Hallo metallurgen...sind die oben genanntet messerstähle gleich oder handelt es sich beim 1095 cro van um die rostträge variante, die durch die zusätze weniger hart und schnitthaltig wäre?
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das 1095er CV soll bei den alten und wieder bei den neuen Becker Messern eingesetzt werden und deutlich haltbarer sein. Gerüchte...
Angeblich verschiedene Legierungen -
Der reine 1095 er Stahl was von KaBar verwendet wird ist ein Kohlenstoffstahl d.h. nicht Rostfrei !
Dem 1095 Cro-Van ist Chrom und Vanadium zugesetzt, so ist es korrosionsbeständiger als,der normale 1095 Stahl.Chrom macht den Stahl Rostträge,und Vanadium macht den Stahl Härter !
Gruß
Tamer -
1095 Cro Van ist eine relativ "untechnische" Bezeichnung für das Material, das viel bekannter als "0170-6C" geworden ist und tatsächlich der Stahl war, aus dem die u.a. Camillusfertigung der Becker-Modelle hergestellt war - aber auch die "Carbon V"-Klingen der CS-Messer!
0170-6C heißt nach der Norm AISI 50-100 B und wurde seinerzeit von der US-Firma Sharon Steel hergestellt und an diverse US-Messerhersteller verkauft. Das ist das Material, das ursprünglich auch als (Sharon-)"Carbon V" bekannt und geschätzt wurde.
Die seinerzeitige Zusammensetzung ergibt sich aus dieser Tabelle:
http://www.zknives.com/knives/steels/0170-6.shtml
Zugesetzt wurden danach insbesondere Vanadium, Chrom, Nickel und Molybdän.
Nach dem Konkurs der Firma Sharon Steel 1988 war das Material noch patentgeschützt, der danach hergestellte (Camillus-) "CarbonV", ebenfalls unter den technischen Bezeichnungen 0170-6C bzw. AISI 50-100B, wurde ohne Nickelzugabe mit folgenden Zusätzen hergestellt:
http://www.zknives.com/knives/steels/0170-6c.shtml
Nach meiner Beobachtung der eigenen Verwendung meines Camillus-Becker BK-9 im Direktvergleich mit 1095er-Campknifeklingen (wie z.B. beim Ontario Marine-Raider Bowie) steht das Material in puncto Schnitthaltigkeit dem 1095 keineswegs nach. Das BK-9 aus diesem Material hat sich bei mir ausgezeichnet bewährt.
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sollte der 1095 cro van nicht sogar deutlich schnitthaltiger sein durch die karbide von Chrom, Molybdän und vor allem Vanadium? oder liege ich da falsch?
Tamer: ich nehme an, du meintest, dass Vanadium harte karbide bildet, der den stahl verschleissfester macht oder? der ganze stahl wird doch nicht grundsätzlich härter dadurch?
gruss Dominik
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Der Cr und V Anteil erhöht primär die Verschleißfestigkeit durch Karbidbildung. Die Korrosionsbeständigkeit wird sich nur minimal, d.h. eigentlich eher kaum spürbar verbessern, da der Cr-Anteil zu gering ist. Im Vergleich ähnelt er lt. der von Micha verlinkten Tabelle dem 1.2210/115CrV3 - was eine bissige Schneide erwarten lässt. Also ein feiner, renommierter Stahl, den man da verwendet hat.
"Puristen" oder Traditionalisten würden vermutlich allein den Stahl als Kaufargument hernehmen, auch wenn er wie viele andere kein originärer Messerstahl ist. Dieser ist etwas "magerer" als der 1.2442, der mittlerweile auch eine feste Größe geworden ist, nachdem man ihn ans Licht geholt hat. Falls die Klinge beschichtet ist: dranlassen oder blank machen, ordentlich polieren oder patinieren und immer im Auge behalten, was Korrosion betrifft
Gruß Andreas
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Micha M.,
Danke!
Ziemlich genau das war mein bester Wissensstand, vor ein paar Jahren hab ich mal lange zu dem Thema gegoogelt. Bin beeindruckt -
Vielen dank für die ganzen infos..
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