter von Böhler und Bestar oder Lohmann anschaust, wirst du bei jedem Hersteller/Händler leichte Unterschiede finden, bei anderen Stahlsorten ist das nicht anders.

  • Hmmm...ein halbes Prozent mehr oder weniger sind zwar nicht die Welt und ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren, aber wenn 0,7% zu gering sind um sie aufzunehmen, warum stehen dann im Datenblatt von Böhler die Elemente Molybdän, Silizium und Mangan, die alle lt. Datenblatt unterhalb von 0,5% angesiedelt sind.
    Schon klar, dass die auf die Werkstoffeigenschaften einen größeren Einfluss haben, während Niob in diesem Stahl "nur" dafür verwendet wird Karbide zu bilden. Aber wenn das eine im Datenblatt aufgezählt wird und das andere nicht, dann frag ich mich natürlich, was da noch enthalten ist...müsste ja von der Logik her, wenn Niob drin ist auch Tantal drin sein usw... ?(


    Vielleicht kann ja Jürgen Schanz was dazu sagen? Der verwendet und verkauft ja den SB1 in größeren Mengen.
    Evtl. hat er ja mehr Infos zu den Bestandteilen und ob es sich bei SB1 um den N678 handelt.

  • Jungs es tut mir leid, mein Bandmaß war nicht "Geeicht" :russroul:


    Mit dem Messerschieber nachgemessen macht die Stärke nicht 5 sondern 6 mm
    Steinigt nicht, vierteilt mich, verstreut mich in alle 4 Winde :loser


    Sorry


    Trotzdem danke für eure Mühen

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

  • Irgendetwas in der Richtung war ja zu erwarten. :D
    IMHO muss schon ein gehöriges Maß Langeweile im Spiel sein, wenn man die Dichte von Stahl nachrechnet.


    Gruß Thomas ;)

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • C 0,8 %
    Cr 12,7 %
    Mo 1,1 %
    V 0,9 %
    Nb 0,7 %



    also wenn 0,7% Niob nicht relevant sind, könnten sie den Kohlenststoff ja auch gleich rausbeamen - braucht doch eh kein Mensch :)

  • Langeweile eigentlich nicht, sondern um ein Masseschwerpunkt eines Messers zu errechnen.
    Ach so ja und die Dichte von Palisanderholz? Kann jemand bitte ein dm3\ kg von Palisanderholz ausrechnen?
    Füttere damit eine Software um daran im 3D ein Messermodel den Masseschwerpunkt entsprechend zu verschieben.
    Also Materialbohrung D5 und wie verschiebt sich der Masseschwerpunkt dadurch :)



    Hallo Jürgen, klar wer braucht schon Kohlenstoff, ist voll 90er das Material :thumbup:


    Grüße der dem langweilig ist ;)

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

    2 Mal editiert, zuletzt von NICE-Dice ()

  • Danke Jürgen :thumbup:


    Die Rohdichte von Palisanderholz liegt bei ca. 0,8kg/dm³ (je nachdem was du für ein Stück erwischt auch bis zu 1kg/dm³).

  • lassen wir mal für den Masseschwerpunkt einer Klinge die Legierungselemente außer Acht, die Legierungen machen bei der Gewichtsverteilung den Bock nicht fett. Ein Kubikdezimeter unlegierten Stahls kommt auf cirka 7800 Gramm, legierter Stahl liegt bei cirka 8000 Gramm, das heißt dass eine Klinge von 300 Gramm je nach Stahl um 7,5 Gramm schwankt, im Prinzip bedeutungslos.


    Ich will kein Spielverderber sein, aber Klingen, respektive Messer kann man zwar am PC entwickeln, aber der PC muss sie ja nicht in die Hand nehmen. Nicht alles was die Berechnungen für gut heißen, und selbst wenn es dem Auge gefällt, muss automatisch für die Hand optimal bedeuten. Gefallen macht schön, aber nicht griffig.


    Viele Grüße
    Roman

    panta rhei

  • Danke Jürgen :thumbup:


    Die Rohdichte von Palisanderholz liegt bei ca. 0,8kg/dm³ (je nachdem was du für ein Stück erwischt auch bis zu 1kg/dm³).

    Danke TechNick für die Angaben :)


    Juchten, geb ich dir recht. Ein Messer ist reine Gefühlssache, und was dem einen als Angenehm passt, muss für einen Anderen nicht passen. Von daher ist ein selbstgemachtes Messer auch ein wenig EGO Sache :)


    Wünsche allen eine schöne Weihnachten, schönes beisammen sein und Besinnlichkeit :rentier:

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück


  • Schon klar, dass die auf die Werkstoffeigenschaften einen größeren Einfluss haben, während Niob in diesem Stahl "nur" dafür verwendet wird Karbide zu bilden. Aber wenn das eine im Datenblatt aufgezählt wird und das andere nicht, dann frag ich mich natürlich, was da noch enthalten ist...müsste ja von der Logik her, wenn Niob drin ist auch Tantal drin sein usw... ?(
    .


    Hallo TecNick,


    Molybdän ist ma mindestens genauso wichtig wie Niob, wenn nicht sogar wichtiger. Deswegen wundert es mich auch, warum der Niob nicht aufgeführt wird. Tantal und Niob kommen zwar in der Natur immer in Kombo vor, müssen aber nicht unbedingt beide im Stahl enthalten sein.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Deshalb hab ich ja auch geschrieben, dass die Elemente "Molybdän, Silizium und Mangan" einen größeren Einfluss haben, aber wenn Niob enthalten ist, dass es mich wundert, dass dieser als "Karbidförderer" nicht im Datenblatt auftaucht.
    Auf Tantal in Verbindung mit Niob, bin ich nur gekommen, weil ich mal im Stahlschlüssel gelesen haben, dass diese sehr schwer zu trennen seien und daher meist gemeinsam in die Legierung kommen. Daher die Vermutung, dass diese dann auch gemeinsam vorhanden sein müssten. Bin aber kein "Material- und auch kein Legierungsspezialist" daher auch meine ehrlich gemeinte Frage, warum das Niob nicht drin steht und falls dem so ist, ob Tantal ebenfalls drin sein könnte (was du ja mit deinem letzten Satz beantwortet hast. Danke.).


    Ist zwar jetzt nichts überlebenswichtiges, aber rein interessehalber würde ich das schon gerne wissen, was genau in so einem Stahl außerhalb des Datenblattes noch so alles rein legiert wird/werden darf. Habe im Netz auch keine Toleranzangaben gefunden, wie stark Legierungsanteile abweichen dürfen, was mich ebenfalls interessieren würde. Vielleicht weiß das ja einer von euch?


    Danke und Gruß
    Ruben

  • Dir ist schon klar das sich das .03 einfach nur auf den Vergütungszustand bezieht? :rolleyes: .


    Soll ja kein Klugschiß sein, aber im Stahlschlüssel steht etwas anderes:
    Die .03 als Stelle 6 und 7 der Werkstoffnummer würde laut Stahlschlüssel *normalerweise* für
    Stelle 6, Stahlgewinnungsverfahren: 0 = unbestimmt oder ohne Bedeutung
    Stelle 7, Behandlungszustand : 3 = wärmebehandelt auf gute Zerspanbarkeit (was sogar zutreffend ist)
    stehen.
    Wenn Du mit Vergütungszustand allerdings den offiziellen Begriff "Behandlungszustand" meintest, ist das was anderes, obwohl der falsche Begriff zu neuer Irritation führt, da sollte man schon die offiziellen Begriffe aus dem Stahlschlüssel nehmen... :rolleyes:


    Wäre der Stahl vergütet, wäre er weder im gewerblichen, noch im privaten Gebrauch gut zerspanbar, weil auf einen bestimmten Festigkeitsbereich hin vorbehandelt. Die .03 hier sagt aber etwas anderes, als "vergütet". Als der Stahl in dieser Zusammensetzung auf den Markt kam, wurde von Achim Wirtz, der wohl daran beteiligt war, zur .03 erklärt, dass sie in diesem Fall für "dritte Variation" des 1.4153 steht - auch wenn das laut Stahlschlüssel eine andere Bedeutung hat. Da Achim tief genug in der Materie steckt und mit dem Stahlhersteller getüftelt hat, kann man diese Aussage wohl als seriös betrachten. Er macht wegen sowas keine sinnfreien Scherze. Da die Stellen 6 und 7 aber kaum verwendet werden, hat man diese zur Kennzeichnung der variierten Legierung (Vanadium reduziert, Niob zugefügt) verwendet.


    Gruß Andreas

    Warst Du gerade auf einem Erbsenzählerseminar? Nein, dafür bin ich nicht zuständig, ich spalte ihre Haare!

    Einmal editiert, zuletzt von saerdnA ()

  • @ Tecnick




    Die DIN EN 10020 gibt (hier gibt es aber unterschiedliche Meinungen) vor, was
    in einen Stahl legiert werden darf, wenn es nicht in der Analyse der
    entsprechenden Werkstoffnorm genannt ist.



    Es wird in EN 10020 in Tabelle 1 auf die Grenze zwischen
    unlegierten und legierten Stählen eingegangen. Es darf also alles, was unter
    dieser Grenze liegt, in den Stahl legiert werden solange es nicht in der
    Analyse der Werkstoffnorm auftaucht. Nb liegt hier übrigens bei 0,06%.




    Allerdings verweisen nicht alle Werkstoffnormen auf die EN
    10020.




    In der EN 10269 ist dies der Fall. Hier werden aber keine
    Stähle aufgeführt die für Messer geeignet sind.





    Der 1.4125 (440C) wird beispielsweise in der EN 10088-3 geführt. Diese verweist
    nicht auf die EN 10020. Damit ist natürlich den Diskussionen, was in den Stahl
    legiert werden darf und was nicht, ein weites Feld eröffnet. In meinem Job
    würde ich in diesem Fall schauen, was warum legiert wurde und dann schauen ob
    ich mich mit meinem Lieferanten streite…



    Bei dem 1.4153 ist mir die Norm, in der er geführt wird, leider nicht geläufig.
    Meine Baustelle sind eher die hochwarmfesten Werkstoffe...




    Ich hoffe, ich konnte trotzdem ein wenig helfen.




    Gruß,




    Thomas.

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