Fenix TA30 - Review


  • Bei der TA30 handelt es sich neben der TK40 um eine der Neuvorstellungen von Fenix in diesem Jahr. Während die TK40 mit acht Mignon-Batterien (AA) betrieben wird, nutzt die TA30 drei CR123A Lithium Batterien.


    Die verschiedenen Modi der Fenix TA30 werden über einen Drehring, das sogenannte „revolving dimmer sytem“ gewählt – dies ist neu bei Fenixlampen und die TA30 die erste Lampe, welches dieses System nutzt.


    Die technischen Daten im Überblick:


    • Cree Premium (Q5) 7090 XR-E LED with lifespan of 50,000 hours
    • Helligkeit und Leuchtdauer: low - 9 Lumen (115 h), medium - 60 Lumen (25 h), high - 225 Lumen (3,5 h), strobe - 230 Lumen (7 h)
    • konstante Helligkeitsregelung
    • Stromversorgung: 3x CR123A Lithium Batterien
    • Lampengehäuse: T6 Flugzeugaluminium, Typ III Hartanodisierung
    • Wassergeschützt nach IPX8-Standard (2 mtr.)
    • Gehärtete Glasscheibe mit Anti-Reflex Beschichtung
    • Druckschalter mit Momentlichtfunktion (momentary on) und Dauerlicht (forward clickie)
    • Abmessungen: Länge 200mm, Durchmesser Kopf 35mm, Durchmesser Gehäuse 25,5mm
    • Gewicht 200gr. (ohne Batterien)
    • Mitgeliefertes Zubehör: O-Ringe, Ersatz-Schalterkappe, Lanyard


    Preis: 89,90 Euro





    Geliefert wird die Fenix TA30 in einem Karton mit Kunststoffeinlage. Im Lieferumfang sind zwei Ersatz-O-Ringe, eine Ersatz-Schalterkappe, Batterien und eine Lanyard enthalten.


    Auffällig an der Lanyard ist, dass diese einen wesentlich stabileren Eindruck macht, als bisherige Lanyards, welche zum Lieferumfang von Fenixlampen gehörten. Ob diese auch anderen Lampen beigelegt wird, oder nur zum Lieferumfang der etwas größeren TA30 gehört, kann ich leider nicht sagen.





    Das Oberflächenfinish der TA30 ist sehr hochwertig. Die schwarze Anodisierung ist sehr gleichmäßig und schimmert leicht seidenmatt. Farbunterschiede oder Fehler in der Oberflächenbeschichtung sind nicht erkennbar. Profilierungen, Übergänge und Kanten sind sauber gearbeitet. Das Knurling ist angenehm griffig. Die Gewinde sind sauber geschnitten und lassen sich geschmeidig zusammenschrauben.


    Beworben wird die TA30 mit “Highly Impact Resistant Structure“. In der Tat wirkt die Lampe sehr massiv und liegt satt in der Hand. Das Batterierohr hat ein Stärke von über 2mm; gemessen am hinteren Gewinde (ohne Gewindegang). Verglichen mit der TK11 sieht die Wandstärke des Gehäuses, im Bereich der hinteren Verschraubung mehr als doppelt so stark aus. Wirklich sehr massiv.





    Am Lampenkopf befindet sich ein Bezel (nicht abschraubbar). Dieser schützt die, mit einer leicht violett schimmernden Anti-Reflexbeschichtung, vergütete und gehärtete Glasscheibe.
    Stellt man die Lampe auf den Kopf, so ist sichtbar, ob die Lampe in betrieb ist. Ein versehentliches abstellen einer angeschalteten Lampe kann so nicht passieren.


    Die drei CR123A Batterien werden durch abschrauben der hinteren Schalterkappe eingelegt. Ein abschrauben des Lampenkopfes scheint nicht möglich zu sein.





    Die TA30 ist mit einem Forward Clickie ausgestattet. Dieser bietet bei leichtem „andrücken“ des Schalters Momentlicht. Wird der Schalter komplett bis zu einem Klicken durchgedrückt und wieder losgelassen steht Dauerlicht zur Verfügung.


    Im Vergleich zur TK11/ T1 ist der Schalter kürzer und der Druckpunkt etwas „knackiger“ geworden. Die Momentlichtfunktion lässt sich sehr zuverlässig anwählen. Tailstand ist mit einer angeschalteten Lampe möglich, steht jedoch etwas wackelig.




    Alle Gewinde sind mit O-Ringe abgedichtet.



    Die Cree Premium (Q5) 7090 XR-E LED sitzt absolute mittig. Als Reflektor wurde eine Orange-Peel Variante gewählt. Dadurch ist ein sehr gleichmäßiger Beam vorhanden.


    Angeschaltet wir die Fenix über den hinteren Schalter. Die Modi-Auswahl findet jedoch über den Drehring am Lampenkopf statt. Über das 90° Revolving Dimmer System sind vier verschiedene Modi anwählbar (von rechts nach links): low (9 Lumen), medium (60 Lumen), high (225 Lumen), strobe (230 Lumen).





    Die verschiedenen Helligkeitsstufen sind durch klar unterscheidbare Symbole auf dem Ring gekennzeichnet. Eine Markierung am Lampenkopf sorgt dafür, dass man jederzeit darüber informiert ist, welche Helligkeitsstufe gewählt ist.





    Ein Klickgeräusch bestätigt, dass ein entsprechender Modi angewählt wurde. Der Ring rastet in der Stufe ein. Der Drehring lässt sich angenehm und nicht zu schwergängig bedienen. Etwas Spiel ist bei der ersten Stufe spürbar. Hier lässt sich der Ring anfangs etwas undifferenziert drehen. Die Lampe schaltet trotzdem sauber durch alle Helligkeitsstufen durch. Deshalb scheint dies nur ein kleines Schönheitsproblem zu sein, die Funktion wird nicht beeinträchtigt. Die Modiwahl lässt sich auch mit nur einer Hand bedienen. Die Lampe wird weit vorne gegriffen, der Drehring mit Zeigefinger und Daumen betätigt. Das ist jedoch etwas fummelig. Schnell und zuverlässig funktioniert dies besser mit der anderen Hand.


    Durch die einfache Gestaltung der Anwahl der Helligkeitsstufen sollte sich die TA30 auch in Stresssituationen sicher bedienen lassen. Von low lässt sich schnell zu strobe wechseln indem man den Ring einfach bis zum Anschlag nach links dreht. High und medium liegen dazwischen. Ein verhaspeln in verschiedenen Modis durch drücken des Schalters ist nicht möglich.





    Mir gefällt das System sehr gut. Auch bei Dunkelheit oder ohne hinsehen gut bedienbar. Wer gerne schnell durch Modis switcht und nur eine Hand frei hat, für den ist das Konzept möglicherweise weniger Vorteilhaft.


    Welche Vorteile bietet die TA30 neben der sehr massiven Bauweise und des neuen Schalterkonzeptes noch?

    Das Fenix-Produktprogramm bietet in der 200 Lumen Klasse noch die TK10, TK11 und PD30 mit CR123A Betrieb sowie die LD20 (180 Lumen) mit einer Stromversorgung über zweimal Mignon (AA) an.


    Warum also eine wesentlich längere Lampe mit ähnlicher Helligkeit wählen? Die TA30 ist immerhin gut 1/3 länger als die TK11.





    Bei den Tests zeigte sich, dass die TA30 subjektiv etwas heller als die TK11 ist, aber dazu mehr im Abschnitt Beamshots.


    Die TA30 bietet 3,5h Laufzeit in der höchsten Helligkeitsstufe. Dies ist eine beachtliche Zeit. Die meisten Lampen mit 225 Lumen (zweimal CR123A) verfügen nur über 1,5h Laufzeit.
    Auch mit zwei Batterrieladungen kommt man nicht an die Laufzeit der TA30 ran. Zudem würde man dafür vier statt drei Lithiumzellen benötigen. So gesehen wird bei der TA30 eine ordentliche Laufzeit bereitgestellt. Damit ist die Fenix beispielweise für die Jagd oder andere Outdooraktivitäten sehr gut geeignet.




    Wassergeschützt nach IPX8-Standard (2 mtr.)

  • Folglich zur Lichtleistung und somit den Beamshots.


    Als Testdistanz habe ich Entfernungen bis um die 100 Meter gewählt. Auf weitere Distanzen, beispielsweise 200 oder mehr Meter wird ein aussagefähiger Test/ Vergleich schwierig. Zudem ist es ohnehin nicht einfach, die subjektiv wahrgenommene Helligkeit und Reichweite 1:1 auf einem Foto festzuhalten. Dies ist auch abhängig von Witterung und Umgebungshelligkeit.


    Um einen Vergleich zu bekommen, habe ich von mehreren Lampen Beamshots gemacht. Um die Übersicht dieses Testberichts zu wahren habe ich mich dazu entschieden, die kompletten Beamshotreihen in einem separaten Thread auszulagern. In diesem sind nur die Bilder der TA30 und einer weiteren Lampe zu sehen.



    HIER
    findet ihr die kompletten Beamshotreihen.


    Bunker:
    Bei dem folgenden Testgelände handelt es sich um einen offenen Feldweg. Die Entfernung beträgt ca. 80-90m. Zu sehen sind eine Bank sowie ein kleiner weißgrauer Splitterschutzbunker, welche in der Entfernung eine gute Kulisse zur Beleuchtung geben.





    Im Low-Modi ist gerade noch der Bunker etwas zu erkennen.





    Zum Vergleich die Fenix TK11:






    Tunnel:



    Fenix TA30



    Bei dieser Location handelt es sich um einen alten stillgelegten Eisenbahntunnel. Dieser ist mehrere hundert Meter lang. Gewählt habe ich einen Abschnitt von ca. um die 100 Meter mit einer leichten Kurve.
    Der Vorteil dieser Umgebung ist, dass sich kein Licht in offener Umgebung verliert. Man erkennt schön die Beamcharakteristik einzelner Lampen. Zum Testzeitpunkt bestand kein Umgebungslicht; im Tunnelabschnitt herrschte völlige Dunkelheit.







    Zum Vergleich die Olight M20 (mit SMO Reflektor):







    Waldweg:

    Diese Umgebung habe ich aufgrund der Erfahrungen vorheriger Fotosessions ausgewählt. Der Vorteil an einer solchen Umgebung ist, dass Bäume und Sträucher auch im Nahbereich die Helligkeit sehr gut erkennbar werden lässt. Gerade bei den schwächeren Modis von Vorteil, da bei 100m offener Wiese sonst das Bild nur schwarz ist.









    Fenix TK11:





    Der Beam der TA30 ist sehr gleichmäßig und angenehm (sehr kurze Distanz 1-2m sieht man ein paar Schattierungen). Man hat einen guten Kompromiss aus Spot und Sidespill geschaffen. Man merkt, dass Fenix in diesem Bereich kontinuierlich weiterentwickelt hat. Meine ca. 2 Jahre alte P2D Q5 ist im Beam nicht so gleichmäßig wie die aktuellen Modelle.


    Der Beam der TA30 sowie der TK11 aus 1m Abstand:








  • Der Low-Modus ist mit 9 Lumen optimal für eine Orientierung im unmittelbaren Umfeld, beispielsweise im Zelt oder um Unterwegs in die Karte zu schauen.


    Obwohl sowohl die TA30 als auch die TK11 mit 225 Lumen angegeben sind, ist die TA30 spürbar etwas heller. Die TA30 hat einen etwas kleineren intensiveren Spot. Dies wirkt sich auch leicht in der Reichweite aus.


    Der Strobe ist bei den neuen Modellen etwas höher in der Frequenz geworden und fühlt sich noch unangenehmer an.



    [CENTER]Fazit[/CENTER]


    Die Fenix TA30 ist sehr massiv und hochwertig verarbeitet. Betrieben mit drei CR123A Lithium Batterien liefert die Lampe satte 3 ½ Stunden 225 Lumen Licht, welche für die meisten Anwendungen völlig ausreichen sollten.


    Das Drehschaltersystem lässt sich sehr einfach und sicher bedienen. Das leichte Spiel/ Ungenauigkeit am Einstellring bei Low ist nicht problematisch (schön wenn es behoben werden könnte). Einfluss auf die Funktion hat es nicht. Ausfälle gab es keine während des Testzeitraums. Alle meine Lampen von Fenix laufen bisher einwandfrei.


    Die Lampe ist aufgrund der Verwendung von drei Batterien natürlich etwas länger, aber trotzdem noch recht kompakt. Dafür wird man mit langer Laufzeit belohnt.


    Durch die Ausstattungsmerkmale sollte die TA30 auch einen Blick für Anwender im polizeilichen Bereich wert sein.



    Mit knapp 90 Euro etwas teurer als TK11 oder vergleichbare Modelle, jedoch lohnt sich imo die Anschaffung.


    Fenix arbeitet bereits an weiteren Lampen mit Revolving Dimmer System: die TA20 und TA21.


    Vielen Dank fürs reinschauen!



    Gruß
    basti

  • Ausgezeichneter Bericht! 8o


    Macht einem gleich Lust auf eine neue Fenix! Mir gefällt das Prinzip mit dem Drehschalter gut, die TA30 ist mir allerdings etwas zu lang. Bin gespannt auf die kleineren Modelle mit dem selben Konzept.


    Grüße,
    Rainer

  • Hi Basti,
    deine Berichte und Bilder von Messern kenne ich und schätze sie sehr.
    Ich finde es wirklich sehr gut, dass du jetzt auch so was über Lampen machst.

  • Ein wirklich klasse Review! :thumbup:


    Die Lampe gefällt auch sehr. Vor allem die neue Einstellmöglichkeit der Modi finde ich gelungen, so entfällt das lästige durchklicken und die Chance sich zu verschalten wird geringer. Ich hoffe mal das Fenix dieses System auch bei weiteren Modellen einführt.

    Gruß jokerman

  • Das war der beste Bericht über Taschenlampen, den ich gelesen und vor allem gesehen habe.


    war echt gut!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Wasser ist weich und schwach, doch vermag es den härtesten Fels auszuhöhlen.
    Das Schwache überwindet das Starke und das Weiche überwindet das Harte.

  • Klasse Bericht!


    Hast du die Lampe immer noch im Gebrauch? Bist du immer noch zufrieden?


    Ich habe die TA 20 und kann bisher nichts negatives berichten. Den Drehring finde ich klasse.

  • Schön gemachte Review.
    Ich habe u.a. die PD20 und TA21. Aber ich finde die Verwendung von CR123a Batterien lohnt kaum. MIt der LD10 und LD20 hat man auch schon sehr helle Lampen, die deutlich günstiger sind. Zudem kosten Batterien und Akkus nur einen Bruchteil.
    Der einzige Vorteil der TA21 ist die extrem massive/solide Bauweise, aber selbst eine LD20 kann man gut als Kubotan verwenden wenns nötig sein sollte.

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