Schwefel und Phosphor wichtig im Stahl ?

  • Hallo miteinander,


    wie ich auf die Frage komme ? Ich selbst arbeitete bis vor kurzem selbst noch in einer Giesserei im Bereich Handformguss. Mein Vater und auch schon beide Opas samt Uropa arbeiteten ebenfalls schon dort. Mein Vater immernoch. Er ist allerdings von Beruf Schmelzer. Er ist also derjenige der das Eisen dort zubereitet. Ich habe mir damals schon vom Hochofen diverse Stahlreste mitgenommen (natürlich gefragt) um mir daraus Messer zu bauen. Wusste halt nie was für Stahl. Wir oder besser mein Vater und seine Kollegen am Ofen bekommen halt 2-3 mal in der Woche Stahlreste geliefert. Meistens vom Schrottplatz , aber auch von Privatfirmen. Meistens Stanzabfälle. Da es auf jeden Fall sehr schwer ist herauszufinden von welcher Firma der Stahl kommt habe ich mir überlegt, dass ich doch ganz einfach den Stahl der mich interessiert, von meinem Vater messen lasse. Die haben am Ofen um ihr Eisen zu kontrollieren ein Labor. Dort kann man die Zusammensetzung erfahren. Im Moment gehen leider die Anzeigen für Phospor und Schwefel nicht, von daher wollt ich wissen ob das von grossem Interesse ist , oder weniger ,da sich diese Werte meist sowieso nur um die 0,02 -0,04 beim Phosphor bzw. 0,01 - 0,03 beim Schwefel bewegen. Ich meine dass ich so dann die Werte mit den bereits vorhandenen Werten bekannter Messerstähle abgleichen kann ,um herauszufinden ob dieser jeweilige Stahl zum Basteln diverser Schneidwerkzeuge geeignet ist. Oder was meint ihr ? Ich meine Bevor der Stahl eingeschmolzen wird um ein Teil der Eisenlegierung zu werden ! :) . Nein, ich habe halt die Möglichkeit und von daher dacht ich mir einfach probieren.


    Bis dann mal ,


    Manuel :D

  • Hallo Manuel,


    Phosphor und Schwefel sind "Stahlschädlinge" und deswegen unerwünscht! Für ein Messer sollte davon möglichst wenig im Stahl sein. Bei Automatenstählen legiert man etwas davon dazu um eine bessere Zerspanbarkeit zu erreichen, dann brechen die Späne besser.


    Für Messer sind nur Stähle interessant, die martensitisch härtbar sind, das erfordert einen Kohlenstoffgehalt von mindestens 0,35%. Ansonsten... frohes Probieren!

  • Hallo Stefan,


    erstmal Danke für Deine schnelle Antwort. Das habe ich jetzt auch nicht gewusst das die beiden Sogenannte Stahlschädlinge sind. Ich habe die Werte halt aus der Tabelle von: http://www.pizzini.at/FS_info_stahl.htm
    Von daher dachte ich ist so gut wie in jedem Messerstahl verarbeitet da die das ja angeben. Genau die Werte oder den Wert den Du auch genannt hast. Danke. Das heisst das je mehr von beidem enthalten ist, desto leichter wird mein Werkstück brechen wenn es dementsprechend belastet wird, oder ? Also gehe ich davon aus dass man für einen Tomahawk oder ein grosses Haumesser bzw. eine Machete, Stahl verwenden sollte der so gut wie nichts von beidem enthält ? Ich kenn mich ja nicht so gut aus, aber bis zu oben genannten Werten ists okay ? Der Forumskollege der sich dieses sehr schöne Stück con Tomahawk angefertigt hat, hat ja auch nen 1.2842 er Stahl genommen der laut Tabelle Anteile von jeweils 0,02 P und 0,01 S hat. Wenn nicht muss ich dann halt mal rumfragen im Forum wenns soweit ist .


    Bis dann mal und Danke nochmals,
    Grüsse . Manuel :thumbup:

  • Stahlguss aus als Basis für den Messerbau??? ?(


    Geht so etwas überhaupt?

  • Wie Stefan schon erklärt hat machen der Schwefel und Phosphoranteil auch aus einem Stahl einen Edelstahl oder eben auch nicht... Mehr kann ich als Grobschlosser nicht beitragen :P

    inter arma enim silent leges

  • Da hast du wohl was falsch verstanden. Er nimmt die Stähle vor dem Schmelzen, also den Stahlschrott. Mit nem Eisenmesser wiird man wohl sonst nicht Glücklich.
    In Gießereien nimmt man Stahlschrott lieber als Eisen. Dabei geht's dann um das enthaltende Magnesium. Im Stahl ist nämlich keins im Eisen schon. Dadurch müsste man immer messen und die Differenz zugeben, oder man hätte gar zuviel.
    Das Magnesium sorgt für die Form in der sich das Grafit im Eisen ausbildet (Lämmer oder sphäritisch.


    übrigens Hallo Berufsfenosse bin auch Gießereimechaniker im Handformguss mit Eisen :)

  • Ahhh... Da hab ich wohl ein bisschen auf dem Schlauch gestanden und bin davon ausgegangen, dass er den Abguss schmiedet. Da stellte sich mir nur die Frage nach dem wie...;-)

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